Hamburg, St. Jacobi (Schnitger-Orgel)
Adresse: Jacobikirchhof, Hamburg, Deutschland
Gebäude: Hauptkirche St. Jacobi (14./15.Jh.)
Weitere Orgeln: Schnitgerorgel, Kemperorgel, Orgelpositiv
Orgelbauer: | Arp Schnitger |
Baujahr: | 1689-93 |
Geschichte der Orgel: | Vorgänger-Orgel: 1512-16 von Jacob Iversand und Harmen Stüven, daraus wurde von Schnitger wertvolles altes Pfeifenmaterial in seinen Neubau übernommen.
1689-93 erbaute Arp Schnitger die Hauptorgel für die Jacobikirche, wobei er einige Register der Vorgängerinstrumente (unter anderem von der Orgelbauerfamilie Scherer sowie Gottfried Fritzsche) wiederverwendete. Diese Orgel wurde im 18. und 19. Jahrhundert immer wieder geringfügig umgebaut und umdisponiert. Letztlich entging sie nur knapp einer umfassenden Pneumatisierung. 1890 Einbau einer pneumatischen Zusatzlade zum Brustwerk durch Marcussen (Apenrade) 1917 Abgabe sämtlicher Zinn-Prospektpfeifen an die Heeresverwaltung für die Kriegswirtschaft, 1928-30 Ersatz durch Kemper (Lübeck) Während des 2. Weltkriegs lagerte man 1942 das Pfeifenwerk sowie die Windladen und weitere Kleinteile (geschnitzte Prospektverzierungen) aus (in einen Schutzraum unterm Kirchturm), wodurch diese im Gegensatz zum Orgelgehäuse, Mechanik, Spieltisch erhalten blieben (verbrannten im Juni 1944 bei einem Luftangriff). Da nach dem Krieg einige unsachgemäße Rekonstruktions- und Wiederaufbauversuche stattfanden, bekam die Schnitger-Orgel immer mehr Schwächen. 1983 beauftragte man schließlich Jürgen Ahrend mit einer sachgemäßen Restaurierung des Bestandes und einer damit verbundenen Rückführung auf den Originalzustand von 1693 (als Opus 139 Ahrend-Homepage), Durchführung 1989-93 |
Umbauten: | Diverse kleinere Änderungen in den Jahren zwischen 1722 und 1890 durch verschiedene Orgelbauer; 1959-61 provisorische Wiederaufstellung nach dem 2. Weltkrieg zunächst im Südschiff, 1959-61 an der ursprünglichen Stelle; 1986 Rekonstruktion und Restaurierung durch Jürgen Ahrend |
Gehäuse: | Rekonstruiertes Gehäuse nach dem originalen, welches im 2. Weltkrieg zerstört wurde |
Stimmtonhöhe: | a1 = 495,45 Hz bei 18°C |
Temperatur (Stimmung): | Modifizierte Mitteltönigkeit (1/5 synt. Komma) |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch |
Registeranzahl: | 60 |
Manuale: | 4; Hauptwerk, Oberwerk, Brustwerk: CDEFGA–c3; Rückpositiv: CDE–c3 |
Pedal: | C–d1 (Bem: Das große Cis im Pedal ist eine Oktavkoppelung des cis0) |
Spielhilfen, Koppeln: | III/II, IV/II, Trommel |
Disposition
I Rückpositiv | II Hauptwerk | III Oberwerk | IV Brustwerk | Pedal |
Principal 8'
Gedackt 8' Quintadehna 8' Octava 4' Blockflöht 4' Querpfeiff 4' Octava 2' Sexquialtera II Scharff VI-VIII Siffloit 11/2' Dulcian 16' Bahrpfeiffe 8' Trommet 8'
Cimbelsterne |
Principal 16'
Quintadehn 16' Octava 8' Spitzflöht 8' Viola di Gamba 8' Octava 4' Rohrflöht 4' Super Octav 2' Flachflöht 2' Mixtur VI-VIII Trommet 16' |
Principal 8'
Rohrflöht 8' Holzflöht 8' Octava 4' Spitzflöht 4' Nasat 3' Octava 2' Gemshorn 2' Scharff IV-VI Cimbel III Trommet 8' Vox humana 8' Trommet 4' |
Principal 8'
Octav 4' Hollflöht 4' Waldtflöht 2' Sexquialtera II Scharff IV-VI Dulcian 8' Trechter Regal 8'
|
Principal 32'
Octava 16' Subbaß 16' Octava 8' Octava 4' Nachthorn 2' Rauschpfeiff III Mixtur VI-VIII Posaune 32' Posaune 16' Dulcian 16' Trommet 8' Trommet 4' Cornet 2' |
- DBP 1989 1441 Arp-Schnitger-Orgel.jpg
Briefmarke von 1989
Bibliographie
Literatur: | Seggermann: Orgeln in Hamburg (Hans-Christians-Verlag, Hamburg 1997) S. 100/101
„Orgelkalender 2007 – Orgeln von Arp Schnitger“ "Die schönsten Orgeln" - Orgelkalender 2008 (St. Benno-Verlag Leipzig) |
Discographie: | 2010, Info-Video zur Orgel <mediaplayer>http://youtu.be/HTE7g2NMicA</mediaplayer>
2012, Adriano Falcioni spielt die 2. Toccata von Johann Caspar von Kerll<mediaplayer>http://youtu.be/4PJdC2bfe40</mediaplayer> |
Weblinks: | Auf der Webseite der Kirchengemeinde
Ausführlicher Wikipedia-Artikel zur Schnitger-Orgel orgsite.nl -block. musiqueorguequebec.ca -block. twhk.de -block.
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