|ANMERKUNGEN =Aus der Geschichte der Wuppertaler Stadthalle nach Oehm:
"''In dieser Hinsicht lag die neue Orgel - 1955 von der Werkstatt Rieger in Schwarzach/Österreich gebaut - voll im Trend. Das Instrument mit mechanisch gesteuerten Schleifladen hatte 21 Register, die nach den Gesetzen des klassischen Orgelbaus regelgerecht auf 2 Manuale und Pedal verteilt waren. Das Prinzip des Werkaufbaus, wonach jedes Manual als Steuerung einer selbständigen Orgel verstanden werden muss, war in der technischen Konzeption des Instrumentes bis in die letzten Konsequenzen verwirklicht: Die Orgel ließ sich in zwei einzelne Orgeln aufteilen, die je nach Aufführungsanlass auch gelegentlich getrennt zum Einsatz kamen. Mobil auf Rollen, unterschied sich die Orgel nicht von anderen Musikinstrumenten, die nur bei Bedarf auf dem Konzertpodium erscheinen. So war sie in ihren Abmessungen ihr Abmessungen klein. An ihrer ausschließlich nach funktionalen Gesichtspunkten verwirklichten Gestalt fand allenfalls der Orgelkenner Interesse. Im Ensemble desSymphonieorchesters mag sie manch einer gar nicht erst wahrgenommen haben. Auch musikalisch war die Orgel „klein“. Die engen Mensuren der Pfeifen und die geringe Zahl der Register machten es gleichermaßen unmöglich, das Volumen des Großen Saals akustisch zu bewältigen.Werkgerechte Bach-Interpretationen waren freilich jetzt möglich. Was nützten sie aber, wenn sie in ihrer Sterilität den Hörer nicht erfassten und außerdem noch hohe Kosten verursachten, weil die Orgel nur von Spezialfirmen auf dem Podium transportiert werden durfte. Folglich blieb ihre Verwendung zuletzt auf gelegentliche Continuo-Aufgaben beschränkt. Vom Endergebnis her eine wenig befriedigende Lösung. Mit Beginn der Restaurierungsarbeiten der Stadthalle wurde das Instrument im Dezember 1991 schließlich veräußert. Hier sollte eine zukünftige Orgel wieder umfassendere Möglichkeiten bieten. Bei den Planungen zur Wiederherstellung der Stadthalle war ihr Neubau von Anbeginn an vorgesehen. An eine Realisierung des Projektes war indessen aus finanziellen Gründen nicht zu denken(...)''" (vgl. Lit.)
|QUELLEN =
|LITERATUR = Joachim Dorfmüller: 300 Jahre Orgelbau im Wuppertal. (Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde des Wuppertals ; 28). Wuppertal : Born-Verlag (1980)