Extertal/Bösingfeld, Heilig Geist

Aus Organ index
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Prospekt
modular aufgebaute DRP-Serienorgel
Firmenschild
Heilig Geist innen (Bösingfeld).jpg
Orgelbauer: Rieger Orgelbau
Baujahr: 1955 für die Stadthalle Wuppertal
Geschichte der Orgel: Es handelt sich um ein Serieninstrument der Firma Rieger unter der Bezeichnung DRP ("Das Rieger Positiv"). Die Orgel wurde ursprünglich für die Stadthalle Wuppertal gebaut und erstmals am 20. November 1955 bei einer Aufführung der Hohen Messe von Bach eingesetzt. Das Instrument wurde fahrbar eingerichtet, um es bei Aufführungen an dem gewünschten Standort zu platzieren.

1991 wurde es im Rahmen des Umbaus der Stadthalle abgebaut und eingelagert. Nachdem schließlich die Planung für eine Konzertorgel aufgenommen werden konnte, welche letztendlich 1996 durch die Firma Siegfried Sauer (Höxter) erbaut wurde, gab es keinen Bedarf mehr für die Rieger-Orgel. Diese konnte letztendlich in der Heilig-Geist-Kirche Bösingfeld aufgestellt werden.

Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 21
Manuale: 2 C-c4
Pedal: C-g1
Spielhilfen, Koppeln: II/I, I/P.



Disposition nach orgbase.nl

I Hauptwerk II Positiv Pedal
Prinzipal 8'

Rohrflöte 8'

Kupferprestant 4'

Spitzflöte 4'

Nasat 2 2/3'

Waldflöte 2'

Terz 1 3/5'

Mixtur 3-4f 2'

Holzgedackt 8'

Holzflöte 4'

Prinzipal 2'

Quintlein 1 1/3'

Oktävlein 1'

Cymbel 2f 1/3'

Krummhorn 8'

Tremolo

Subbass 16'

Gedacktbass 8'

Rohrschelle 4'

Bassflöte 2'

Rauschpfeife 2f 1 1/3'

Sordun 16'

Verweise

Bibliographie

Anmerkungen: Aus der Geschichte der Wuppertaler Stadthalle nach Oehm:

"In dieser Hinsicht lag die neue Orgel - 1955 von der Werkstatt Rieger in Schwarzach/Österreich gebaut - voll im Trend. Das Instrument mit mechanisch gesteuerten Schleifladen hatte 21 Register, die nach den Gesetzen des klassischen Orgelbaus regelgerecht auf 2 Manuale und Pedal verteilt waren. Das Prinzip des Werkaufbaus, wonach jedes Manual als Steuerung einer selbständigen Orgel verstanden werden muss, war in der technischen Konzeption des Instrumentes bis in die letzten Konsequenzen verwirklicht: Die Orgel ließ sich in zwei einzelne Orgeln aufteilen, die je nach Aufführungsanlass auch gelegentlich getrennt zum Einsatz kamen. Mobil auf Rollen, unterschied sich die Orgel nicht von anderen Musikinstrumenten, die nur bei Bedarf auf dem Konzertpodium erscheinen. So war sie in ihr Abmessungen klein. An ihrer ausschließlich nach funktionalen Gesichtspunkten verwirklichten Gestalt fand allenfalls der Orgelkenner Interesse. Im Ensemble des Symphonieorchesters mag sie manch einer gar nicht erst wahrgenommen haben. Auch musikalisch war die Orgel „klein“. Die engen Mensuren der Pfeifen und die geringe Zahl der Register machten es gleichermaßen unmöglich, das Volumen des Großen Saals akustisch zu bewältigen.Werkgerechte Bach-Interpretationen waren freilich jetzt möglich. Was nützten sie aber, wenn sie in ihrer Sterilität den Hörer nicht erfassten und außerdem noch hohe Kosten verursachten, weil die Orgel nur von Spezialfirmen auf dem Podium transportiert werden durfte. Folglich blieb ihre Verwendung zuletzt auf gelegentliche Continuo-Aufgaben beschränkt. Vom Endergebnis her eine wenig befriedigende Lösung. Mit Beginn der Restaurierungsarbeiten der Stadthalle wurde das Instrument im Dezember 1991 schließlich veräußert. Hier sollte eine zukünftige Orgel wieder umfassendere Möglichkeiten bieten. Bei den Planungen zur Wiederherstellung der Stadthalle war ihr Neubau von Anbeginn an vorgesehen. An eine Realisierung des Projektes war indessen aus finanziellen Gründen nicht zu denken(...)" (vgl. Lit.)

Literatur: Joachim Dorfmüller: 300 Jahre Orgelbau im Wuppertal. (Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde des Wuppertals ; 28). Wuppertal : Born-Verlag (1980)

Hans-Joachim Oehm: Die neue Konzertorgel und die Orgeltradition der Wuppertaler Historischen Stadthalle. online

Weblinks: Die Orgel auf den Seiten der Kirchengemeinde

Beschreibung am alten Standort auf orgbase.nl

Wikipedia


Video