Wien/Landstraße, Konzerthaus, Großer Saal: Unterschied zwischen den Versionen
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− | |GESCHICHTE = 1982 Restaurierung durch Rieger | + | |GESCHICHTE = 1923 Generalüberholung, Neubelederung der Zungenregister und Einbau von 3 Registern ("''Zwei kräftige 8' Prinzipale und eine Rohrflöte 8'''", vgl. Lit.) |
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2015 Generalüberholung und neue Setzeranlage durch Rieger und Vonbank | 2015 Generalüberholung und neue Setzeranlage durch Rieger und Vonbank | ||
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Diese Orgel weist auch keinen für das Publikum sichtbaren Orgelprospekt auf – ebenfalls ein Novum für Wien. Elektropneumatische Trakturen ließen es zu, vom klassischen Werkprinzip abzugehen. | Diese Orgel weist auch keinen für das Publikum sichtbaren Orgelprospekt auf – ebenfalls ein Novum für Wien. Elektropneumatische Trakturen ließen es zu, vom klassischen Werkprinzip abzugehen. | ||
− | Als das Instrument am 19. Oktober 1913, dem Tag der Schlusssteinlegung des Konzerthausgebäudes, erstmals erklang (Richard Strauss hatte eigens zu diesem Anlass das «Festliche Präludium» für Orgel und Orchester komponiert), zeigten sich Publikum und Kritik begeistert. | + | Als das Instrument am 19. Oktober 1913, dem Tag der Schlusssteinlegung des Konzerthausgebäudes, erstmals erklang (Richard Strauss hatte eigens zu diesem Anlass das «Festliche Präludium» für Orgel und Orchester komponiert), zeigten sich Publikum und Kritik begeistert. Das erste Stück, das auf der Orgel erklang, war allerdings am 19. Oktober 1913 eine Improvisation über die österreichische Kaiserhymne durch Rudolf Dittrich - zur Schlusssteinlegung in Anwesenheit von Franz Joseph am Vormittag. |
Im Jahre 1982 wurde diese Orgel von der Fa. Rieger/Schwarzach gründlich restauriert. Damit konnte diese Orgel ihren Platz weiterhin behaupten, als historisch bedeutendes und zugleich – wie zahlreiche Uraufführungen beweisen – unvermindert aktuelles Klangdenkmal. | Im Jahre 1982 wurde diese Orgel von der Fa. Rieger/Schwarzach gründlich restauriert. Damit konnte diese Orgel ihren Platz weiterhin behaupten, als historisch bedeutendes und zugleich – wie zahlreiche Uraufführungen beweisen – unvermindert aktuelles Klangdenkmal. | ||
− | + | Den Rang als größte spielbare Orgel Österreichs konnte sie bis zur Fertigstellung der Riesenorgel im Stephansdom 1960 (sowie während der Stillegung derselben von 1991-2020 erneut) beanspruchen. | |
|DISCOGRAPHIE = [http://www.orgbase.nl/scripts/ogb.exe?database=ob2&%250=2002768&LGE=EN&LIJST=lang siehe orgbase.nl] | |DISCOGRAPHIE = [http://www.orgbase.nl/scripts/ogb.exe?database=ob2&%250=2002768&LGE=EN&LIJST=lang siehe orgbase.nl] | ||
− | |LITERATUR = | + | |LITERATUR = Orgelbau-Nachrichten. Zeitschrift für Instrumentenbau 1923/24 (44), S. 359 |
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[https://konzerthaus.at/die-gro%C3%9Fe-orgel-im-wiener-konzerthaus Die Orgel auf der Seite des Konzerthauses] | [https://konzerthaus.at/die-gro%C3%9Fe-orgel-im-wiener-konzerthaus Die Orgel auf der Seite des Konzerthauses] | ||
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[http://www.orgbase.nl/scripts/ogb.exe?database=ob2&%250=2002768&LGE=EN&LIJST=lang Eintrag bei orgbase.nl] | [http://www.orgbase.nl/scripts/ogb.exe?database=ob2&%250=2002768&LGE=EN&LIJST=lang Eintrag bei orgbase.nl] | ||
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+ | [https://www.gdo.de/fileadmin/gdo/pdfs/AO-1202-Haselboeck.pdf Artikel "Konzertsaalorgeln in Wien" von Martin Haselböck in Ars Organi] | ||
− | Max Reger: Organ Works - Variationen und Fuge, op. 73: Introduzione, Bernhard Haas: ([https://www.youtube.com/playlist?list=OLAK5uy_kKo78MWMCLEaV3GfOt4wVrQ4pI5LkW5W0 Album-Playlist], [https://open.spotify.com/artist/3oS8UgkQekUIRIkLy2rEMo streambar bei spotify]): <youtube>https://www.youtube.com/watch?v=K7tsk0XDfU4</youtube> | + | Max Reger: Organ Works - Variationen und Fuge, op. 73: Introduzione, Bernhard Haas: ([https://www.youtube.com/playlist?list=OLAK5uy_kKo78MWMCLEaV3GfOt4wVrQ4pI5LkW5W0 Album-Playlist], [https://open.spotify.com/artist/3oS8UgkQekUIRIkLy2rEMo streambar bei spotify]): <youtube>https://www.youtube.com/watch?v=K7tsk0XDfU4</youtube> |
+ | <youtube>https://www.youtube.com/watch?v=EsBpmt040oQ</youtube> | ||
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Version vom 25. September 2020, 15:26 Uhr
Adresse: Lothringerstr. 20, 1030 Wien/Landstraße, Österreich
Gebäude: Konzerthaus, Großer Saal/Rieger-Orgel
Orgelbauer: | Gebrüder Rieger/Jägerndorf |
Baujahr: | 1913 |
Geschichte der Orgel: | 1923 Generalüberholung, Neubelederung der Zungenregister und Einbau von 3 Registern ("Zwei kräftige 8' Prinzipale und eine Rohrflöte 8'", vgl. Lit.)
1982 Restaurierung durch Rieger 2015 Generalüberholung und neue Setzeranlage durch Rieger und Vonbank |
Gehäuse: | ohne sichtbares Prospektgehäuse |
Windladen: | Kegelladen |
Spieltraktur: | elektropneumatisch |
Registertraktur: | elektropneumatisch |
Registeranzahl: | 116 |
Manuale: | 5, C-a3 |
Pedal: | 30 Töne, C-f1 |
Spielhilfen, Koppeln: | Koppeln: II/I, III/II, III/I, IV/II, IV/I, V/II, V/I, P/I
I/P, II/P, III/P, IV/P Superoktavkoppel: III/II, II/I, IV/II, IV/III, III/I, III/II, IV/I, I/II, V/I, III/I, IV/I I/P, IV/P Kombinationen: 5 Banken mal 1000 = 5000 Generalsetzer Absteller: Walze ab, Koppeln aus Walze, Koppeln zu IV aus Walze, Manual 16’ ab, Zungen ab (als Druckknöpfe), Hauptpedal ab, Fernpedal ab (als Kipptasten) Einzel-Zungenabsteller Kollektive: Tutti (Druckknopf) Schweller: Schwelltritte für II. und III. Manual, Schweller V an Schwelltritt II koppelbar (Kipptaste) tritte (in Wechselwirkung mit Kipptasten): Koppel I – IV an P, Normalkoppeln II – IV an I, Walze ab Registercrescendo: Walze für den Organisten, gekoppelt mit zweiter Walze für den Registranten |
Disposition
Manual I | Manual II (SW) | Manual III (SW) | Manual IV (Solowerk) | Manual V (Fernwerk) | Pedal |
Principal 16'
Bordun 16' Principal 8' Gedackt 8' Hohlflöte 8' Flûte harmonique 8' Fugara 8' Gemshorn 8' Dulciana 8' Nasatquinte 51/3' Octave 4' Rohrflöte4' Viola 4' Superoctave 2' Rauschquinte II 22/3' Kornett III-V 8' Mixtur V 22/3' Cymbel III 2' Trompete 16' Trompete 8' Clarino 4' |
Viola 16'
Quintatön 16' Principal 8' Bordun 8' Flauto traverso 8' Clarabella 8' Viola da Gamba 8' Salicional 8' Unda maris 8' Octave 4' Flûte octaviante 4' Gemshorn 4' Quintatön 4' Waldflöte 2' Sesquialtera II 22/3' Progressio harmonica III-V 22/3' Mixtur IV 22/3' Clarinette 8' Krummhorn 8'
Tremulant |
Lieblich-Gedackt 16'
Geigen-Principal 8' Rohrflöte 8' Still-Gedeckt 8' Wiener Flöte 8' Quintatön 8' Echo Gamba 8' Aeoline 8' Vox coelestis 8' Flûte octaviante 4' Zartflöte 4' Aeolsharfe 4' Gemsquinte 22/3' Flautino 2' Terz 13/5' Larigotquinte Septime 11/7' Piccolo 1' Harmonia aetherea IV 22/3' Trompette harmonique 8' Basson 16' Oboe 8' Vox humana 8' Clairon harmonique 4'
|
Bordun 16'
Clarinophon 8' Doppel-Gedackt 8' Concertflöte 8' Solo Gamba 8' Rohrquinte 51/3' Octave 4' Soloflöte 4' Quinte 22/3' Superoctave 2' Groß-Cornett III-V 22/3' Tuba mirabilis 8' Ophicleide 8' Clairon harmonique 4' |
Zart-Gedackt 16'
Horn-Principal 8' Lieblich-Gedackt 8' Rohrflöte 8' Viola d’amore 8' Vox angelica 8' Gemshorn 4' Traversflöte 4' Piccolo 2' Mixtur IV 22/3' Schalmei 8' Vox humana 8' Tremulant Subbaß 16' Octavbaß 8'
(Schweller Man. V) |
Principalbaß 32'
Principalbaß 16' Violon 16' Subbaß 16' Echobaß 16' Salicetbaß 16' Quintbaß 102/3' Octavbaß 8' Gedacktbaß 8' Baßflöte 8' Cello 8' Dulcianbaß 8' Octave 4' Flauto 4' Campana III 102/3' Mixtur IV 51/3' Bombarde 32' Posaune 16' Fagott 16' Trompete 8' Bassetthorn 8' Clarino 4'
Subbass 16' Oktavbass 8' |
Bibliographie
Anmerkungen: | Die Orgel im Großen Saal des Wiener Konzerthauses wurde 1913 von Gebrüder Rieger/Jägerndorf errichtet. Sie war die erste fünfmanualige Orgel der Donaumonarchie und ist noch heute die größte Orgel Österreichs und damit eines der bedeutensten Klangdenkmäler zwischen ausklingender Romantik und einsetzendem Historismus im Orgelbau.
Stilistisch orientiert sich dieses Instrument an der "Elsässischen Orgelreform", wo es insb. um die Verschmelzung der "Bach-schen Silbermann-Mixtur- und Aliquotorgel" mit dem altfranzösischen Orgeltyp mit ausgebauten Zungenchören, bereichert um orchestrale Charakterstimmen geht. Im Wiener Konzerthaus versuchte man, darüber hinausgehend unter Einsatz aller «unumstritten anerkannten Errungenschaften der Dispositions- und Intonationskunst – eine möglichst große Vielseitigkeit des Instrumentes zu erzielen» (W. E. Ehrenhofer). Diese Orgel weist auch keinen für das Publikum sichtbaren Orgelprospekt auf – ebenfalls ein Novum für Wien. Elektropneumatische Trakturen ließen es zu, vom klassischen Werkprinzip abzugehen. Als das Instrument am 19. Oktober 1913, dem Tag der Schlusssteinlegung des Konzerthausgebäudes, erstmals erklang (Richard Strauss hatte eigens zu diesem Anlass das «Festliche Präludium» für Orgel und Orchester komponiert), zeigten sich Publikum und Kritik begeistert. Das erste Stück, das auf der Orgel erklang, war allerdings am 19. Oktober 1913 eine Improvisation über die österreichische Kaiserhymne durch Rudolf Dittrich - zur Schlusssteinlegung in Anwesenheit von Franz Joseph am Vormittag. Im Jahre 1982 wurde diese Orgel von der Fa. Rieger/Schwarzach gründlich restauriert. Damit konnte diese Orgel ihren Platz weiterhin behaupten, als historisch bedeutendes und zugleich – wie zahlreiche Uraufführungen beweisen – unvermindert aktuelles Klangdenkmal. Den Rang als größte spielbare Orgel Österreichs konnte sie bis zur Fertigstellung der Riesenorgel im Stephansdom 1960 (sowie während der Stillegung derselben von 1991-2020 erneut) beanspruchen. |
Literatur: | Orgelbau-Nachrichten. Zeitschrift für Instrumentenbau 1923/24 (44), S. 359 |
Discographie: | siehe orgbase.nl |
Weblinks: | Die Orgel auf der Seite des Konzerthauses
Artikel "Konzertsaalorgeln in Wien" von Martin Haselböck in Ars Organi
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