Leipzig, Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli (Hauptorgel): Unterschied zwischen den Versionen

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Die vormalige Konventskirche des Leipziger Dominikanerklosters, erbaut 1240, wurde 1543 von Martin Luther als evangelische Universitätskirche geweiht. Eine bereits vorhandene große Orgel genügte nicht mehr den Ansprüchen.
 
Die vormalige Konventskirche des Leipziger Dominikanerklosters, erbaut 1240, wurde 1543 von Martin Luther als evangelische Universitätskirche geweiht. Eine bereits vorhandene große Orgel genügte nicht mehr den Ansprüchen.
1717 erhielt die Universitätskirche eine Orgel von dem sächsischen Orgelbaumeister Johann Scheibe (1675-1748). Die Orgelprüfung übernahm Johann Sebastian Bach.
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1717 erhielt die Universitätskirche eine Orgel von dem sächsischen Orgelbaumeister Johann Scheibe (1675–1748). Die Orgelprüfung übernahm Johann Sebastian Bach.
1843 ersetzte man diese Orgel durch einen Neubau von Johann Gottlob Mende (1787-1850). Diese Orgel wurde mehrfach umgebaut und 1968 und nach dem Beschluß der SED geführten Stadtverwaltung auf Betreiben der Universität mit der Kirche zerstört. Nur einige Orgelteile konnten gerettet werden.
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1843 ersetzte man diese Orgel durch einen Neubau von Johann Gottlob Mende (1787–1850). Diese Orgel wurde mehrfach umgebaut und 1968 und nach dem Beschluß der SED geführten Stadtverwaltung auf Betreiben der Universität mit der Kirche zerstört. Nur einige Orgelteile konnten gerettet werden.
 
An gleicher Stelle steht heute das Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli, ein Neubau, der in seiner Architektur Elemente der ehemaligen Kirche aufgreift.
 
An gleicher Stelle steht heute das Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli, ein Neubau, der in seiner Architektur Elemente der ehemaligen Kirche aufgreift.
 
2007 gab es eine internationale Ausschreibung der Orgel unter Leitung von Prof. Loos. Für den Neubau der Hauptorgel im Paulinum erhielt 2008 der Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH den Zuschlag. Dazwischen liegt eine lange Entwicklungszeit mit mehreren bauseitigen Unterbrechnungen.
 
2007 gab es eine internationale Ausschreibung der Orgel unter Leitung von Prof. Loos. Für den Neubau der Hauptorgel im Paulinum erhielt 2008 der Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH den Zuschlag. Dazwischen liegt eine lange Entwicklungszeit mit mehreren bauseitigen Unterbrechnungen.
Die Disposition der Orgel von Dr. Frank-Harald Greß folgt dem historischen Vorbild von Johann Scheibe. Die Orgel wurde von 2016 bis 2017 als op.1161 errichtet. Der Prospektentwurf stammt von Klausjürgen Schöler, Dresden. Das Orgelgehäuse wurde in Weißlack ausgeführt, der Spieltisch in Kirschbaum gestaltet.
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Die Disposition der Orgel von Dr. Frank-Harald Greß folgt dem historischen Vorbild von Johann Scheibe. Die Orgel wurde von 2016 bis 2017 als op. 1161 errichtet. Der Prospektentwurf stammt von Klausjürgen Schöler, Dresden. Das Orgelgehäuse wurde in Weißlack ausgeführt, der Spieltisch in Kirschbaum gestaltet.
 
Das Instrument wird genutzt für Konzerte, Gottesdienste und für die Ausbildung von Studenten
 
Das Instrument wird genutzt für Konzerte, Gottesdienste und für die Ausbildung von Studenten
 
Am 1. Dezember 2017 wurde das Paulinum mit einem Festkonzert eröffnet.
 
Am 1. Dezember 2017 wurde das Paulinum mit einem Festkonzert eröffnet.
 
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Fortuna desperata Orgelmusik aus Gotik und Renaissance 2017 CD
 
 
        
 
        
 
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Frank-Harald Greß: Gegen das Vergessen. Die neuen Orgeln des Leipziger „Paulinums“. In: Organ – Journal für die Orgel. Heft 2, 2015, S. 42–47, hier: S. 44.
 
Frank-Harald Greß: Gegen das Vergessen. Die neuen Orgeln des Leipziger „Paulinums“. In: Organ – Journal für die Orgel. Heft 2, 2015, S. 42–47, hier: S. 44.
  
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[https://www.kustodie.uni-leipzig.de/besuch/paulinum Das Paulinum auf uni-leipzig.de]
  
     
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[http://swb.bsz-bw.de/DB=2.1/CLK?IKT=8138&TRM=511746466/PRS=HOL&INDEXSET=21/ Festschrift zur Einweihung der Orgeln im neuen Paulinum-Aula/Universitätskirche St. Pauli]
 
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[https://de.wikipedia.org/wiki/Paulinum_(Universit%C3%A4t_Leipzig)/ Wikipedia, Paulinum (Universität Leipzig)]
 
  
 
[http://www.sebastianheindl.de/audio Sebastian Heindl: Improvisationen]
 
[http://www.sebastianheindl.de/audio Sebastian Heindl: Improvisationen]
 
 
   
 
 
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Aktuelle Version vom 13. Februar 2023, 21:13 Uhr


Jehmlich-Orgel Universitätskirche Leipzig
Jehmlich_Orgel Lpzg.Unikirche
Orgelbauer: Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH, op. 1161
Baujahr: 2016/2017
Geschichte der Orgel: Die vormalige Konventskirche des Leipziger Dominikanerklosters, erbaut 1240, wurde 1543 von Martin Luther als evangelische Universitätskirche geweiht. Eine bereits vorhandene große Orgel genügte nicht mehr den Ansprüchen.

1717 erhielt die Universitätskirche eine Orgel von dem sächsischen Orgelbaumeister Johann Scheibe (1675–1748). Die Orgelprüfung übernahm Johann Sebastian Bach. 1843 ersetzte man diese Orgel durch einen Neubau von Johann Gottlob Mende (1787–1850). Diese Orgel wurde mehrfach umgebaut und 1968 und nach dem Beschluß der SED geführten Stadtverwaltung auf Betreiben der Universität mit der Kirche zerstört. Nur einige Orgelteile konnten gerettet werden. An gleicher Stelle steht heute das Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli, ein Neubau, der in seiner Architektur Elemente der ehemaligen Kirche aufgreift. 2007 gab es eine internationale Ausschreibung der Orgel unter Leitung von Prof. Loos. Für den Neubau der Hauptorgel im Paulinum erhielt 2008 der Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH den Zuschlag. Dazwischen liegt eine lange Entwicklungszeit mit mehreren bauseitigen Unterbrechnungen. Die Disposition der Orgel von Dr. Frank-Harald Greß folgt dem historischen Vorbild von Johann Scheibe. Die Orgel wurde von 2016 bis 2017 als op. 1161 errichtet. Der Prospektentwurf stammt von Klausjürgen Schöler, Dresden. Das Orgelgehäuse wurde in Weißlack ausgeführt, der Spieltisch in Kirschbaum gestaltet. Das Instrument wird genutzt für Konzerte, Gottesdienste und für die Ausbildung von Studenten Am 1. Dezember 2017 wurde das Paulinum mit einem Festkonzert eröffnet.

Stimmtonhöhe: 441 Hz bei 20 °C
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch/elektrisch
Registertraktur: elektrisch
Registeranzahl: 46
Manuale: 3
Pedal: 1
Spielhilfen, Koppeln: Normalkoppeln I/II, III/II, III/I, I/P, II/P, III/P

Suboktavkoppeln III/I, III/II

Superoktavkoppeln III/II, III/P

Crescendowalze, Schwelltritt BW, Schwelltritt OW

Im linken Schubkasten: Setzeranlage mit Touch-Screen Bedienung, 30.000 Kombinationen

Schalter im rechten Schubkasten: Traktur, Licht, Motor

Anzeigen über III. Manual: Uhr, Kombination, Cresc., BW, SW

Schalter unter I. Manual: S,0,1,2,3,4,<,>,5,6,7,8,9,F,R

Sequenzer </> in den Klaviaturbacken, re. & li. im Staffelbrett

Pistons: Normalkoppeln I/II, III/II, III/I, I/P, II/P, III/P, Generalkoppel, Handregister an Walze, Koppeln aus Walze, Sequenzer </>, Crescendo an, Tutti



Disposition

I Brustwerk, HH – b3, schwellbar II Hauptwerk, C – a3 III Oberwerk, C – a3, schwellbar Pedal, C – g1
Transponiereinrichtung 415/440/465 Hz

1. Holzgedackt 8'

2. Quintadena 8'

3. Salicional 8'

4. Prinzipal 4'

5. Rohrflöte 4'

6. Nasat 2 2/3'

7. Oktave 2'

8. Terzflöte 1 3/5'

9. Larigot 1 1/3'

10. Scharff IV 1'

11. Krummhorn 8'

Tremulant

(*) Transmission, ** Extension

12. Großprinzipal 16'

13. Kleinprinzipal 8'

14. Flûte allemande 8'

15. Gemshorn 8'

16. Oktave 4'

17. Spitzflöte 4'

18. Quinte 2 2/3'

19. Oktave 2'

20. Kornett V 8'

21. Großmixtur V 2'

22. Fagott 16'

23. Trompete 8'

24. Bordun 16'

25. Prinzipal 8'

26. Hohlflöte 8'

27. Viola da Gamba 8'

28. Lamento 8'

29. Oktave 4'

30. Querflöte 4'

31. Fugara 4'

32. Philomela 2'

33. Piccolo 1' Auszug aus 34.

34. Mixtur III - IV 2'

35. Hautbois 8'

Tremulant

(* Transponiereinrichtung 415/440/465 Hz)

36. Untersatz 32'

37. Großprinzipalbaß* 16'

38. Violon 16'

39. Subbaß 16' **

40. Oktave 8' *

41. Cello 8' **

42.* Bordun 8' **

43. Weitoktave 4'

44. Posaune 16'

45. Trompete 8' **

46. Trompete 4'



Bibliographie

Literatur: „Festschrift zur Einweihung der Orgeln im neuen Paulinum – Aula/Universitätskirche St.Pauli“, Herausgeber: Leipziger Universitätsmusik, Neumarkt 9-19 (Städtisches Kaufhaus), Aufgang E, 4.OG, 04109 Leipzig

Frank-Harald Greß, „Orgeln in der Universitätskirche und im Paulinum zu Leipzig“, In Ars Organi,: 66.Jhg., Heftr 3, September 2018, S.157-162

Frank-Harald Greß: Gegen das Vergessen. Die neuen Orgeln des Leipziger „Paulinums“. In: Organ – Journal für die Orgel. Heft 2, 2015, S. 42–47, hier: S. 44.

Weblinks: Das Paulinum auf uni-leipzig.de

Wikipedia

Festschrift zur Einweihung der Orgeln im neuen Paulinum-Aula/Universitätskirche St. Pauli

Sebastian Heindl: Improvisationen