Valley, Kellerhalle (Oskalyd-Orgel): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Organ index
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 
(18 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 
{{Orgelbeschreibung
 
{{Orgelbeschreibung
|BILD 1=         |BILD 1-Text= Oskalyd-Orgel
+
|BILD 1= Valley,_Kellerhalle_(Oskalyd)_(1).jpg        |BILD 1-Text= Oskalyd-Orgel in der unterirdischen Kellerhalle des Orgelzentrums Valley
|BILD 2=         |BILD 2-Text=
+
|BILD 2= Valley,_Kellerhalle_(Oskalyd)_(2).jpg        |BILD 2-Text=
|BILD 3=         |BILD 3-Text=
+
|BILD 3= Valley,_Kellerhalle_(Oskalyd)_(3).jpg        |BILD 3-Text= Spieltisch
|BILD 4=         |BILD 4-Text=
+
|BILD 4= Valley,_Kellerhalle_(Oskalyd)_(4).jpg        |BILD 4-Text=
 
|ORT            = 83626 Valley, Oberbayern, Bayern, Deutschland
 
|ORT            = 83626 Valley, Oberbayern, Bayern, Deutschland
 
|GEBÄUDE        = Kellerhalle des Orgelzentrums Valley
 
|GEBÄUDE        = Kellerhalle des Orgelzentrums Valley
|LANDKARTE      = 47.892881, 11.780191
+
|LANDKARTE      = 47.893112, 11.780438
 
|WEITERE ORGELN  =
 
|WEITERE ORGELN  =
 
''Zollingerhalle:'' [[Valley, Zollingerhalle (Steinmeyer-Orgel)|Steinmeyer-Orgel]], [[Valley, Zollingerhalle (Röver-Orgel)|Röver-Orgel]], [[Valley, Zollingerhalle (Bayr-Orgel)|Bayr-Orgel]], [[Valley, Zollingerhalle (Eule-Orgel)|Eule-Orgel]], [[Valley, Zollingerhalle (Führer-Orgel)|Führer-Orgel]], [[Valley, Zollingerhalle (Deininger & Renner-Orgel)|Deininger & Renner-Orgel]]
 
''Zollingerhalle:'' [[Valley, Zollingerhalle (Steinmeyer-Orgel)|Steinmeyer-Orgel]], [[Valley, Zollingerhalle (Röver-Orgel)|Röver-Orgel]], [[Valley, Zollingerhalle (Bayr-Orgel)|Bayr-Orgel]], [[Valley, Zollingerhalle (Eule-Orgel)|Eule-Orgel]], [[Valley, Zollingerhalle (Führer-Orgel)|Führer-Orgel]], [[Valley, Zollingerhalle (Deininger & Renner-Orgel)|Deininger & Renner-Orgel]]
Zeile 14: Zeile 14:
 
''Kellerhalle:'' '''Oskalyd-Orgel'''
 
''Kellerhalle:'' '''Oskalyd-Orgel'''
 
|ANDERER NAME    =  
 
|ANDERER NAME    =  
|ERBAUER        = „Oskalyd GmbH“ (Walcker-Lütke-Hammer) (Walcker Opus: 2135)
+
|ERBAUER        = „Oskalyd GmbH“ (Walcker-Lüdtke-Hammer) (Walcker Opus 2135)
 
|BAUJAHR        = 1927
 
|BAUJAHR        = 1927
 
|UMBAU          =  
 
|UMBAU          =  
 
|GEHÄUSE        =  
 
|GEHÄUSE        =  
|GESCHICHTE      = Das Instrument wurde als Walcker Opus 2135 von der Arbeitsgemeinschaft Oskalyd, bestehend aus den Firmen Walcker, Lütke und Hammer, für das Capitol-Kino in Heidelberg erbaut und am 6. Oktober 1927 eingeweiht. Beide Manualwerke standen in separaten schwellbaren Kammern und das Fernwerk befand sich auf dem Dachboden des Kinos. Der Schallaustritt erfolgte über einen 25 m langen Kanal und durch eine Öffnung in der Kuppel des Kinosaals. Als das Capitol-Kino 1971 abgerissen werden sollte, wurde das Instrument kurzerhand im Heidelberger Schloss eingelagert und 1980 wieder spielbar im Königssaal aufgebaut.  
+
|GESCHICHTE      = Das Instrument wurde als Walcker-Opus 2135 von der Arbeitsgemeinschaft Oskalyd, bestehend aus den Firmen Walcker, Lüdtke und Hammer, für das Capitol-Kino in Heidelberg erbaut und am 6. Oktober 1927 eingeweiht. Beide Manualwerke standen in separaten schwellbaren Kammern und das Fernwerk befand sich auf dem Dachboden des Kinos. Der Schallaustritt erfolgte über einen 25 m langen Kanal und durch eine Öffnung in der Kuppel des Kinosaals. Als das Capitol-Kino 1971 abgerissen werden sollte, wurde das Instrument kurzerhand im Heidelberger Schloss eingelagert und 1980 wieder spielbar im Königssaal aufgebaut.  
Nun wurde der Königsaal im Jahre 2007 renoviert und die Oskalyd-Orgel abermals abgebaut und in einem Raum im Schwetzinger Schloss eingelagert. 2013 wurde das Instrument schließlich nach Valley transferiert und in den Folgejahren durch Dr. Sixtus Lampl wieder spielfähig gemacht. Seit Herbst 2018 ist das Instrument wieder spielbar und befindet sich in der Kellerhalle des Orgelzentrums Valley
+
Für die Renovierung des Königsaals im Jahre 2007 wurde die Oskalyd-Orgel abermals abgebaut und in einem Raum im Schwetzinger Schloss eingelagert. 2013 wurde das Instrument schließlich nach Valley transferiert und in den Folgejahren durch Dr. Sixtus Lampl wieder spielfähig gemacht. Seit Herbst 2018 ist das Instrument wieder spielbar und befindet sich in der unterirdischen Kellerhalle des Orgelzentrums Valley.
 
|STIMMTONHÖHE    =  
 
|STIMMTONHÖHE    =  
 
|TEMPERATUR      =  
 
|TEMPERATUR      =  
Zeile 25: Zeile 25:
 
|SPIELTRAKTUR    = elektropneumatisch
 
|SPIELTRAKTUR    = elektropneumatisch
 
|REGISTERTRAKTUR = elektropneumatisch
 
|REGISTERTRAKTUR = elektropneumatisch
|REGISTER        = 16 (19) Pfeifenregister + 28 Effektregister
+
|REGISTER        = 17 (19) Pfeifenregister + 28 Effektregister
 
|MANUALE        = 2 C-c<sup>4</sup>
 
|MANUALE        = 2 C-c<sup>4</sup>
 
|PEDAL          = 1 C-f<sup>1</sup>
 
|PEDAL          = 1 C-f<sup>1</sup>
Zeile 38: Zeile 38:
  
  
'''Spielhilfen:''' 12 feste Kombinationen, Crescendowalze, Normalwalze<ref>Die Normalwalze dient zur Bedienung des Generalschwellers. Da ursprünglich alle drei Manuale separat schwellbar waren, existiert unter dem I. Manual eine Einschaltung um festzulegen auf welche Schweller (I, II oder FW) die Walze wirken soll. Da die Orgel heute nur noch einen Generalschweller besitzt besitzt nur der Knopf Schweller I eine Funktion</ref>, Handregister An, Register I Ab, Register II Ab, Beiwerke wirbelnd an II <ref name="BW">Beim Betätigen einer dieser Spielhilfen werden die eigentlich durch einen Registerschalter einzeln einschaltbaren Effektregister durch die entsprechende Klaviatur ausgelöst. So lassen sich Perkussionseffekte erzeugen.</ref>, Beiwerke schlagend an II <refname="BW"/>, Beiwerke insgesamt an I <ref name="BW"/>, Auslöser
+
'''Spielhilfen:''' 12 feste Kombinationen, Crescendowalze, Normalwalze<ref>Die Normalwalze dient zur Bedienung des Generalschwellers. Da ursprünglich alle drei Manuale separat schwellbar waren, existiert unter dem I. Manual eine Einschaltung, um festzulegen, auf welche Schweller (I, II oder Fernwerk) die Walze wirken soll. Da die Orgel am Standort Valley in einem gemeinsamen Schwellkasten steht (s. Foto), besitzt nur der Knopf ''Schweller I'' eine Funktion.</ref> Handregister An, Register I Ab, Register II Ab, Beiwerke wirbelnd an II <ref name="BW">Beim Betätigen einer dieser Spielhilfen werden die eigentlich durch einen Registerschalter einzeln einschaltbaren Effektregister durch die entsprechende Klaviatur ausgelöst. So lassen sich Perkussionseffekte erzeugen.</ref>, Beiwerke schlagend an II <ref name="BW"/>, Beiwerke insgesamt an I <ref name="BW"/>, Auslöser
 
}}
 
}}
 +
 +
[[Datei:Valley,_Kellerhalle_(Oskalyd)_(5).jpg|miniatur|252px|Firmenschild]]
 +
[[Datei:Valley,_Kellerhalle_(Oskalyd)_(6).jpg|miniatur|252px|Hauptwerk (ganz links das Alphorn 8', daneben die Klarinette 8')]]
 +
[[Datei:Valley,_Kellerhalle_(Oskalyd)_(13).jpg|miniatur|252px|Hauptwerk (Diskant)]]
 +
[[Datei:Valley,_Kellerhalle_(Oskalyd)_(21).jpg|miniatur|252px|Fernwerk, welches sich einst auf dem Dachboden des Capitol-Kinos in Heidelberg befand]]
  
 
{{Disposition3
 
{{Disposition3
Zeile 45: Zeile 50:
 
|WERK 1          = I Manual
 
|WERK 1          = I Manual
 
|REGISTER WERK 1 =  
 
|REGISTER WERK 1 =  
Hornflöte 8' <ref>Tiefe Oktave als weite Zunge (= Horn) in Posthornkröpfung ausgeführt</ref>
+
Hornflöte 8' <ref>ca. Tiefe Oktave als weite Zunge (= Horn) in Posthornkröpfung ausgeführt, ab der Nullage weite labiale Flöte (genaue Teilung ist nicht bekannt).</ref>
  
 
Gamba 8'
 
Gamba 8'
Zeile 51: Zeile 56:
 
Choralflöte 4'
 
Choralflöte 4'
  
Cornet 1-4f 8' <ref>C-fis<sup>0: 8', ab g<sup>0</sup> + 2<sup>2</sup>/<sub>3</sub>', ab c<sup>1</sup> + 1<sup>3</sup>/<sub>5</sub>', ab g<sup>1</sup> + 2'
+
Cornet 1-5f 8' <ref>C-fis<sup>0</sup> 8', +4', ab g<sup>0</sup> + 2<sup>2</sup>/<sub>3</sub>', ab c<sup>1</sup> + 1<sup>3</sup>/<sub>5</sub>', ab g<sup>1</sup> + 2'</ref>
  
Alphorn 8' <ref>Lingual</ref>
+
Alphorn 8' <ref name="L">Lingual</ref>
  
Klarinette 8' <ref>Lingual</ref> <ref>ab c<sup>0</sup></ref>
+
Klarinette 8' <ref name="L"/> <ref>ab c<sup>0</sup></ref>
  
 
''Schwebung I'' <ref name="Schw">Tremolo</ref>
 
''Schwebung I'' <ref name="Schw">Tremolo</ref>
 +
 +
''Schwebung Alphorn'' <ref name="Schw"/>
  
 
''Harfe'' <ref>Metallophon</ref>
 
''Harfe'' <ref>Metallophon</ref>
Zeile 65: Zeile 72:
  
 
Celeste 2f 8'
 
Celeste 2f 8'
 
Aliquot 1-2f 8'
 
  
 
Quintatön 4'
 
Quintatön 4'
  
 
Schwiegel 2'
 
Schwiegel 2'
 +
 +
Aliquot 1-2f 8' <ref> C-fis<sup>1</sup> 8', ab g<sup>1</sup> + 2<sup>2</sup>/<sub>3</sub>'</ref>
  
 
Oboe 8'
 
Oboe 8'
Zeile 90: Zeile 97:
 
|WERK 4          = Pedal
 
|WERK 4          = Pedal
 
|REGISTER WERK 4 =
 
|REGISTER WERK 4 =
''Subbass 16''' <ref>Extension aus der Hornflöte 8' des I. Manuals</ref>
+
Subbass 16' <ref>Die wenigen höchsten Töne sind aus den Labialpfeifen der Hornflöte 8' des I. Manuals gezogen. Sonst ist das Register jedoch weithestgehend eigenständig.</ref>
  
 
''Echobass 16''' <ref>Windabschwächung aus dem Subbass 16'</ref>
 
''Echobass 16''' <ref>Windabschwächung aus dem Subbass 16'</ref>
Zeile 103: Zeile 110:
 
Wirbelnd: Große Trommel, Kleine Trommel, Becken, Gong, Holzblock, Holzstab
 
Wirbelnd: Große Trommel, Kleine Trommel, Becken, Gong, Holzblock, Holzstab
  
Geräusche: Regen I und II, Eisenbahn, Lokomotivpfiff, Signalpfiff, Sirene, Auto, Telephon, Klingel, Kirchengeläut groß und klein, Schlitten, Rattern, Vogel, Kuckuck I und II, Pfiff, Donner tief und hoch <ref>Als Piston: lässt Jeweils Cluster erklingen</ref>
+
Geräusche: Regen I und II, Eisenbahn, Lokomotivpfiff, Signalpfiff, Sirene, Auto, Telephon, Klingel, Kirchengeläut groß und klein, Schlitten, Rattern, Vogel, Kuckuck I und II, Pfiff, Donner tief und hoch <ref>Als Piston: lässt jeweils Cluster erklingen</ref>
  
  
Zeile 109: Zeile 116:
 
'''Anmerkungen:'''
 
'''Anmerkungen:'''
 
<references/>
 
<references/>
 +
 +
 +
<gallery>
 +
Valley,_Kellerhalle_(Oskalyd)_(7).jpg
 +
Valley,_Kellerhalle_(Oskalyd)_(8).jpg
 +
Valley,_Kellerhalle_(Oskalyd)_(9).jpg
 +
Valley,_Kellerhalle_(Oskalyd)_(10).jpg
 +
Valley,_Kellerhalle_(Oskalyd)_(11).jpg
 +
Valley,_Kellerhalle_(Oskalyd)_(14).jpg
 +
Valley,_Kellerhalle_(Oskalyd)_(15).jpg|Tremulanten (&bdquo;Schwebung&ldquo; genannt)
 +
Valley,_Kellerhalle_(Oskalyd)_(16).jpg|Drücker für Schweller-<br/>zuteilung und Beiwerke insgesamt an I, unten die beiden Walzen
 +
Valley,_Kellerhalle_(Oskalyd)_(17).jpg|Drücker für Beiwerke schlagend an II
 +
Valley,_Kellerhalle_(Oskalyd)_(19).jpg|Ton C der Hornflöte 8'
 +
Valley,_Kellerhalle_(Oskalyd)_(18).jpg|Hauptwerk
 +
Valley,_Kellerhalle_(Oskalyd)_(20).jpg|II Manual
 +
Valley,_Kellerhalle_(Oskalyd)_(22).jpg|Fernwerk
 +
Valley,_Kellerhalle_(Oskalyd)_(23).jpg|Effektregister
 +
Valley,_Kellerhalle_(Oskalyd)_(23).jpg|Effektregister
 +
</gallery>
  
  
  
 
{{Verweise
 
{{Verweise
|ANMERKUNGEN    = Angaben: Aus den folgenden Videos über die Oskalyd-Orgel zusammengetragen:
+
|ANMERKUNGEN    = Eigene Sichtung - März 2019
 +
|DISCOGRAPHIE    =     
 +
|LITERATUR      =     
 +
|WEBLINKS        =
 +
[http://www.lampl-orgelzentrum.com/index.htm Webseite des Orgelzentrums Valley]
 +
 
 +
Videos über die Oskalyd-Orgel:
 +
 
 
- [http://www.lampl-orgelzentrum.com/Oskalyd-Orgel/Heidelberger_Kinoorgel_Oskalyd_Orgel_Transport_Restaurierung_im_Orgelzentrum_Valley.mp4 Bericht über die Restaurierung der Orgel in Valley]
 
- [http://www.lampl-orgelzentrum.com/Oskalyd-Orgel/Heidelberger_Kinoorgel_Oskalyd_Orgel_Transport_Restaurierung_im_Orgelzentrum_Valley.mp4 Bericht über die Restaurierung der Orgel in Valley]
  
- [https://www.youtube.com/watch?v=XUbQB6WtIvU Bericht des SWR aus dem Jahr 2006]
+
- [https://www.youtube.com/watch?v=XUbQB6WtIvU Bericht des SWR aus dem Jahr 2006]     
|DISCOGRAPHIE    =     
 
|LITERATUR      =     
 
|WEBLINKS        = [http://www.lampl-orgelzentrum.com/index.htm Webseite des Orgelzentrums Valley]     
 
 
}}
 
}}
  
Zeile 129: Zeile 159:
 
[[Kategorie:Landkreis Miesbach]]
 
[[Kategorie:Landkreis Miesbach]]
 
[[Kategorie:Oberbayern]]
 
[[Kategorie:Oberbayern]]
 +
[[Kategorie:Orgelzentrum Valley]]
 +
[[Kategorie:Walcker-Luedtke-Hammer Oskalyd-Orgelbau GmbH]]
 
[[Kategorie:Walcker (Ludwigsburg)]]
 
[[Kategorie:Walcker (Ludwigsburg)]]

Aktuelle Version vom 4. September 2024, 19:02 Uhr


Oskalyd-Orgel in der unterirdischen Kellerhalle des Orgelzentrums Valley
Valley, Kellerhalle (Oskalyd) (2).jpg
Spieltisch
Valley, Kellerhalle (Oskalyd) (4).jpg
Orgelbauer: „Oskalyd GmbH“ (Walcker-Lüdtke-Hammer) (Walcker Opus 2135)
Baujahr: 1927
Geschichte der Orgel: Das Instrument wurde als Walcker-Opus 2135 von der Arbeitsgemeinschaft Oskalyd, bestehend aus den Firmen Walcker, Lüdtke und Hammer, für das Capitol-Kino in Heidelberg erbaut und am 6. Oktober 1927 eingeweiht. Beide Manualwerke standen in separaten schwellbaren Kammern und das Fernwerk befand sich auf dem Dachboden des Kinos. Der Schallaustritt erfolgte über einen 25 m langen Kanal und durch eine Öffnung in der Kuppel des Kinosaals. Als das Capitol-Kino 1971 abgerissen werden sollte, wurde das Instrument kurzerhand im Heidelberger Schloss eingelagert und 1980 wieder spielbar im Königssaal aufgebaut.

Für die Renovierung des Königsaals im Jahre 2007 wurde die Oskalyd-Orgel abermals abgebaut und in einem Raum im Schwetzinger Schloss eingelagert. 2013 wurde das Instrument schließlich nach Valley transferiert und in den Folgejahren durch Dr. Sixtus Lampl wieder spielfähig gemacht. Seit Herbst 2018 ist das Instrument wieder spielbar und befindet sich in der unterirdischen Kellerhalle des Orgelzentrums Valley.

Windladen: Taschenladen
Spieltraktur: elektropneumatisch
Registertraktur: elektropneumatisch
Registeranzahl: 17 (19) Pfeifenregister + 28 Effektregister
Manuale: 2 C-c4
Pedal: 1 C-f1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln:

Normalkoppeln: II/I, P/I (sic!), I/P, II/P

Suboktavkoppeln: II/I, II/II

Superoktavkoppeln: I/I, II/I, II/II, I/P


Spielhilfen: 12 feste Kombinationen, Crescendowalze, Normalwalze[1] Handregister An, Register I Ab, Register II Ab, Beiwerke wirbelnd an II [2], Beiwerke schlagend an II [2], Beiwerke insgesamt an I [2], Auslöser



Firmenschild
Hauptwerk (ganz links das Alphorn 8', daneben die Klarinette 8')
Hauptwerk (Diskant)
Fernwerk, welches sich einst auf dem Dachboden des Capitol-Kinos in Heidelberg befand


Disposition

I Manual II Manual II Fernwerk [3] Pedal
Hornflöte 8' [4]

Gamba 8'

Choralflöte 4'

Cornet 1-5f 8' [5]

Alphorn 8' [6]

Klarinette 8' [6] [7]

Schwebung I [8]

Schwebung Alphorn [8]

Harfe [9]

Bachflöte 8'

Celeste 2f 8'

Quintatön 4'

Schwiegel 2'

Aliquot 1-2f 8' [10]

Oboe 8'

Schwebung II [8]

Xylophon

Bourdon 8'

Angelica 8'

Fernflöte 4'

Vox humana 8'

Schwebung FW [8]

Subbass 16' [11]

Echobass 16' [12]

Fagottbass 16' [13]


Neben- und Effektregister:

Schlagend: Große Trommel, Becken, Gong forte und piano, Turmuhr, Tamburin, Holzbrett

Wirbelnd: Große Trommel, Kleine Trommel, Becken, Gong, Holzblock, Holzstab

Geräusche: Regen I und II, Eisenbahn, Lokomotivpfiff, Signalpfiff, Sirene, Auto, Telephon, Klingel, Kirchengeläut groß und klein, Schlitten, Rattern, Vogel, Kuckuck I und II, Pfiff, Donner tief und hoch [14]


Anmerkungen:

  1. Die Normalwalze dient zur Bedienung des Generalschwellers. Da ursprünglich alle drei Manuale separat schwellbar waren, existiert unter dem I. Manual eine Einschaltung, um festzulegen, auf welche Schweller (I, II oder Fernwerk) die Walze wirken soll. Da die Orgel am Standort Valley in einem gemeinsamen Schwellkasten steht (s. Foto), besitzt nur der Knopf Schweller I eine Funktion.
  2. 2,0 2,1 2,2 Beim Betätigen einer dieser Spielhilfen werden die eigentlich durch einen Registerschalter einzeln einschaltbaren Effektregister durch die entsprechende Klaviatur ausgelöst. So lassen sich Perkussionseffekte erzeugen.
  3. Das Fernwerk war im Capitol in Heidelberg ursprünglich auf dem Dachboden über der Leinwand aufgestellt und strahlte den Schall über einen 25 m langen Gang durch eine Schallöffnung in der Decke in den Kinosaal ab.
  4. ca. Tiefe Oktave als weite Zunge (= Horn) in Posthornkröpfung ausgeführt, ab der Nullage weite labiale Flöte (genaue Teilung ist nicht bekannt).
  5. C-fis0 8', +4', ab g0 + 22/3', ab c1 + 13/5', ab g1 + 2'
  6. 6,0 6,1 Lingual
  7. ab c0
  8. 8,0 8,1 8,2 8,3 Tremolo
  9. Metallophon
  10. C-fis1 8', ab g1 + 22/3'
  11. Die wenigen höchsten Töne sind aus den Labialpfeifen der Hornflöte 8' des I. Manuals gezogen. Sonst ist das Register jedoch weithestgehend eigenständig.
  12. Windabschwächung aus dem Subbass 16'
  13. Extension aus dem Alphorn 8' des I. Manuals
  14. Als Piston: lässt jeweils Cluster erklingen





Bibliographie

Anmerkungen: Eigene Sichtung - März 2019
Weblinks: Webseite des Orgelzentrums Valley

Videos über die Oskalyd-Orgel:

- Bericht über die Restaurierung der Orgel in Valley

- Bericht des SWR aus dem Jahr 2006