Bornefeld, Helmut (OSV)

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Helmut Bornefeld 1962 mit einem Modell der Orgel der Martinskirche Kassel
Lebensdaten: KMD Prof. Helmut Bornefeld
* 14.12.1906 in Stuttgart-Untertürkheim
† 12.02.1990 in Heidenheim an der Brenz
Ort: Heidenheim an der Brenz (Baden-Württemberg)
Geschichte: (Quelle: helmut-bornefeld.de, mit freundlicher Genehmigung)

Helmut Bornefeld war Anfang der 30er Jahre Klavierlehrer, Chorleiter und Komponist in Esslingen/Neckar.

Nach Verfemung durch die Nazipropaganda studierte er zusätzlich Kirchenmusik und war 1937-71 Kantor und Organist in Heidenheim/Brenz sowie bis 1976 Orgelsachverständiger (Orgelpfleger) für Ostwürttemberg.

Er komponierte neben Liedern, Klavier- und Kammermusik bis in die 70er Jahre zahlreiche Werke für den gottesdienstlichen Gebrauch, sein “Choralwerk”.

Ab ca. 1964 entstanden zahlreiche Werke für kammermusikalische Besetzungen, besonders auch solche, die der Orgel im Zusammenwirken mit Sologesang oder Instrumenten neue Ausdrucksmöglichkeiten erschließen.

Als Orgelsachverständiger fand Bornefeld einen eigenen Klangstil und betreute eine große Zahl von Instrumenten hinsichtlich ihres klanglichen und technischen Konzepts sowie ihrer architektonischen Gestaltung.

Seine grafischen Arbeiten, seine Orgelentwürfe und die publizierten Texte bezeugen seine vielseitigen Begabungen.

Bemerkenswert ist Bornefelds Engagement und Weitblick in vielen sozialen, ökologischen oder kulturpolitischen Fragen.

1986 gründete er als Vermächtnis die ”Heidenheimer Orgelstiftung” und war Initiator des Heidenheimer Fördervereins für Neue Musik. Bornefeld erhielt ehrende Auszeichnungen, u.a. das Bundesverdienstkreuz.


“Musizieren, Zeichnen, Malen und Basteln waren für mich von Kind an eine selbstverständliche Lebensäußerung, und ich vermochte lange nicht einzusehen, dass es verschiedene Künste sein sollten.”


Biografie in Stichworten: (Quelle: s.o.)

14.12.1906  geboren in Stuttgart-Untertürkheim

1922 - 24  Gärtnerlehre, Gesellenprüfung, Berufsziel: Gartenarchitekt

1924 - 28  Musikstudium am Adler'schen Konservatorium Stuttgart

1928 - 31  Studium an der Musikhochschule Stuttgart (Tonsatz und Klavier)

1930 - 36  Leiter des Esslinger Kammerchors und der Esslinger Spielgruppe, Klavierlehrer

1935  Heirat mit Waltrud Lempp; Ächtung durch NS-Presse

1935 - 37  Kirchenmusikstudium in Stuttgart, Abschluss mit A-Prüfung

1937 - 71  Kantor und Organist in Heidenheim/Brenz, Entstehung des ‘Choralwerks’, vieler Kompositionen für und mit Orgel sowie Dichtungen, Zeichnungen, Gebrauchsgrafik und Malerei

1937 - 76  ‘Orgelpfleger’ in Ostwürttemberg (91 abgeschlossene Orgelprojekte)

1939 - 45  Kriegsdienst (Prag, Russland)

1946 - 60  Leitung der “Heidenheimer Arbeitstage für neue Kirchenmusik”’, ab 1948 gemeinsam mit Siegfried Reda

1950 - 58  Dozent für Tonsatz und Kantoreipraxis an der Kirchenmusikschule Esslingen

1965 - 87  verstärkte Hinwendung zur Komposition nicht kirchlich gebundener Werke

1986  Gründung der ”Heidenheimer Orgelstiftung”, Mitbegründung des ”Heidenheimer Fördervereins für Neue Musik”

11.02.1990  gestorben in Heidenheim


Ehrungen:

1952  Ernennung zum Kirchenmusikdirektor

1972  Verleihung des Bundesverdienstkreuzes

1976  Ernennung zum Professor

1981  Verleihung der Bürgermedaille der Stadt Heidenheim

1993  posthume Umbenennung der Kirchenstraße in Heidenheim in Helmut-Bornefeld-Straße


Kanons von Helmut Bornefeld im Evangelischen Gesangbuch:

  • EG 173 Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang aus dem Jahr 1947 (Stammteil)
  • EG 633 Trachtet nach dem, was droben ist aus dem Jahr 1947 (Regionalteil Bayern)
  • EG 683 Jesus Christus gestern und heute aus dem Jahr 1947 (Regionalteil Württemberg)
Weblinks: Literatur:
  • Roman Summereder: Als gingen uns jetzt erst die Ohren auf. Helmut Bornefeld, Siegfried Reda und die Heidenheimer Arbeitstage für neue Kirchenmusik 1946–1960. Ein Beitrag zu musikalischen Auseinandersetzungen der Nachkriegszeit (=Quellen und Studien zur Musik in Baden-Württemberg, Bd. 8), München 2010, ISBN 978-3-89912-138-4
  • Wolfgang Dallmann: Helmut Bornefeld – Ein deutscher Komponist zwischen Tradition und Avantgarde. In: International Journal of Musicology Band 5, 1996, ISSN 0941-9535, S. 207–238, online verfügbar bei JSTOR
  • Martin Jörg: Der Komponist Helmut Bornefeld (1906–1990) – Verzeichnis seines Nachlasses in der Württembergischen Landesbibliothek. Teil 1: Das musikalische Werk, Korrespondenz I, Schrifttum, Werkverzeichnisse, Wißner-Verlag, Augsburg 2006, ISBN 978-3-89639-523-8; Teil 2: Restliche Korrespondenz, Orgelakten, Bildnerischer Nachlass, Tonaufnahmen und anderes, Wißner-Verlag, Augsburg 2011, ISBN 978-3-89639-751-5
  • Jürgen Schwab / Lutz J. Lübke: Bornefeld-Orgeln. Merseburger Berlin 1987, ISBN 3-87537-222-0, kartoniert, 80 Seiten mit 25 Bildtafeln, 7 Abbildungen und 8 Zeichnungen
  • Thomas Daniel Schlee: Zur freien Orgelmusik von Helmut Bornefeld. In: Württembergische Blätter für Kirchenmusik. Nr. 6, 1986, ISSN 0177-6487, S. 218–223
  • Jürgen Schwab: Bornefeldorgeln. Streifzug durch eine einzigartige Orgellandschaft. In: Württembergische Blätter für Kirchenmusik. Nr. 6, 1986, ISSN 0177-6487, S. 231–251
  • Helmut Bornefeld: Zungenstimmen in modernen Dispositionen. Beitrag zu einer Schrift der Fa. Killinger, PDF 2,7 MB
  • Gerhard Luchterhandt: „Von der Orgel geschrieben“ – Helmut Bornefeld. In: Orgelbewegung und Spätromantik - Orgelmusik zwischen den Weltkriegen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (=Studien zur Orgelmusik Band 6), Dr. J. Butz, Bonn 2017, S. 202-210, Leseprobe, PDF


Wikipedia-Eintrag

Seite über sein Wirken (darin: Tonaufnahmen,"Heidenheimer Orgelstiftung", Verzeichnis denkmalgeschützter Orgeln, PDF, siehe auch unten)

Eintrag auf wirtemberg.de (private Seite)

Carus-Verlag: Bornefeld-Werkausgabe, Bornefeld-Werke-Verzeichnis

Aufnahmen von Bornefeld-Werken bei der Musikdatenbank discogs.com; ...beim Heidenheimer Förderverein für Neue Musik e.V.

Artikel der Heidenheimer Zeitung anlässlich des 25. Todestages: Helmut Bornefeld: Ein Star, der alle Register zog


Orgeln von unter Mitwirkung von Helmut Bornefeld auf der Landkarte

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Unter Denkmalschutz stehende Bornefeld-Orgeln:

Nr. Jahr Ort Gebäude Bild Register Erbauer Prospekt Bemerkungen
1 1938 Heidenheim (Brenz) Evangelische Pauluskirche
(Positiv)
4 / I Steirer H. Bornefeld erbaut für die Waldkirche, erstes von Bornefeld mitgestaltetes
Instrument.
→ Orgel
2 1939 Stuttgart-Ostheim Gemeindehaus der evangelischen
Lukas-Kirchengemeinde
8 / I/P Link H. Bornefeld nicht mehr am Ort, Verbleib unklar
3 1953 Schwäbisch Hall-Hessental Evangelische Matthäuskirche 12 / II/P Walcker H. Bornefeld → Orgel
4 1958 Bergenweiler Evangelische Kirche
Sontheim (Brenz)-Bergenweiler, Evangelische Kirche (2).jpg
9 / I/P Link H. Bornefeld → Orgel
5 1958 Tübingen Hochschule für Kirchenmusik
Tübingen Hochschule Weigle Orgel gesamt.jpeg
20 / II/P Weigle W. Supper erbaut für die Kirchenmusikschule Esslingen → Orgel
6 1959/
1974/
1983
Bolheim Evangelische Kirche
Herbrechtingen-Bolheim, Ev. Kirche (29).jpg
14 / II/P Link historisch → Orgel
7 1959 Esslingen-Hohenkreuz Evangelische Hohenkreuz-Kirche
Esslingen (Neckar)-Hohenkreuz, Hohenkreuzkirche (11).jpg
21 / II/P Rieger Glatter-Götz → Orgel
8 1960 Heidenheim (Brenz) Evangelische Christuskirche
Heidenheim (Brenz), Christuskirche (10).jpg
26 / II/P Link R. Lempp,
H. Bornefeld
→ Orgel
9 1961 Schorndorf Evangelische Stadtkirche
(Hauptorgel)
Schorndorf, Stadtkirche (37).jpg
45 / III/P Walcker P. Heim → Orgel
10 1962 Schrozberg Evangelische Kirche
Schrozberg, Ev. Kirche (3).jpg
20 / II/P Link historisch → Orgel
11 1962 Undingen Evangelische Nikolauskirche
Sonnenbühl-Undingen, Nikolauskirche (2).jpg
22 / II/P Weigle Witzgall → Orgel
12 1963 Niederstetten Evangelische Jakobskirche 19 / II/P Link historisch → Orgel
13 1964/
1976
Schwäbisch Hall Evangelische Auferstehungskirche
der Diakonie
22 / II/P Weigle H. Bornefeld → Orgel
14 1964 Crailsheim-Altenmünster Evangelische Peter- und Paul-Kirche
Crailsheim-Altenmuenster, Peter-und-Paul-Kirche, Orgel (4).jpg
14 / II/P Link historisch,
Ergänzung
H. Bornefeld
→ Orgel
15 1964 Ingersheim Evangelische Matthäuskirche 12 / II/P Link H. Bornefeld → Orgel
16 1964 Wachbach Evangelische Kirche
Bad Mergentheim-Wachbach, Ev. Kirche (9).jpg
15 / II/P Laukhuff H. Bornefeld → Orgel
17 1965 Heidenheim (Brenz) Evangelisches Johannesgemeindehaus 7 / I/P Link H. Bornefeld
18 1965 Täferrot Evangelische St.-Afra-Kirche 13 / II/P Link H. Bornefeld → Orgel
19 1967 Brenz (Brenz) Evangelische Galluskirche
Sontheim (Brenz)-Brenz, Galluskirche (3).jpg
19 / II/P Link H. Bornefeld → Orgel
20 1967 Honhardt Evangelische St.-Peter- und Paulskirche
Frankenhardt-Honhardt, Peter- und Paulskirche (3).jpg
14 / II/P Link H. Bornefeld → Orgel
21 1967 Heidenheim-Mergelstetten Evangelische Kirche
Mergelstetten, Evangelische Kirche (1).jpg
19 / II/P Link H. Bornefeld → Orgel
22 1967 Wain Evangelische Michaelskirche 17 / II/P Link H. Bornefeld → Orgel
23 1969 Elpersheim Evangelische Kirche 14 / II/P Laukhuff H. Bornefeld → Orgel
24 1969 Heidenheim (Brenz) Evangelische Michaelskirche 37 / III/P Link historisch,
Ergänzung
H. Bornefeld
Wirkungsort von Helmut Bornefeld → Orgel
25 1971 Heidenheim-Schnaitheim Evangelische Michaelskirche 17 / II/P Link historisch erheblich verändert → Orgel
26 1973 Willsbach Evangelische St.-Georgs-Kirche
Obersulm-Willsbach, St.-Georgs-Kirche (11).jpg
22 / II/P Link H. Bornefeld → Orgel
27 1974 Gomaringen Evangelische Kirche
Gomaringen, Evangelische Kirche (2).jpg
22 / II/P Weigle H. Bornefeld → Orgel
28 1975 Bartholomä Evangelische Kirche
Bartholomä, Ev. Kirche (3).jpg
14 / II/P Link H. Bornefeld → Orgel
29 1975 Dettingen (Albuch) Evangelische Peterskirche
Gerstetten-Dettingen (Albuch), Peterskirche (2).jpg
19 / II/P Link H. Bornefeld → Orgel
30 1976 Schorndorf Evangelische Stadtkirche
(Chororgel)
Schorndorf, Stadtkirche (Chororgel) (10).jpg
23 / II/P Link H. Bornefeld → Orgel

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