Bad Lausick, Stadtkirche St. Kilian: Unterschied zwischen den Versionen

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Dähnert, Ulrich: Historische Orgeln in Sachsen. Ein Orgelinventar. Leipzig, VEB Deutscher Verlag für Musik,1980, S.33-35 Bad Lausick.
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Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA
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Greß, Frank-Harald: Dokumentation der Silbermann-Orgel der Stadtkirche St. Kilian in Bad Lausick. SLUB, Manuskript.
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Greß, Frank-Harald: Die Orgeln Gottfried Silbermanns, Dresden, Michael Sandstein Verlag 2001 (S.56-57 Chemnitz, Johanniskirche, jetzt Bad Lausick).
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Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012, S.370.
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Müller, Werner: Gottfried Silbermann, Persönlichkeit und Werk. Eine Dokumentation. Leipzig, VEB Deutscher Verlag für Musik 1982, 1. Auflage, S.182-187.
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Version vom 11. Februar 2021, 10:48 Uhr


Bad Lausick Stadtkirche St. Kilian Orgel
Bad Lausick Stadtkirche St. Kilian Orgel im Raum
Orgelbauer: Silbermann, Gottfried
Baujahr: 1722
Geschichte der Orgel: Vormaliger Standort der Orgel: Chemnitz, Johanniskirche.

1721 schlossen der Rat der Stadt Chemnitz und der Superintendent George Siegmund Green einen Baukontrakt mit Gottfried Silbermann. Am 22. Dezember 1722 wurde die Orgel geprüft und am 25. Dezember geweiht.

1770 sollte die Umsetzung der Orgel in die neue Johanniskirche erfolgen. Die Umsetzung sollte mit dem Einfügen eines zweiten Manualwerks erfolgen. Gottfried Oehme, Freiberg, lehnt in seinem Gutachten die Erweiterung der Orgel ab, weil damit nicht der gewünschte Klangzuwachs erreicht werden kann. Daraufhin erhielt Johann Christian Immanuel Schweinefleisch, Leipzig, den Auftrag zum Überführen der Orgel und zum Einbau einer Viola da gamba 8‘. Dieser starb bereits 1771. Sein Schwiegersohn, Johann Gottlob Mauer (nicht Maurer), übernahm die Arbeiten, die vermutlich 1772 abgeschlossen wurden.

Umbauten: 1792 wurde Johann Gottlob Trampeli verpflichtet die Orgel auszubessern und ein Oberwerk mit 8 Registern einzubauen.

1879 wurde die Orgel nach Auligk verkauft und von den Gebrüdern Jehmlich (Bruno & Emil), Dresden, aufgestellt. Die bereits 1855 entfernte Vox humana 8‘ Trampelis wurde durch Traversflöte 8‘ (ab C) und die Pedaltrompete 8‘ durch Violonbaß 8‘ ersetzt.

1940 Ein unbekannter Orgelbauer stellte um 1940 moderne Stimmtonhöhe her (a1; etwa 440 Hz), indem er die Spieltraktur um zwei Halbtöne umhängte und das Pfeifenwerk um etwa 1 Halbton höher stimmte.

Nach 1955 erfolgte eine gründliche Restaurierung und Wiederherstellung des Originalzustandes unter der wissenschaftlichen Beratung von Paul Rubardt, Leipzig.

1957/1958 kam das Instrument an seinen jetzigen Standort in der Stadtkirche Bad Lausick.

Der Orgelbauer Hermann Lahmann aus Leipzig stellte den ursprünglichen Zustand der Spieltraktur wieder her (Stimmtonhöhe von etwa 2 Halbtönen über 440 Hz). Er ersetzte die Traversflöte 8‘ durch Vox humana 8‘ und entfernte den Violonbaß 8‘. Die Pedaldisposition vergrößerte er durch Gedackt 8‘, Oktave 4‘ und Mixtur 4 fach (auf einer Zusatzlade).

1960 oder später baute Lahmann eine Pedaltrompete 8‘ ein, nicht nach Vorbild eines Silbermann-Registers.

1988 erfolgte die Restaurierung durch die Orgelbaufirma Eule, Bautzen. Dabei wurde u. a. der Stimmton der ursprünglichen Chortonstimmung angenähert.

Stimmtonhöhe: Chorton, rekonstruiert, gegenwärtig 466 Hz/a1
Temperatur (Stimmung): Seit 1990 wohltemperiert ("Neidhardt II")
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 26 (ursprünglich 14)
Manuale: 2
Pedal: 1
Spielhilfen, Koppeln: Tremulant (für Oberwerk)

Schiebekoppel II/I

Pedalkoppel (I/P als Tritt, nicht original)



Disposition

Hauptwerk, I.Manual C, D-c ′′′ Oberwerk, II.Manual C, D-c ′′′ Pedal C-c′
PRINCIPAL 8Fuß

Gedackt 8Fuß

Gamba 8Fuß

OCTAVA 4Fuß

Rohrflöte 4Fuß

QUINTA 3Fuß

OCTAVA 2Fuß

QUINTA 1 1/2Fuß

Sifflöt 1Fuß

CORNETT 3Fach (ab c¹)

MIXTUR 3Fach

CYMBEL 2Fach

Gedackt 8Fuß

QUINTADENA 8Fuß

PRESTANT 4Fuß

Flöte 4Fuß

OCTAVA 2Fuß

QUINTA 1 1/2Fuß

MIXTUR 3Fach

VOX HUMANA 8Fuß

Subbaß 16Fuß

Principalbaß 8Fuß

Octavbaß 4Fuß

Mixtur 4fach

Posaune 16Fuß

Trompete 8Fuß


= ursprünglich



Bibliographie

Literatur: Auswahl

Dähnert, Ulrich: Historische Orgeln in Sachsen. Ein Orgelinventar. Leipzig, VEB Deutscher Verlag für Musik,1980, S.33-35 Bad Lausick.

Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA

Greß, Frank-Harald: Die Orgeln Gottfried Silbermanns, Dresden, Michael Sandstein Verlag 2001 (S.56-57 Chemnitz, Johanniskirche, jetzt Bad Lausick).

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012, S.370.

Müller, Werner: Gottfried Silbermann, Persönlichkeit und Werk. Eine Dokumentation. Leipzig, VEB Deutscher Verlag für Musik 1982, 1. Auflage, S.182-187.

Discographie: Auswahl

Dähnert, Ulrich: Historische Orgeln in Sachsen. Ein Orgelinventar. Leipzig, VEB Deutscher Verlag für Musik,1980, S.33-35 Bad Lausick.

Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA

Greß, Frank-Harald: Dokumentation der Silbermann-Orgel der Stadtkirche St. Kilian in Bad Lausick. SLUB, Manuskript.

Greß, Frank-Harald: Die Orgeln Gottfried Silbermanns, Dresden, Michael Sandstein Verlag 2001 (S.56-57 Chemnitz, Johanniskirche, jetzt Bad Lausick).

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012, S.370.

Müller, Werner: Gottfried Silbermann, Persönlichkeit und Werk. Eine Dokumentation. Leipzig, VEB Deutscher Verlag für Musik 1982, 1. Auflage, S.182-187.


Bilder

Dresden, SLUB-Katalog, Deutsche Fotothek, Bad Lausick, Silbermann-Orgel, Foto: Henrik Ahlers

Dresden, SLUB-Katalog, Deutsche Fotothek, Bad Lausick, Silbermann-Orgel, Foto: Manfred Thonig, 1970

Weblinks: Auswahl

Gottfried-Silbermann-Gesellschaft e.V., Websseite, Bad Lausick

Webseite, Evangelisch-Lutherische Kirche, Bad Lausick

Wikipedia, Bad Lausick, St. Kilian Kirche

Orgelform Sachsen, Bad Lausick, St. Kilian Kirche