Strasbourg/Robertsau, Saint-Maurice

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Ansicht vom Kirchenraum
Prospekt
Prospektdetail
Außenansicht
Orgelbauer: Friedrich Weigle, Echterdingen
Baujahr: 1899 • op.221
Umbauten: 1917 Abgabe der Prospektpfeifen

1942 neoklassischer Umbau und Entfernung der Hochdruckregister durch Roethinger

Windladen: Membranladen, System Weigle
Spieltraktur: pneumatisch
Registertraktur: pneumatisch
Registeranzahl: 42 Register, davon 3 Transmissionen
Manuale: 3 Manuale, Tonumfang: C-g³
Pedal: Tonumfang: C-f¹
Spielhilfen, Koppeln: Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, I/Ped, II/Ped, III/Ped

Suboktavkoppel II/I

Feste Kombinationen: p, mf, f, ff, T

Walze



Disposition 1899-1942[1]

I. Manual II. Manual III. Manual (SW) Pedalwerk
Principal 16'

Principal 8'

Gedeckt 8'

Viola di Gamba 8'

Wienerflöte 8'

Stentorphon 8'[2]

Großgedeckt 8'[2]

Oktave 4'

Rohrflöte 4'

Oktave 2'

Cornet III-V 22/3'

Mixtur VI 22/3'[3]

Tuba mirabilis 8'[2]

Bourdon 16'

Geigenprincipal 8'

Hohlflöte 8'

Salicional 8'

Dolce 8'

Solo Gamba 8'[2]

Oktave 4'

Flauto amabile 4'

Oktave 2'

Cornet III 4'[4]

Clarinette 8'[5]

Quintatön 16'

Gemshorn 8'

Doppelflöte 8'

Lieblich Gedeckt 8'

Aeoline 8'

Vox coelestis 8'

Traversflöte 4'

Fugara 4'

Rauschquinte II 22/3'-2'

Oboe 8'[6]

Contraprincipalbaß 32'[7][8]

Principalbaß 16'[7]

Violonbaß 16'

Subbaß 16'

Harmonikabaß 16'

Oktavbaß 8'

Cello 8'

Posaune 16'[7]


Anmerkungen
  1. gemäß Lit. [1], [2]
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Diese Register standen auf einem Winddruck von 300 mm WS
  3. laut Lit.[1],[3] 4fach; laut Lit.[2] 6fach, auf Ton C 22/3' + 13/5' + 11/3' + 11/7' + 1' + 1/2'
  4. laut Lit. [2] 4'+22/3'+2' durchlaufend; folglich eine Mixtur, da das Register keine Terz enthält
  5. Labial-Clarinette, System Weigle
  6. Labialoboe, System Weigle
  7. 7,0 7,1 7,2 Diese Register stehen auf einem Winddruck von 160 mm WS
  8. laut Lit. [2] akustisch aus 16'+102/3'+8'



Bibliographie

Anmerkungen: Die Orgel wurde unter Musikdirektor Adolf Gessner (1864-1919, Lehrer am Conservatoire) geplant. Gessner war ein Liebhaber der orchestralen Orgel und von Hochdruck-Systemen - wie dem gerade erst erfundenen von Weigle - und plädierte auch in der Literatur dafür, was im vehementen und ständigen Widerspruch seines Kontrahenten Emile Rupp (ebenfalls Lehrer am Conservatoire und Organist an St. Paul und später auch der Synagoge; bedeutender Vertreter der Elsässichen Orgelreform) einbrachte, der sich der Strömung um Albert Schweitzer angeschlossen hatte - die Orgeln Silbermanns wie z.B. in Marmoutier wurden gerade wiederentdeckt (vgl. "Der berühmte Streit"). 1919, nach Gessners Tod, wurde St Maurice Pfarrkirche. In der Folgezeit entwickelte Rupp mit Cavaille-Colls Nachfolger Pleyel bis 1937 Pläne für eine barockisierende Umdisponierung und eine komplette Neuintonation ("Rückbesinnung auf Cavaillé-Coll"), die jedoch nicht realisiert wurden. 1942 wurden schließlich doch die Hochdruckregister entfernt und das Instrument tiefgreifend umdisponiert.

Die Orgel ist seit etwa 1980 unspielbar. Eine Restaurierung in den Originalzustand wäre aufgrund des historischen Stellenwerts dringend erforderlich, da im gesamten Elsaß ansonsten aus dieser Zeit nur eine Orgel mit (labialen) Hochdruckregistern (nämlich in Erstein, interessanterweise erbaut von Roethinger - der in St Maurice genau diese Register beseitigte!) erhalten ist.

Literatur: [1] Markus Zepf: Adolf Gessner, der vergessene Kritiker der elsässischen Orgelreform. Ars Organi (54) 2006(3), S. 162-166

[2] Beschreibung, aktuelle Disposition und ausführliche Geschichte auf decouverte.orgue.free.fr (frz.) - Maschinen-Übersetzung (engl.)

[3] Adolf Gessner: Die Orgel der neuen katholischen Garnisonskirche zu Strassburg E. Urania (1899) 56(11), 82

Weblinks: Website der Kirchengemeinde

Die Kirche auf fr.wikipedia.org