Rötha, Marienkirche: Unterschied zwischen den Versionen

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1833/34 baute Urban Kreuzbach, Borna, eine Pedalkoppel ein, entfernte den Tremulanten und temperierte die Orgel gleichstufig.
 
1833/34 baute Urban Kreuzbach, Borna, eine Pedalkoppel ein, entfernte den Tremulanten und temperierte die Orgel gleichstufig.
 
1847 Reinigung der Orgel. Orgelbauer nicht bekannt.
 
 
1897 Reinigung der Orgel. Orgelbauer nicht bekannt.
 
  
 
1917 Abgabe von 29 blinden Prospektpfeifen.
 
1917 Abgabe von 29 blinden Prospektpfeifen.
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|STIMMTONHÖHE    =Chorton, gegenwärtig 464,6 Hz/a<sup>1</sup>  
 
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|SPIELTRAKTUR    =mechanisch  
 
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Version vom 23. November 2020, 15:48 Uhr


Silbermannorgel in der Marienkirche Rötha
Orgelbauer: Silbermann, Gottfried
Baujahr: 1722
Geschichte der Orgel: Bis zu Anfang des 18. Jahrhunderts ist keine Orgel nachweisbar.

1715 wurde ein gebrauchtes Positiv aus Leipzig angekauft.

Nach Fertigstellung der neuen Orgel für die St. Georgenkirche sollte die alte Orgel von Josias Ibach aus dem Jahre 1614 in die St. Marienkirche umgesetzt werden. Beim Abtragen der Orgel stellte Silbermann größere Schäden fest. Der Kirchenpatron Christian August Freiherr von Friesen entschloss sich zu einem Neubau. Der Kontrakt mit Silbermann wurde am 12. November 1721 geschlossen. Gebaut wurde eine einmalige Orgel mit 9 Registern und Pedal. Silbermann fügte noch eine Terz 1 3/5‘ und einen fest an das Manual gekoppeltes Pedal mit Subbaß 16‘ hinzu. Das Datum der Fertigstellung und der Weihe sind nicht bekannt.

Umbauten: 1833/34 baute Urban Kreuzbach, Borna, eine Pedalkoppel ein, entfernte den Tremulanten und temperierte die Orgel gleichstufig.

1917 Abgabe von 29 blinden Prospektpfeifen.

1935 Restaurierung der Orgel durch die Orgelbaufirma Hermann Eule, Bautzen, dabei wurden die 1917 beschlagnahmten blinden Prospektpfeifen und einige entwendete Pfeifen ersetzt.

1942 Auslagerung der Orgel wegen Baufälligkeit der Kirche.

Nach 1945 Aufbewahrung in der Georgenkirche.

1950 stand sie während des Bach-Festes im Saal des Alten Rathauses Leipzig und anschließend in der Berliner Bach-Ausstellung.

1960 Reparatur und Wiederaufstellung am ursprünglichen Standort in der Marienkirche durch die Orgelbaufirma Hermann Eule.

1975 und 1977 erfolgten weitere Reparaturen durch die Orgelbaufirma Hermann Eule, Bautzen.

2008 Restaurierung der Orgel durch die Orgelbauwerkstatt Ekkehart Groß.

Bemerkungen:

Stimmtonhöhe: Chorton, gegenwärtig 464,6 Hz/a1
Temperatur (Stimmung): Seit 1834 gleichstufig
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 11
Manuale: 1
Pedal: 1
Spielhilfen, Koppeln: PEDAL-COPPEL (bis 1834 Tremulant)





Disposition

Manual C,D-c3 Pedal C,D-c1
Principal 8Fuß

Gedackt 8Fuß

Octava 4Fuß

Rohr Flöte 4Fuß

Nassat 3Fuß

Octava 2Fuß

Tertia (1 3/5Fuß)

Quinta 1 1/2 Fuß

Sufflet 1Fuß

Cymbeln (2Fach)

Salicional 8Fuß

Subbass 16Fuß



Bibliographie

Literatur: Claessens, Stefan: Facture d'orgues et interprétation. Rapport sur le workshop ISO du 12 au 14 novembre 2011 à Leipzig et ses environs / Orgelbau und Interpretation. ISO Journal, N° 38, 2011, 36-46. · Disp.: Rötha, Marienkirche (G. Silbermann, 1722); Leipzig. Michaeliskirche (Wilhelm Sauer, 1904); Hohenmölsen, ev. Stadtk. St. Peter (Friedr. Ladegast, 1851); Naumburg, Wenzelskirche (Zacharias Hildebrandt, 1748).

Dähnert, Ulrich: Historische Orgeln in Sachsen. Ein Orgelinventar. Leipzig, VEB Deutscher Verlag für Musik,1980, S.242-244 (Rötha, St. Marien).

Disposition zur kleinen Silbermannschen Orgel in der Marienkirche zu Rötha. Urania 29, 1872, 39 f. · Kontrakt, 12.11.1721. I/9.

Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA

Flade, Ernst: Gottfried Silbermann. Leipzig, VEB Deutsche Musikaliendruckerei, S. 111-112 (Rötha, St. Georgen und Rötha, St. Marien).

Felix Friedrich/Vitus Froesch: Orgeln in Sachsen. Ein Reiseführer. Altenburg, Verlag Klaus-Jürgen Kamprad, 2. Verbesserte Auflage 2017, S.61-62.

Greß, Frank-Harald: Die Orgeln Gottfried Silbermanns, Dresden, Michael Sandstein Verlag 2001 (Rötha, St. Marienkirche, S.54-55).

Greß, Frank-Harald: Rötha und die Orgeln Gottfried Silbermanns, mit Beiträgen von Hildegard Schumann, Brigitte Steinbach, Gerhart Pasch, Südraumjournal 13, Rötha 2001.

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012, S.370 (Rötha, St. Marienkirche).

Literaturdatenbank der Gesellschaft der Orgelfreunde

Müller, Werner: Gottfried Silbermann, Persönlichkeit und Werk. Eine Dokumentation. Leipzig, VEB Deutscher Verlag für Musik 1982, 1. Auflage, S.179-182 (Rötha, St. Marienkirche).

Ritter, Johann Ludwig: Etwas zur Feyer des ersten Jubiläums der beyden Silbermannischen Orgeln in Rötha. Leipzig 1821.

Schaab, Rob.: Einige Nachrichten, die Erbauung der beiden Silbermannischen Orgeln in Rötha 1721 und 1722 betreffend. Urania 29, 1872, 40-42. · Größere Orgel in St. Georg. II/22. Steinke, Gerhard:

Discographie: SLUB-Katalog: Felix Friedrich an den Orgeln in Bad Lausick, Rötha/St. Marien, Schweikershain und Glauchau. Erschienen: [S.l.: Querstand, [2005], CD]

SLUB-Katalog: Mendelssohn in England : Chor- und Orgelwerke, Hallenser Madrigalisten , Altenburg (Leipzig): Klaus-Jürgen Kamprad, c 1998, CD

Weblinks: Wikimedia, Rötha, St. Marienkirche

Gottfried-Silbermann-Gesellschaft e.V., Rötha, St. Marienkirche