Helsinki, Sibelius-Akademie, Konzertsaal: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Orgelbeschreibung
 
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|BILD 1=Sibelius-Akatemia, Pohjoinen Rautatiekatu 9, Konserttisali - N211139 - hkm.HKMS000005-0000046r.jpg        |BILD 1-Text=frühere Orgel
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|GEBÄUDE        = Taideyliopiston Sibelius-Akatemia, R-talo
 
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|ERBAUER        = Gebr. Rieger (Jägerndorf), Op. 3000
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|ERBAUER        = Gebrüder Rieger (Jägerndorf), Op. 3000
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|BAUJAHR        = 1939
|UMBAU          = 1950 Ein neuer Spieltisch und elektrische Kabel wurden erneuert und eine gründliche Reparatur und Renovierung wurde durchgeführt durch den Kangasalan Urkutehdas.
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|UMBAU          = 1950 Restaurierung durch Kangasalan Urkutehdas
 
|GEHÄUSE        =  
 
|GEHÄUSE        =  
|GESCHICHTE      = 1963 wurde die Orgel wegen gefährlicher elektrischer Geräte und Brandgefahr verboten. Die Orgel wurde 1980 abgebrochen.
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|GESCHICHTE      = Die Orgel wurde hinter die Orchesterbühne gebaut. Der Spieltisch konnte mit einem Lift unter den Boden abgesenkt werden; die Übertragung vom Spieltisch zu den Windladen funktionierte über eine Kabelverbindung und elektropneumatische Relais.
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Aufgrund der elektrischen Anlage und der Bedingungen im Konzertsaal kam es bald zu Mängeln an der Orgel. Die Windladen hatten zahlreiche Risse an Stellen, die nur schwer zu reparieren waren. Im Jahr 1950 wurde ein neuer Spieltisch mit neuem Kombinationssystem installiert. Das Kabelnetz und die elektrischen Anlagen wurden komplett erneuert. In den 1960er Jahren wurde die Orgel "aufgrund von Störungen in der elektrischen Anlage" außer Betrieb genommen. Das Instrument galt aus Brandschutzgründen als gefährlich. Der Spieltisch wurde 1979 entfernt und die Orgel 1989 komplett verschrottet.
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Die Begründung war ziemlich seltsam, da die elektrische Anlage bereits einige Jahre zuvor komplett erneuert worden war. Für den Konzertsaal war der Bau einer neuen Orgel (mit 28 Registern) an der Seitenwand geplant. Aufgrund von Platz- und Finanzierungsproblemen kam das Projekt jedoch nicht zustande.
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In den 1970er Jahren führte eine finnische Orgelfabrik (Kangasalan Urkutehdas) eine Analyse der Zusammensetzung der von Rieger hergestellten Pfeifen durch. Zu diesem Zeitpunkt wurde Riegers Täuschung aufgedeckt; der tatsächliche Zinnanteil von Pfeifen mit 70 % Zinn lag bei nur etwa 10 %.
 
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|SPIELTRAKTUR    = elektropneumatisch
 
|SPIELTRAKTUR    = elektropneumatisch
 
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|REGISTERTRAKTUR = elektropneumatisch
 
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|REGISTER        = 54 (56)
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|SPIELHILFEN    = II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P, I 4', Supression I, II/I 4', II/I 16', III/I 4', III/I 16', II 4', Suppression II, III/II 4', III/II 16', III 4', Supression III, III 16', II/P 4', III/P 4'. Enge Gruppe. Weite Gruppe. Zungen gruppe. Generalkoppel (8'). Generalkoppel (16'+4'). Autom.komb. 1, 2, 3, 4, 5, 6. Norm.komb. 7, 8. Generalcrescendowalze. Walze ab. Manual 16' und Pedal 32' ab. Schwelltritte für II und III manual
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|SPIELHILFEN    = II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P, I 4', Suppression I, II/I 4', II/I 16', III/I 4', III/I 16', II 4', II Suppression, III/II 4', III/II 16', III 4', Suppression III, III 16', II/P, 4', III/P 4'.
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Tutti. 8 freie Kombinationen (1-5 umschalt als Druckknopf und Fußtritte). Gruppenregistratur für a) enge Gruppe, b) weite Gruppe und c) Zungen Gruppe. Manualkoppeln, Pedalkoppeln, Super- und suboktavkoppeln, Generalkoppel (8'). Generalcrescendo. Walze ab. Manual 16' und Pedal 32' ab. II. und III. Manual im Schwellkasten.
 
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Flachflöte 2'
 
Flachflöte 2'
  
Grossmixtur III 2'
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Grossmixtur 3f 4'
  
Mixtur VI 1<sup> 1</sup>/<Sub>3</Sub>'
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Mixtur 6f 1<sup> 1</sup>/<Sub>3</Sub>'
  
Zimbel IV 2</sup>/<Sub>3</Sub>'
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Zimbel 4f <sup>2</sup>/<Sub>3</Sub>'
  
 
Bombarde 16'
 
Bombarde 16'
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Schwiegel 1'
 
Schwiegel 1'
  
Scharf V-VII 1'
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Scharf 5-7f 1'
  
 
Dulzian 16'
 
Dulzian 16'
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Englisch Horn 8'
 
Englisch Horn 8'
  
Rohrschalmei 4'
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Schalmey 4'
  
  
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Quintaden 16'
 
Quintaden 16'
  
Ital.prinzipal 8'
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Italienisch Prinzipal 8'
  
 
Rohrflöte 8'
 
Rohrflöte 8'
  
Unda maris II 8'
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Unda maris 1-2f 8'
  
Geig.prinzipal 4'
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Geigenprinzipal 4'
  
Blockflöte 2'
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Blockflöte 4'
  
 
Prinzipal 2'
 
Prinzipal 2'
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Sesquialter 2<sup> 2</sup>/<Sub>3</Sub>' 1<sup> 3</sup>/<Sub>5</Sub>'
 
Sesquialter 2<sup> 2</sup>/<Sub>3</Sub>' 1<sup> 3</sup>/<Sub>5</Sub>'
  
Mixtur IV-VI 1<sup> 1</sup>/<Sub>3</Sub>'
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Mixtur 4-6f 1<sup> 1</sup>/<Sub>3</Sub>'
  
Quintzimbel III  1</sup>/<Sub>4</Sub>'
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Quintzimbel 3f <sup>1</sup>/<Sub>4</Sub>'
  
 
Krummhorn 8'
 
Krummhorn 8'
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'''Anmerkung:'''
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Aktuelle Version vom 9. Februar 2024, 12:19 Uhr


Sibelius-Akatemia, Pohjoinen Rautatiekatu 9, Konserttisali - N211139 - hkm.HKMS000005-0000046r.jpg
Sibelius Akatemian konserttiurut.jpg
Sibelius-Akatemian konserttiurut (soittopöytä).png
Orgelbauer: Gebrüder Rieger (Jägerndorf), Op. 3000
Baujahr: 1939
Geschichte der Orgel: Die Orgel wurde hinter die Orchesterbühne gebaut. Der Spieltisch konnte mit einem Lift unter den Boden abgesenkt werden; die Übertragung vom Spieltisch zu den Windladen funktionierte über eine Kabelverbindung und elektropneumatische Relais.

Aufgrund der elektrischen Anlage und der Bedingungen im Konzertsaal kam es bald zu Mängeln an der Orgel. Die Windladen hatten zahlreiche Risse an Stellen, die nur schwer zu reparieren waren. Im Jahr 1950 wurde ein neuer Spieltisch mit neuem Kombinationssystem installiert. Das Kabelnetz und die elektrischen Anlagen wurden komplett erneuert. In den 1960er Jahren wurde die Orgel "aufgrund von Störungen in der elektrischen Anlage" außer Betrieb genommen. Das Instrument galt aus Brandschutzgründen als gefährlich. Der Spieltisch wurde 1979 entfernt und die Orgel 1989 komplett verschrottet.

Die Begründung war ziemlich seltsam, da die elektrische Anlage bereits einige Jahre zuvor komplett erneuert worden war. Für den Konzertsaal war der Bau einer neuen Orgel (mit 28 Registern) an der Seitenwand geplant. Aufgrund von Platz- und Finanzierungsproblemen kam das Projekt jedoch nicht zustande.

In den 1970er Jahren führte eine finnische Orgelfabrik (Kangasalan Urkutehdas) eine Analyse der Zusammensetzung der von Rieger hergestellten Pfeifen durch. Zu diesem Zeitpunkt wurde Riegers Täuschung aufgedeckt; der tatsächliche Zinnanteil von Pfeifen mit 70 % Zinn lag bei nur etwa 10 %.

Umbauten: 1950 Restaurierung durch Kangasalan Urkutehdas
Windladen: Taschenladen
Spieltraktur: elektropneumatisch
Registertraktur: elektropneumatisch
Registeranzahl: 54 (56)
Manuale: 3, C-a3 (ausgebaut bis a4)
Pedal: C-f1
Spielhilfen, Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P, I 4', Suppression I, II/I 4', II/I 16', III/I 4', III/I 16', II 4', II Suppression, III/II 4', III/II 16', III 4', Suppression III, III 16', II/P, 4', III/P 4'.

Tutti. 8 freie Kombinationen (1-5 umschalt als Druckknopf und Fußtritte). Gruppenregistratur für a) enge Gruppe, b) weite Gruppe und c) Zungen Gruppe. Manualkoppeln, Pedalkoppeln, Super- und suboktavkoppeln, Generalkoppel (8'). Generalcrescendo. Walze ab. Manual 16' und Pedal 32' ab. II. und III. Manual im Schwellkasten.



Disposition

I Hauptwerk II Positiv III Schwellwerk Pedal
Bourdon 16'

Prinzipal 8'

Hohlflöte 8'

Gemshorn 8'

Oktave 4'

Kleingedackt 4'

Quinte 2 2/3'

Flachflöte 2'

Grossmixtur 3f 4'

Mixtur 6f 1 1/3'

Zimbel 4f 2/3'

Bombarde 16'

Trompete 8'

Nachthorngedackt 8'

Spitzflöte 8'

Salizional 8'

Prinzipal 4'

Quintaden 4'

Nasat 2 2/3'

Querflöte 2'

Terzflöte 1 3/5'

Schwiegel 1'

Scharf 5-7f 1'

Dulzian 16'

Englisch Horn 8'

Schalmey 4'


Tremolo

Celesta 8'

Quintaden 16'

Italienisch Prinzipal 8'

Rohrflöte 8'

Unda maris 1-2f 8'

Geigenprinzipal 4'

Blockflöte 4'

Prinzipal 2'

Gedacktpommer 2'

Spitzquinte 1 1/3'

Sifflöte 1'

Sesquialter 2 2/3' 1 3/5'

Mixtur 4-6f 1 1/3'

Quintzimbel 3f 1/4'

Krummhorn 8'

Klarine 4'


Tremolo

Untersatz 32' [1]

Prinzipal 16'

Subbass 16'

Quintaden 16' [2]

Oktave 8'

Gedackt 8'

Choralbass 4'

Spitzgedackt 4'

Koppelflöte 2'

Hintersatz 7f 4' [3]

Posaune 16'

Dulzian 16' [4]

Trompete 8'

Klarine 4'

Regal 2'


Celesta 8' [4]


Anmerkungen:

  1. C–H akustisch, c0–f1 kombiniert mit Subbass 16'.
  2. Transmission aus III. Manual.
  3. Zusammensetzung: 4' + 2 2/3' + 2' + 1 3/5' + 1 1/3' + 1 1/7' + 1'.
  4. 4,0 4,1 Transmission aus II. Manual.



Bibliographie