Bardo (Wartha), Mariä-Verkündigungs-Kirche: Unterschied zwischen den Versionen

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1875 wurde die Orgel von Christian Gottlieb Schlag unter Beibehaltung des Gehäuses und eines Teils des Pfeifenwerkes weitgehend umgebaut. Der Tonumfang wurde erweitert und die Tonhöhe erniedrigt. Windladen und Trakturen wurden erneuert. Die Anzahl der Register blieb mit 49 annähernd gleich.
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Das Instrument hatte jedoch lediglich 116 Jahre Bestand. Im Jahre 1875 wurde es in seinem Innern entkernt und durch einen vollkommenen Neubau ersetzt. Dieser wurde von der renommierten Schweidnitzer Firma „Heinrich Schlag vormals Gebrüder Schlag“ ausgeführt. Lediglich einige Teile des Pfeifenwerkes sowie die 6 Keilbälge wurden in leicht modifizierter Form beim Bau der neuen  Orgel wieder verwendet.  
Die Restaurierung 2010-2013 erfolgte durch Orgelbau Jehmlich Dresden GmbH. Das Restaurierungskonzept sieht vor, die Umbauten von 1875 als gewachsenen Bestand zu belassen und diesen zu restaurieren. Seit dem Umbau des Instrumentes im Jahre 1875, wurden vermutlich lediglich durch Sauer 1938 Eingriffe in das Pfeifenwerk vorgenommen (gestempelte Pfeifen). Der Umbau durch Schlag wird als eigenständige künstlerische Leistung gewürdigt und Denkmalstatus zuerkannt. Der vermutlich von Sauer vorgenommene Austausch von Pfeifen im Registerbestand wird ebenso als gewachsener Bestand akzeptiert. Die Arbeiten durch durch Orgelbau Jehmlich Dresden GmbH wurden unter Beachtung strengster denkmalpflegerischer Kriterien durchgeführt.  
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Der technische Aufbau der Orgel wurde seinerzeit neu und nach vorherrschenden zeitgenössischen Standards gebaut. Selbst eine Barkermaschine  zum Zwecke der Erleichter-ung der Spielart des ersten Manuals wurde mit eingebaut.
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Seit dem Umbau des Instrumentes im Jahre 1875, wurden vermutlich lediglich durch Sauer 1938 Eingriffe in das Pfeifenwerk vorgenommen (gestempelte Pfeifen). Der Umbau durch Schlag wird als eigenständige künstlerische Leistung gewürdigt und Denkmalstatus zuerkannt. Der vermutlich von Sauer vorgenommene Austausch von Pfeifen im Registerbestand wird ebenso als gewachsener Bestand akzeptiert.  
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Das Instrument stellt ein Denkmal von kultur- und regionalgeschichtlich herausragender Bedeutung dar. Das opulent angelegte Gehäuse zählt zu den herausragendsten Leistungen des barocken Orgelbaus in Schlesien. Es beinhaltet einen Instrumentenschatz, der sowohl einen großen Teil der ursprünglichen Klangsubstanz aus dem 18.Jh. in sich birgt, als auch in seiner Gesamtheit eine in sich geschlossene handwerklich herausragende Leistung der zweiten Hälfte des 19. Jh. darstellt.
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Das Restaurierungskonzept sah vor, die Orgel in ihrem gewachsenen Bestand zu erhalten. Eine Rückführung auf den ursprünglichen Bestand von Eberhardt wurde auf Grund der bei weitem überwiegenden Anteile Schlags nicht weiter erwogen.
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Die Restaurierungsarbeiten durch den Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH erstreckten sich über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren. Ausgeführt wurden sie zwischen September 2010 und April 2013. Insgesamt wurden mehr als 8700 Arbeitsstunden aufgewendet. Ein Großteil der Arbeiten wurde dabei in der Kirche ausgeführt. Lediglich das Metallpfeifenwerk, mit Ausnahme der Prospektpfeifen, die Barkermaschine, die Klaviaturen und vier der insgesamt neun Windladen wurden in die Werkstatt nach Dresden zu deren restauratorischer Überarbeitung überführt.
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Eberhardt, Franz Joseph In: Die Tonkünstler Schlesiens von Carl Julius Adolph Hoffmann, Breslau 1830, gedruckt in Oppeln, C.B. Feistel`sche Buchdruckerei, S.87
 
Eberhardt, Franz Joseph In: Die Tonkünstler Schlesiens von Carl Julius Adolph Hoffmann, Breslau 1830, gedruckt in Oppeln, C.B. Feistel`sche Buchdruckerei, S.87
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Jehmlich Orgelbau Dresden
 
Jehmlich Orgelbau Dresden
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Bardo, Miasto Cudów, 2007-2013, S.8-11
 
Bardo, Miasto Cudów, 2007-2013, S.8-11
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Burgemeister, Ludwig: Der Orgelbau in Schlesien, Frankfurt am Main, Verlag Wolfgang Weidlich, 1973, S.147-152
 
Burgemeister, Ludwig: Der Orgelbau in Schlesien, Frankfurt am Main, Verlag Wolfgang Weidlich, 1973, S.147-152
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Wartha. Ein schlesischer Wallfahrtsort. Herausgegeben von Werner Bein und Ulrich Schmilewski. Verein für Geschichte Schlesiens e.V., Würzburg 1994, S.80-87
 
Wartha. Ein schlesischer Wallfahrtsort. Herausgegeben von Werner Bein und Ulrich Schmilewski. Verein für Geschichte Schlesiens e.V., Würzburg 1994, S.80-87
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Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012, S.70
 
Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012, S.70
  
 
        
 
        
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wikipedia, Mariä Heimsuchung (Wartha)
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Wartha - Bardo - bedeutender Wallfahrtsort
 
Universität Oldenburg, Online-Lexikon, Wartha-Bardo
 
Bardo-Wartha. Entdecken Sie Polen.
 
Wartha (Bardo). Landeskundliche Notizen aus Schlesien.
 
Zistersienserklöster in Schlesien
 
  
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[https://ome-lexikon.uni-oldenburg.de/orte/wartha-bardo/ Universität Oldenburg, Online-Lexikon, Wartha-Bardo]
  
     
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[http://www.reisenachpolen.de/niederschlesien/bardo-wartha.html/ Reise nach Polen. Bardo-Wartha]
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[https://www.hausderheimat-nuernberg.de/wp-content/uploads/13-Wartha-2014.pdf/ Wartha (Bardo), Landeskundliche Notizen aus Schlesien]
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[http://www.schlesienmalanders.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=123:der-niederschlesische-zisterzienserweg&catid=31:ogolne&Itemid=28/ Zistersienserklöster in Schlesien]
 
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Aktuelle Version vom 3. Februar 2022, 09:21 Uhr


Ansicht
Orgel mit Raum
Spieltisch
Orgelbauer: Eberhardt, Franz Joseph / Schlag, Heinrich
Baujahr: 1759
Geschichte der Orgel: Bis ins 17. Jahrhundert gab es in Wartha zwei Wallfahrtskirchen: die böhmische und die deutsche Kirche. Beide waren inzwischen viel zu klein geworden. Um 1680 entstanden Pläne für eine neue Kirche. Als Initiator galt Augustin Neudeck, Abt von Kamenz. Sein Nachfolger Gerhard Woiwode sorgte für die Fertigstellung des Bauprojekts. Baumeister wurde der Ungar Michael Klein (+1725 Neisse) aus Güns bei Ödenburg. Klein arbeitete zuvor an der Jesuitenkirche in Neisse mit. 1685 begannen die Baumaßnahmen, die in mehreren Bauabschnitten erfolgten. 1710 war der Bau dann abgeschlossen.

Die große Orgel der Warthaer Wallfahrtskirche wird zu den über Schlesien hinaus bedeutsamen Werken gezählt. Es handelt sich um eine Rokokoorgel. Sie war ein Geschenk vom Kloster Kamenz. Der Vertrag über den Orgelbau wurde 1755 geschlossen. 1759 wurde die Orgel fertiggestellt. Der Orgelprospekt stammt vom Warthauer Holzbildhauer Heinrich Hartmann. Entsprechend der breiten Ausrüstung des Orgelwerkes ist auch in den dekorativen Schnitzereien die Horizontale durch mehrere Gesimse an der Brüstung der Empore und am Unterbau des Orgelwerkes betont. Die ein- und ausschwingenden Flächen sind mit Muschel- und Rankenwerk besetzt. Über den Orgelpfeiffen belebt ein Engelsorchester, dessen zahlreiche Figuren vor und über dem kräftigen Gesims plaziert sind, den Prospekt. In der Mittelachse befindet sich eine Skulpturengruppe der Anbetung der Hl. Dreifaltigkeit.

Umbauten: Das Instrument hatte jedoch lediglich 116 Jahre Bestand. Im Jahre 1875 wurde es in seinem Innern entkernt und durch einen vollkommenen Neubau ersetzt. Dieser wurde von der renommierten Schweidnitzer Firma „Heinrich Schlag vormals Gebrüder Schlag“ ausgeführt. Lediglich einige Teile des Pfeifenwerkes sowie die 6 Keilbälge wurden in leicht modifizierter Form beim Bau der neuen Orgel wieder verwendet.

Der technische Aufbau der Orgel wurde seinerzeit neu und nach vorherrschenden zeitgenössischen Standards gebaut. Selbst eine Barkermaschine zum Zwecke der Erleichter-ung der Spielart des ersten Manuals wurde mit eingebaut. Seit dem Umbau des Instrumentes im Jahre 1875, wurden vermutlich lediglich durch Sauer 1938 Eingriffe in das Pfeifenwerk vorgenommen (gestempelte Pfeifen). Der Umbau durch Schlag wird als eigenständige künstlerische Leistung gewürdigt und Denkmalstatus zuerkannt. Der vermutlich von Sauer vorgenommene Austausch von Pfeifen im Registerbestand wird ebenso als gewachsener Bestand akzeptiert. Das Instrument stellt ein Denkmal von kultur- und regionalgeschichtlich herausragender Bedeutung dar. Das opulent angelegte Gehäuse zählt zu den herausragendsten Leistungen des barocken Orgelbaus in Schlesien. Es beinhaltet einen Instrumentenschatz, der sowohl einen großen Teil der ursprünglichen Klangsubstanz aus dem 18.Jh. in sich birgt, als auch in seiner Gesamtheit eine in sich geschlossene handwerklich herausragende Leistung der zweiten Hälfte des 19. Jh. darstellt. Das Restaurierungskonzept sah vor, die Orgel in ihrem gewachsenen Bestand zu erhalten. Eine Rückführung auf den ursprünglichen Bestand von Eberhardt wurde auf Grund der bei weitem überwiegenden Anteile Schlags nicht weiter erwogen. Die Restaurierungsarbeiten durch den Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH erstreckten sich über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren. Ausgeführt wurden sie zwischen September 2010 und April 2013. Insgesamt wurden mehr als 8700 Arbeitsstunden aufgewendet. Ein Großteil der Arbeiten wurde dabei in der Kirche ausgeführt. Lediglich das Metallpfeifenwerk, mit Ausnahme der Prospektpfeifen, die Barkermaschine, die Klaviaturen und vier der insgesamt neun Windladen wurden in die Werkstatt nach Dresden zu deren restauratorischer Überarbeitung überführt.

Gehäuse: Der Orgelprospekt stammt vom Warthauer Holzbildhauer Heinrich Hartmann.
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 50
Manuale: 3
Pedal: 1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln: I/P, II/P, III/P

Sperrventil Hauptwerk

Sperrventil Mittelwerk

Sperrventil Oberwerk

Sperrventil Pedal

Sperrventil Groß Pedal

Windablass

Calcantenglocke



Disposition Bardo,Eberhardt-Orgel 2013

I. HAUPTWERK C-f' II. MITTELWERK C-f3 III. OBERWERK C-f3 PEDAL C-d'
1. Principal 16'

2. Bordun 16'

3. Principal 8'

4. Hohlflöte 8'

5. Doppelflöte 8'

6. Gambe 8'

7. Gemshorn 8'

8. Spitzquinte 5 1/3'

9. Octave 4'

10. Doppelrohrflöte 4'

11. Gemshorn 4'

12. Quinte 2 2/3

13. Octave 2'

14. Mixtur IV

15. Cornett III-IV

16. Trompete 8'

17. Quintatön 16'

18. Principal 8'

19. Portunalflöte 8'

20. Flaute 8'

21. Gemshorn 8'

22. Salicet 8'

23. Octave 4'

24. Portunalflöte 4'

25. Quinte 2 2/3'

26. Octave 2'

27. Mixtur V

28. Clarinette 8'

29. Liebl. Gedackt 16'

30. Principal 8'

31. Salicional 8'

32. Flaut amabile 8'

33. Octave 4'

34. Flaute 4'

35. Spitzquinte 2'

36. Octave 2'

37. Mixtura III

38. Oboe 8'

39. Subbass 32'

40. Principal 16'

41. Violon 16'

42. Gambenbass 16'

43. Subbass 16'

44. Quintbass 10 2/3'

45. Octavbass 8'

46. Flötbass 8'

47. Cello 8'

48. Octavbass 4'

49. Posaune 16'

50. Trompete 8'



Bibliographie

Literatur: Eberhardt, Franz Joseph In: Die Tonkünstler Schlesiens von Carl Julius Adolph Hoffmann, Breslau 1830, gedruckt in Oppeln, C.B. Feistel`sche Buchdruckerei, S.87

Jehmlich Orgelbau Dresden

Bardo, Miasto Cudów, 2007-2013, S.8-11

Burgemeister, Ludwig: Der Orgelbau in Schlesien, Frankfurt am Main, Verlag Wolfgang Weidlich, 1973, S.147-152

Wartha. Ein schlesischer Wallfahrtsort. Herausgegeben von Werner Bein und Ulrich Schmilewski. Verein für Geschichte Schlesiens e.V., Würzburg 1994, S.80-87

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012, S.70

Weblinks: Wartha-Bardo bedeutender Wallfahrtsort

Universität Oldenburg, Online-Lexikon, Wartha-Bardo

Reise nach Polen. Bardo-Wartha

Wartha (Bardo), Landeskundliche Notizen aus Schlesien

Zistersienserklöster in Schlesien