Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
keine Bearbeitungszusammenfassung
|UMBAU = 1917 Abgabe der Prospektpfeifen
1942 neoklassischer Umbau und Entfernung der Hochdruckregister durch Roethinger. ~1980 Stillegung 2022/23 Restaurierung auf den gewachsenen Zustand 1942
|GEHÄUSE =
|GESCHICHTE = Die Orgel wurde unter Musikdirektor Adolf Gessner (1864-1919, Lehrer am Conservatoire) geplant. Gessner war ein Liebhaber der orchestralen Orgel und von Hochdruck-Systemen - wie dem gerade erst erfundenen von Weigle - und plädierte auch in der Literatur dafür, was im vehementen und ständigen Widerspruch seines Kontrahenten Emile Rupp (ebenfalls Lehrer am Conservatoire und Organist an St. Paul und später auch der Synagoge; bedeutender Vertreter der Elsässichen Orgelreform) einbrachte, der sich der Strömung um Albert Schweitzer angeschlossen hatte - die Orgeln Silbermanns wie z.B. in Marmoutier wurden gerade wiederentdeckt (s.u. Links: "Der berühmte Streit"). 1919, nach Gessners Tod, wurde St Maurice Pfarrkirche. In der Folgezeit entwickelte Rupp mit Cavaille-Colls Nachfolger Pleyel bis 1937 Pläne für eine barockisierende Umdisponierung und eine komplette Neuintonation ("Rückbesinnung auf Cavaillé-Coll"), die jedoch nicht realisiert wurden. 1942 wurden schließlich doch die Hochdruckregister entfernt und das Instrument tiefgreifend umdisponiert.Dabei wurden die neuen und teilweise auch die alten Register französisch benannt, wodurch eine kuriose Mischung mit den ursprünglich deutschen Bezeichnungen entstand. Ein Entwurf aus den 70er Jahren von Curt Schwenkedel für eine "neoklassische" Chororgel wurde nicht verwirklicht. 1980 wurde ein elektronisches Instrument eingeweiht, welches später durch ein neues viermanualiges Modell der Firma Allen ersetzt wirde. Die Orgel war seit den 1980er Jahren unspielbar. Eine Restaurierung in den Originalzustand schien aufgrund des historischen Stellenwerts dringend erforderlich, da im gesamten Elsaß ansonsten aus dieser Zeit nur eine Orgel mit (labialen) Hochdruckregistern (nämlich in [http://decouverte.orgue.free.fr/orgues/erstein.htm Erstein], interessanterweise erbaut von Roethinger - der in St Maurice genau diese Register beseitigte!) erhalten ist.2022/23 wurde eine Restaurierung durchgeführt, wobei der gewachsenen Zustand beibehalten wurde. Das Einweihungskonzert fand am 4. Juni 2023 statt.
|STIMMTONHÖHE =
|TEMPERATUR =
Walze
}}
{{Disposition3
|ÜBERSCHRIFT =Disposition seit 2004<ref>gemäß Lit. [2]; mit (*) bezeichnete Register stammen von Roethinger (1942)</ref>
|WERK 1 = I. Manual
|REGISTER WERK 1 = Principal 16'
 
Principal 8'
 
Bourdon 8'
 
Viola di Gamba 8'
 
Wienerflöte 8'
 
Oktave 4'
 
Rohrflöte 4'
 
Oktave 2'
 
Cornet III-V 2<sup>2</sup>/<sub>3</sup>'
 
Mixtur VI 2'<ref> 2' + 1<sup>3</sup>/<sub>5</sub>' + 1<sup>1</sup>/<sub>3</sub>' + 1<sup>1</sup>/<sub>7</sub>' + 1' + <sup>1</sup>/<sub>2</sub>'</ref>
 
Bombarde* 16'
 
Trompette* 8'
 
Clairon* 4'
|WERK 2 = II. Manual
|REGISTER WERK 2 = Bourdon 16'
 
Geigenprincipal 8'
 
Hohlflöte 8'
 
Salicional 8'
 
Unda maris 8'<ref>Roethinger 1942 anstelle von Dolce 8' (1899)</ref>
 
Soloflöte 4'
 
Nazard 2<sup>2</sup>/<sub>3</sub>'
 
Cornettino III 4'
 
Basson* 16'
 
Trompette harm.* 8'
 
Clarinette* 8'
 
''Tremblant*''
 
 
 
Tierce 1<sup>3</sup>/<sub>5</sub>'
 
Cymbale III-IV
 
 
Clarinette 8'<ref>Labial-Clarinette, System Weigle</ref>
|WERK 3 = III. Manual (SW)
|REGISTER WERK 3 = Quintatön 16'
 
Gemshorn 8'
 
Bourdon double 8'
 
Viole 8'
 
Aeoline 8'
 
Voix céleste 8'
 
Flûte trav. 4'
 
Fugara 4'
 
Flageolet 2'
 
Plein jeu* V<ref>statt Labialoboe 8' (1899)</ref>
 
Oboe* 8'<ref>statt Quintatön 8'</ref>
 
Voix humaine 8'
|WERK 4 = Pedal
|REGISTER WERK 4 = Basse acoust. 32'<ref>16'+10<sup>2</sup>/<sub>3</sub>'+8'</ref>
 
Principal 16'
 
Violoncelle 16'
 
Soubasse 16'
 
Octavebasse 8'
 
Violoncelle 8'
 
Choralbass* 4'<ref>auf dem Stock von Harmonicabass 16' (sic!)</ref>
 
Posaune 16'<ref>belederte Kehlen</ref>
}}
 
; Anmerkungen
<references/>
{{Disposition3
{{Verweise
|ANMERKUNGEN = Die Orgel wurde unter Musikdirektor Adolf Gessner (1864-1919, Lehrer am Conservatoire) geplant. Gessner war ein Liebhaber der orchestralen Orgel und von Hochdruck-Systemen - wie dem gerade erst erfundenen von Weigle - und plädierte auch in der Literatur dafür, was im vehementen und ständigen Widerspruch seines Kontrahenten Emile Rupp (ebenfalls Lehrer am Conservatoire und Organist an St. Paul und später auch der Synagoge; bedeutender Vertreter der Elsässichen Orgelreform) einbrachte, der sich der Strömung um Albert Schweitzer angeschlossen hatte - die Orgeln Silbermanns wie z.B. in Marmoutier wurden gerade wiederentdeckt (vgl. [http://decouverte.orgue.free.fr/e_ruppgess.htm "Der berühmte Streit"]). 1919, nach Gessners Tod, wurde St Maurice Pfarrkirche. In der Folgezeit entwickelte Rupp mit Cavaille-Colls Nachfolger Pleyel bis 1937 Pläne für eine barockisierende Umdisponierung und eine komplette Neuintonation ("Rückbesinnung auf Cavaillé-Coll"), die jedoch nicht realisiert wurden. 1942 wurden schließlich doch die Hochdruckregister entfernt und das Instrument tiefgreifend umdisponiert.Die Orgel ist seit etwa 1980 unspielbar. Eine Restaurierung in den Originalzustand wäre aufgrund des historischen Stellenwerts dringend erforderlich, da im gesamten Elsaß ansonsten aus dieser Zeit nur eine Orgel mit (labialen) Hochdruckregistern (nämlich in [http://decouverte.orgue.free.fr/orgues/erstein.htm Erstein], interessanterweise erbaut von Roethinger - der in St Maurice genau diese Register beseitigte!) erhalten ist.
|DISCOGRAPHIE =
|LITERATUR = [1] Markus Zepf: Adolf Gessner, der vergessene Kritiker der elsässischen Orgelreform. Ars Organi (54) 2006(3), S. 162-166
[2] Beschreibung, aktuelle Disposition und ausführliche Geschichte [http://decouverte.orgue.free.fr/orgues/stmauric.htm auf decouverte.orgue.free.fr (frz.)] - [https://decouverte-orgue-free-fr.translatetinyurl.googcom/orgues/stmauric.htm?_x_tr_sch=http&_x_tr_sl=fr&_x_tr_tl=en&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=ajax4nsr4urh Beschreibung,nv,elem Maschinen-Übersetzung Dispositionen und ausführliche Geschichte (englfrz.)]
[3] Adolf Gessner: Die Orgel der neuen katholischen Garnisonskirche zu Strassburg E. Urania (1899) 56(11), 82
[http://fr.wikipedia.org/wiki/%C3%89glise_Saint-Maurice_de_Strasbourg Die Kirche auf fr.wikipedia.org]
 
[https://www.dna.fr/culture-loisirs/2023/05/27/muet-depuis-40-ans-l-orgue-de-saint-maurice-chante-a-nouveau Zeitungsbericht über Einweihungskonzert nach Restaurierung 2023 (frz.)]
 
[https://paroisse-maurice-bernard.fr/2023/05/14/le-grand-orgue-restaure-a-st-maurice/ Ankündigung Einweihungskonzert auf den Seiten der Gemeinde]
 
}}
6.998

Bearbeitungen

Navigationsmenü