Chemnitz, Petrikirche: Unterschied zwischen den Versionen

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1987 Stillegung u.a. wegen baulicher Mängel des Kirchenbaus
 
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2008 Restaurierung auf den Zustand 1913 durch Vleugels (Hardheim)
 
2008 Restaurierung auf den Zustand 1913 durch Vleugels (Hardheim)
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Die Ladegast-/Jehmlich-Orgel in der St. Petrikirche zu Chemnitz / Siegfried Petri, Christoph Zimmermann, Hans-Georg Vleugels. - In: Ars Organi, Jhg. 56, Heft 4, Dezember 2008.
 
Die Ladegast-/Jehmlich-Orgel in der St. Petrikirche zu Chemnitz / Siegfried Petri, Christoph Zimmermann, Hans-Georg Vleugels. - In: Ars Organi, Jhg. 56, Heft 4, Dezember 2008.
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"Die schönsten Orgeln" - Orgelkalender 2014 (St. Benno-Verlag Leipzig)
 
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Version vom 1. Januar 2021, 12:09 Uhr


Ladegast-Jehmlich, 1888/1913
Detail
Spieltisch
Gesamtansicht
Orgelbauer: Friedrich Ladegast, Weißenfels
Baujahr: 1888
Umbauten: 1913 durch Jehmlich (Pneumatisierung und Umdisponierung)

~1950 durch Jehmlich (Neobarockisierende Umdisponierung und Elektrifizierung, neuer Spieltisch)

1987 Stillegung u.a. wegen baulicher Mängel des Kirchenbaus

2008 Restaurierung auf den Zustand 1913 durch Vleugels (Hardheim)

Gehäuse: 1888, gefertigt vom Kunsttischler Hennig (Chemnitz)
Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: pneumatisch
Registertraktur: pneumatisch[1]
Registeranzahl: 57, 3902 Pfeifen
Manuale: 3, C-a³
Pedal: C-f'
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln:II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P

Superoktavkoppeln: II/I, III/II

Suboktavkoppel: III/II

Generalkoppel, Crescendowalze

5 feste Kombinationen (als Fuß- und Handdrücke): Piano, Mezzoforte, Forte, Fortissimo, Tutti

3 feste Pedalkombinationen (als Fußtritte): Piano, Mezzoforte, Forte

4 freie Kombinationen



Disposition 1913/2008

I. Hauptwerk II. Schwellwerk III. Schwellwerk Pedal
Principal 16'

Bordun 16′

Principal 8′

Gemshorn 8′

Gamba 8′

Flöte 8′

Bordun 8′

Octave 4′

Rohrflöte 4′

Gemshorn 4′

Doublette II 2′ + 2 2⁄3′

Cornett III-IV 4′

Mixtur IV 2′

Scharf V 2′[2]

Trombone 16′

Trompete 8'

Quintatön 16′

Principal 8′

Rohrflöte 8′

Viola d’amour 8′

Concertflöte 8′

Fugara 8′

Octave 4′

Gedackt 4′

Flauto dolce 4′

Quinte 2 2⁄3′

Waldflöte 2′

Progressio III-IV 1 1⁄3′

Oboe 8′

Liebl. Gedackt 16′

Geigenprincipal 8′

Doppelflöte 8′

Liebl. Gedackt 8′

Salcional 8′

Aeoline 8′

Vox coelestis 8′

Zartflöte 8′

Viola 4′

Traversflöte 4′

Piccolo 2′

Terz 1 3⁄5′

Harm. aetherea III 2 2⁄3′

Clarinette 8′

Vox humana 8′[3]

Majorbass 32′

Contrabass 16′

Subbass 16′

Violonbass 16′

Gedacktbass 16′

Quintbass 10 2⁄3′

Octavbass 8′

Cellobass 8′

Flötenbass 8′

Octavbass 4′

Flötenbass 4′

Posaune 16′

Trompetenbass 8′

Clarine 4′

Anmerkungen
  1. Zweitspieltisch: elektrisch
  2. terzhaltig
  3. im separaten Schwellkasten ("Fernwerk")


Bibliographie

Anmerkungen: Von der letzten großen Orgel Ladegasts sind heute noch das Orgelgehäuse, ein Großteil des Pfeifenwerkes und die Windversorgung vorhanden. In Folge der wirtschaftlichen Größe und finanziellen Leistungsfähigkeit der Stadt war man schon im Jahre 1913 in der Lage, das Ladegastsche Orgelwerk grundlegend umzugestalten und zu modernisieren. Die Größe der Orgel (III/58) blieb zwar unverändert, doch erhielt das Instrument pneumatische Kegelladen und einen pneumatischen Spieltisch mit zahlreichen Zusatzfunktionen. Ausgeführt wurde diese Arbeit durch die Firma Jehmlich in Dresden. Das II. Manual, zu dem ursprünglich ein Anteil an den Prospektpfeifen gehörte, wurde parallel zum III. Manual (Schwellwerk) ebenfalls in einem Schwellkasten untergebracht. Die Vox humana 8' wurde separat als Fernwerk platziert und mit einem eigenen dritten Schwelltritt versehen. Sie ist auf dem III. Manual spielbar.

In den 1950er Jahren wurde die Disposition durch Jehmlich im neobarocken Sinne verändert und 1987 die Kirche wegen baulicher Mängel und politischer Interessen stillgelegt. Im Zuge der politischen Wende und der Wiedervereinigung Deutschlands war es möglich geworden, die Kirche wieder zu sanieren und die Orgelrestaurierung in Angriff zu nehmen. Im Frühjahr 2003 untersuchten der Orgelsachverständige Christoph Zimmermann und der Orgelbauer Hartmut Schütz das nunmehr seit vielen Jahren nicht mehr klingende Pfeifenwerk. Daraus ergab sich als Zielstellung die Wiederherstellung der Jehmlich-Orgel von 1913 mit den Ladegastschen Teilen von 1888. Der Spieltisch von 1913 war glücklicherweise noch vor Ort erhalten, allerdings nicht mehr an der Orgel. Auf Vorschlag von Vleugels wurde neben dem konsequenten Beibehalten der reinen Pneumatik und der Rückführung auf den Zustand von 1913 zusätzlich eine elektrische Traktur mit einem zweiten, elektrischen Spieltisch vorgesehen. 2008 wurde das Instrument wieder eingeweiht.

Literatur: Die neue Orgel in der St. Nicolas-Kirche in Chemnitz. - In: Zeitschrift für Instrumentenbau, 8. Band, No. 18, 21. März 1888.

Die beiden Chemnitzer Ladegast-Orgeln / Wolfgang Herbst. - In: Ars Organi 2/2003.

Im Wandel der Zeit : Die Ladegasts und ihre Orgel / Alexander Koschel. - Weißenfels : Orgelfachverlag Fagott, 2004.

Festschrift zur Wiedereinweihung : Die Ladegast-Jehmlich Orgel in der St. Petrikirche Chemnitz : 19. Oktober 2008. - Chemnitz : Ev.-Luth. St. Petri-Schloßkirchgemeinde, 2008.

Die Ladegast-/Jehmlich-Orgel in der St. Petrikirche zu Chemnitz / Siegfried Petri, Christoph Zimmermann, Hans-Georg Vleugels. - In: Ars Organi, Jhg. 56, Heft 4, Dezember 2008.

"Die schönsten Orgeln" - Orgelkalender 2014 (St. Benno-Verlag Leipzig)

Weblinks: Beschreibung auf den Seiten der Gemeinde

... bei Fa. Vleugels

... auf Wikipedia

... auf orgbase.nl