Haarlem, St. Bavo: Unterschied zwischen den Versionen

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Am 14. September 1738 konnte die von Christian Müller gebaute Orgel eingeweiht werden. Ursprünglich hatte die Orgel eine Pedalgröße bis d<sup>1</sup>, die später auf f<sup>1</sup> erweitert wurde. Das Gehäuse des Instruments schuf Jan van Logteren.
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Die Orgel gehörte zu Ihrer Erbauungszeit 1738 zu den größten Orgeln der Welt, so wurde sie zum Reiseziel zahlreicher Organisten von Rang und Namen. Georg Friedrich Händel spielte 1740 und 1750 auf der Müller-Orgel. 1766 saß der zehnjährige Mozart auf seiner ersten großen Europareise an diesem Instrument.
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1868 restaurierte Christian Gottlieb Friedrich Witte (1802-1873) die Orgel, weil sie mehrere Mängel aufwies. Auf Anraten des Organisten Bastiaans wurde die Disposition leicht verändert. Auf dem Hoofdwerk (HW) wurde die Viola di Gamba durch ein Violon 8' ersetzt, auf dem Bovenwerk die Mixtuur durch eine Viola di Gamba 8', auf dem Rugwerk die Quintadeen 8' durch eine Bourdon 16' und das Regal durch eine Klarinette und schließlich weiter das Pedal de Ruisch Pijp durch ein Violon 16'. Pläne für die Erweiterung um ein viertes Manual als Schwellwerk kamen nicht zustande. Am 22. Dezember 1868 war die Orgel wieder spielbar.
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Im 19. Und 20. Jahrhundert erfolgten einige Umbauten an der Orgel. In den Jahren 1959-1961 restaurierte die Orgelbaufirma Marcussen & Sohn das Instrument, dabei mussten einige Register rekonstruiert werden. Der Klang des Instruments wurde durch die Restaurierung zu einem barocken Charakter zurückgeführt. In den Jahren 1987-2000 betreute die Orgelbaufirma Flentrop das Instrument.
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Im Jahr 2021 werden die Frontpfeifen gereinigt, da sie von Fledermäusen verschmutzt wurden.
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Version vom 20. September 2022, 15:35 Uhr


Orgelbauer: Müller, Christian (1690-1763) aus Amsterdam
Baujahr: 1735-1738
Geschichte der Orgel: Am 14. September 1738 konnte die von Christian Müller gebaute Orgel eingeweiht werden. Ursprünglich hatte die Orgel eine Pedalgröße bis d1, die später auf f1 erweitert wurde. Das Gehäuse des Instruments schuf Jan van Logteren.

Die Orgel gehörte zu Ihrer Erbauungszeit 1738 zu den größten Orgeln der Welt, so wurde sie zum Reiseziel zahlreicher Organisten von Rang und Namen. Georg Friedrich Händel spielte 1740 und 1750 auf der Müller-Orgel. 1766 saß der zehnjährige Mozart auf seiner ersten großen Europareise an diesem Instrument. 1868 restaurierte Christian Gottlieb Friedrich Witte (1802-1873) die Orgel, weil sie mehrere Mängel aufwies. Auf Anraten des Organisten Bastiaans wurde die Disposition leicht verändert. Auf dem Hoofdwerk (HW) wurde die Viola di Gamba durch ein Violon 8' ersetzt, auf dem Bovenwerk die Mixtuur durch eine Viola di Gamba 8', auf dem Rugwerk die Quintadeen 8' durch eine Bourdon 16' und das Regal durch eine Klarinette und schließlich weiter das Pedal de Ruisch Pijp durch ein Violon 16'. Pläne für die Erweiterung um ein viertes Manual als Schwellwerk kamen nicht zustande. Am 22. Dezember 1868 war die Orgel wieder spielbar. Im 19. Und 20. Jahrhundert erfolgten einige Umbauten an der Orgel. In den Jahren 1959-1961 restaurierte die Orgelbaufirma Marcussen & Sohn das Instrument, dabei mussten einige Register rekonstruiert werden. Der Klang des Instruments wurde durch die Restaurierung zu einem barocken Charakter zurückgeführt. In den Jahren 1987-2000 betreute die Orgelbaufirma Flentrop das Instrument. Im Jahr 2021 werden die Frontpfeifen gereinigt, da sie von Fledermäusen verschmutzt wurden.

Gehäuse: Jan van Logteren
Stimmtonhöhe: a1=435 Hz
Temperatur (Stimmung): gleichstufige Stimmung
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 62 (alles Metallpfeifen)
Manuale: 3, Manualumfang C-d³
Pedal: C-f1 (original C-d1)



Disposition



Bibliographie