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7.092 Bytes hinzugefügt ,  22:59, 23. Mai 2018
Ergänzung der Orgelgeschichte, Teil 2
|ERBAUER = Gebr. Stumm, Rhaunen-Sulzbach, technischer Neubau und Rekonstruktion durch Johannes Klais, Bonn, und G.F.Steinmeyer, Oettingen
|BAUJAHR = 1782/1982
|UMBAU = 03.02.1774 – Das Orgelwerk wird vom Amorbacher Konvent bei Johann Philipp und Johann Heinrich Stumm in Auftrag gegeben. 1782 – Vollendung der Orgel mit 3 Manualen und 46 Registern, es handelt sich dabei um die größte Orgel, die von den Gebrüdern Stumm je errichtet wurde und zugleich um die einzige Orgel aus dieser Werkstatt, bei der das Register Principal 16‘ vom Ton groß C an im Prospekt steht. 1839 – Reparatur 1856 – Reparatur 1866 – Auftragserteilung zu einer umfassenden Reparatur durch die Werkstatt G. F. Steinmeier & Co., die 1868 abgeschlossen wird. Dabei werden alle Stumm-Schleifladen durch neue Kegelladen ausgetauscht, die nun von einem neuen Spieltisch aus angespielt werden, der mit Blickrichtung zum Altar aufgestellt wird. Der neue Tonumfang reicht seitdem in den Manualen von C-f³ (=54 Tasten) und im Pedal von C-d¹ (=27 Tasten). 1882 – G. F. Steinmeyer & Co. tauschen die Register Trompete 8‘ und Vox angelica 4‘ des I. Manuals gegen neue Pfeifen aus. Aus der Mixtur des I. Manuals wird der Terzchor ab c° entfernt, die Mixtur IV des II. Manuals erhält dagegen eine neue Zusammensetzung mit Terzchor (C: 2‘, 1 1/3‘, 1‘, 4/5‘, repetiert bei c² nach 4‘, 2 2/3’, 2‘, 1 3/5‘). Im Pedal wird die Mixtur V entfernt, an deren Stelle die originale Hauptwerkstrompete 8‘ gesetzt. 1890 – Wiederum arbeitet G. F. Steinmeyer & Co. an der Orgel und tauscht das Register Nassard 2 2/3‘ gegen eine neue Oboe 8‘ aus. Ein gefütterter Holzkasten wird angefertigt und überdeckt die Vox humana 8‘. Zeitgleich beginnt ein Programm zur Erneuerung sämtlicher stummscher Holzpfeifen aus dem Jahr 1782, da sie offensichtlich vom Holzwurm befallen sind. Im Jahr 1890 betrifft diese Maßnahme zunächst nur die Pfeifen C-h° des Bourdon 16‘ des I. Manuals. 1912 – Austausch der Stumm-Register Prinzipalbaß 16‘, Subbaß 16‘ und Violon 16‘ des Pedals durch neue wegen Holzwurmbefalls 1913 – Austausch der Stumm-Register Oktavbaß 8‘, Flötenbaß 4‘ und Posaune 16‘ des Pedals durch neue wegen Holzwurmbefalls 1922 – Die Register Gambe 8‘ des I. Manuals, Gemshorn 4‘ und Pikkolo 2‘ des III. Manuals werden von G. F. Steinmeyer gegen neue Register gleicher Bauart ausgetauscht. 
|GEHÄUSE = 1782 Gebr. Schäfer, Karlstadt am Main
|GESCHICHTE = Die Brüder Johann Philipp und Johann Heinrich Stumm erstellten in der damaligen Abtei Amorbach mit III/46 die größte Orgel, die die Werkstatt Stumm je erbaut hat. Das Instrument wurde 1868 von G.F.Steinmeyer unter Verwendung des Pfeifenwerks umdisponiert und auf Kegelladen gesetzt. Eine Dispositionserweiterung im Sinne der Orgelbewegung erfolgte 1936 durch Steinmeyer unter Fachberatung des damaligen Orgelsachverständigen der Ev. Landeskirche Johannes Mehl. 1982 kam es durch Klais/Steinmeyer zu einem technischen Neubau. Klais rekonstruierte die drei Manualwerke Stumms auf neuen Schleifladen, Steinmeyer fügte ein Schwellwerk als IV. Manual unter Verwendung einer der Kegelladen von 1868 dazu und baute das Pedalwerk. Die komplett oder teilweise noch vorhandenen etwa 25 Stumm-Register wurden sorgfältig überarbeitet und ergänzt. Ziel war ein Kompromiß zwischen den Forderungen der Denkmalpflege und den Bedürfnissen eines stilistisch möglichst weit gefächerten konzertanten Orgelspiels.
Cornetbass 2'
 
 
}}
 === Disposition zum Zeitpunkt der Errichtung - Orgelgeschichte seit 1782 im Detail ===
{{Orgelbeschreibung/ohne_Landkarte
|BAUJAHR = In Auftrag gegeben am 03.02.1774, vollendet 1782
|UMBAU =
|GEHÄUSE = Das Gehäuse hat wurde nach den Angaben bei Schnell&Steiner durch den „Klosterschreiner“ angefertigt, der Schreiner des Klosters angefertigtnamentlich allerdings nicht genannt ist.
|GESCHICHTE = siehe oben
|STIMMTONHÖHE = a¹=424 Hz bei 15°C (=‘‘regionaler Chorton“, durch Messungen an Originalpfeifen rekonsutriert)
{{Disposition3
|ÜBERSCHRIFT = Disposition bei der Fertigstellung 1782<ref>Schreibweisen und Registerbezeichnungen nach Schnell&Steiner, nach den dortigen Angaben wurde das Hauptwerk vom Obermanual, das Positiv vom mittleren Manual und das Echowerk vom Untermanual aus angespielt.</ref>
|WERK 1 =I. Echowerk
|REGISTER WERK 1 =Hohlpfeife 8'
|SPIELHILFEN = Normalkoppeln: II/I, III/II, I/Ped, II/Ped
4 Kolletkivtritte für piano, mezzoforte, forte, Tutti (die Tritte hatten allerdings keine Bezeichnungen)
 
Windventil
 
Kalkantenglocke
Oktav 8'<ref name=“uewieStu“>Register überwiegend (bis auf einzelne Pfeifen) von Stumm, 1782, jedoch teilweise aus anderen Registern ergänzt zur Erreichung des größeren Tonumfangs</ref>
Gedeckt 8'<ref name=“Stu1782““BassStnm1913“>Bis 1913 noch von Stumm aus dem Jahr 1782, Bass aus Holz, daher dieser im Jahr 1913 wegen Holzwurmbefall von Steinmeyer ausgetauscht. Im Diskant weiterhin Pfeifen von Stumm, 1782.</ref>
Flöte 8’<ref name=”Stnm1868“>Neues Register von Steinmeyer, 1868</ref>
Traversflöte 8‘<ref name=”altneu”></ref>
Gedeckt 8'<ref name=“Stu1782““BassStnm1913“></ref>
Dulcian 8'<ref name=”Stnm1868“></ref><ref>Streicher</ref>
Posaune 16'<ref name=“Stu1782“></ref>
 
Klarine 4'<ref name=“Stu1782“></ref>
}}
 
 
; Anmerkungen
<references/>
 
 
{{Disposition3
|ÜBERSCHRIFT = Disposition nach Ausführung verschiedener kleinerer Arbeiten im Jahr 1934 vor dem Umbau durch G. F. Steinmeyer<ref>Schreibweisen und Registerbezeichnungen nach Schnell&Steiner</ref>
|WERK 1 =I. Manual
|REGISTER WERK 1 =Prinzipal 16'<ref name=“Stu1782“>Register von Stumm, 1782</ref>
 
Bourdon 16'<ref>C-h° (=Holzpfeifen) werden 1890 wegen Holzwurmbefall von Steinmeyer ausgetauscht. Restliche Pfeifen von Stumm aus dem Jahr 1782 bleiben erhalten.</ref>
 
Oktav 8'<ref name=“uewieStu“>Register überwiegend (bis auf einzelne Pfeifen) von Stumm, 1782, jedoch teilweise aus anderen Registern ergänzt zur Erreichung des größeren Tonumfangs</ref>
 
Gedeckt 8'<ref name=“Stu1782“></ref>
 
Flöte 8’<ref name=”Stnm1868“>Neues Register von Steinmeyer, 1868</ref>
 
Quintatön 8'<ref name=“uewieStu“></ref>
 
Gambe 8'<ref name=”Stnm1922“>Neues Register von Steinmeyer, 1922</ref>
 
Oktave 4'<ref name=“Stu1782“></ref>
 
Gedeckt 4'<ref name=“Stu1782“></ref>
 
Oktave 2'<ref name=“Stu1782“></ref>
 
Kornett III-V 8'<ref>ab c°</ref><ref name=”altneu”>Register teilweise Stumm, 1782, und teilweise Steinmeyer, 1868</ref>
 
Mixtur V 2 2/3'<ref>aus Pfeifen der alten Register Mixtur VI 2‘, Quint 3‘ und Quint 1 1/2‘ sowie 7 neuen Pfeifen von 1868</ref><ref>Die Mixtur besteht bei C aus den Chören 2 2/3‘, 2‘, 1 3/5‘, 1 1/3‘, 1‘ und 1/2‘, sie repetiert bei c°, c¹ und c² bis auf 8‘, 5 1/3‘, 4‘, 2 2/3‘, 2‘, der Terzchor entfällt ab c°.</ref>
 
Cymbal II 1'<ref name=“Stu1782“></ref>
 
Trompet 8'<ref name=“Stnm1882“>Neues Register von Steinmeyer, 1882</ref>
 
Vox angelica 4'<ref name=“Stnm1882“></ref><ref>ab fis² labial</ref>
 
 
|WERK 2 =II. Manual
|REGISTER WERK 2 =Salicional 16‘<ref name=”altneu”></ref>
 
Prinzipal 8'<ref name=”Stnm1868“></ref>
 
Traversflöte 8‘<ref name=”altneu”></ref>
 
Gedeckt 8'<ref name=“Stu1782“></ref>
 
Dulcian 8'<ref name=”Stnm1868“></ref><ref>Streicher</ref>
 
Aeoline 8’<ref name=”Stnm1868“></ref>
 
Prinzipalflöte 4'<ref name=“Stu1782“></ref>
 
Rohrflöte 4'<ref name=“Stu1782“></ref>
 
Waldflöte 2'<ref name=“Stu1782“></ref>
 
Mixtur IV 2'<ref name=“Stu1782“></ref><ref>Mixtur mit Hilfe des aus der Mixtur des I. Manuals entfernten Terzchors sowie der zeitgleich entfernten Mixtur des Pedals neu aufgebaut: Bei C besteht sie aus den Chören 2‘, 1 1/3‘, 1‘ und 4/5‘ und repetiert bei c² nach 4‘, 2 2/3‘, 2‘, 1 3/5‘.</ref>
 
Cromorne 8'<ref name=“Stu1782“></ref>
 
Oboe 8‘<ref>Neues Register von Steinmeyer, 1890</ref>
 
Fagott und Klarinette 8'<ref name=”Stnm1868“></ref><ref>einschlagend</ref>
|WERK 3 =III. Manual
|REGISTER WERK 3 =Geigenprinzipal 8‘<ref name=”Stnm1868“></ref>
 
Hohlflöte 8'<ref name=“Stu1782“></ref>
 
Dolce 8‘<ref name=”Stnm1868“></ref>
 
Flöte 4'<ref name=“Stu1782“></ref>
 
Gemshorn 4'<ref name=”Stnm1922“>Neues Register von Steinmeyer, 1922</ref>
 
Pikkolo 2'<ref name=”Stnm1922“>Neues Register von Steinmeyer, 1922</ref>
 
Vox humana 8'<ref name=“Stu1782“></ref><ref>1890 mit einem gefütterten Holzkasten überbaut</ref>
 
 
Glockenspiel von c¹ bis f³<ref name=“Stu1782“></ref>
|WERK 4 =Pedal
|REGISTER WERK 4 =Prinzipalbaß 16'<ref name=“Stnm1912“>Bis 1912 noch von Stumm aus dem Jahr 1782, durchgehend aus Holz, daher im Jahr 1912 wegen Holzwurmbefall von Steinmeyer ausgetauscht.</ref>
 
Subbaß 16'<ref name=“Stnm1912“>Bis 1912 noch von Stumm aus dem Jahr 1782, durchgehend aus Holz, daher im Jahr 1912 wegen Holzwurmbefall von Steinmeyer ausgetauscht.</ref>
 
Violon 16'<ref name=“Stnm1912“>Bis 1912 noch von Stumm aus dem Jahr 1782, durchgehend aus Holz, daher im Jahr 1912 wegen Holzwurmbefall von Steinmeyer ausgetauscht.</ref>
 
Quintbaß 10 2/3‘<ref name=”Stnm1868“></ref>
 
Oktavbaß 8'<ref name=“Stnm1913“>Bis 1913 noch von Stumm aus dem Jahr 1782, durchgehend aus Holz, daher im Jahr 1913 wegen Holzwurmbefall von Steinmeyer ausgetauscht.</ref>
 
Cello 8‘<ref name=”Stnm1868“></ref>
 
Flötenbaß 4’<ref name=“Stnm1913“></ref>
 
Posaune 16'<ref name=“Stnm1913“></ref>
 
Baßtrompete 8’<ref name=“Stu1782“></ref><ref>Ehemalige Trompete des Hauptwerks, 1882 aus dem I. Manual ins Pedal versetzt.</ref>
Klarine 4'<ref name=“Stu1782“></ref>
[[Kategorie:Klais, Orgelbau|Amorbach, Abteikirche]]
[[Kategorie:Landkreis Miltenberg|Amorbach, Abteikirche]]
[[Kategorie:Steinmeyer Orgelbau|Amorbach, Abteikirche]]
[[Kategorie:Stumm, Orgelbauerfamilie|Amorbach, Abteikirche]]
[[Kategorie:Unterfranken|Amorbach, Abteikirche]]
[[Kategorie:Steinmeyer Orgelbau|Amorbach, Abteikirche]]
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