Beilstein (Mosel), St. Josef: Unterschied zwischen den Versionen

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|GESCHICHTE      = Aufgrund von Pfeifensignaturen und anderen Merkmalen konnte die Orgel eindeutig Balthasar König zugewiesen werden. König erbaute die Orgel mit einem relativ hohen Untergehäuse, damit sie das vorhandene, übermannshohe hölzerne Emporengitter deutlich überragen konnte. Die Orgel erhielt ein Echopositiv und einen in die Vorderfront eingebauten Spielschrank. Das zunächst nur bis d<sup>0</sup> reichende und lediglich aus zwei Grundstimmen bestehende Pedalwerk fand ebenfalls Platz im Untergehäuse. Nach einer anderen, vor der Renovierung vertretenen Theorie sollte das Instrument für die Ort gelegene Pfarrkirche erbaut und 1805 in die Klosterkirche transferiert worden sein.
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|GESCHICHTE      = Aufgrund von Pfeifensignaturen und anderen Merkmalen konnte die Orgel eindeutig Balthasar König zugewiesen werden. König erbaute die Orgel mit einem relativ hohen Untergehäuse, damit sie das vorhandene, übermannshohe hölzerne Emporengitter deutlich überragen konnte. Die Orgel erhielt ein Echopositiv und einen in die Vorderfront eingebauten Spielschrank. Das zunächst nur bis d<sup>0</sup> reichende und lediglich aus zwei Grundstimmen bestehende Pedalwerk fand ebenfalls Platz im Untergehäuse. Nach einer anderen, vor der letzten Renovierung vertretenen Theorie sollte das Instrument für die Ort gelegene Pfarrkirche erbaut und 1805 in die Klosterkirche transferiert worden sein.
  
 
1867 erfolgte ein teilweise romantisierender Umbau durch Heinrich Voltmann. Dabei wurden die kleinfüßigen Aliquotstimmen entfernt und neue Trakturen, ein Manualregister Bourdon 16' und eine neue grundtönige Trompete eingebaut. Voltmann verwendete die alten Windladen und auch weitere Bauteile von König weiter. Das Pedalwerk wurde mittels einer Zusatzlade um die Töne Cis und dis<sup>0</sup> bis f<sup>0</sup> erweitert, die Spielanlage in die linke Seitenfront verlegt.
 
1867 erfolgte ein teilweise romantisierender Umbau durch Heinrich Voltmann. Dabei wurden die kleinfüßigen Aliquotstimmen entfernt und neue Trakturen, ein Manualregister Bourdon 16' und eine neue grundtönige Trompete eingebaut. Voltmann verwendete die alten Windladen und auch weitere Bauteile von König weiter. Das Pedalwerk wurde mittels einer Zusatzlade um die Töne Cis und dis<sup>0</sup> bis f<sup>0</sup> erweitert, die Spielanlage in die linke Seitenfront verlegt.
  
Nach Reparaturen 1949 (Reinigung, Einbau elektrisches Gebläse durch Gerhardt, Boppard) und 1957 (Sebald-Oehms, Trier) war die Orgel Ende der 70er Jahre quasi unspielbar geworden. 1980 erfolgte eine weitere kostspielige Reparatur durch Sebald-Oehms, um die Orgel spielbar zu erhalten. 2001/02 erfolgte endlich eine umfangreiche Restaurierung durch Orgelbau Hubert Fasen, Oberbettingen. Dabei wurde der Spieltisch und die Trakturen von Voltmann beibehalten, klanglich jedoch der ursprüngliche Zustand der König-Orgel rekonstruiert und die bei der Rekonstruktion der König-Orgel in Niederehe ermittelte modifiziert mitteltönige Temperatur gelegt werden.  
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Nach Reparaturen 1949 (Reinigung, Einbau elektrisches Gebläse durch Gerhardt, Boppard) und 1957 (Sebald-Oehms, Trier) war die Orgel Ende der 70er Jahre quasi unspielbar geworden. 1980 erfolgte eine weitere kostspielige Reparatur durch Sebald-Oehms, um die Orgel spielbar zu erhalten. 2001/02 erfolgte endlich eine umfangreiche Restaurierung durch Orgelbau Hubert Fasen, Oberbettingen. Dabei wurde der Spieltisch und die Trakturen von Voltmann beibehalten, klanglich jedoch der ursprüngliche Zustand der König-Orgel rekonstruiert und die bei der Rekonstruktion der König-Orgel in Niederehe ermittelte modifiziert mitteltönige Temperatur gelegt.  
 
|STIMMTONHÖHE    = ca. ein Halbton über der heutigen Stimmung von a<sup>1</sup> = 440 Hz
 
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|ÜBERSCHRIFT    = König-Orgel (1738), Zustand nach dem Voltmann-Umbau von 1867 bis 2001
 
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Trompeten 8' B/D
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Flötentravers 8'
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Manual Koppel, Koppel HW/Pedalwerk
 
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''Maria-Magdalena Kaczor – Orgel-Portraits.'' Werke von J.P. Sweelinck, G. Boehm, J.S. Bach, C.Ph.E. Bach, O. Barblan und S. Karg-Elert. [http://www.unda-maris.de/UM20571.htm unda maris UM20571], 2016, CD;  [https://www.highresaudio.com/de/album/view/64kkkg/maria-magdalena-kaczor-portraits Booklet-Vorschau], [https://youtube.com/playlist?list=OLAK5uy_k1prdBSeUkHoxPUqACmyNQAFWBx8oIhXM YouTube], [https://open.spotify.com/album/3inYN01H1gUGHOpxPo13ux Spotify] (daraus Bach)
 
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[http://www.orgelbau-fasen.de/+beilstein/beilstein.htm Orgelbau Fasen (mit Klangbeispielen)]     
  
 
[http://www.orgelbau-klais.com/_klais/bilder/pdf/Familie_Koenig.pdf Abhandlung zur Geschichte der Orgelbauerfamilie König]
 
[http://www.orgelbau-klais.com/_klais/bilder/pdf/Familie_Koenig.pdf Abhandlung zur Geschichte der Orgelbauerfamilie König]
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J.S. Bach: Partita in G Major on "Herr Christ der einig Gottes Sohn", Maria-Magdalena Kaczor: <youtube>https://youtu.be/XgbYkhc6AS4</youtube>
 
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Aktuelle Version vom 5. Oktober 2022, 04:10 Uhr


König-Orgel (1738)
Beilstein, St Josef (2).jpg
Beilstein, St Josef (3).jpg
Spieltisch
Orgelbauer: Balthasar König, Münstereifel
Baujahr: 1738
Geschichte der Orgel: Aufgrund von Pfeifensignaturen und anderen Merkmalen konnte die Orgel eindeutig Balthasar König zugewiesen werden. König erbaute die Orgel mit einem relativ hohen Untergehäuse, damit sie das vorhandene, übermannshohe hölzerne Emporengitter deutlich überragen konnte. Die Orgel erhielt ein Echopositiv und einen in die Vorderfront eingebauten Spielschrank. Das zunächst nur bis d0 reichende und lediglich aus zwei Grundstimmen bestehende Pedalwerk fand ebenfalls Platz im Untergehäuse. Nach einer anderen, vor der letzten Renovierung vertretenen Theorie sollte das Instrument für die Ort gelegene Pfarrkirche erbaut und 1805 in die Klosterkirche transferiert worden sein.

1867 erfolgte ein teilweise romantisierender Umbau durch Heinrich Voltmann. Dabei wurden die kleinfüßigen Aliquotstimmen entfernt und neue Trakturen, ein Manualregister Bourdon 16' und eine neue grundtönige Trompete eingebaut. Voltmann verwendete die alten Windladen und auch weitere Bauteile von König weiter. Das Pedalwerk wurde mittels einer Zusatzlade um die Töne Cis und dis0 bis f0 erweitert, die Spielanlage in die linke Seitenfront verlegt.

Nach Reparaturen 1949 (Reinigung, Einbau elektrisches Gebläse durch Gerhardt, Boppard) und 1957 (Sebald-Oehms, Trier) war die Orgel Ende der 70er Jahre quasi unspielbar geworden. 1980 erfolgte eine weitere kostspielige Reparatur durch Sebald-Oehms, um die Orgel spielbar zu erhalten. 2001/02 erfolgte endlich eine umfangreiche Restaurierung durch Orgelbau Hubert Fasen, Oberbettingen. Dabei wurde der Spieltisch und die Trakturen von Voltmann beibehalten, klanglich jedoch der ursprüngliche Zustand der König-Orgel rekonstruiert und die bei der Rekonstruktion der König-Orgel in Niederehe ermittelte modifiziert mitteltönige Temperatur gelegt.

Umbauten: 1867 Heinrich Voltmann, Klausen
Stimmtonhöhe: ca. ein Halbton über der heutigen Stimmung von a1 = 440 Hz
Temperatur (Stimmung): Modifiziert mitteltönige „König-Stimmung“ mit Wolfsquinte gis - dis
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 21 + Nachtigall
Manuale: 2, C, D - c3
Pedal: C - f0
Spielhilfen, Koppeln: Pedalkoppel; Bass-/Diskantteilung der Manuallade h0/c1; Tremulant



König-Orgel (1738), Zustand bis 1867 und ab 2002

Echo-Positiv (I) Hauptwerk (II) Pedalwerk
Hollpfeif 8'

Principal 4'

Fleutginn 4'

Ocdaf 2'

Nassart II [1]

Crumhorn 8' B/D

Praestant 8'

Hollpfeif 8' [2]

Octav 4'

Fleut 4'

Quint 3'

Supperocdaf 2'

Solcena II [3]

Cornet III D [4]

Tintinabel II D [5]

Mixtur IV [6]

Simpal II [7]

Trompet 8' B/D

Vox Humana 8'

Subbaß 16'

Oktavbaß 8'

Anmerkungen

  1. C 11/3' + 13/5'; c0 22/3' + 13/5'
  2. C - c2 Holz, ab cis2 Metall
  3. 22/3' + 13/5'
  4. 22/3' + 2' + 13/5'
  5. 13/5' + 1'
  6. C 1' + 2/3' + 1/2 + 1/3; repetiert auf c1, c2
  7. C 1/4' + 1/5'; repetiert auf c0, c1, c2

König-Orgel (1738), Zustand nach dem Voltmann-Umbau von 1867 bis 2001

Positiv (I) Hauptwerk (II) Pedalwerk
Gedackt 8'

Flötentravers 8'

Geigen-Prinzipal 4'

Flötendouce 4'

Superoctave 2'

Bourdon 16'

Principal 8'

Hohlflöte 8'

Octave 4'

Flöte 4'

Quinte 3'

Octave 2'

Mixtur III

Trompeten 8' B/D

Subbaß 16'

Oktavbaß 8'

Anmerkungen Manual Koppel, Koppel HW/Pedalwerk




Bibliographie

Anmerkungen: Martin Schmitz, 2015; Fotos: Sichtung durch Lukas Bölinger, 2017
Discographie: Maria-Magdalena Kaczor – Orgel-Portraits. Werke von J.P. Sweelinck, G. Boehm, J.S. Bach, C.Ph.E. Bach, O. Barblan und S. Karg-Elert. unda maris UM20571, 2016, CD; Booklet-Vorschau, YouTube, Spotify (daraus Bach)
Weblinks: Website der Pfarreiengemeinschaft

Wikipedia

Orgelbau Fasen (mit Klangbeispielen)

Abhandlung zur Geschichte der Orgelbauerfamilie König


J.S. Bach: Partita in G Major on "Herr Christ der einig Gottes Sohn", Maria-Magdalena Kaczor: