Linz, alter Dom (Brucknerorgel)
Adresse: Domgasse 3, 4020 Linz, Oberösterreich, Österreich
Gebäude: röm.-kath. Alter Dom (ehem. Jesuitenkirche St. Ignatius, erb. 1669-78)
Orgelbauer: | Franz Xaver Krismann (Chrismann), Josef Breinbauer/Ottensheim |
Baujahr: | 1764-66 / 1856-67 |
Geschichte der Orgel: | 1857-1867 Umbauten durch Josef Breinbauer nach Wünschen Anton Bruckners
1892 kleine Umdisponierung durch Leopold Breinbauer (auf Vorschlag von Bruckners Nachfolger Carl Borromäus Waldeck) 1980 Restaurierung durch Rieger-Orgelbau, Schwarzach (u.a. Zungenstimmen im II. Manual erneuert) 2016 Restaurierung durch Kuhn (Männedorf, Schweiz) |
Gehäuse: | 1790 von Franz Xaver Chrismann |
Stimmtonhöhe: | 433 Hz bei ca. 8 °C |
Temperatur (Stimmung): | gleichstufige Stimmung |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch |
Registeranzahl: | 31 (32 Registerzüge wg. Bass-Diskantteilung d. Zungenstimme im II. Man.) |
Manuale: | 3, CDEFGA–c′′′ (kurze Oktave) |
Pedal: | CDEFGA–gis: kurze Oktave, 12 Töne repetierend (chromatisch C–H), 17 Tasten |
Brucknerorgel[A 1]
I. Hauptwerk | II. Mittelmanual | III. Oberwerk | Pedal |
Pordun 16 F.
Salicional 8 F. Coppel 8 F. Quint 6 F.[A 2] Octav 4 F. Piccolo 4 F. Quint 3 F. Superoctav 2 F. Mixtur 7 fach [1⅓′][A 3] Cornett 4 fach [1′][A 4] Sperrventil |
Flauto 16 F.
Principal 8 F. Coppel 8 F. Gamba 8 F. Voxhumana 8 F.[A 5] Echo 8 F. Octave 4 F. Flöte 4 F. Vagott/Trombete 8 F.[A 6] Sperrventil Copula Hauptwerk |
Principal 8 F.
Coppel 8 F. Salicet 8 F. Spitzfloete 4 F. Quint 3 F. Superoctav 2 F. Mixtur 3 fach [1⅓′] Sperrventil Copula zum Hauptwerk |
Principalbas 16 F. [+ 8′]
Subbas 16 F. Octavbas 8 F. Pedal Mixtur[A 7] Pombarton 16 F. |
Bibliographie
Anmerkungen: |
Dieses bedeutende Instrument wird auch als "Bruckner-Orgel" bezeichnet, wirkte doch Anton Bruckner hier 13 Jahre als Organist und befindet sich dieses Instrument noch weitgehend im Originalzustand. Als im Jahre 1786 das Stift Engelszell säkularisiert wurde, beschloss das Linzer Domkapitel, die Orgel der Stiftskirche Engelszell in die neue Linzer Domkirche zu transferieren. Diese Arbeit samt Adaption und neuem Orgelgehäuse wurden 1790 durch den ursprünglichen Erbauer Franz Xaver Chrismann durchgeführt. Die ehemalige Jesuitenkirche von Linz wurde 1784 zur Domkirche von Linz erhoben. Ursprünglich als Orgel süddeutscher Tradition des 18. Jhdts. mit einem relativ kleinen Pedalwerk ausgestattet, wurde dieses Instrument in weiterer Folge nach den klanglichen Vorstellungen Anton Bruckners durch Josef Breinbauer umgebaut. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist jedoch, dass die Tonumfänge des Pedals (kurze Oktaven, repetierendes 17-Töne-Pedal) bei diesem Umbau unverändert blieben. Allerdings wurde das in barocker Tradition ursprünglich vorhandene Blockwerk geteilt, das Emporenpositiv in das Hauptgehäuse integriert (mittig zwischen die Haupttürme, hinterm Spieltisch) und diverse Grundstimmen anstelle der Aliquotenstimmen eingebaut, um diese Orgel dem romantischen Zeitgeist anzupassen. In Anbetracht des Umstandes, dass andere Bruckner-Orgeln inzwischen baulich verändert bzw. einem Neubau wichen (Stadtpfarrkirche Linz, Orgel des Augustiner Chorherrenstiftes St. Florian/Linz) erweist sich dieses Instrument noch original erhaltene Bruckner-Orgel. Eine Gedenktafel an der Fassade des Alten Domes erinnert an Anton Bruckners Wirken als Linzer Domorganist. |
Quellen/Sichtungen: | gespielt und dokumentiert von WMarkus, Februar 2025 |
Literatur: | August Humer, Die Brucknerorgel im Alten Dom zu Linz (Broschüre des Brucknerbund für OÖ), Linz 1996 |
Weblinks: | Wikipedia |