Oberschöna/Bräunsdorf, Kapelle: Unterschied zwischen den Versionen
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1664 erwarb Dr. Romanus Teller Bräunsdorf. Er förderte den Bergbau, erweiterte das Rittergut und führte den Ort zu neuer Blüte. 1722 ließ er eine Kapelle im barocken Stil errichten. Auf dem Gelände befand sich auch ein Bethaus mit öffentlicher Schule. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Kapelle schon etwas verfallen. | 1664 erwarb Dr. Romanus Teller Bräunsdorf. Er förderte den Bergbau, erweiterte das Rittergut und führte den Ort zu neuer Blüte. 1722 ließ er eine Kapelle im barocken Stil errichten. Auf dem Gelände befand sich auch ein Bethaus mit öffentlicher Schule. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Kapelle schon etwas verfallen. | ||
1824 übernahm das Königreich Sachsen das Gelände des Rittergutes und richtete eine Landeswaisenanstalt ein. Das Kirchgebäude wurde zur Anstaltskirche. Die Kapelle wurde umfassend saniert und bekam 1826 eine Orgel. Erbauer war Karl August Hüttenrauch (1794-1848) aus Glauchau. Die Kapelle und die Orgel wurden am 1.10.1826 mit einem Gottesdienst eingeweiht. | 1824 übernahm das Königreich Sachsen das Gelände des Rittergutes und richtete eine Landeswaisenanstalt ein. Das Kirchgebäude wurde zur Anstaltskirche. Die Kapelle wurde umfassend saniert und bekam 1826 eine Orgel. Erbauer war Karl August Hüttenrauch (1794-1848) aus Glauchau. Die Kapelle und die Orgel wurden am 1.10.1826 mit einem Gottesdienst eingeweiht. | ||
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1837, neun Jahre später, erhielt die Kapelle eine neue Orgel von Johann Friedrich Nikolaus Jahn (1798-1875) aus Dresden. Der Grund für den Neubau und der Verbleib der Orgel Hüttenrauchs sind nicht bekannt. | 1837, neun Jahre später, erhielt die Kapelle eine neue Orgel von Johann Friedrich Nikolaus Jahn (1798-1875) aus Dresden. Der Grund für den Neubau und der Verbleib der Orgel Hüttenrauchs sind nicht bekannt. | ||
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Die dritte Orgel stammt von Bruno Kircheisen (1852-1921). 1887, nach einer Reparatur an der Orgel, stellt er fest, daß die Orgel inzwischen einige Defekte aufweist, die es nicht mehr lohnt zu reparieren und schlägt 1896 einen Neubau vor. Die Fertigstellung seiner Orgel erfolgte im August 1897. | Die dritte Orgel stammt von Bruno Kircheisen (1852-1921). 1887, nach einer Reparatur an der Orgel, stellt er fest, daß die Orgel inzwischen einige Defekte aufweist, die es nicht mehr lohnt zu reparieren und schlägt 1896 einen Neubau vor. Die Fertigstellung seiner Orgel erfolgte im August 1897. | ||
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+ | Nach dem Ersten Weltkrieg wandelte sich der Charakter der Anstalt hin zur Fürsorge- und Erziehungsanstalt für Kinder und ab 1933 war sie Korrektionsanstalt für „asoziale und arbeitsunwillige“ Erwachsene. | ||
+ | 1945 wurde hier ein Jugendwerkhof eingerichtet und ab 1960 ein Spezialkinderheim für schwererziehbare Kinder, welches bis zur politischen Wende 1989 existierte. | ||
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+ | Die Kapelle wurde kaum noch benötigt und verfiel immer mehr. | ||
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2019 wurde festgestellt, daß die Orgel durch Vandalismus und Diebstahl in den letzten Jahren sehr beschädigt wurde. Schäden am Gebäude sind ebenfalls vorhanden. Die Wiederherstellung der Kapelle und der Orgel wären möglich, aber es fehlt momentan aufgrund von Besitzerwechseln in den letzten Jahren ein tragfähiges Konzept. | 2019 wurde festgestellt, daß die Orgel durch Vandalismus und Diebstahl in den letzten Jahren sehr beschädigt wurde. Schäden am Gebäude sind ebenfalls vorhanden. Die Wiederherstellung der Kapelle und der Orgel wären möglich, aber es fehlt momentan aufgrund von Besitzerwechseln in den letzten Jahren ein tragfähiges Konzept. | ||
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Aktuelle Version vom 19. Dezember 2021, 12:03 Uhr
Adresse: Romanus-Teller-Straße 18, 09600 Oberschöna-Bräunsdorf, Sachsen, Deutschland
Gebäude: Kapelle zum ehemaligen Rittergute
Orgelbauer: | Kircheisen, Bruno |
Baujahr: | 1897 |
Geschichte der Orgel: | 1664 erwarb Dr. Romanus Teller Bräunsdorf. Er förderte den Bergbau, erweiterte das Rittergut und führte den Ort zu neuer Blüte. 1722 ließ er eine Kapelle im barocken Stil errichten. Auf dem Gelände befand sich auch ein Bethaus mit öffentlicher Schule. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Kapelle schon etwas verfallen.
1824 übernahm das Königreich Sachsen das Gelände des Rittergutes und richtete eine Landeswaisenanstalt ein. Das Kirchgebäude wurde zur Anstaltskirche. Die Kapelle wurde umfassend saniert und bekam 1826 eine Orgel. Erbauer war Karl August Hüttenrauch (1794-1848) aus Glauchau. Die Kapelle und die Orgel wurden am 1.10.1826 mit einem Gottesdienst eingeweiht. 1837, neun Jahre später, erhielt die Kapelle eine neue Orgel von Johann Friedrich Nikolaus Jahn (1798-1875) aus Dresden. Der Grund für den Neubau und der Verbleib der Orgel Hüttenrauchs sind nicht bekannt. Die dritte Orgel stammt von Bruno Kircheisen (1852-1921). 1887, nach einer Reparatur an der Orgel, stellt er fest, daß die Orgel inzwischen einige Defekte aufweist, die es nicht mehr lohnt zu reparieren und schlägt 1896 einen Neubau vor. Die Fertigstellung seiner Orgel erfolgte im August 1897. Nach dem Ersten Weltkrieg wandelte sich der Charakter der Anstalt hin zur Fürsorge- und Erziehungsanstalt für Kinder und ab 1933 war sie Korrektionsanstalt für „asoziale und arbeitsunwillige“ Erwachsene. 1945 wurde hier ein Jugendwerkhof eingerichtet und ab 1960 ein Spezialkinderheim für schwererziehbare Kinder, welches bis zur politischen Wende 1989 existierte. Die Kapelle wurde kaum noch benötigt und verfiel immer mehr. 2019 wurde festgestellt, daß die Orgel durch Vandalismus und Diebstahl in den letzten Jahren sehr beschädigt wurde. Schäden am Gebäude sind ebenfalls vorhanden. Die Wiederherstellung der Kapelle und der Orgel wären möglich, aber es fehlt momentan aufgrund von Besitzerwechseln in den letzten Jahren ein tragfähiges Konzept. |
Stimmtonhöhe: | a1, 870 Hz |
Windladen: | Kegelladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | pneumatisch |
Registeranzahl: | 11 |
Manuale: | 2 |
Pedal: | 1 |
Spielhilfen, Koppeln: | NEBENZÜGE
Manualkoppel Pedalkoppel Tuttizug Klingel für Kalkanten |
Bräunsdorf (Kapelle) Disposition der Orgel von Bruno Kircheisen 1897
HAUPTWERK C-f³ | OBERWERK C-f³ | PEDAL C-d1 |
Principal 8‘ [1]
Gambe 8‘ [2] Gedackt 8‘ [3] Octave 4‘ [4] Quinte 2 2/3‘ Octave 2‘ |
Hohlflöte 8‘ [5]
Fugara 8‘ [6] Gemshorn 4‘ |
Subbaß 16‘ [7]
Principalbaß 8‘ [8] |
- Anmerkungen
Bräunsdorf (Kapelle) Disposition der Orgel von Friedrich Jahn 1837
MANUAL C-e³ | PEDAL C-c1 | Bemerkungen |
Prinzipal 8‘ [1]
Rohrflöte 8‘ [2] Clarinette 8‘ [3] Prinzipal 4‘ [4] Quintatön 4‘ [5] Flötenquinte 3‘ [6] Oktave 2‘ [7] Mixtur 3f. [8] |
Subbaß 16‘ [9]
Prinzipalbaß 8‘ [10] Posauenbaß 16‘ [11] |
NEBENZÜGE: Koppel; Klingel
Wiener Kammerton Gleichschwebende Temperatur |
- Anmerkungen
- ↑ reines sächsisches Bergzinn
- ↑ 2 tiefe Okt. Holz, Rest 12-löth. Zinn
- ↑ Holz soweit möglichst offen, wenn nötig in der Tiefe gedackt
- ↑ sächsisches Bergzinn, Prospekt
- ↑ tiefe Okt. Holz, das Übrige 12-löth. Zinn
- ↑ offen, v. hartem Holz
- ↑ sächs. Bergzinn, tiefe Okt. Prospekt
- ↑ e g c1 aus 2‘, ohne Rep., 12löth. Zinn
- ↑ Holz
- ↑ Holz
- ↑ durchschlagende Stahlzungen, kurze, hölzerne Körper
Bräunsdorf (Kapelle) Disposition der Orgel von Karl August Hüttenrauch 1826
MANUAL C, Cis-d³ | PEDAL C-c1 | Bemerkungen |
Principal 4‘ [1]
Lieblich gedackt 8‘ [2] Flauto traverso 8‘ [3] Spitzflöte 4‘ [4] Octav 2‘ [5] |
Principal-Baß 8‘ [6] | Chorton |
- Anmerkungen
Bibliographie
Literatur: | Hackel, Wolfram: Vom Untergang bedroht: Die Orgel der Kapelle in Bräunsdorf. In: Ars Organi. 68. Jahrgang, Heft 1, März 2020, S.44-48. |
Weblinks: | Gemeinde Oberschöna/Bräunsdorf
Wikipedia, Oberschöna/Bräunsdorf |