Göttingen, Christuskirche: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Orgelbeschreibung
 
{{Orgelbeschreibung
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|ORT            = Friedrich-Naumann-Str. 68, 37081 Göttingen
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|ORT            = Friedrich-Naumann-Str. 68, 37081 Göttingen, Niedersachsen, Deutschland
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|GEBÄUDE        = Evangelisch-lutherische Christuskirche (erbaut 1952–1953)
 
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|LANDKARTE      = 51.541671, 9.913977  
 
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|ERBAUER        = Paul Ott 1956<br>Werner Bosch 2016
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|BAUJAHR        = 1956 u. 2016
 
|UMBAU          = 2016
 
|UMBAU          = 2016
 
|GEHÄUSE        = Paul Ott in Zusammenarbeit mit Wulf Knipping
 
|GEHÄUSE        = Paul Ott in Zusammenarbeit mit Wulf Knipping
|GESCHICHTE      = Die Orgel wurde 1956 in einer ersten Ausbaustufe errichtet: Das Gehäuse war im Hinblick auf eine spätere Vervollständigung bereits für drei Manualwerke und Pedal angelegt, vollständig ausgebaut wurden zunächst jedoch nur Haupt- und Pedalwerk. Das Rückpositiv bestand aus den stummen Prospektpfeifen, einer Klaviatur und dem Gehäuse. Für das Brustwerk war ausschließlich der Platz vorhanden. Eine Registerbeschilderung am Spieltisch verwies auf die Vorstellung der Erbauerfirma über den weiteren Ausbau. Über Jahrzehnte befand sich die Orgel so in unvollständigem Zustand als "einmanualiger Torso" (12 klingende Stimmen).
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|GESCHICHTE      = Die Orgel wurde 1956 in einer ersten Ausbaustufe errichtet: Das Gehäuse war im Hinblick auf eine spätere Vervollständigung bereits für drei Manualwerke und Pedal angelegt, vollständig ausgebaut wurden zunächst jedoch nur Haupt- und Pedalwerk. Das Rückpositiv bestand aus den stummen Prospektpfeifen, einer Klaviatur und dem Gehäuse. Für das Brustwerk war ausschließlich der Platz vorhanden. Eine Registerbeschilderung am Spieltisch verwies auf die Vorstellung der Erbauerfirma über den weiteren Ausbau. Über Jahrzehnte befand sich die Orgel so in unvollständigem Zustand als &bdquo;einmanualiger Torso&ldquo; (12 klingende Stimmen).
  
Durch einen glücklichen Umstand (finanzielle Mittel durch Verkauf einer Immobilie) konnte das Instrument 2016, mehr als 60 Jahre später, noch vervollständigt werden, dies sogar incl. Brustwerk.
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Durch einen glücklichen Umstand (finanzielle Mittel durch Verkauf einer Immobilie) konnte das Instrument 2016, mehr als 60 Jahre später, noch vervollständigt werden, dies sogar mitsamt dem Brustwerk.
Die gesamte Spiel- und Registermechanik sowie Windlade und Pfeifenstöcke für das Brustwerk wurden im Stile Otts neu gefertigt. Das komplette neue Pfeifenwerk konnte kostengünstig aus vorhandenen Beständen der Orgelbauwerkstatt Funk aus Herzberg erworben werden. Mit kleineren Korrekturen (RP: Dulzian 8' anstatt Dulzian 16', Pedal: Trompete 4' anstatt Cornett 2') wurde die vorgegebene Disposition Otts aus dem Jahr 1956 nun umgesetzt. Die gelegte Temperatur nach Funk wurde für die Winterkirchenorgel der Herzberger Nicolaikirche 2013 entwickelt (häufig genutzte Tonarten mit 2-3 Vorzeichen sind deutlich reiner gestimmt als normal, Tonarten mit 3-4 Vorzeichen ansteigend schärfer eingestimmt als bei der Gleischstufigkeit).
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Die gesamte Spiel- und Registermechanik sowie Windlade und Pfeifenstöcke für das Brustwerk wurden im Stile Otts neu gefertigt. Das komplette neue Pfeifenwerk konnte kostengünstig aus vorhandenen Beständen der Orgelbauwerkstatt Funk aus Herzberg erworben werden. Mit kleineren Korrekturen (RP: Dulzian 8' anstatt Dulzian 16', Pedal: Klarine 4' anstatt Cornett 2') wurde die vorgegebene Disposition Otts aus dem Jahr 1956 nun umgesetzt. Die gelegte Temperatur nach Funk wurde für die Winterkirchenorgel der Herzberger Nicolaikirche 2013 entwickelt; häufig genutzte Tonarten mit 2-3 Vorzeichen sind deutlich reiner gestimmt als normal, Tonarten mit 3-4 Vorzeichen ansteigend schärfer eingestimmt als bei der Gleichstufigkeit.
  
Pietätvoller Umgang mit dem vorhandenen Orgelwerk und sehr gutes Einfühlungsvermögen neuer Elemente hat zu einer klanglichen und technischen Weiterentwicklung des Instruments geführt, ohne die Basis der Paul Ott-Orgel aus den Augen zu verlieren. Das Instrument wurde mit dieser Maßnahme im Geiste Otts sechs Jahrzehnte später mit minimalen Korrekturen vollendet.
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Pietätvoller Umgang mit dem vorhandenen Orgelwerk und sehr gutes Einfühlungsvermögen neuer Elemente hat zu einer klanglichen und technischen Weiterentwicklung des Instruments geführt, ohne die Basis der Paul Ott-Orgel aus den Augen zu verlieren. Das Instrument wurde mit dieser Maßnahme im Geiste Otts sechs Jahrzehnte später mit minimalen Korrekturen vollendet.<br>''(Zitat/Zusammenfassung aus der Festschrift, hptsl. n. Artikel von J. Ehrenfeuchter)''
  
(Zitat/Zusammenfassung aus der Festschrift, hptsl. n. Artikel von J. Ehrenfeuchter)
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''Zitat H.-U. Funk (Festschrift):''<br>[...] Nach anfänglichen Überlegungen, in der Bestückung der zu ergänzenden Register unabhängig von den Plänen des Erbauers frei zu verfahren, zeichnete sich doch sehr bald der Wunsch ab, die von Paul Ott vorgesehene Registerzusammenstellung (Disposition) soweit wie möglich unverändert zu übernehmen.
 
 
 
 
Zitat H.-U. Funk (Festschrift):
 
 
 
[...] Nach anfänglichen Überlegungen, in der Bestückung der zu ergänzenden Register unabhängig von den Plänen des Erbauers frei zu verfahren, zeichnete sich doch sehr bald der Wunsch ab, die von Paul Ott vorgesehene Registerzusammenstellung (Disposition) soweit wie möglich unverändert zu übernehmen.
 
 
Damit sollte auch ein entgegen gerichtetes Zeichen gesetzt werden in einer Zeit, in der immer noch bedenkenlos durchaus gut sanierbare Orgeln dieser bedeutenden deutschen Orgelbauwerkstätte gänzlich entsorgt, nach Osteuropa verkauft oder bis zur Unkenntlichkeit verändert werden; nicht selten, ohne dass hernach deutlich bessere Instrumente folgen [...]
 
Damit sollte auch ein entgegen gerichtetes Zeichen gesetzt werden in einer Zeit, in der immer noch bedenkenlos durchaus gut sanierbare Orgeln dieser bedeutenden deutschen Orgelbauwerkstätte gänzlich entsorgt, nach Osteuropa verkauft oder bis zur Unkenntlichkeit verändert werden; nicht selten, ohne dass hernach deutlich bessere Instrumente folgen [...]
  
[...] Ziel der klanglichen Arbeiten in Göttingen war es, die bereits vorhandenen und qualitativ sehr hochwertige Pfeifensubstanz sorgfältig zu reparieren und so zu überarbeiten, dass dabei wesentliche Klangkriterien der Tradition des Hauses Ott nicht verloren gehen. Deshalb wurde bei der Restauration und Intonation der "neuen" Pfeifen ein besonderer Wert darauf gelegt, dass sich diese dem bereits vorhandenen Klanggut organisch anpassen. [...]
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[...] Ziel der klanglichen Arbeiten in Göttingen war es, die bereits vorhandenen und qualitativ sehr hochwertige Pfeifensubstanz sorgfältig zu reparieren und so zu überarbeiten, dass dabei wesentliche Klangkriterien der Tradition des Hauses Ott nicht verloren gehen. Deshalb wurde bei der Restauration und Intonation der &bdquo;neuen&ldquo; Pfeifen ein besonderer Wert darauf gelegt, dass sich diese dem bereits vorhandenen Klanggut organisch anpassen. [...]
  
 
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|STIMMTONHÖHE    = a<sup>1</sup>= 440 Hz (15 °C, 60 % Luftfeuchte)
 
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'''Anmerkungen''' ''(Quelle: Festschrift)''
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Göttingen Christuskirche Innenraum.jpg
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Christuskirche, 1, Friedrich-Naumann-Straße 68, Weststadt, Göttingen, Landkreis Göttingen (cropped).jpg
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Christuskirche, 2, Friedrich-Naumann-Straße 68, Weststadt, Göttingen, Landkreis Göttingen (cropped).jpg
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Göttingen Christuskirche.jpg
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Christuskirche-Goettingen-2017.jpg
 
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== Verweise ==
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{{Verweise
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|ANMERKUNGEN    = Konzeption der Register, Einbau und Intonation: Hans-Ulrich Funk, Orgelsachverständiger und Orgelbauer und Jörg Ehrenfeuchter, Orgelrevisor und -sachverständiger der Landeskirche Hannover<br>Intonation: Michael Casper (Orgelbau Werner Bosch GmbH) und Hans-Ulrich Funk
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|DISCOGRAPHIE    = 
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|LITERATUR      =
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Ev.-luth. Christuskirche Göttingen (Hrsg.): ''Orgelfestschrift 1956–2016.'' 3 EUR, erhältlich im Gemeindebüro
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Karl Heinz Bielefeld: ''Orgeln und Orgelbauer in Göttingen.'' Pape Verlag, Berlin 2007 
  
{{Verweise
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Musik und Kirche 3/1958
|ANMERKUNGEN    = Konzeption der Register, Einbau und Intonation:  
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|WEBLINKS        = [https://christuskirche.wir-e.de/orgel Orgelvorstellung auf der Website der Kirchengemeinde]
Hans-Ulrich Funk, Orgelsachverständiger und Orgelbauer
 
  
Jörg Ehrenfeuchter, Orgelrevisor und -sachverständiger der Landeskirche Hannover
+
[https://de.wikipedia.org/wiki/Christuskirche_(G%C3%B6ttingen) Wikipedia]
  
Intonation: Michael Casper (Orgelbau Werner Bosch GmbH) und Hans-Ulrich Funk
+
[http://www.orgbase.nl/scripts/ogb.exe?database=ob2&%250=2014169&LGE=EN&LIJST=lang Eintrag auf orgbase.nl]
  
|DISCOGRAPHIE    = 
+
Zeitungsartikel: [http://web.archive.org/web/20211021152105/https://goettinger-tageblatt.de/Die-Region/Goettingen/Orgel-nach-60-Jahren-vollendet Orgel nach 60 Jahren vollendet] ''(Memento 10/2021)'' – [https://www.goettinger-tageblatt.de/Thema/Specials/Goettinger-Zeitreise/60-Jahre-Christuskirche-Goettingen 60 Jahre Christuskirche Göttingen]
|LITERATUR      = Ev.-luth. Christuskirche Göttingen, Orgelfestschrift 1956-2016, 3 EUR, erhältlich im Gemeindebüro   
 
|WEBLINKS        = [https://christuskirche.wir-e.de/orgel Orgel auf der Seite der Kirchengemeinde]
 
 
}}
 
}}
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== Videos ==
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'''Orgelvideo aus der Christuskirche - Peeters Auf auf_Version 03-05 – Dr. Andreas Brandt:''' <youtube>https://youtu.be/2x2Iq5-ygv8</youtube>
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'''Advent 2021 Choralvorspiele – Dr. Andreas Brandt:''' <youtube>https://youtu.be/uBzkVJeoCss</youtube>
  
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{{DEFAULTSORT:Gottingen, Christuskirche}}
 
[[Kategorie:1940-1959]]
 
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[[Kategorie:Landkreis Göttingen]]
 
[[Kategorie:Niedersachsen]]
 
[[Kategorie:Niedersachsen]]
 
[[Kategorie:Ott, Paul]]
 
[[Kategorie:Ott, Paul]]

Aktuelle Version vom 23. Dezember 2023, 16:09 Uhr


Ott-Orgel der Christuskirche Göttingen
Orgel im Raum
Seitenansicht
Spielschrank
Orgelbauer: Paul Ott 1956
Werner Bosch 2016
Baujahr: 1956 u. 2016
Geschichte der Orgel: Die Orgel wurde 1956 in einer ersten Ausbaustufe errichtet: Das Gehäuse war im Hinblick auf eine spätere Vervollständigung bereits für drei Manualwerke und Pedal angelegt, vollständig ausgebaut wurden zunächst jedoch nur Haupt- und Pedalwerk. Das Rückpositiv bestand aus den stummen Prospektpfeifen, einer Klaviatur und dem Gehäuse. Für das Brustwerk war ausschließlich der Platz vorhanden. Eine Registerbeschilderung am Spieltisch verwies auf die Vorstellung der Erbauerfirma über den weiteren Ausbau. Über Jahrzehnte befand sich die Orgel so in unvollständigem Zustand als „einmanualiger Torso“ (12 klingende Stimmen).

Durch einen glücklichen Umstand (finanzielle Mittel durch Verkauf einer Immobilie) konnte das Instrument 2016, mehr als 60 Jahre später, noch vervollständigt werden, dies sogar mitsamt dem Brustwerk. Die gesamte Spiel- und Registermechanik sowie Windlade und Pfeifenstöcke für das Brustwerk wurden im Stile Otts neu gefertigt. Das komplette neue Pfeifenwerk konnte kostengünstig aus vorhandenen Beständen der Orgelbauwerkstatt Funk aus Herzberg erworben werden. Mit kleineren Korrekturen (RP: Dulzian 8' anstatt Dulzian 16', Pedal: Klarine 4' anstatt Cornett 2') wurde die vorgegebene Disposition Otts aus dem Jahr 1956 nun umgesetzt. Die gelegte Temperatur nach Funk wurde für die Winterkirchenorgel der Herzberger Nicolaikirche 2013 entwickelt; häufig genutzte Tonarten mit 2-3 Vorzeichen sind deutlich reiner gestimmt als normal, Tonarten mit 3-4 Vorzeichen ansteigend schärfer eingestimmt als bei der Gleichstufigkeit.

Pietätvoller Umgang mit dem vorhandenen Orgelwerk und sehr gutes Einfühlungsvermögen neuer Elemente hat zu einer klanglichen und technischen Weiterentwicklung des Instruments geführt, ohne die Basis der Paul Ott-Orgel aus den Augen zu verlieren. Das Instrument wurde mit dieser Maßnahme im Geiste Otts sechs Jahrzehnte später mit minimalen Korrekturen vollendet.
(Zitat/Zusammenfassung aus der Festschrift, hptsl. n. Artikel von J. Ehrenfeuchter)

Zitat H.-U. Funk (Festschrift):
[...] Nach anfänglichen Überlegungen, in der Bestückung der zu ergänzenden Register unabhängig von den Plänen des Erbauers frei zu verfahren, zeichnete sich doch sehr bald der Wunsch ab, die von Paul Ott vorgesehene Registerzusammenstellung (Disposition) soweit wie möglich unverändert zu übernehmen. Damit sollte auch ein entgegen gerichtetes Zeichen gesetzt werden in einer Zeit, in der immer noch bedenkenlos durchaus gut sanierbare Orgeln dieser bedeutenden deutschen Orgelbauwerkstätte gänzlich entsorgt, nach Osteuropa verkauft oder bis zur Unkenntlichkeit verändert werden; nicht selten, ohne dass hernach deutlich bessere Instrumente folgen [...]

[...] Ziel der klanglichen Arbeiten in Göttingen war es, die bereits vorhandenen und qualitativ sehr hochwertige Pfeifensubstanz sorgfältig zu reparieren und so zu überarbeiten, dass dabei wesentliche Klangkriterien der Tradition des Hauses Ott nicht verloren gehen. Deshalb wurde bei der Restauration und Intonation der „neuen“ Pfeifen ein besonderer Wert darauf gelegt, dass sich diese dem bereits vorhandenen Klanggut organisch anpassen. [...]

Umbauten: 2016
Gehäuse: Paul Ott in Zusammenarbeit mit Wulf Knipping
Stimmtonhöhe: a1= 440 Hz (15 °C, 60 % Luftfeuchte)
Temperatur (Stimmung): wohltemperiert nach Funk
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 28
Manuale: 3, C–f3
Pedal: C–f1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln: I/II, III/II, I/P, II/P



Disposition

I Rückpositiv II Hauptwerk III Brustwerk Pedal
Metallgedackt 8' [1]

Prinzipal 4' [2]

Rohrflöte 4' [3]

Nassat 3' [4]

Waldflöte 2' [5]

Terz aus 2' [6]

Oktave 1' [7]

Scharf 3f 1' [8]

Dulzian 8' [9]


Tremulant

Quintade 16' [10]

Prinzipal 8' [11]

Holzpfeife 8' [12]

Oktave 4' [13]

Gedackt 4' [13]

Oktave 2' [13]

Mixtur 4-6f 11/3' [14]

Trompete 8' [15]


Tremulant

Holzgedackt 8' [16]

Blockflöte 4' [17]

Prinzipal 2' [18]

Quinte 11/3' [19]

Zimbel 3f 2/3' [20]

Regal 8' [21]

Subbaß 16' [22]

Oktave 8' [23]

Quintade 4' [24]

Stille Posaune 16' [25]

Klarine 4' [26]


Anmerkungen (Quelle: Festschrift)

  1. 19. Jh., Orgelbau Krell/Duderstadt, mit Ergänzungen
  2. original, C, D–e2 Zinn/Prospekt, innen Cis in Zink und f2-f3 Metall
  3. 19. und 20. Jh., Krell u. Janke, Metall
  4. C–f0 gedeckt, 19. Jh., Rest offen Metall, Orgelbau Jehmlich 1993
  5. 19. Jh., Krell, C–H zyl., ab c0 offen, leicht konisch, engere Mensur
  6. C–c0 Krell, gedeckt, Rest offen in Metall, Jehmlich mit Ergänzungen
  7. 20. Jh., Schuke und Jehmlich/Dresden , rep. bei cis3 in den 2'
  8. Karl Schuke/Berlin um 1960, engere Mensur
  9. Jehmlich 1993, Stiefel Metall, Kehlen/Zungen Messing, Holzbecher
  10. original, C–f in Zink, Rest Metall, grundtöniger intoniert
  11. original, C–e1 in Zinn im Prospekt, Rest innenstehend, Metall
  12. äoriginal, Eichenholz, konisch zulaufend
  13. 13,0 13,1 13,2 äoriginal, Metall
  14. original, Metall, 5. und 6. Chor abgesteckt und stumm
  15. original, Stiefel in Eiche, Kehlen u. Zungen Messing, Becher Metall
  16. C–H Euler, 19. Jh., ab c0 Hammer um 1950, Eichenholz
  17. Karl Schuke 1950, Metall, ab C offen konisch, Spitzflötenmensur
  18. 19. Jh., anonym
  19. 19. u. 20. Jh., anonym
  20. Karl Schuke um 1950, weite Mensur
  21. Giesecke/Göttingen um 1950, Becher als Doppelkonus gestaltet
  22. original, Fichtenholz, sehr weite Mensur
  23. original, C–H in Zinn im Prospekt, Rest innenstehend in Metall
  24. original, stark bleihaltiges Metall, grundtönig intoniert
  25. original, Stiefel Eiche, Kehlen u. Zungen Messing, Becher Metall
  26. Jehmlich 1993, Kehlen Messing, Stiefel u. Becher Metall

Bildergalerie

Verweise

Bibliographie

Anmerkungen: Konzeption der Register, Einbau und Intonation: Hans-Ulrich Funk, Orgelsachverständiger und Orgelbauer und Jörg Ehrenfeuchter, Orgelrevisor und -sachverständiger der Landeskirche Hannover
Intonation: Michael Casper (Orgelbau Werner Bosch GmbH) und Hans-Ulrich Funk
Literatur: Ev.-luth. Christuskirche Göttingen (Hrsg.): Orgelfestschrift 1956–2016. 3 EUR, erhältlich im Gemeindebüro

Karl Heinz Bielefeld: Orgeln und Orgelbauer in Göttingen. Pape Verlag, Berlin 2007

Musik und Kirche 3/1958

Weblinks: Orgelvorstellung auf der Website der Kirchengemeinde

Wikipedia

Eintrag auf orgbase.nl

Zeitungsartikel: Orgel nach 60 Jahren vollendet (Memento 10/2021)60 Jahre Christuskirche Göttingen


Videos

Orgelvideo aus der Christuskirche - Peeters Auf auf_Version 03-05 – Dr. Andreas Brandt:

Advent 2021 Choralvorspiele – Dr. Andreas Brandt: