Sebnitz, Peter und Paul

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Sebnitz, Peter und Paul
Orgelbauer: Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil), Dresden, op.175
Baujahr: 1902
Geschichte der Orgel: Es wird vermutet, dass es bereits im 13. Jahrhundert eine kleine Kirche in Sebnitz gab, deren Schutzpatrone die Apostel Petrus und Paulus waren. Der Zustrom neuer Siedler machte eine größere Kirche erforderlich. Das heutige Gotteshaus stammt aus dem Jahr 1619. Für diese Kirche baute Benigius Weindt aus Schluckenau um 1619 eine neue Orgel mit 12 Registern auf 2 Manualen. 1770 wurde die alte Orgel durch einen Neubau von Christian Gottfried Pfützner (1743-?) aus Pulsnitz ersetzt. Die Pfützner-Orgel besaß 22 Register auf zwei Manualen. 1902 entschied sich die Gemeinde für eine neue Orgel von der Dresdner Orgelbaufirma Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil). Diese war elektropneumatisch und hatte 20 Register auf zwei Manualen und Pedal. 1928 erfolgte eine Umdisponierung und Erweiterung der Orgel. Sie erhielt einen freistehenden Pfeifenprospekt hinter dem Altar. Im Jahr 1959 wurde durch die Firma Gebrüder Jehmlich (Otto & Rudolf) erneut eine Umdisponierung unter KMD Gerhard Paulik vorgenommen.

Die letzte Umdisponierung nahm 1991 der Orgelbauer Siegfried Creuz aus Bahretal unter KMD Gerhard Nöbel vor. 2008 erfolgte eine Reparatur der Orgel durch Georg Wünning.

Stimmtonhöhe: 440 Hz
Temperatur (Stimmung): gleichschwebend
Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: pneumatisch
Registertraktur: pneumatisch
Registeranzahl: 33+1 Tr.+1 Ext.
Manuale: 2, C-a³
Pedal: C-f1
Spielhilfen, Koppeln: Manualkoppel II-I, Pedalkoppel I, Pedalkoppel II

Oberoktavkoppel II-II ausgebaut

Unteroktavkoppel II-I nicht ausgebaut

Freie Kombination 1

Piano

Mezzoforte

Forte

Fortissimo

Walze

Jalousieschweller

Druckregister ab

Crescendo ab

Tremulant II 1991 wirksam auf Register 6, 8, 9, 10, 11, 13

Zimbelstern 1991



Jehmlich 2015

I. MANUAL,
HAUPTWERK
II. MANUAL,
SCHWELLWERK
PEDAL
Bordun 16'

Prinzipal 8'

Gambe 8'

Dolce 8'

Hohlflöte 8'

Octave 4'

Gemshorn 4'

Quinte 2 2/3'

Octave 2'

Quinte 1 1/3' [1]

Kornett 2 2/3' [2]

Mixtur 1 1/3' [3]

Oboe 8' [4]

Gedackt 8'

Quintatön 8'

Salicional 8'

Aeoline 8' [5]

Prinzipal 4'

Rohrflöte 4'

Flauto traverso 4'

Nassat 2 2/3'

Piccolo 2'

Terzflöte 1 3/5'

Sifflöte 1' [6]

Zimbelpfeife 1/2' [7]

Krummhorn 8' [8]

Violon 16'

Subbaß 16'

Octavbaß 8'

Violoncello 8' [9]

Choralbaß 4'

Rauschbass 2 2/3' [10]

Mixturbass 1 1/3' [11]

Posaune 16'

Baßoboe 8' (Tr.)

  1. ab b°, 1991 , Zusatzlade
  2. 3fach, ab b° 2 2/3', 2', 1 3/5';1991 , Zusatzlade
  3. 3-4fach, 1 1/3', 1' 2/3' ab c° + 2', repet. auf c', c, c'
  4. als Transmission im Pedal spielbar
  5. auf Schwebung
  6. 1991 auf Zusatzlade
  7. 1fach; rep. d° 2/3', e' 1', fs 1 1/3'
  8. 1991 auf Zusatzlade
  9. (Tr.) Oktavtransmission aus Violon 16'
  10. 2fach auf Zusatzlade, 2 2/3', 2' durchlaufend
  11. 3fach auf Zusatzlade, 1 1/3', 1', 4/5'

Jehmlich 1902

I.MANUAL II.MANUAL PEDAL
Bordun 16‘

Prinzipal 8‘

Hohlflöte 8‘

Gamba 8‘

Octave 4‘

Gemshorn 4‘

Quinte 2 2/3‘

Oktave 2‘

Mixtur 3-4fach

Geigenprinzipal 8‘

Gedackt 8‘

Salicional 8‘

Aeoline 8‘

Fugara 8‘

Rohrflöte 4‘

Piccolo 2‘


Weindt 1619

I.MANUAL, HAUPTWERK II.MANUAL, BRUSTPOSITIV
Principal 4‘, [1]

Subbaß 16‘, [2]

Grobgedackt 8‘, [3]

Klein Gedackt 4‘, [4]

Nasat 3‘, [5]

Octava 2‘, [6]

Tertia 1 3/5‘, [7]

Mixtur 3fach

Grobgedackt 8‘, [8]

Klein Gedackt 4‘, [9]

Nasat 3‘, [10]

Octava Gedackt 2‘, [11]

  1. Zinn
  2. Holz
  3. Metall
  4. Metall
  5. Metall
  6. Metall
  7. nicht von Weindt, später vielleicht anstelle von Octava 1‘ oder Sedetz 1‘
  8. Holz
  9. Holz
  10. Metall
  11. Holz (?)



Bibliographie

Literatur: Dähnert, Ulrich: Historische Orgeln in Sachsen, VEB Deutscher Verlag für Musik Leipzig, 1980. S.253 Benigius Weindt, Sebnitz um 1617; S.286 Christian Gottfried Pfützner (1743-?) 1770, Sebnitz II/22.

Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA

Gebrüder Jehmlich, Königl. Sächs. Hoforgelbauer-N, Dresden 1910, S.77 Empfehlungsschreiben, S.94 Disposition. Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012. S.171 Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil) 1902; S.286 Christian Gottfried Pfützner 1770 Sebnitz II/22; S.426 Benigius Weindt, Sebnitz um 1617.

Ruf, Christian: „Wetterherren“ als Namenspatron. Die evangelisch-lutherische Stadtkirche „Peter und Paul“ in Sebnitz hat allerlei Kostbarkeiten und Raritäten zu bieten, darunter eine Kassettendecke mit 88 Wappen- und Ornamentfeldern. Bei vielen kirchlichen Ausstattungsobjekten waren Dresdner Künstler an der Entstehung mitbeteiligt. In: DNN, Dienstag, 19.September 2023.

Weblinks: Wikipedia, Sebnitz „Peter und Paul“

Sebnitz, Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde „Peter und Paul“

orgbase.nl, Sebnitz, St. Peter und Paul

Ann-Helene Schlüter, Jehmlich-Orgel in der Stadtkirche „Peter und Paul“ Sebnitz

Wikipedia, Jehmlich Orgelbau Dresden