Schönecken, St. Leodegar: Unterschied zwischen den Versionen

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File:Schönecken, alte Kirche Mayer nach Ankauf.jpg|Ansicht der Mayer-Orgel in heller Farbfassung (nach dem Ankauf 1996)
 
File:Schönecken, alte Kirche Mayer nach Ankauf.jpg|Ansicht der Mayer-Orgel in heller Farbfassung (nach dem Ankauf 1996)
 
File:Clewing-(Klais-)Orgel Spieltisch.jpg|Einziges bekanntes Foto der nicht erhaltenen Clewing-Orgel; Organist Gerhard Zahnen am Spieltisch
 
File:Clewing-(Klais-)Orgel Spieltisch.jpg|Einziges bekanntes Foto der nicht erhaltenen Clewing-Orgel; Organist Gerhard Zahnen am Spieltisch
File:Prospektteile.jpg|Erhaltene Prospektteile der nicht erhaltenen Clewing-Orgel, heute im Neubauteil der Kirche (Unserer Lieben Frauen) befindlich, dort dienend als Umrahmungen für in den 80er Jahren angeschaffte Heiligenfiguren (Willibrord, Maria, Matthias)
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File:Prospektteile.jpg|Fotomontage: Erhaltene Prospektteile der nicht erhaltenen Clewing-Orgel, heute im Neubauteil der Kirche (Unserer Lieben Frauen) befindlich, dort dienend als Umrahmungen für in den 80er Jahren angeschaffte Heiligenfiguren (Willibrord, Maria, Matthias); die Seitenteile boten 8'-Pfeifen Platz, der Mittelbogen befand sich über dem Westfenster
 
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File:Schönecken_Leodegar_Innenraum4.jpeg|St. Leodegar (um 1500), Raumansicht der Orgel
 
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Version vom 25. Mai 2019, 22:21 Uhr


Frontalansicht der Mayer-Orgel nach dem Umbau 2018
Ansicht der Mayer-Orgel von links nach dem Umbau 2018
Ansicht der Mayer-Orgel von rechts nach dem Umbau 2018
Angebauter Spieltisch der Mayer-Orgel
Orgelbauer: Orgelbau Mayer, Heusweiler
Baujahr: 1971
Geschichte der Orgel: 1827 interessierte sich die Pfarrgemeinde für eine gebrauchte Orgel von 1708, die in Glaadt (Vulkaneifelkreis) versteigert wurde. Die bischöfliche Behörde in Trier verweigerte jedoch auf Drängen des engagierten Pfarrers Herzig, der Zweifel an der Qualität des Orgelwerkes hegt, den erforderlichen Zuschuss; die Orgel war in ruinösem Zustand und ca. 30 Jahre unbenutzt, Pfeifen fehlten.

So kam es erst 1885 zum Bau der ersten Orgel für die Wetteldorfer Pfarrkirche durch den Münsteraner Orgelbauer Fritz Clewing, nachdem die gotische Pfarrkirche 1875 und 1882 um zwei Seitenschiffe erweitert worden war. Clewing ist daneben in der Eifelregion nur in der Pfarrkirche Mehren tätig geworden, wo er ebenfalls 1885 ein heute noch teilweise erhaltenes Instrument erstellt hatte. Die Wetteldorfer Orgel fand ihren Platz auf der Empore, die in die vorher offene Turmhalle eingebaut worden war; der zweigeteilte Prospekt ließ das Westfenster frei.

Schon nach drei Jahren, beim Kirchturmbrand von 1888 (Blitzschlag), bei dem der Turmhelm komplett abbrannte und auch die Glocken schmolzen, erlitt die Wetteldorfer Orgel massive Schäden. Sie konnte erst 1898 mit Hilfe eines amerikanischen Wohltäters (Auswanderer) wiederhergestellt werden.

1909 führte dann die Orgelbaufirma Klais aus Bonn Umbauarbeiten an der Orgel durch, deren genauer Inhalt unbekannt ist (Opusliste Klais: Mappenverzeichnis (MV) 370).

1955-1957 wurde die neue Pfarrkirche Unserer Lieben Frauen, an die Südseite der alten Pfarrkirche St. Leodegar anschließend, erstellt. Ursprünglich sollte Letztere zusammen mit dem Neubau genutzt werden, dazu kam es aber nicht, weil sich der Neubau als groß genug herausgestellt hatte. Als man Teile der alten Orgel für ein Interimsinstrument in der neuen Kirche verwenden wollte, erwiesen sich diese als ungeignet. Die alte Kirche wurde verschlossen und über 35 Jahre nicht mehr benutzt; das nördliche, straßenseitige Seitenschiff wurde im Winter 1977/78 abgebrochen.

Für die neue Pfarrkirche Unserer Lieben Frauen schaffte man 1967 unmittelbar nach der Begleichung der aus dem Kirchbau resultierenden Schulden eine Stockmann-Orgel an. Diese wurde auf einer Empore positioniert, die das 1875 erbaute, noch in drei Jochen erhaltene südliche Seitenschiff der Alten Pfarrkirche überbaut.

Die alte Clewing-(Klais-)Orgel, deren Holzteile angeblich stark wurmstichig waren, wurde später hingegen entsorgt. Es sind heute nur noch wenige Teile des neogotischen Prospektes vorhanden, die in der neuen Pfarrkirche Unserer Lieben Frauen als Umrandungen / Rahmen für neu beschaffte neogotische Heiligenfiguren bzw. als Bekrönung für eine Muttergottesstatue dienen.

Die heutige Orgel von St. Leodegar wurde zunächst 1971 von der Firma Mayer als Hausorgel in Spay / Rhein aufgestellt. Nach Wiederinbetriebnahme der gotischen Pfarrkirche St. Leodegar 1995 als Werktagskirche und für Gottesdienste mit kleinerer Besucherzahl wurde die zum Verkauf stehende Orgel 1996 von der Pfarrgemeinde Schönecken erworben. Nach der Translozierung durch die Erbauerfirma wurde das dreiteilige Holzgehäuse teilweise dunkel gefasst und durch ergänzende Elemente (Turmbekrönungen) der neugotischen Ausstattung angepasst.

Im Spätsommer 2018 wurde eine Generalüberholung des Instruments durch die Firma Orgelbau Fasen, Oberbettingen, vorgenommen. Dabei wurden die seitlichen Prospektfelder höher positioniert, was die Wirkung des Instruments im Raum verbessert. Weiterhin wurde das Gehäuse (bis auf die Spielanlage) neu dunkel lackiert und die Bälge neu beledert. Zur Finanzierung dieser Maßnahmen war 2017 eine Spendensammlung bzw. Konzertreihe organisiert worden.

Temperatur (Stimmung): gleichstufig
Windladen: Schleiflade
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 14
Manuale: C - c4
Pedal: C - f1
Spielhilfen, Koppeln: Normalkoppeln als Einhaktritte, Tremulant Positiv



Mayer-Orgel (1971)

Hauptwerk (I) Positiv (II) Pedalwerk
Rohrflöte 8' [1]

Prästant 4' [2]

Waldflöte 2' [3]

Sesquialter II 22/3' [4]

Mixtur III 1' [5]

Gedackt 8' [6]

Blockflöte 4' [7]

Prinzipal 2' [8]

Nazard 11/3'

Cymbel II 1/3' [9]

Krummhorn 8' [10]

- Tremulant -

Subbass 16' [11]

Pommer 8'

Gemshorn 4'

Anmerkungen

  1. C-H in Holz, abgeführt (linker Seitenturm)
  2. C-Fs (Prospekt) und G-H im linken Seitenturm, c0 bis a0 im Prospekt (Mittelfeld)
  3. C-Fs gedeckt, ab G offen
  4. C - H 11/3' + 4/5', ab c0 22/3' + 13/5'
  5. c0 11/3', c1 2', c2 22/3', c3 4'
  6. C-h2 Holz, C-H abgeführt (linker Seitenturm), c3-c4 Metall gedeckt
  7. C-H gedeckt, ab c offen
  8. Cis-b0 im Prospekt (Mittelfeld)
  9. G 1/2', g0 2/3', d1 1', g1 11/3', g2 2'
  10. Holzbecher, ab fis3 labial
  11. A-e im Prospekt (rechter Seitenturm, gedeckte Zinnpfeifen), C-Gs (teils kropf-)gedeckte Kupferpfeifen, übrige Pfeifen Naturguss

Clewing-(Klais-)Orgel (1885/1898/1909, nicht erhalten, Zustand 1944)

Hauptmanual (I) Nebenmanual (II) Pedalwerk
Bordun 16'

Principal 8'

Gamba 8'

Hohlflöte 8'

Oktave 4'

Kleingedackt 4'

Violine 4'

Oktave 2'

Mixtur 22/3'

Trompete 8'

Geigenprincipal 8'

Gedackt 8'

Aeoline 8'

Salicional 4'

Voix celeste 8'

Subbaß 16'

Oktavbaß 8'

Cello 8'

Anmerkung zur Clewing-Klais-Orgel

Mechanische Schleifladen; Wiedergabe der Disposition nach Orgelmeldebogen 1944 (Bistumsarchiv Trier)


Bibliographie

Weblinks: "Kirchenklänge für St. Leodegar": Informationen rund um die Orgeln und die kirchenmusikalischen Aktivitäten rund um die Pfarrkirche.

Informationen über die Generalüberholung sowie weitere Bilder zu den Fortschritten der Arbeiten (öffentlicher Facebook-Beitrag)

Abbildung der Mayer-Orgel und Beschreibung der Pfarrkirche auf der Kulturdatenbank der Region Trier

YouTube: Erste Klangprobe der renovierten Orgel

YouTube: Registervorstellung