Giengen (Brenz), Stadtkirche: Unterschied zwischen den Versionen

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In dieses Instrument legt die Firma ihr gesamtes Können, denn es soll auch als Vorzeigeinstrument für die Kundschaft dienen.  
 
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Die Giengener Orgel hat als im süddeutschen Raum seltenes Beispiel einer im Ursprungszustand erhaltenen großen und spätromantischen Orgel Bedeutung. Eine erste Restaurierung erfolgte 1977 durch die Erbauerfirma. Bis dahin entging sie nur knapp einem Abbruch bzw. einem entstellenden barockisierenden Umbau nach Plänen von Helmut Bornefeld. Ein Konzert des Pariser Organisten [https://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Costa Jean Costa], in welchem er die gesamte Schönheit des Instruments eindrücklich vorführte, soll angeblich diese Pläne schließlich abgewendet haben.
 
Die Giengener Orgel hat als im süddeutschen Raum seltenes Beispiel einer im Ursprungszustand erhaltenen großen und spätromantischen Orgel Bedeutung. Eine erste Restaurierung erfolgte 1977 durch die Erbauerfirma. Bis dahin entging sie nur knapp einem Abbruch bzw. einem entstellenden barockisierenden Umbau nach Plänen von Helmut Bornefeld. Ein Konzert des Pariser Organisten [https://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Costa Jean Costa], in welchem er die gesamte Schönheit des Instruments eindrücklich vorführte, soll angeblich diese Pläne schließlich abgewendet haben.
In neuerer Zeit wurde eine Setzeranlage eingebaut, um das Instrument insbesondere in Konzerten bedienungsfreundlicher zu machen, obgleich dadurch der Originalzustand des Instruments nicht mehr unverändert ist.
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In neuerer Zeit wurde eine Setzeranlage eingebaut, um das Instrument insbesondere in Konzerten bedienungsfreundlicher zu machen, obgleich dadurch der Originalzustand des Instruments nicht mehr unverändert ist. Die Setzeranlage wurde vollständig reversibel und ohne Eingriffe in die Originalsubstanz montiert.
 
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Version vom 25. Mai 2023, 19:38 Uhr


Link-Orgel der Stadtkirche Giengen
Giengen-an-der-Brenz--Orgel-der-Stadtkirche.jpg
Prospekt der neuen Orgel 1906
Spieltisch im Aufbau
Orgelbauer: Gebr. Link Orgelbau
Baujahr: 1906, op. 450
Geschichte der Orgel: 1851 baute die Firma Link als opus 1 ein Werk für die Giengener Stadtkirche (II/37) auf Kegelladen mit mechanischer Traktur. Die Disposition ist nicht vollständig überliefert, weist aber neben typisch romantischen Registern noch deutliche Reminiszenzen an die barocke Musik auf. Im Lauf der Jahrzehnte wird jedoch der Ruf nach einer „Umgestaltung in ein zeitgemäßes Werk“ lauter, der schließlich dank der Spendenfreudigkeit der Gemeinde zu einem großen Neubau wird.

In dieses Instrument legt die Firma ihr gesamtes Können, denn es soll auch als Vorzeigeinstrument für die Kundschaft dienen. Die Giengener Orgel hat als im süddeutschen Raum seltenes Beispiel einer im Ursprungszustand erhaltenen großen und spätromantischen Orgel Bedeutung. Eine erste Restaurierung erfolgte 1977 durch die Erbauerfirma. Bis dahin entging sie nur knapp einem Abbruch bzw. einem entstellenden barockisierenden Umbau nach Plänen von Helmut Bornefeld. Ein Konzert des Pariser Organisten Jean Costa, in welchem er die gesamte Schönheit des Instruments eindrücklich vorführte, soll angeblich diese Pläne schließlich abgewendet haben.

In neuerer Zeit wurde eine Setzeranlage eingebaut, um das Instrument insbesondere in Konzerten bedienungsfreundlicher zu machen, obgleich dadurch der Originalzustand des Instruments nicht mehr unverändert ist. Die Setzeranlage wurde vollständig reversibel und ohne Eingriffe in die Originalsubstanz montiert.

Umbauten: 2017 Einbau einer Setzeranlage
Stimmtonhöhe: 440 Hz (original 435 Hz)
Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: pneumatisch
Registertraktur: pneumatisch
Registeranzahl: 49 (51)
Manuale: 3 Manuale, C–g3
Pedal: C–f1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P. Suboktavkoppel: II/I. Superoktavkoppeln: I/I, III/III. Handregister, zwei freie Kombinationen. Automatisches Pianopedal. Feste Kombinationen: p, mf, f, Labialstimmen, Flötenchor, Gambenchor, Zungenchor, Volles Werk. Crescendowalze. Schwelltritt für III. Manual. Setzeranlage (2017)



Disposition

I. Manual II. Manual III. Manual[1] Pedal
Principal 16'

Principal 8'

Gemshorn 8'

Flöte 8' [2]

Gamba 8' [2]

Dolce 8'

Doppelgedeckt 8'

Quintatön 8'

Oktav 4'

Flöte 4'

Quint 22/3' [3]

Superoctav 2'

Mixtur V 22/3' [4]

Tuba mirabilis 8' [2]

Clarine 4'

Salicional 16'

Principal 8'

Viola 8'

Concertflöte 8'

Rohrflöte 8'

Salicional 8'

Fugara 4'

Dolce 4'

Waldflöte 2' [5]

Cornett IV-V 4' [6]

Trompette harmonique 8'

Bourdon 16'

Geigenprincipal 8'

Hohlflöte 8'

Lieblich Gedeckt 8'

Gamba 8'

Aeoline 8'

Voix celeste 8'

Prestant 4'

Traversflöte 4'

Piccolo 2'

Harmonia aetheria III 22/3' [7]

Clarinette 8'

Vox humana 8'

Tremulo für Vox humana

Principalbass 32' [8]

Principalbass 16'

Violonbass 16'

Subbass 16'

Salicetbass 16'

Quintbass 102/3'

Violonbass 8'

Cello 8'

Octav 4'

Posaune 16'

Trompete 8'

Clarine 4'


Anmerkung:

  1. im Schwellkasten
  2. 2,0 2,1 2,2 Stentor-Stimmen
  3. Auszug aus Mixtur V 2 2/3'.
  4. C: 22/3' + 2' + 13/5' + 11/3' + 1'
  5. Auszug aus Cornett IV-V 4'.
  6. C: 4' + 22/3' + 13/5'
  7. C: 22/3' + 2' + 22/3'
  8. C-H Principalbass 16' + Quintbass 102/3', ab c eigene Pfeifen



Bibliographie

Literatur: 150 Jahre Orgelbau Link. Christoph Naacke (Hrsg.), Verlag Freiburger Musik Forum 2001

Thomas Haller: Die Orgel der Gebrüder Link (Opus 450) von 1906 in der Evangelischen Stadtkirche zu Giengen. Organ (2016)/4, S.10 (Zusammenfassung)

Discographie: Ludger Lohmann: Reger Orgelwerke Vol. 2

- siehe orgbase.nl (block. Link)

Weblinks: Informationen zur Orgel auf der Website der Kirchengemeinde

Wikipedia

Beschreibung und Bilder auf den Seiten der Max-Reger-Akademie

orgbase.nl/scripts/ogb.exe?database=ob2&%250=2001532&LGE=EN&LIJST=lang orgbase.nl (block. Link)

Serie „Stiftung Orgeltest“ der Heidenheimer Zeitung

Zeitungsbericht über Setzeranlage (nicht mehr abrufbar)


Videos

Julius Reubke: Sonate über den 94. Psalm - Christian Barthen


Johann Sebastian Bach. Präludium Es-Dur BWV 552 - Christian Barthen


Max Reger: Choralfantasie "Ein feste Burg" - Christian Barthen


Orgelführung mit Christoph Bossert


Stiftung Orgeltest (7): Giengens Juwel hätte es ohne Holzwurm nie gegeben


Mauricio Kagel - Rrrrrrr...: Raga - Luisa Rapa


Max Reger - Toccata und Fuge in D, Op. 69, Bernhard Haas