Schwerin, Dom
Adresse: Am Dom 4, 19055 Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
Gebäude: Evangelisch-Lutherische Domkirche St. Maria und St. Johannes
Weitere Orgeln: Hauptorgel; Orgel in der Thomaskapelle
Orgelbauer: | Friedrich Ladegast (Weißenfels/Thür.) |
Baujahr: | 1868-71 |
Umbauten: | Die Orgel wurde 1868-71 von dem Orgelbauer Friedrich Ladegast aus Weißenfels erbaut. Bereits in ähnlicher Grßenordnung hatte dieser bereits zuvor die Orgeln der Nikolaikirche in Leipzig oder dem Merseburger Dom erbaut. Die Orgel in Schwerin verfügt jedoch über etliche teschnische Innovationen, darunter eine pneumatisch gesteuerte, siebenstufige Crescendomaschine, eine Vorform der Walze. 1917 mussten die Zinn-Prospektpfeifen für die Rüstung abgegeben werden.
1977-88 wurde das nahezu original erhaltene Instrument von Alexander Schuke (Portsdam) restauriert; dabei wurden auch die Prospektpfeifen rekonstruiert. 2008 wurde das Instrument einer Generalreinigung unterzogen. |
Gehäuse: | Neugotisches Schnitzwerk verlängert die Pfeifenfelder in die Höhe und gibt dem monumentalen Prospekt eine feine Gliederung. |
Windladen: | Schleifladen und eine mechanische Kegellade |
Spieltraktur: | mechanisch (Mit Barkermaschine für das I. Manual) |
Registertraktur: | pneumatisch |
Registeranzahl: | 84 (5235 Pfeifen) |
Manuale: | 4 C-f3 |
Pedal: | 1 C-f1 |
Spielhilfen, Koppeln: | II/I, III/I, IV/I, I/P, II/P, feste Kombinationen; je eine freie Kombination, getrennt für jedes der 5 Werke (als Tritte); pneumatisch gesteuerte Crescendo-Maschine (Vorform der Walze) |
Disposition[1]
I „Drittes Manual“ | II „Erstes Manual“ | III „Zweites Manual“ | IV „Viertes Manual“ [2] | Pedal |
Gedackt 16'
Geigenprincipal 8' Salicional 8' Flauto traverso 8' Doppelflöte 8' Fugara 4' Piffero 4' Gedackt 4' Nasat 22/3' Piccolo 2' Progressiv Harmonica 2-4f. 4' Clarinette 8' [3] Glockenspiel cis1 - cis3 |
Bordun 32' [4]
Principal 16' Bordun 16' Principal 8' Gemshorn 8' Gambe 8' Doppel Gedackt 8' Flauto major 8' Rohrquinte 51/3' Octave 4' Rohrflöte 4' Spitzflöte 4' Terzflöte 2f. 31/5'+22/7' Quinte 22/3' Octave 2' Cornett 4f. 4′ Cornett 1-2f. 22/3' Mixtur 4f. 22/3' Cymbel 3f. 2' Trombone 16' [5] Trompete 8' [5] |
Principal 16'
Quintatön 16' Principal 8' Quintatön 8' Bordunalflöte 8' Rohrflöte 8' Fugara 8' Piffero 8' Octave 4' Flöte 4' Flautino 4' Quintatön 4' Quinte 22/3' Octave 2′ Cornett 3f. 22/3' Progressiv Harmonica 3-4f. 2' Scharf 4f. 2' Fagott 16' [3] Oboe 8' [3] Tremulant |
Viola 16'
Zartflöte 8' Lieblich Gedackt 8' Viola d’amore 8' Unda maris 8' Flauto dolce 4' Salicional 4' Flöte 2' Violine 2'[6] Waldflöte 2'[6] Harmonica aetherea 3f. 2' Aeoline 16' [3] |
Violon 32'
Untersatz 32' Principalbaß 16' Octavbaß 16' Violon 16' Subbaß 16' Salicetbaß 16' Terz 124/5' Nassard 102/3' Principalbaß 8' Baßflöte 8' Gambenbaß 8' Cello forte 8' Cello piano 8' [7] Nassard 51/3' Octave 4' Flötenbaß 4' Cornett 4f. 22/3' Posaune 32' [5] Posaune 16' [5] Dulcian 16' [3] Trompete 8' [5] Trompete 4' [5] |
Anmerkungen:
- ↑ Die Manualwerke werden mit "Manual 1", "Manual 2", "Manual 3", "Manual 4" bezeichnet. Dies ist nur eine Ordnung der verschiedenen Manuale der Lautstärke nach und ist keine Bezeichnung für die Manualzuordnung am Spieltisch. So ist das "Manual 1" genannte Hauptwerk vom 2. Manual (der 2. Klaviatur) am Spieltisch spielbar; das "Manual 2" von der dritten Klaviatur sowie das "Manual 3" von der untersten, ersten Klaviatur. Die Benennung der Werke ist leider etwas irreführend und wird oft fälschlicherweise verwechselt. Oben sind die Klaviaturen, die die jeweiligen Werke anspielen, mit römischen Buchstaben bezeichnet.
Allerdings koppeln alle Werke an das I. Manual, weshalb dieses mit einer Barkermaschine ausgestattet ist. - ↑ Schwellbar.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 Durchschlagendes Zungenregister.
- ↑ Ab c0.
- ↑ 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 5,5 Aufschlagendes Zungenregister.
- ↑ 6,0 6,1 vakant; die Registerzüge dienen der Symmetrie
- ↑ Windabschwächung aus dem Cello forte 8'.
Bibliographie
Anmerkungen: | Von der Orgel existiert ein Hauptwerk™-Sampleset. |
Literatur: | "Die schönsten Orgeln" - Orgelkalender 2014 (St. Benno-Verlag Leipzig) |
Discographie: | "Orgelkonzert im Schweriner Dom" mit Jan Ernst (SCHWERINER DOMKANTOREI, 1997)
"Die Domorgeln von Friedrich Ladegast (Schwerin Dom St. Marien und St. Johannis)", querstand, 2018 (YouTube) "Die Ladegast Orgeln, Vol. 4: Die Orgel im Dom zu Schwerin - Jubiläumsausgabe zum 100. Todestag des Orgelbauers Friedrich Ladegast", FAGOTT, 2005 (YouTube) |
Weblinks: | Homepage der Kirchgemeinde |
Videos
Liszt: Fantasie und Fuge über den Choral Ad nos, ad salutarem Undam - Ann-Helena Schlüter
Helge Pfläging an der Ladegast-Orgel
Die Domorgen von Friedrich Ladegast - mit KMD Jan Ernst