München/Lehel, St. Lukas
Adresse: 80538 München-Lehel, Oberbayern, Bayern, Deutschland
Gebäude: Evangelisch-Lutherische Pfarrkirche St. Lukas
Orgelbauer: | G. F. Steinmeyer & Co. (Oettingen) - op. 1568 |
Baujahr: | 1932 |
Geschichte der Orgel: | 1932 - Als erstes großes postromantisches Instrument der aufblühenden Orgelbewegung im Münchner Raum mit einem Rückpositiv erbaut. Die Disposition stammt vom Lukas-Organisten Hermann Sagerer in Zusammenarbeit mit Steinmeyer.
1967 - Nach schweren Kriegsschäden mit notdürftigen Reparaturen erfolgt durch die Erbauerfirma eine Renovierung mit grundlegender neobarocker Umarbeitung des Pfeifenwerks und Neuintonation, wobei auch die Schwelltüren des Oberwerks ausgebaut und die Werkzuordnung des III. und IV. Manuals vertauscht werden. 2002 - Überholung durch Frenger&Eder (Bruckmühl). 2004 - Bau eines Fernspieltisches (mit Setzeranlage und zusätzlichen Sub-/Superkoppeln) in futuristischem Metall-Design für das Kirchenschiff durch Harder-Völkmann und Scriba. 2019 - Ersatz des Fernspieltisches durch einen neuen der Fa. Eisenschmid, der optisch wieder an Steinmeyer-Vorbildern orientiert ist. Der alte Fernspieltisch befindet sich nun in Privatbesitz. Eine grundlegende Restaurierung des Pfeifenwerks sowie des Emporenspieltisches und eine Erweiterung um einige Register im romantischen Stil (Geigenprinzipal 8', Konzertflöte 8’, Gambe 8', Corno di Bassetto 8’), ein Solowerk (Tuba 16’8’4’), sowie Untersatz 32’ im Pedal durch Karl Schuke (Berlin) ist geplant, um dem ursprünglichen Klangbild wieder näherzukommen (Planung: KMD Tobias Frank). |
Umbauten: | 1967 |
Gehäuse: | Der Freipfeifen-Prospekt wurde vom Münchner Architekten German Bestelmeyer entworfen. |
Windladen: | Taschenladen |
Spieltraktur: | elektropneumatisch |
Registertraktur: | elektropneumatisch |
Registeranzahl: | 67 (72) |
Manuale: | 4 C-g3 |
Pedal: | 1 C-f1 |
Spielhilfen, Koppeln: | I/II, III/II, IV/II, II/I, III/I, IV/I, IV/III, I/P, II/P, III/P, IV/P, 4 freie Kombinationen (1932), Tutti, Crescendowalze, Setzeranlage und diverse Oktavkoppeln (Spieltisch 2020) |
Disposition
I Rückpositiv | II Hauptwerk | III Oberwerk | IV Schwellwerk | Pedal |
Kupfergedackt 8'
Oktave 4' [1] Salicet 4' Quinte 22/3' Oktave 2' Blockflöte 2' Terz 13/5' Mixtur 4f 1' Helle Trompete 8' [2] |
Prinzipal 16' [1]
Quintaden 16' Oktave 8' [1] Gedackt 8' Salicional 8' Oktave 4' Rohrflöte 4' Superquinte 22/3' Superoktave 2' Koppel 2' Mixtur 4f 2' [3] Zimbel 3f 1/2' Trompete 16' Trompete 8' [4] Trompete 4' |
Metallgedackt 8'
Quintaden 8' Koppel 8' Prinzipal 4' Blockflöte 4' Oktave 2' Rohrflöte 2' Superquinte 11/3' Nachthorn 1' Scharf 3-4f 1‘ Zimbel 3f 2/3' Rankett 16' Krummhorn 8' Vox Humana 4' Tremulant |
Gedackt 16'
Prinzipal 8' Gemshorn 8' Violflöte 8' Unda Maris 8' (ab c0) Oktave 4' Kleingedackt 4' Flachflöte 2' Sesquialter 2f Plein Jeu 4f 2‘ [5] Zimbel 2f 1/2‘ [6] Basson 16' Trompete Harm. 8' Clarine 4' Tremulant |
Metallprinzipalbass 16' [1]
Holzprinzipalbass 16' Subbass 16' Gedackt 16' [7] Quintbass 102/3' Prinzipal 8' Gemshorn 8' Gedackt 8' [8] Oktave 4' Quintaden 4' Rohrpfeife 2' Mixtur 4f 22/3' Mixtur 3f 1' Bombarde 32' [9] Posaune 16' Basson 16' [7] Trompete 8' Krummhorn 8' [7] Clarine 4' [7] Cornett 2' |
Anmerkungen:
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 teilweise im Prospekt
- ↑ teilweise gekröpft
- ↑ 1967 statt Mixtur 4f 22/3' (1932)
- ↑ 1967 statt Quinte 51/3' (1932)
- ↑ 1967 statt Rauschpfeife 4f 22/3' (1932)
- ↑ 1967 statt Mixtur 4f 1' (1932)
- ↑ 7,0 7,1 7,2 7,3 Transmission aus dem IV. Manual
- ↑ Transmission aus dem III. Manual
- ↑ C-H halbe Länge; Holzbecher
Erste Steinmeyer-Orgel 1896-1932
Orgelbeschreibung
Orgelbauer: | G. F. Steinmeyer & Co. - op. 578 |
Baujahr: | 1896 |
Geschichte der Orgel: | Da sie den großen Kirchenraum nicht zu füllen vermochte, wurde die erste Steinmeyer-Orgel 1932 abgebaut und in die kath. Kirche St. Ludwig Nürnberg/Gibitzenhof versetzt, wo sie 1950 schließlich durch einen Neubau, ebenfalls von Steinmeyer, ersetzt wurde. Möglicherweise wurden dabei einige Register wiederverwendet. |
Gehäuse: | neuromanischer Prospekt |
Windladen: | Kegelladen |
Spieltraktur: | pneumatisch |
Registertraktur: | pneumatisch |
Registeranzahl: | 34 |
Manuale: | 2 C-f3 |
Pedal: | C-d1 |
Spielhilfen, Koppeln: | 3 Copplungen, 4 Collectiv-Tritte |
Disposition
I. Manual | II. Manual | Pedal |
Principal 16'
Principal 8' Tibia 8' Gedeckt 8' Gamba 8' Salicional 8' Quintflöte 51/3‘ Octave 4' Gemshorn 4' Rohrflöte 4' Quinte 22/3‘ Octave 2' Mixtur 4f 2' Cornett 8' Trompete 8‘ |
Gedeckt 16'
Principal 8' Bourdonalflöte 8' Lieblich Gedeckt 8' Dolce 8' Aeoline 8' Octav 4‘ Traversflöte 4' Flautino 2‘ Mixtur 3f 22/3‘ Fagott&Clarinette 8' |
Principalbass 16'
Violon 16' Subbass 16' Quintbass 102/3' Octavbass 8' Cellobass 8' Flötbass 4' Posaune 16' |
Bibliographie
Anmerkungen: | Die Orgel hat bedeutenden Denkmalwert als zwischen den beiden Weltkriegen entstandenes Instrument der frühen Orgelbewegung. Deutlich spiegelt sich in der Disposition das Ideal des schlankeren, obertonreicheren Klangs (nur einzelne Streicherstimmen - diese haben auch nur geringen Strich, keine überblasenden Flöten, keine "fülligen" Stimmen). Aufrgund des durchgreifenden Klangumbaus 1967 (mit dem Ziel, der Orgel mehr Klangkraft zu verleihen) ist die ursprünglich mildere Intonation offenbar verlorengegangen. Die anstehende Restaurierung hat das Ziel, sich dem Klangcharakter von 1932 wieder anzunähern; die Ergänzungsregister im Auxiliar sind ein weitergehender Gedanke, um die Orgel auch für die romantische Stilepoche variabler einsetzbar zu machen. |
Literatur: | Orgeldatenbank Bayern (v5) 2009; Archiv Fa. Steinmeyer; Wikipedia |
Weblinks: | Beschreibung der Orgel auf Wikipedia
Beschreibung der Orgel auf den Seiten der Kirchengemeinde Bericht über neuen Spieltisch 2019 Kirchenmusik-Jahresprogramm 2019 Orgelvorstellung |