Kategorie:Serienorgel
Auch wenn Orgeln üblicherweise individuell für die jeweiligen Räume gestaltet werden, gibt es durchaus auch Orgeltypen, die in Serie gefertigt werden und so entsprechend günstig zu erwerben und vielseitig zu nutzen sind. Meist handelt es sich dabei um kleinere Positive und Interimsorgeln, aber es gibt auch größere Serienorgeln. Die folgende Kategorie soll einige sehr verbreitete Serieninstrumente vorstellen. Die Auflistung ist nicht vollständig.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Walcker-Positiv (1940er Jahre)
- 2 Walcker Modell A
- 3 Walcker Modell B/C/D
- 4 Walcker Modell D5
- 5 Walcker Modell E8
- 6 Walcker Modell H
- 7 „Das Rieger-Positiv“ (DRP)
- 8 Sauer-Serienpositiv
- 9 Sauer-Kleinorgel
- 10 Späth "Diaspora"-Kleinorgel
- 11 Klais-Kleinorgel
- 12 Schmid-„Kleinorgel 68“
- 13 Laukhuff-„Electric-Orgel“
- 14 Streichert-Orgel / Hofbauer „Varia“
- 15 Verschueren Typ „Mignon“
Walcker-Positiv (1940er Jahre)
Orgelbeschreibung
Orgelbauer: | Walcker Orgelbau |
Baujahr: | 1940er Jahre |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch |
Registeranzahl: | 5 |
Manuale: | 1 C–f3 |
Pedal: | C–d1 |
Disposition
Manual B/D | Pedal |
Gedeckt 8'
Prinzipal 4' Rohrflöte 4' Feldflöte 2' Scharff 3f |
- angehängt - |
Walcker Modell A
Das A-Positiv war ein hinterspieliges Positiv in kompakter Bauweise.
Orgelbeschreibung
Orgelbauer: | Walcker Orgelbau |
Baujahr: | 1960er Jahre |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch |
Registeranzahl: | 5 (in der Ausführung mit Subbass: 6) |
Manuale: | 1 C–g3 |
Pedal: | C–f1 |
Spielhilfen, Koppeln: | Pedalkoppel |
Disposition
Manual | Pedal |
Gedeckt 8'
Prinzipal 4' Rohrlöte 4' Oktave 2' Mixtur 2-3f |
Subbass 16' (optional) |
Das Walcker-Modell A ist Standard auf dem „Wiener Zentralfriedhof“, gewissermaßen ein Vorläufer der Truhenorgeln, aber weniger handlich (vgl. Bericht über Walcker-Kleinorgeln 1940-1974).
Walcker Modell B/C/D
Das B-, C- bzw. D-Positiv war ein Positiv in kompakter Bauweise mit 4-6 Registern, in der einfachsten Version (A) wahlweise mit Tretvorrichtung oder Elektromotor, und angehängtem (B) oder selbständigem Pedal mit Subbass (C).
Orgelbeschreibung
Orgelbauer: | Walcker Orgelbau |
Baujahr: | 1950–1960 |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch |
Registeranzahl: | 4 (B), 5 (C)[1], 6 (D)[2] |
Manuale: | 1 C–f3 |
Pedal: | C–d1[3] |
Spielhilfen, Koppeln: | I/P[4] |
Disposition
Manual B/D[5] | Pedal[3] |
Gedeckt 8'
Prinzipal 4' [3] Rohrlöte 4' Oktave 2' Mixtur 2-3f |
- angehängt -[6] oder Subbass 16'[4] |
- Anmerkung
Von den Kleinorgelmodellen B, C und D (vgl. Werbeblatt) wurden laut Firmenangaben etwa 60 Stück innerhalb von 5 Jahren gefertigt. Die Modelle besaßen kompakte Maße und Gewichte von 400 kg (Version B, ohne Pedal) bis 620 kg (Version D, mit Subbass).
Walcker Modell D5
Gemeinsam mit dem optisch ähnlichen Modell E8 handelt es sich um eines der populärsten Serieninstrumente in Deutschland. Von der D-Serie gab es zwei verschiedene Ausführungen mit identischer Disposition. Charakteristisch für beide ist der chromatische Prospekt. Variante 1 besitzt Registerschieber aus Metall links und rechts der Klaviatur und hat eine etwas gedrungene Bauform. Variante 2 hat Registerzüge und ist etwas höher. Ein Beispiel für Variante 1 findet sich als Chororgel in der Liebfrauenkirche Köln-Mülheim.
Orgelbeschreibung
Orgelbauer: | Walcker Orgelbau |
Baujahr: | 1945-1960er Jahre |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch |
Registeranzahl: | 6 |
Manuale: | 1 C–f3 |
Pedal: | C–d1 |
Spielhilfen, Koppeln: | I/P |
Disposition
Manual B/D | Pedal |
Gedackt 8'
Prinzipal 4' Rohrflöte 4' Oktave 2' Mixtur 2-3f |
Subbaß 16' |
Walcker Modell E8
Das E8 ist die Weiterentwicklung des Walcker-E-Positives und war eine der populärsten Serienorgeln der 1960er Jahre. In der Standardausführung hat es 11 Register verteilt auf zwei Manuale und Pedal und einen chromatischen Prospekt. Es gibt auch immer wieder Varianten mit abweichenden Prospekten.
Orgelbeschreibung
Orgelbauer: | Walcker Orgelbau |
Baujahr: | 1960er Jahre |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch |
Registeranzahl: | 11 |
Manuale: | 2 C–g3 |
Pedal: | C–f1 |
Spielhilfen, Koppeln: | II/I, I/P, II/P |
Disposition
I. Manual | II. Manual | Pedal |
Gedeckt 8'
Prinzipal 4' Sesquialter 2f [1] Mixtur 2-3f |
Gemshorn 8'
Rohrflöte 4' Prinzipal 2' Quinte 11/3' |
Subbaß 16'
Choralbaß 4' Trompete 8' |
Anmerkung:
- ↑ ab b0
Walcker Modell H
Orgelbeschreibung
Orgelbauer: | Walcker Orgelbau |
Baujahr: | 1960er/1970er Jahre |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch |
Registeranzahl: | 6 |
Manuale: | 2 C–g3 |
Pedal: | C–f1 |
Spielhilfen, Koppeln: | II/I, I/P, II/P |
Disposition
I. Manual | II. Manual | Pedal |
Gedeckt 8'
Prinzipal 2' |
Gemshorn 8'
Rohrflöte 4' Quinte 11/3' |
Subbaß 16' |
„Das Rieger-Positiv“ (DRP)
„Das Rieger-Positiv“ (DRP) war eine modularisierte Serienorgel der Firma Rieger in den 1950er Jahren. In der vollen Ausführung hatte das Instrument 21 Register.
Orgelbeschreibung
Orgelbauer: | Rieger Orgelbau (Schwarzach) |
Baujahr: | 1950er Jahre |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch oder elektropneumatisch |
Registeranzahl: | 21 |
Manuale: | 2 C–c4 |
Pedal: | C–g1 |
Spielhilfen, Koppeln: | II/I, I/P |
Disposition
I Hauptwerk | II Positiv | Pedal |
Principal 8'
Rohrflöte 8' Oktave 4' Spitzflöte 4' Nasat 22/3'[1] Waldflöte 2' Terz 13/5'[2] Mixtur 3-4f 11/3'[3] |
Holzgedackt 8'
Holzflöte 4'[4] Principal 2' Weitquinte 11/3' Oktävlein 1' Zimbel 2f 1/2' Krummhorn 8' |
Subbass 16'
Bassflöte 8' Rohrpfeife 4' Flöte 2' Mixtur 2f 22/3' Sordun 16' |
- Anmerkungen
Sauer-Serienpositiv
Orgelbeschreibung
Orgelbauer: | Wilhelm Sauer Orgelbau |
Baujahr: | ~1960-1990 |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch |
Registeranzahl: | 4-6 |
Manuale: | 1 C–f3 |
Pedal: | C–d1 |
Musterdisposition 4-5 Register
Manual | Pedal |
Holzgedeckt 8'
Rohrflöte 4' Prinzipal 2' Scharff 2-3f 2/3' |
Gedecktpommer 16'[1] |
Musterdisposition 6 Register
Manual | Pedal |
Holzgedeckt 8'
Rohrflöte 4' Prinzipal 2' Sifflöte 11/3' Scharffmixtur 3f |
Subbass 16'[2] |
Anmerkungen
In den 50er Jahren entwickelte Sauer mehrere Serienpositive, die für den Kunden in der Disposition - wenn auch bescheidene - Auswahlmöglichkeiten besaßen. Prinzipal 2' stand meist chromatisch abfallend im Prospekt; die Registerzüge waren asymmetrisch nur links angebracht. Daneben existierte noch eine etwas größere Ausführung (Kleinorgel), welche einen anderen Prospekt und meist mit Pedalregister gebaut wurde.
Sauer-Kleinorgel
Orgelbeschreibung
Orgelbauer: | Wilhelm Sauer Orgelbau |
Baujahr: | ~1960-1990 |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch |
Registeranzahl: | 8 |
Manuale: | 1 C–f3 |
Pedal: | C–d1 |
Musterdisposition
Manual | Pedal |
Holzgedackt 8'
Prinzipal 4' Rohrflöte 4' Waldflöte 2' Quinte 11/3' Terzflöte 4/5' Scharff 3-4f |
Pommer 16' |
In den 1960er Jahren entwickelte Sauer neben den Serienpositiven auch einen Serientyp einer Kleinorgel mit 8 Registern, die stets ein Pedalregister aufweisen. Charakteristisch für die Kleinorgel ist die Disposition (die im Vergleich zum Serienpositiv zusätzlich Prinzipal 4' enthält) mit der Terz 4/5', und der dreiteilige Prospekt mit dem chromatisch abfallenden Feld in der Mitte; die Registerzüge waren - wie beim Serienpositiv - asymmetrisch nur links als Schieber angebracht.
Späth "Diaspora"-Kleinorgel
Orgelbeschreibung
Orgelbauer: | Freiburger Orgelbau August Späth |
Baujahr: | ca. 1960–1970 |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch |
Registeranzahl: | 9 |
Manuale: | 2 C–g3 |
Pedal: | C–f1 |
Spielhilfen, Koppeln: | Normalkoppeln |
Beispieldisposition (Bobstadt)
I. Manual | II. Manual | Pedal |
Gedackt 8' [1]
Prinzipal 4' [2] Rauschpfeife 2f [3] |
Quintade 8'
Blockflöte 4' Prinzipal 2' Terzian 2f [4] |
Subbass 16' [5]
Rohrpommer 4' |
- Anmerkungen
Beispieldisposition (Neuenstein)
I Hauptwerk | II Nebenwerk | Pedal |
Gedeckt 8'
Prinzipal 4' Mixtur 3f 11/3' |
Quintade 8'
Rohrflöte 4' Oktav 2' Quinte 11/3' |
Gedecktbass 16'
Pommer 4' |
In den 1960er Jahren fertigten die Firmen Späth und Reiser im Auftrag der Diözese Rottenburg-Stuttgart mehrere Kleinserien von Orgeln mit 9 Registern, die dann an finanziell schwache Gemeinden in der Diaspora vergeben wurden. Der Prospekt zeigte ein charakteristisch asymmetrisches Pfeifenfeld (aus dem Prinzipal 4'), kombiniert mit auf der rechten Seite außerhalb des Gehäuses herausragenden Holzpfeifen des Subbaß [vgl. Beispielfoto Bürstadt].
Ein weiteres Exemplar dieser Serienorgel befand sich als Interimsinstrument in der Ruhe-Christi Kirche Rottweil (op.875, 1969).
Klais-Kleinorgel
1965–66 produzierte die Firma Klais eine Serie von Kleinorgeln mit zwei Manualen, die von Hans Gerd Klais entwickelt wurde (u.a. op. 1311–1320, 1390–1394), und in der Folgezeit als Positiv bzw. Interimsinstrument/Leihorgel eingesetzt wurde. Charakteristisch ist die Verteilung einer klassischen Positiv-Disposition (8' 4' 2' 1') auf zwei Manuale mit erweitertem Tonumfang bis c4 im Manual bzw. g1 im Pedal, wodurch sich die Orgel besonders als Übeinstrument eignet.
Orgelbeschreibung
Orgelbauer: | Johannes Klais Orgelbau |
Baujahr: | 1965 |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch |
Registeranzahl: | 4 |
Manuale: | 2 C–c4 |
Pedal: | C–g1 |
Spielhilfen, Koppeln: | Koppel II/I, I/P, II/P |
Disposition
I. Manual | II. Manual | Pedal |
Rohrgedackt 8'
Gemshorn 2' |
Prinzipal 4'
Sifflöte 1' |
- angehängt - |
Schmid-„Kleinorgel 68“
Ab 1968 produzierte Gerhard Schmid eine Serie von etwa 20 Instrumenten mit 2 Manualen, wobei die Register als Transmission unabhängig in beiden Manualen spielbar sind, es sich also nicht um gewöhnliche Wechselschleifen handelt. Die letzte Orgel dieser Serie wurde 1998 gebaut. Die Disposition variierte leicht (z.B. Sifflöte 1' statt Scharff 1'). Der Name "Kleinorgel 68" leitet sich vom ersten Jahr der Serie ab.
Orgelbeschreibung
Orgelbauer: | Gerhard Schmid, Kaufbeuren |
Baujahr: | 1968–1998 |
Windladen: | Schleifladen (Zwillingsladen) |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch |
Registeranzahl: | 6 |
Manuale: | 2, C–g3 |
Pedal: | C–f1 |
Spielhilfen, Koppeln: | Koppeln I/P, II/P[1] |
Disposition
I. Manual | II. Manual[2] | Pedal |
Gedackt 8'
Prinzipal 4' Rohrflöte 4' Kleinpommer 2' Scharf 2f 1' [3] |
Gedackt 8'
Prinzipal 4' Rohrflöte 4' Kleinpommer 2' Scharf 2f 1' |
Subbaß 16' |
- Anmerkung
Laukhuff-„Electric-Orgel“
„Die Electric-Orgel“ von Laukhuff war ein fertiger Bausatz für eine Multiplexorgel mit sieben Grundreihen und 24 Registern. Dieser Bausatz wurde von den Firmen Laukhuff, Weigle, Rensch und Heuss entwickelt und von unterschiedlichsten Orgelbauern aufgestellt, deren Firmenschilder sich dann an den Spieltischen finden: Hubert Elsen (Wittlich), Weimbs (Hellenthal), Rensch (Lauffen am Neckar), Weigle (Echterdingen) uvm. Das mit dem Angebot der Electric-Orgel verfolgte Ziel war, bei annähernd gleichem Preis eine Alternative mit langlebigerer Qualität zu elektronischen Instrumenten anzubieten. Grundlage des Vergleichs war ein elektronisches Instrument von damals (1974) mit etwa 20–30 Registern für etwa 45–55.000 DM. Es wurde allerdings auch betont, dass die Electric-Orgel niemals als Ersatz für eine vollmechanische und ausgebaute Schleifladenorgel gedacht gewesen sei.
Der Prototyp (Opus 1) wurde im Kirchsaal der evangelischen Gemeinde in Büdelsdorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde) aufgestellt und steht vermutlich heute noch dort.[1]
Die Pfeifen waren auf Tonlänge geschnitten, was eine Stimmungskonstanz bewirken sollte. Das Instrument befindet sich (abgesehen von den 12 tiefen Pfeifen des Subbass 16') meist in einem Generalschweller (es wurden auch Varianten ohne Schweller angeboten). Der Spieltisch konnte auf Wunsch auch freistehend aufgestellt und mit Setzerkombinationen bestellt werden.
Orgelbeschreibung
Orgelbauer: | August Laukhuff (Weikersheim) |
Baujahr: | Ende der 1970er; Anfang der 1980er Jahre |
Windladen: | Einzeltonladen |
Spieltraktur: | elektronisch |
Registertraktur: | elektronisch |
Registeranzahl: | 7 (24) (= 672 Pfeifen) |
Manuale: | 2 C–g3 |
Pedal: | C–f1 |
Spielhilfen, Koppeln: | II/I, I/P, II/P |
Disposition
I Hauptwerk | II Positiv | Pedal |
Rohrflöte 8' (C)[2]
Prinzipal 4' (B) Gemshorn 4' (D)[3] Hohlflöte 2' (A) Sesquialtera 2f (D + E) Mixtur 4f 11/3' (F) Schalmei 8' (G) |
Gedackt 8' (A)
Unda maris 8' (C + E)[4] Rohrflöte 4' (C) Prinzipal 2' (B) Terz 13/5' (E) Spitzquinte 11/3' (D) Scharf 4f 2/3' (F) Schalmei 4' (G)[5] |
Subbass 16' (A)
Flötbass 8' (A) Choralbass 4' (B) Gedecktbass 4' (A) Nasat 22/3' (D) Blockflöte 2' (C) Hintersatz 5f 2' (B + F)[6] Schalmei 8' (G) Schalmei 4' (G) |
Die Grundreihen sind wie folgt:
Analyse der Registerreihen
(A) Gedacktreihe 16'-8'-4'
(B) Prinzipalreihe 4'-2' (C) Rohrflöte 4' (D) Quintreihe 22/3'-11/3'-2/3' (E) Terz 13/5' (F) Mixtur 4f (G) Schalmeireihe 8' |
Anmerkungen:
- ↑ Siehe dazu bei Richard Rensch: Die Electric-Orgel - Eine Alternative zum elektronischen Orgelersatzinstrument. Ars Organi (1974) 2038-2040; Otto Heuss: Die Electric-Orgel. Das Musikinstrument (1974), 22(12), S.1456-1457; Die Electric-Orgel aus der Werkstatt deutscher Pfeifenorgelbauer. Das Musikinstrument (1974) 22(10), S. 1297-1298
- ↑ C-H der Gedacktreihe entlehnt.
- ↑ Tatsächlich ist das Gemshorn aus der konisch gebauten Quintreihe gezogen! Die tiefsten Töne sind der Gedacktreihe entlehnt.
- ↑ Als Grundregister ist die Rohrflöte geschaltet, deren tiefe Oktave (wie im I. Manual) aus der Gedacktreihe entlehnt ist. Die Schwebung wird aus der Terzreihe generiert, wobei die Töne um vier Halbtöne versetzt angespielt werden. Aufgrund der im Bezug zum Stimmregister rein gestimmten Terzreihe ergibt sich durch dieses versetzte Anspiel eine kleine Stimmabweichung, welche zur Schwebung führt.
- ↑ Die höchste Oktave der Schalmei 4' entlehnt ihre Töne aus den Labialpfeifen der Prinzipalreihe
- ↑ Die 4fache Mixtur wird im Pedal um den dazugezogenen 2' erweitert.
Streichert-Orgel / Hofbauer „Varia“
Der Orgelbauer Carl Heinz Hofbauer entwickelte in den 1970er Jahren ein Baukastensystem zur Selbstmontage mit weitgehend standardisierten Maßen für Windladen, Spielmechanik und Pfeifenwerk, das bis ca. 1985 unter dem Namen „Hofbauer Varia“ bzw. „Streichert-Orgel“ in seiner Göttinger Firma angeboten wurde. Er ließ die Teile – in durchaus hoher Qualität – von Zulieferern fertigen. Die arbeitsintensiven Schritte, wie z.B. den Zusammenbau und das Einregulieren der gesamten Spielmechanik sollte dann der Käufer übernehmen. Daraus resultierte ein wesentlicher Preisvorteil. Es existierten verschiedene Typen, insbesondere eine frühere Ausführung mit harfenförmigem, offenem Mittelgehäuse ohne sichtbaren Prospekt (z.B. als Positiv ab 2 Register 8'+2', vgl. München-Fröttmaning), und eine spätere rechteckige Ausführung mit Holzgitterornamentik und Prospektpfeifen (vgl. Abb. Düsseldorf). Es waren in der höchsten Ausbaustufe beispielsweise 17 Register möglich (vgl. ehemalige Orgel in St. Franziskus Mainz-Lerchenberg). Die Montage gestaltete sich allerdings für Laien häufig sehr komplex, so dass in vielen Fällen ein Orgelbauer zu Hilfe kommen musste, um das Werk fertigzustellen. [1] Die Firma existiert noch heute, hat sich jedoch unter dem Nachfolger Hofbauers, Uwe Böning, auf den Bau von Drehorgeln spezialisiert [2].
Orgelbeschreibung
Orgelbauer: | Carl Heinz Hofbauer Orgelbau (auch: Streichert) |
Baujahr: | ca. 1970–1985 |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch |
Registeranzahl: | 2 bis 17 (variabel) |
Manuale: | 1–2 C–g3 |
Pedal: | C–f1 oder ohne Pedal |
Beispieldisposition
Manual | Pedalwerk |
Holzgedackt 8' (B/D)
Rohrflöte 4' B/D Nasat 22/3' (D) Prinzipal 2' B/D Quinte 11/3' (B/D) |
- angehängt - oder Pommer 16' |
Bibliographie
Literatur: | Büser, Werner: Über preiswerte Orgelselbstbauten und Orgelbauten. Die Auslese, 1980, H. 1, 10–14; Förster, Joachim: Kleinorgel im Selbstbau. Ein Baukastensystem mit Fertigteilen. Der Kirchenmusiker 27, 1976, 54-56; Schneider, Dieter: Selbstbau-Orgeln. Ars Organi 24, 1976, H. 50, 2360–2363; Sehrt, Gerold: Die Pfeifenorgel im Baukasten. Die Auslese, 1976, H. 4, 10–12 / Nochmals zum Thema Selbstbau-Orgeln. Ars Organi 25, 1977, H. 52, 100. · |
Discographie: | Die Streichert Orgel stellt sich vor. Joachim Förster (ohne Label) |
Weblinks: | [1] Orgel der evangelischen Wicherngemeinde Gießen |
Verschueren Typ „Mignon“
Die Multiplex-Orgel von Verschueren war mit zwei Grundreihen und 9 Registern versehen, wobei auch eine Teilung in Bass und Diskant vorhanden war.
Orgelbeschreibung
Orgelbauer: | Verschueren Orgelbau |
Baujahr: | 1960–1970 |
Windladen: | Kastenlade |
Spieltraktur: | elektrisch |
Registertraktur: | elektrisch |
Registeranzahl: | 2 (8) bis 3 (17) |
Manuale: | 1 oder 2, C–g3 |
Pedal: | C–f1 |
Spielhilfen, Koppeln: | I/P, Pianotritt |
Disposition mit 9 Registern
Manual B/D | Pedal |
Prestant 8' (G/P)
Bourdon 8' (G) Octaaf 4' (P) Fluit 4' (G) Octaaf 2' (P) Kwint 11/3' D |
Subbas 16' (G)
Gedekt 8' (G) Koraalbas 4' (P) |
Zusammenfassung: Eine Multiplexorgel mit zwei Pfeifenreihen, einer Principalreihe (Prestant) (P) und einer Gedacktreihe (Holpijp) (G), sowie ggf. einer Quintreihe. Aus diesen Reihen werden alle 9 Register gewonnen. Der Prinzipal 8' ist in der tiefen Oktav mit der Gedacktreihe zusammengeführt. Die tiefe Oktav des Subbass wird durch akustische Schaltung erzeugt. Bis auf die Quinte sind die Manualregister in B/D geteilt. Manche Modelle verfügten über 8 Register, d.h. nicht über die Quinte, andere besaßen 2 Manuale und bis zu 17 Register. Ein Beispiel ist die Chororgel der St. Walburgiskirche in Antwerpen.
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A
- Aachen, Klosterkirche der Schwestern vom armen Kinde Jesu
- Ahrensfelde/Mehrow, Dorfkirche
- Altlußheim, St. Johannes Nepomuk
- Altomünster/Wollomoos, St. Bartholomäus
- Amstetten (Württemberg)/Reutti, St. Ägidius und Katharina
- Angermünde, Mariä Himmelfahrt
- Arnsberg/Hüsten, Kapelle St. Josef im Karolinenhospital
B
- Bad Wildungen, Stadtkirche (Chororgel)
- Beckingen/Saarfels, St. Barbara
- Beelitz/Elsholz, Dorfkirche
- Berlin/Altglienicke, Pfarrkirche (Kleinorgel)
- Berlin/Oberschöneweide, Christuskirche (Kleinorgel)
- Berlin/Oberschöneweide, St. Antonius (Kleinorgel)
- Berlin/Pankow, Hoffnungskirche (Positiv)
- Berlin/Prenzlauer Berg, Synagoge Rykestraße
- Bernau am Chiemsee, Heilandskirche
- Birkenfeld (Württemberg), Neuapostolische Kirche
- Bopfingen/Oberdorf, Christus-König-Kirche
- Brandenburg (Havel), Kapelle St. Bernhard
- Büdelsdorf, Auferstehungskirche
- Bürstadt/Bobstadt, St. Josef
D
- Daun/Rengen, St. Kunibert
- Demerath, St. Peter und Paul
- Dieburg, Kapuzinerkloster
- Dierdorf, St. Clemens
- Dietzenbach, St. Martin
- Dischingen/Frickingen, Maria Königin
- Dresden/Johannstadt, Trinitatisfriedhof, Feierhalle
- Dresden/Pieschen, St. Josef
- Düsseldorf/Gerresheim, St. Katharina (Kapelle)
- Düsseldorf/Holthausen, St. Laurentius
- Düsseldorf/Itter, St. Hubertus
E
G
- Geroldsgrün/Dürrenwaid, Christuskirche
- Geroldsgrün/Langenbach, St. Lukas
- Geroldsgrün/Steinbach, Johanneskirche
- Gießen, ehemalige Wichernkirche (entwidmet 2022)
- Gießen, St. Thomas Morus (Kapelle)
- Gießen, Stephanuskirche
- Gloggnitz, Dreieinigkeitskirche
- Görlitz, Klosterkirche St. Johannes und St. Franziskus
- Grenzach-Wyhlen/Wyhlen, Wallfahrtskirche Maria im Buchs (Kloster Himmelspforte)
- Großrosseln/Dorf im Warndt, Herz Mariä
- Grünheide (Mark)/Alt-Buchhorst, Christian-Schreiber-Haus
- Guntramsdorf, Friedhofskapelle
H
I
K
L
M
- Mainburg, Erlöserkirche
- Mannebach (bei Saarburg), St. Anna
- Mannheim/Gartenstadt, Auferstehungskirche
- Marburg, Elisabethkirche (Orgelpositiv)
- Meisburg, St. Bartholomäus
- Merzig/Wellingen, St. Josef
- Michendorf, Dorfkirche
- Mildenau, Kreuzkirche
- Münchberg, Neuapostolische Kirche
- Mönchengladbach/Günhoven, St. Matthias
- München/Au, Maria Hilf (Chororgel)
- München/Freimann, Kapelle im BRK-Seniorenheim Kieferngarten
- München/Ramersdorf, Rogatekirche
- Münster (Westfalen), St. Maximilian Kolbe
N
- Neckargemünd/Mückenloch, St. Cyriak
- Neubiberg, Corneliuskirche
- Neuenstein (Hohenlohe), Christus König
- Neustadt (Weinstraße)/Königsbach, Protestantischer Gemeindesaal
- Neustadt (Weinstraße)/Winzingen, Alte Winzinger Kirche
- Nonnweiler/Sitzerath, St. Nikolaus
- Nordhalben/Heinersberg-Grund, Jubilate-Kirche
O
R
S
- Saalburg-Ebersdorf/Raila, Emmauskapelle
- Saarbrücken, Evangelische Kirche (Rußhütte)
- Saarbrücken, Heilig Kreuz
- Saarbrücken, Kapelle im Winterberg-Krankenhaus
- Saarbrücken, St. Pius
- Saarbrücken/Fechingen, Evangelische Kirche
- Schleedorf, St. Stephanus
- Schöneiche bei Berlin, Dorfkirche
- Semmering, Pius-Saal
- Sindelfingen, Burghaldenfriedhof
- Sonsbeck/Labbeck, St. Marien
- St. Petersburg, St. Michael
- St. Wendel, Hospitalkirche
- St. Ägyd am Neuwald, ev. Waldkirche
- Stainz, Friedenskirche
- Stralsund, St. Nikolai (Positiv)
- Stuttgart/Vaihingen, Christus König
T
W
- Wachtberg/Fritzdorf, St. Georg
- Wadern/Morscholz, St. Wolfgang
- Wadern/Steinberg, St. Liborius
- Walsall, St Thomas of Canterbury
- Weinheim/Lützelsachsen, St. Josef
- Weiskirchen/Weierweiler, Maria Königin
- Wien/Alsergrund, AKH Wien, evang. Kapelle (AB)
- Wien/Alsergrund, AKH Wien, kathol. Kapelle
- Wien/Innere Stadt, Diözesankonservatorium, Orgel B
- Wien/Simmering, Zentralfriedhof
- Wiener Neustadt, St.-Georgs-Kathedrale (Ersatz-Positiv bis 2025)
- Wiesbach (Pfalz), Dietrich-Bonhoeffer-Kirche
- Wiesmath, St. Peter und Paul
- Winnenden, St. Karl Borromäus