Kategorie:Orgelzentrum Valley

Aus Organ index
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Zollingerhalle: Blick nach hinten zur Steinmeyer-Orgel
Zollingerhalle: Blick nach vorne zur Röver-Orgel
Untergeschoss der Zollingerhalle mit historischen Orgeln und Spieltischen zur Demonstration der Funktionsweisel
Untergeschoss der Zollingerhalle


Das Orgelzentrum Valley ist das größte Orgelmuseum und Orgelsammlung der Welt. Es ist das Lebenswerk des Organisten und Denkmalpflegers durch Dr. Sixtus Lampl, welches seit 1987 im und auf dem Gelände des Alten Schloß Valley durch ihn maßgeblich aufgebaut wurde. Auslöser war der Orgelneubau in der Stadtpfarrkirche St. Martin in Landshut. Die Koulen-Orgel von 1914 sollte durch einen Neubau von Ekkehard Simon ersetzt werden, wie es dann letztendlich 1984 auch geschah. In einer Zeit, in der romantische Großorgeln verpönt und unbeliebt waren, fand sich kein Käufer der den Wert des Instruments erkannte. Um das Instrument vor der Entsogung zu bewahren kaufte Sixtus Lampl die Koulen-Orgel kurzerhand selbst mit dem Bestreben sie eines Tages wieder aufzubauen, was aus Platzgründen bisher leider immer noch nicht geschehen konnte.

Zwischenzeitlich wurden über 60 Orgeln aus allen Stilepochen auf diese Weise vor der Zerstörung gerettet und in Valley eingelagert. Rund 20 davon sind spielbar aufgebaut und verteilen sich auf das Alte Schloß, die Zollingerhalle sowie die unterirdische Kellerhalle, welche durch einen langen unterirdischen Gang vom Schloß aus erreichbar ist.

Das &bdqup;Flagschiff“ des Orgelmuseums bildet die 2003 in die Zollingerhalle integrierte Steinmeyer-Orgel der Jesuitenkirche Heidelberg, an der regelmäßig Konzerte stattfinden. Darüberhinaus wird es 2019 ein Klang-Experiment geben, bei der die gesampelten Steinmeyer-Klänge vom MIDIfizierten Lorenzspieltisch angesteuert der echten Steinmeyer-Orgel im Konzert gegenübergestellt werden.

Im Untergeschoss de Zollingerhalle befindet sich darüberhinaus eine Sammlung von bedeutenden Spieltischen (unter anderem von Landshut St. Martin, der Basilika Ottobeuren, der Moritzkirche Coburg und der ehemaligen Zeilhuber-Orgel der Münchner Frauenkirche). Desweiteren existieren mehrere spielfertig aufgebaute Orgeln aus verschiedenen Epochen, welche zur Demonstration aller Traktur- und Windladensysteme gedacht sind. Aus diesem Grund sind Verblendungen gänzlich weggelassen oder durch Plexiglas ersetzt. Die Besucher sollen in die Instrumente hineinsehen und ihre Arbeitsweise verstehen können.

Zurzeit sind die Räumlichkeiten Nur auf Anfrage und im Rahmen von regelmäßig stattfindenden Konzerten geöffnet. Sixtus Lampl plant bis Ende 2020 alle drei Gebäude unterirdisch zu verbinden und auf diese Art ein in sich geschlossenes Museum mit geregelten Öffnungszeiten anbieten zu können. Darüberhinaus ist eine weitere große Halle zur Aufstellung der Landshuter Koulen-Orgel -mit der alles begann- in den nächsten Jahren fest eingeplant. Mit diesem Eintrag möchten wir von Organindex den Hut ziehen vor einer solchen Lebensleistung für den Erhalt des Kulturgutes Orgel und einem aktiv betriebenen Denkmalschutz. Die folgenden Einträge sollen das Interesse wecken sich diese einmalige Sammlung auch einmal persönlich anzusehen.

Neben den unten aufgeführten spielbaren Orgeln sind folgenden Instrumente im Orgelzentrum Valley eingelagert:

- Ansbach, St. Gumbertus, Steinmeyer 1961, III/47

- Ascholdshausen, Weise II/15

- Bamberg, Lehrerbildungsseminar, Steinmeyer 1904, II/7

- Brand bei Marktredwitz, Steinmeyer 1939, II/10

- Bremen-Oslebshausen, Sauer 1929, II/15

- Burgfarnbach, Evangelisch-Lutherische Kirche, Steinmeyer 1927, II/12

- Dillingen (Donau), Evangelisch-Lutherische Kirche, Steinmeyr 1894 II/13

- Dornstadt, Steinmeyer 1943, II/12

- Ebratshofen, Koulen 1910, II/14

- Endorf, Max Maerz 1856, Erweiterung Siemann 1915: II/28

- Freising, Heilig-Geist-Spital, Ehrlich I/8

- Geltolfing, Weise 1912, II/11

- Gleissenberg, Evangelisch-Lutherische Kirche, Bittner 1870 I/7

- Goldburghausen, Steinmeyer 1854 I/6

- Hamburg-Altona, St.-Pauli-Kirche, Sauer 1932, III/38

- Hirnsberg bei Rosenheim, Maria Himmelfahrt, Max Maerz 1855

- Huisheim, Koulen 1905 II/14

- Hochheim am Main, Schlimbach 1869

- Landshut, St. Martin, Koulen 1914, III/72

- Mariaposching, Joseph Grübel 1982, I/10

- Metten, Schloss Himmelberg, Siemann 1939 II/6 (aus Maerz-Teilen der Refektoriumsorgel von St. Bonifatz München)

- Mindelheim, Hausorgel Marke Eigenbau III/20

- Mittelneufach, Julius Schwarzbauer II/11

- Mödishofen, Koulen 1914, II/8

- Mörnsheim, Bittner 1899, I/7

- München-Bogenhausen, St. Georg, Frosch 1860

- München Frauenkirche, Zeilhuber-Hauptorgel 1957, IV/79

- München, Kongresssaal des Deutschen Museum, Steinmeyer 1947 IV/75 (Identischer Nachbau der zerstörten Steinmeyer-Orgel von 1938)

- München-Haidhausen, Prinzregententheater, Steinmeyer 1901, I/10

- Niederhöcking, I/6

- Oberköblitz, Siemann 1912

- Pfaffenhofen bei Roth, Evangelisch-Lutherische Stadtkirch eSt. Ottilia, Steinmeyer 1930 II/6

- Pölling, Edenhofer 1896

- Radlkofen, St. Margaretha, Weise I/5

- Rattenberg in Tirol, Hochmuth 1866 mit Teilen von Johann Anton Fuchs 1781 und Johann Christoph Egedacher 1727

- Schäftlarn, Klosterkirche, Franz Borgias Maerz 1910, II/23

- Schliersee, St. Sixtus, Magnus Schmid 1941 II/27

- Tiefenbach bei Landshut, Joseph Schweinacher 1836 I/5

- Unterstadion, Späth 1904, „Transmissionsorgel“

- Vierzehnheiligen, Basilika, Steinmeyer 1905/1951/1962, III/60 (mit Teilen von Bittner 1848)

- Weisendorf, Evangelisch-Lutherische Kirche, Steinmeyer 1899, II/18

- Wilhermsdorf, Steinmeyer 1939, II/18



Bibliographie

Weblinks: Webseite des Orgelzentrums Valley