Großpösna/Störmthal, Kreuzkirche

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Hildebrandt-Orgel in Störmthal
Orgel im Raum[1]
Prospektdetail
Spielschrank
Orgelbauer: Zacharias Hildebrandt
Baujahr: 1723
Geschichte der Orgel: Zur Geschichte (Quelle: Orgelbau Eule):

1722: Kontrakt zwischen Patron Hilmar Statz von Fullen und Zacharias Hildebrandt über den Neubau einer Orgel für 400 Taler.

1723: Fertigstellung der Orgel. Über den Kontrakt hinaus werden ein Cornet 3fach, eine Windkoppel und einige größere Prospektpfeifen gebaut, wofür Hildebrandt zusätzlich 40 Taler erhält.

1731–1754: Wartung und Pflege der Orgel wurde von Zacharias Hildebrandt selbst übernommen.

1776: Reparatur durch Johann Gottfried Mauer aus Leipzig für 70 Taler; danach Entfernung der Posaune 16' und Einbau eines Violon 8' durch einen unbekannten Orgelbauer.

1840: Generelle Reparatur durch Urban Kreutzbach, Borna, mit Neubau der Balg- und Kanalanlage für 151 Taler. Einbau eines Octavbass 8' statt des Violon.

1905: Reparatur durch Schmidt und Berger, Borna mit Einbau von Gambe 8' und Aeoline 8' auf pneumatischen Zusatzladen. Abgaben der Prospektpfeifen für Kriegszwecke.

1917: Instandsetzung der Orgel durch Hermann Eule, Bautzen, mit Einbau neuer Prospektpfeifen, einer Posaune 16' mit halber Becherlänge, Tieferstimmung durch Umhängen der Tonmechanik und Vorsetzen neuer Pfeifen für die Töne C und D auf neuen Laden, sowie Einfügen der Taste Cis.

1934: Am 16. Dezember 1934 erfolgte die Wiedereinweihung der Orgel unter Mitwirkung des Thomanerchores, Mitgliedern des Leipziger Sinfonieorchesters sowie Günther Ramin an der Orgel.

1974: Reparatur durch Hermann Eule (damals VEB Orgelbau Bautzen).

2008: Restaurierung durch Orgelbau Hermann Eule, Bautzen

Zur Restaurierung 2008 (Quelle: Website der Kirchengemeinde, PDF; 0,1 MB)

Nach intensiven Beratungen der Sachverständigenkommission (Klaus Gernhardt, Dr. Horst Hodick, Michael Schönheit, Torsten Sterzik, Norbert Ranft, und für den Kirchenvorstand Pfarrer Matthias Weber) wurde beschlossen, die Orgel auf den Zustand von 1723 zurückzuführen.

Das bedeutete:
- Wiederherstellung der Disposition von 1723 mit Entfernen des Oktavbaß 8’ und Neubau der Posaune nach historischem Vorbild und Spuren in der Orgel

- Wiederherstellung der ursprünglichen Tonhöhe von 462 Hz bei 15 ºC (Chorton)

- Wiederherstellung der ursprünglichen Stimmungsart nach Silbermann und nach Befund am Register Quintadena 8'

- Rekonstruktion des Tremulanten

- Zurückhängen der Tonmechanik an die ursprüngliche Stelle und Entfernen der Zusatztöne und der Taste Cis

- Rekonstruktion der Pedalklaviatur

- Restaurierung der Windladen

- Rekonstruktion der Prospektpfeifen

- Restaurierung der Metall- und Holzpfeifen

- Restaurierung der Registerzüge

Durch Verlängern aller Pfeifen auf die ursprüngliche Länge und die Stimmungsart nach Silbermann hat der Klang der Orgel mehr Strahlkraft erhalten. Ausgeführt wurden die Arbeiten durch Hermann Eule, Bautzen.

Stimmtonhöhe: a1= 462 Hz (15 °C)
Temperatur (Stimmung): Silbermann 1/6 Komma
Windladen: Schleifladen
Winddruck 72 mm WS
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 14
Manuale: CD–c3
Pedal: CD–c1
Spielhilfen, Koppeln: Pedalkoppel




Disposition

Manual Pedal
Principal 8' [2]

Quintadena 8' [3]

Gedackt 8' [4]

Praestant 4' [5]

Rohrflöte 4' [6]

Nassat 3' [7]

Octava 2' [6]

Tertia 13/5' [6]

Quinta 11/2' [8]

Sufflet 1’ [9]

Cornet 3f. [10]

Mixtur 3f. [6][11]


Tremulant

Subbass 16' [12]

Posaune 16' [13]


Anmerkungen (Quelle: Fa. Eule)

  1. z. Zeitpunkt d. Aufnahme hochgeklappte Bänke auf der Empore zwecks Schimmelbehandlung
  2. 1723: C, D-A | 2008: B-c3
  3. 1723: C, D-c3 | 2008: C, D-c3
  4. 1723: C, D-c2 | 2008: außer c2, ds2
  5. 1723: d1-h2 | 2008: C, D-cs,c3
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 1723: C, D-h2 | 2008: c3
  7. 1723: C, D-cs, ds-h2 | 2008: d, c3
  8. 1723: C, D-a1, c2 | 2008: b1, h1, cs2-c3
  9. 1723: C, D-h, g1-a1, d2 | 2008: c1-fs1, b1-cs2, ds2-c3
  10. 1723: c1-h2 | 2008: c3
  11. Mixturchöre:
    C: 11/3', 1', 2/3'
    c: 2', 11/3', 1'
    c1: 22/3', 2', 11/3
    c2: 4', 22/3', 2'
  12. 1723: C, D-c1
  13. 2008: C, D-c1




Bibliographie

Anmerkungen: Die Orgel wurde von J.S. Bach geprüft und abgenommen; zur Einweihung führte er seine zu diesem Anlass komponierte Kantate „Höchsterwünschtes Freudenfest“ BWV 194 auf.
Discographie: s. orgbase.nl

Bach: Organ Works Vol. 18. Werke zweifelhafter Echtheit. Gerhard Weinberger (Orgeln in Zschortau und Störmthal). jpc/CPO, 2006, CD, YouTube, Spotify

The Bach organ of Störmthal. William Porter. Gothic, LRCD-1086, ULSI recording, CD, YouTube, Spotify

Die Orgeln von Zacharias Hildebrandt Vol. 1. Felix Friedrich. querstand, 2007, CD, YouTube, Spotify

J.S. Bach - 3. Teil der Clavierübung in Altenburg, Störmthal. Felix Friedrich. Motette MOT 11621, CD

Johann Sebastian Bach: Die Achtzehn Leipziger Choräle. Ullrich Böhme. Rondeau ROP6050/51, 2011, CD

Die Hildebrandt-Orgel in Störmthal - Werner Jacob spielt weihnachtliche Orgelmusik. Eterna, 1976(?), LP

Weblinks: Website der Kirchengemeinde

Wikipedia

Vorstellung bei Fa. Eule

Beschreibung beim „Greifenberger Institut für Musikwissenschaft“

Eintrag auf orgbase.nl



Videos

J.G. Walther: Jesu, meine Freude (Partita) – Thorsten Pirkl:


Störmthal Zacharias-Hildebrandt-Orgel – 'Quintade8':


Beverly McCollister Playing Organ in Störmthal, Germany:


Watch Kimberly Marshall perform on the Hildebrandt Organ Leipzig Bach played in 1723 in Germany:


J.S. Bach: Choral - "Wer nur den lieben Gott lässt walten" BWV 691 – Hrvoje Banaj:


J.S. Bach: Fantasia in C Major BWV 570 – William Porter:

J.S. Bach: Machs mit mir, Gott, nach deiner Güt' BWV 957 – William Porter:

J.S. Bach: Alla breve in D Major BWV 589 – William Porter:


G.A. Sorge: Fuge über den Namen B-A-C-H BWV 110 – Felix Friedrich:

G.A. Sorge: Fuge über den Namen B-A-C-H BWV Anh. 108 – Felix Friedrich:

G.A. Sorge: Fuge über den Namen B-A-C-H BWV Anh. 107 – Felix Friedrich:


J.S. Bach:Fantasia in G Major BWV 571: I. – Gerhard Weinberger:

J.S. Bach: Canto fermo in Basso BWV Anh. II 64, "Vom Himmel hoch, da komm ich her" – Gerhard Weinberger:

J.S. Bach: Fantasia in G Major BWV 571: III. Allegro – Gerhard Weinberger: