Regensburg/Kupfmühl, St. Wolfgang: Unterschied zwischen den Versionen

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|UMBAU          = 1948, (1961), 1985
 
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|GESCHICHTE      = Die Orgel wurde im September des Jahres 1944 als dreimanualiges Werk geweiht und kaum drei Monate später im Dezember 1944 durch einen Bombentreffer der Kirche schwer beschädigt. Nach dem Krieg wurde das Instrument von der Firma Weise aus Plattling wieder auf- und dabei leicht umgebaut. Weise gestaltete auf Wunsch den Prospekt neu und baute den offenen Contrabass 32' (mit ca. einem Meter Überlänge aus optischen Gründen) ein. Dieses Register stellt eine absolute Besonderheit der Orgel dar und ist darüberhinaus auch als Extension unter dem Namen Principal 16' spielbar. Darüberhinaus ergänzte Weise im Hauptwerk ein Cornet aus Altbestandpfeifen sowie im Pedal den Gedacktbass 8' und die beiden Zungen Trompete 8' und Clairon 4'. Der Bourdonbass 16', der ursprünglich eine Transmission aus dem Hauptwerk war wurde als Windabschwächung des Subbass neu angelegt. Die Fernflöte 8' und die Rohrflöte 8' wechselten jeweils ihren Platz. Ausgetauscht wurde lediglich ein Register, nämlich die Sesquialter 2f im Positiv wurde zur Spitzquinte 1<sup>1</sup>/<sub>3</sub>'.
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|GESCHICHTE      = Nach vierjähriger Bauzeit wurde 1944 am Kirchweihfest, dem 15. Oktober das auf der Westempore stehende Orgelwerk feierlich eingeweiht. Bereits im Dezember 1944 wurde es zusammen mit der Kirche durch einen Bombentreffer empfindlich beschädigt, sodass 1948 ein Wiederaufbau durch den Plattlinger Orgelbauer Weise von Nöten war. Im Zuge dieser Arbeiten ersetzte Weise den Siemannschen Principalbass 16´ durch den im Prospekt stehenden Contrabass 32´ samt Verlängerung für die 16´-Lage; zugleich vertauschte Weise die Flötenregister in 8´-Lage von Schwellwerk und Positiv. Weitere Veränderungen waren der Umbau der Sesquialtera des Positivs zu einem Einzelregister „Terz“, das ins Schwellwerk wanderte, die dortige Terz gelangte zur Spitzquinte umgearbeitet ins Positiv, im Hauptwerk kamen Cornet 5fach und im Pedal Gedackt 8´, Trompete und Clairon 4´ z.T. aus Altpfeifen zusammengestellt hinzu. Für diese fünf neuen Register nutzte Weise neben den Wippen der Transmissionen auch die beiden bereits 1944 gebauten Reservezüge, sodass der Spieltisch nicht verändert werden musste. Auf Grund der neuen Laden für die um zwei Oktaven verlängerte Posaune und die übrigen Pfeifen des neuen 32´-/16´-Registers erfolgten Umstrukturierungen auf den Pedalladen, wie auch innerhalb der Orgel in Bezug auf die Ladenposition und der Entfall der Transmissionen aus dem Hauptwerk ins Pedal.  
  
Beim Wiederaufbau durch Weise 1948 wurde aufgrund des Einbaus des neuen Contrabass 32' und der damit einhergehenden neuen Platzbedürfnisse für den 16' innerhalb der Orgel die Verschiebung der mittigen Positivwindlade vom Prospekt hin zur Rückwand notwendig.
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1961 wurde ein neobarockes Orgelwerk an der gegenüberliegenden Ostwand der Kirche durch den Plattlinger Orgelbauer Friedrich Meier erbaut und an das erste Manual der großen Orgel angeschlossen. Die nächste und damit letzte große Veränderung erfolgte 1985 durch den Regensburger Orgelbauer Rickert, der neben dem Umbau der Windanlage zu einer dezentralen Lösung, auch Veränderungen in den Mixturen der Gesamtorgel wie auch den Aliquoten des Schwellwerkes vornahm und die Elektrik der Hauptorgel überholte sowie den aktuell vorhandenen viermanualigen Spieltisch einbaute. Im Zuge der Kirchenrenovierung erfolgte 2005 die Ausreinigung und Stimmung durch Orgelbau Schädler, die Renovierung und teilweise Rekonstruktion der gesamten Orgelanlage ist in Planung.
Im Jahre 1961 wurde am hinteren Ende der Kirche über dem Portal ein kleines neobarockes Positivwerk, das sogenannte Portalwerk durch die Firma Friedrich Meier aus Regensburg eingebaut, welche nur vom ersten Manual des Siemann-Spieltisches spielbar war. Dabei wurde an der Siemann-Orgel selbst abgesehen vom Einbau der zusätzlichen Registerschalter nichts verändert.
 
 
 
1985 wurde durch Johann Rickert ein neuer viermanualiger Spieltisch eingebaut, sodass das Portalwerk nun auf dem IV. Manual eine eigene Klaviatur zugewiesen bekam.
 
 
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|WINDLADEN      = Kegelladen
 
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|SPIELTRAKTUR    = elektropneumatisch
 
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|REGISTERTRAKTUR = elektropneumatisch
 
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|REGISTER        = 55 (57)
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|MANUALE        = 4 C-a<sup>3</sup> (Schwellwerk ausgebaut bis a<sup>4</sup>)
 
|PEDAL          = 1 C-f<sup>1</sup>
 
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Superoctav 2'
 
Superoctav 2'
  
Cornet 3-5f
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Trompete 8'
 
Trompete 8'
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Spitzquinte 1<sup>1</sup>/<sub>3</sub>'
  
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Krummhorn 8'
 
Krummhorn 8'
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Kleinoctav 1'
 
Kleinoctav 1'
  
Echomixtur 4f 2<sup>2</sup>/<sub>3</sub>'
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Echomixtur 4f 2'
  
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Rankett 16'
 
Rankett 16'
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Gemshörnlein 2'
 
Gemshörnlein 2'
  
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Mixtur 3f 1<sup>1</sup>/<sub>3</sub>'
  
  
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Jubalflöte 4'
 
Jubalflöte 4'
  
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Posaune 16'
  
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|ANMERKUNGEN    = Eigene Sichtung sowie Angaben durch Kirchenmusiker Thomas Engler - Oktober 2017
 
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Version vom 12. Oktober 2017, 16:55 Uhr


Siemann-Orgel in St. Wolfgang Regensburg-Kupfmühl
Regensburg, St. Wolfgang (5).jpg
Spieltisch
Contrabass 32'
Orgelbauer: Willibald Siemann
Baujahr: 1944
Geschichte der Orgel: Nach vierjähriger Bauzeit wurde 1944 am Kirchweihfest, dem 15. Oktober das auf der Westempore stehende Orgelwerk feierlich eingeweiht. Bereits im Dezember 1944 wurde es zusammen mit der Kirche durch einen Bombentreffer empfindlich beschädigt, sodass 1948 ein Wiederaufbau durch den Plattlinger Orgelbauer Weise von Nöten war. Im Zuge dieser Arbeiten ersetzte Weise den Siemannschen Principalbass 16´ durch den im Prospekt stehenden Contrabass 32´ samt Verlängerung für die 16´-Lage; zugleich vertauschte Weise die Flötenregister in 8´-Lage von Schwellwerk und Positiv. Weitere Veränderungen waren der Umbau der Sesquialtera des Positivs zu einem Einzelregister „Terz“, das ins Schwellwerk wanderte, die dortige Terz gelangte zur Spitzquinte umgearbeitet ins Positiv, im Hauptwerk kamen Cornet 5fach und im Pedal Gedackt 8´, Trompete 8´ und Clairon 4´ z.T. aus Altpfeifen zusammengestellt hinzu. Für diese fünf neuen Register nutzte Weise neben den Wippen der Transmissionen auch die beiden bereits 1944 gebauten Reservezüge, sodass der Spieltisch nicht verändert werden musste. Auf Grund der neuen Laden für die um zwei Oktaven verlängerte Posaune und die übrigen Pfeifen des neuen 32´-/16´-Registers erfolgten Umstrukturierungen auf den Pedalladen, wie auch innerhalb der Orgel in Bezug auf die Ladenposition und der Entfall der Transmissionen aus dem Hauptwerk ins Pedal.


1961 wurde ein neobarockes Orgelwerk an der gegenüberliegenden Ostwand der Kirche durch den Plattlinger Orgelbauer Friedrich Meier erbaut und an das erste Manual der großen Orgel angeschlossen. Die nächste und damit letzte große Veränderung erfolgte 1985 durch den Regensburger Orgelbauer Rickert, der neben dem Umbau der Windanlage zu einer dezentralen Lösung, auch Veränderungen in den Mixturen der Gesamtorgel wie auch den Aliquoten des Schwellwerkes vornahm und die Elektrik der Hauptorgel überholte sowie den aktuell vorhandenen viermanualigen Spieltisch einbaute. Im Zuge der Kirchenrenovierung erfolgte 2005 die Ausreinigung und Stimmung durch Orgelbau Schädler, die Renovierung und teilweise Rekonstruktion der gesamten Orgelanlage ist in Planung.

Umbauten: 1948, (1961), 1985
Temperatur (Stimmung): gleichstufig
Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: elektropneumatisch
Registertraktur: elektropneumatisch
Registeranzahl: 53 (57)
Manuale: 4 C-a3 (Schwellwerk ausgebaut bis a4)
Pedal: 1 C-f1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln:

Normalkoppeln: II/I, III/I, IV/I, III/II, IV/II, IV/III, I/P, II/P, III/P, IV/P

Superoktavkoppeln: III/I, III/II


Spielhilfen: 72 Setzerkombinationen; Frei einstellbare automatisch umschaltende Pedalkombinationen für II, III und IV; Tutti, Crescendowalze



Aktuelle Disposition (Stand 2017)

I Hauptwerk II Positiv III Schwellwerk IV Portalwerk Pedal
Bourdon 16'

Weitprincipal 8'

Hohlflöte 8'

Gemshorn 8'

Dulciana 8'

Octav 4'

Nachthorn 4'

Offenquinte 22/3'

Superoctav 2'

Mixtur 5f 11/3'

Cornet 5f 8'

Trompete 8'

Clairon 4'

Singend Gedackt 8'

Fernflöte 8'

Viola di Gamba 8'

Geigenprincipal 4'

Querflöte 4'

Octavin 2'

Spitzquinte 11/3'

Scharff 3f 1'

Krummhorn 8'

Quintadena 16'

Hornprincipal 8'

Rohrflöte 8'

Salicional 8'

Unda Maris 8'

Italienisch Principal 4'

Blockflöte 4'

Nasat 22/3'

Feldflöte 2'

Terz 13/5'

Kleinoctav 1'

Echomixtur 4f 2'

Cymbel 3f 1/2'

Rankett 16'

Deutsche Oboe 8'

Tremulant

Principal 8'

Rohrflöte 8'

Quintadena 8'

Octav 4'

Kleingedeckt 4'

Gemshörnlein 2'

Mixtur 3f 11/3'


Pedal Portalwerk

Subbass 16'

Choralbass 4'

Contrabass 32'

Principalbass 16' (Ext. Contrabass)

Subbass 16'

Bourdonbass 16' (Windabschwächung)

Octavbass 8'

Gedacktbass 8'

Jubalflöte 4'

Rauschpfeife 4f 22/3'

Posaune 16'

Trompete 8' (Ext. Posaune)

Clarion 4' (Ext. Posaune)


Portalwerk



Bibliographie

Anmerkungen: Eigene Sichtung sowie Angaben durch Kirchenmusiker Thomas Engler - Oktober 2017
Weblinks: Webseite der Kirchengemeinde