Rochlitz, St. Kunigundenkirche: Unterschied zwischen den Versionen

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Manualkoppel II-I,III-I,III-II
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Manualkoppeln II-I, III-II, III-I, Pedalkoppeln I-P, II-P, III-P,
  
Pedalkoppel I, II, III
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Superoktav- und Suboktavkoppeln II-I, III-II, Generalkoppel-Tritt
  
Suboktavkoppel III-II, II-I
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3 freie Kombinationen, 3 feste Kombinationen (p,f,tutti)
  
Superoktavkoppel III-II, II-I
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Registerschweller (Walze), Jalousieschweller (III.Manual)
  
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Autom. Pedalumschaltung, Handregister ab, Walze ab, 16 Fuß ab, Zungen ab
  
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Handregister ab, 16' ab, Rohrwerke ab, Walze ab
 
 
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Version vom 11. Dezember 2020, 16:00 Uhr


Orgelbauer: Schmeisser, Alfred
Baujahr: 1920
Geschichte der Orgel: 1920 Neubau durch Alfred Schmeisser (1902-1945) aus Rochlitz.

Vorgängerorgeln:

1515 erste Orgel, Erbauer nicht bekannt. Möglicherweise war der Rochlitzer Ambrosius Mann der Orgelbauer.

1593 grundlegender Umbau der Orgel. Mitinitiatorin war die damals die in Rochlitz residierende Kurfürstin Witwe Sophia. Erweiterung und Umbau der Vorgängerorgel durch Johann Lange, erbaut 1593-94 (Oberwerk) und 1605-1607 (Rückpositiv). Für das Gehäuse (Spätrenaissancestil) wurden Teile der alten Orgel verwandt.

1719 erhält der Döbelner Orgelbauer Johann Gottlieb Delitzsch (Döltzsch) (1663-1751) den Auftrag zum Umbau und Erweiterung der Orgel. Bis 1862 steht diese Orgel noch in der Kunigundenkirche.

1864 Orgelneubau durch Wilhelm E. Schmeisser. Der Dresdner Hoforganist Johann Schneider prüft die Orgel gründlich und gibt am 10. Januar 1864 ein Orgelweihekonzert. Diese Orgel hat nur eine kurze Bestandszeit. Schon 1911 empfiehlt der Leipziger Orgelsachversständige Heynsen den Abriss der Orgel wegen starkem Holzwurmbefall und Verschmutzung. Eine Reparatur lohnte sich nicht. Alfred Schmeisser erhielt damit die Chance in seiner Heimatstadt Rochlitz eine neue Orgel zu bauen. Der Neubau verzögert sich allerdings noch durch den Beginn des 1. Weltkrieg. Erst nach Beendigung des Krieges, 1920, konnte die Orgel gebaut werden.

Umbauten: 1979 wurde der Orgel Unspielbarkeit attestiert.

2013 Generalüberholung der Orgel durch die Orgelbaufirma Bochmann aus Kohren-Sahlis.

Stimmtonhöhe: 433,2 Hz
Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: pneumatisch
Registertraktur: pneumatisch
Registeranzahl: 49
Manuale: 3
Pedal: 1
Spielhilfen, Koppeln: Manualkoppeln II-I, III-II, III-I, Pedalkoppeln I-P, II-P, III-P,

Superoktav- und Suboktavkoppeln II-I, III-II, Generalkoppel-Tritt

3 freie Kombinationen, 3 feste Kombinationen (p,f,tutti)

Registerschweller (Walze), Jalousieschweller (III.Manual)

Autom. Pedalumschaltung, Handregister ab, Walze ab, 16 Fuß ab, Zungen ab



Disposition der Orgel von Alfred Schmeisser

1. Manual (C-g) 2. Manual (C-g) 3. Manual (C-g) Pedal
Bordun 16'

Prinzipal 8'

Hohlflöte 8'

Rohrflöte 8'

Gamba 8'

Gemshorn 8'

Oktave 4'

Fugara 4'

Quinte 2 2/3'

Oktave 2'

Mixtur 4fach

Trompete 8'

Gedackt 16'

Flötenprinzipal 8'

Gedackt 8'

Soloflöte 8'

Dolce 8'

Quintatön 8'

Violine 8'

Oktave 4'

Rohrflöte 4'

Waldflöte 2'

Cornett 2-4fach

Clarinette 8'

Harmonika 16'

Geigenprinzipal 8'

Gedackt 8'

Gemshorn 8'

Salizional 8'

Aeoline 8'

Vox coelestina 8'

Prästant 4'

Salizet 4'

Fernflöte 4'

Piccolo 2'

Mixtur 2-3fach

Oboe 8'

Prinzipal 16'

Violonbaß 16'

Subbaß 16'

Harmonikabaß 16' (Tr.)

Quintbaß 10 2/3'

Oktavbaß 8'

Gedackt 8'

Cello 8'

Oktavbaß 4'

Italienisch Prinzipal 2'

Posaune 16'

Trompete 8'


Disposition der Vorgängerorgel von Johann Lange, erbaut 1593-94(Oberwerk) und 1605-1607(Rückpositiv).

Oberwerk, C/E – a‘‘ (?) Rückpositiv Spielhilfen, Koppeln
1.Prinzipal 8‘, Zinn

2.Zymbel 3fach

3.Mixtur 6-8fach, vermutlich wie Leipzig, Nicolaikirche

4.Nachthorn 4‘ (?)

5.Superoctava 2‘

6.Gemshorn 2‘

7.Quinta 3‘

8.Hozfloth 4‘

9.Spillpfeiffe 4‘

10.Octava 4‘

11.Quintadeena 8‘

12.Gedackt 8‘

13.Grobgedackt 16‘ manualiter und pedaliter abgesonderter Baß;

In der Brust

14.Regal 8‘ (?)

15.Regal 4‘, Messing

1.Principal 4‘

2.Gedackt 8‘

3.Spillpfeiffe 2‘

4.Quinta 1 ½‘

5.Suffloth 1‘

6.Klingend Zymbel 3fach

7.Regal 8‘

8.Trommeten 9‘

Tremulant;

Vogelgesang;

Zympelstern;

vermutlich Koppel beider Clavire

und Koppel Rückpositiv an Pedal.



Bibliographie

Literatur: Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA (Alfred Schmeisser)

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012, S.344 (Alfred Schmeisser)

Muth, Franziska: Das Thema: 100 Jahre Schmeisser-Orgel in Rochlitz. Orgel erlaubte ihrem Erbauer den Schlaf. In: Freie Presse (Ausgabe Rochlitzer Zeitung), 25.09.2020, S.10

Vorgängerorgel:

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012, S.221 (Neubau: Johann Lange)

Wikipedia, Orgelbauer Johann Lange

Dähnert, Ulrich: Historische Orgeln in Sachsen, VEB Deutscher Verlag für Musik Leipzig, 1980, S.239

Erweiterung:

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012, S.60 (1719 durch Johann Gottlieb Delitzsch)


Umbauten:

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012, S.116 (1831 durch Carl (Friedrich) Gottlob Gottleuber

Weblinks: Wikipedia, Rochlitz, St. Kunigunde