Magdeburg, Dom (Querhausorgel)

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Magdeburg, Dom (Querhausorgel).JPG
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BW und RP
Alternativer Name: "Paradies-Orgel", Schwalbennest-Orgel im Nord-Querhaus über der Paradies-Pforte
Orgelbauer: VEB Potsdamer Schuke-Orgelbau, Opus 402
Baujahr: 1969/70
Geschichte der Orgel: Aus dem CD-Booklet „Die drei Orgeln des Magdeburger Doms“ (s.u.):

[...] Das älteste dieser Instrumente ist die Paradiesorgel, erbaut von der damaligen „VEB Potsdamer Orgelbau Alexander Schuke“, 1970 vollendet und eingeweiht. Sie wurde als Hauptorgel des Doms konzipiert, nachdem sowohl die Denkmalpflege als auch der zuständige Orgelsachverständige im Konsistorium der Kirchenprovinz Sachsen Willi Strube die Orgelempore über der Ernstkapelle, wo immerhin seit dem 15. Jahrhundert eine Orgel gestanden hatte, als Standort eines neuen Instrumentes verworfen hatten. Diese neue Orgel war in ihrer Größe stark begrenzt, zum Ersten aus Platzgründen, zum Zweiten wegen der schwierigen finanziellen Bedingungen. Strube hatte glaubhaft gemacht, dass die gegenüber einer Aufstellung auf der Empore geringere Höhe des Standortes, die wenig üppige Registerzahl wettmachen würde. Damit hatte er sich geirrt. Die Platzierung des Instrumentes an der Nordwand des Querhauses, westlich des Liturgiealtars, bedeutete, dass sie nie die Aufgaben einer Hauptorgel übernehmen konnte. Dennoch muss sie als ein Höhepunkt des Orgelbaus in der DDR gelten. Auch bei den herrschenden Mängeln an hochwertigen Materialien (am schmerzhaftesten, weil sichtbar, sind die Schwierigkeiten der Materialbeschaffung am Gehäuse offenbar) ist es der Firma Schuke gelungen, eine Orgel von großartiger Qualität zu bauen, mit vielen Schattierungen, einem glänzenden Plenum, singenden Prinzipalen und charakteristischen Einzelstimmen. Sie verfügt über 37 Register auf drei Manualen und Pedal.

Umbauten: 2010 Reinigung und Neu-Intonation
Gehäuse: von Fritz Leweke (Halle), Fichtenholz
Temperatur (Stimmung): seit 2010 ungleich-schwebend (modifizierter Bach-Lehmann)
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 37
Manuale: 3 Manuale, C-g3
Pedal: C-f1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln (mechanisch): I/II, III/II, I/P, II/P.



Disposition

I Rückpositiv II Hauptwerk III Brustwerk Pedal
Gedackt 8'

Quintadena 8'

Principal 4'

Blockflöte 4'

Hohlflöte 2'

Quinte 1 1/3'

Sesquialtera II

Mixtur IV-VI 1 1/3'

Krummhorn 8'

Tremulant

Pommer 16'

Principal 8'

Spillpfeife 8'

Oktave 4'

Spitzflöte 4'

Nassat 2 2/3'

Oktave 2'

Mixtur VI-VIII 2'

Scharff IV 2/3'

Fagott 16'

Trompete 8'

Holzgedackt 8'

Salicional 4'

Rohrflöte 4'

Principal 2'

Octave 1'

Cymbel IV 1/3'

Vox Humana 8'

Tremulant

Principal 16'

Subbass 16'

Oktave 8'

Bifra 8'

Oktave 4'

Rohrschelle 2'

Mixtur VI 22/3'

Posaune 16'

Trompete 8'

Clairon 4'



Bibliographie

Anmerkungen: Sichtung und Spiel im April 2013.
Literatur: Barry Jordan: Eine Geschichte des Orgelbaus im Dom zu Magdeburg. Online (PDF; 0,8 MB) (Memento)

Aktion Neue Domorgeln Magdeburg e. V. (Hrsg.). Orgeln im Magdeburger Dom einst & jetzt. Magdeburg, 2008.

Discographie: Die drei Orgeln des Magdeburger Doms. Barry Jordan. prospect 00370, 2021, CD, Inlay (PDF), Booklet (PDF), YouTube, Spotify

siehe auf orgbase.nl

Weblinks: Die Orgeln auf der Website der Domgemeinde

Webseite über die Magdeburger Domorgeln

Orgel-Förderverein


Videos

S. Scheidt: Vita Sanctorum Decus Angelorum SSWV 152: 1. Versus - Barry Jordan:

J.J. Froberger: Canzon II - Barry Jordan: