Baden-Baden, Kurhaus: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 29. September 2020, 20:20 Uhr
Adresse: Kaiserallee 1, 76530 Baden-Baden, Baden-Württemberg, Deutschland
Gebäude: Kurhaus (großer Saal)
Orgelbauer: | Heinrich Voit & Söhne |
Baujahr: | 1916 |
Geschichte der Orgel: | Disposition und Aufbau wurden von Musikdirektor Philipp Wolfrum aus Heidelberg entworfen, der auch die vielbeachtete Orgel der dortigen Stadthalle geplant hatte, was durch die sehr ähnliche Disposition deutlich wird. Der Aufstellungsort war hinter der Bühne vorgesehen, das Werk fand jedoch schließlich direkt darüber im Tonnengewölbe hinter einem filigranen Holzgitter letztendlich Platz. Alle Pfeifen standen in einem Generalschweller, wodurch das separat schwellbare III. Manual einen sehr gedämpften Klang erhielt, und daher auch als "Fernwerk" bezeichnet wurde.
Der Firmennachfolger Carl Hess erhält 1933 den Auftrag für eine Instandsetzung; aus Kostengründen wird die gleichzeitig angebotene Erweiterung (welche einen Klangumbau beinhaltet hätte) - aus heutiger Sicht glücklicherweise - nicht genehmigt. Nach diversen Umbauten des Kurhauses um das Jahr 1960 (u.a. Einbau einer Zwischendecke mit Beleuchtung, wodurch die Orgel nicht mehr hörbar war) verkaufte man den Spieltisch. DIe Orgel wurde 1980 abgebaut und eingelagert. 2020 wurde bekannt, dass die Orgel in der Pfarrkirche Erbendorf (Lkr. Tirschenreuth/Oberpfalz) wieder aufgestellt werden soll. |
Umbauten: | 1917 Hinzufügung von 2 Registern nach dem Vorschlag von Ph. Wolfrum |
Gehäuse: | Ohne sichtbares Gehäuse, Kammer im Tonnengewölbe |
Windladen: | Hängeventilladen |
Spieltraktur: | elektropneumatisch |
Registertraktur: | elektropneumatisch |
Registeranzahl: | 52 (55) |
Manuale: | 3 C-a3 |
Pedal: | C-f1 |
Spielhilfen, Koppeln: | originale Spielhilfen:[1]
Koppeln: Normalkoppeln, Generalkoppel, Suboktavkoppeln, Superoktavkoppeln Spielhilfen: freie Kombinationen, Labialtutti, Zungentutti, Generaltutti, Tutti, Crescendowalze, Koppeln aus der Walze, Zungen Ab, Automatisches Pianopedal; Generalschweller |
Disposition
I Hauptwerk | II Positiv | III Schwellwerk | Pedal |
Großprincipal 16'
Principal 8' Harmonieflöte 8' Spitzflöte 8' Gedeckt 8' Gamba 8'[2] Octave 4' Rohrflöte 4' Superoktav 2' Mixtur 3-4f Cornett 3-5f Fagott 16' Tuba 8' Clarine 4' Celesta[3] |
Bordun 16'
Geigenprincipal 8' Konzertflöte 8' Lieblich Gedackt 8' Salicional 8' Unda maris 8' Quintatön 8' Kleinprincipal 4' Flauto amabile 4' Quinte 22/3' Waldflöte 2' Terz 13/5' Cymbel 3f Engl. Horn 8' Oboe 4' |
Zartgedackt 16'
Diapason 8' Zartflöte 8' Aeoline 8' Vox coelestis 8' Nachthorn 8' Traversflöte 4' Dolce 4' Gemshorn 4' Flautino 2' Echocornett 3-4f Klarinette 8'[4] |
Untersatz 32'[5]
Principalbass 16' Contrabass 16' Subbass 16' Bourdonbass 16'[6] Octavbass 8' Violoncello 8' Stillgedeckt 8'[7] Basset 4' Bombarde 16' Trompete 8' Clairon harm. 4' Oboe 4'[6] |
Anmerkungen
Bibliographie
Anmerkungen: | Die Kurhausorgel stellt die einzige vollständig erhaltene (klanglich unveränderte) Konzertsaalorgel von Heinrich Voit dar. Gemeinsam mit den Konzertorgeln von Heidelberg (1906), dem Smetanasaal in Prag (1912) und der Rekonstruktion von Heinrich Voits opus magnum in der Lisztakademie Budapest (1907) ist die Kurhausorgel die vierte und gleichzeitig jüngste noch existente Saalorgel der Durlacher Fabrik. Daneben existiert noch in der Pfarrkirche Mückeln die ehemalige Orgel aus dem Trierer Saalbau "Treviris" aus dem Jahr 1900 in leicht veränderter Form. |
Literatur: | Die Voit-Orgel der Stadthalle Heidelberg. Schriftenreihe Stadtarchivs Heidelberg (1993), Kap. 1.3.2 |
Weblinks: | Seiten des Fördervereins Erbendorf |