Bardo (Wartha), Mariä-Verkündigungs-Kirche

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Orgelbauer: Eberhardt, Franz Joseph
Baujahr: 1759
Geschichte der Orgel: Bis ins 17. Jahrhundert gab es in Wartha zwei Wallfahrtskirchen: die böhmische und die deutsche Kirche. Beide waren inzwischen viel zu klein geworden. Um 1680 entstanden Pläne für eine neue Kirche. Als Initiator galt Augustin Neudeck, Abt von Kamenz. Sein Nachfolger Gerhard Woiwode sorgte für die Fertigstellung des Bauprojekts. Baumeister wurde der Ungar Michael Klein (+1725 Neisse) aus Güns bei Ödenburg. Klein arbeitete zuvor an der Jesuitenkirche in Neisse mit. 1685 begannen die Baumaßnahmen, die in mehreren Bauabschnitten erfolgten. 1710 war der Bau dann abgeschlossen.

Die große Orgel der Warthaer Wallfahrtskirche wird zu den über Schlesien hinaus bedeutsamen Werken gezählt. Es handelt sich um eine Rokokoorgel. Sie war ein Geschenk vom Kloster Kamenz. Der Vertrag über den Orgelbau wurde 1755 geschlossen. 1759 wurde die Orgel fertiggestellt. Der Orgelprospekt stammt vom Warthauer Holzbildhauer Heinrich Hartmann. Entsprechend der breiten Ausrüstung des Orgelwerkes ist auch in den dekorativen Schnitzereien die Horizontale durch mehrere Gesimse an der Brüstung der Empore und am Unterbau des Orgelwerkes betont. Die ein- und ausschwingenden Flächen sind mit Muschel- und Rankenwerk besetzt. Über den Orgelpfeiffen belebt ein Engelsorchester, dessen zahlreiche Figuren vor und über dem kräftigen Gesims plaziert sind, den Prospekt. In der Mittelachse befindet sich eine Skulpturengruppe der Anbetung der Hl. Dreifaltigkeit.

Umbauten: 1875 wurde die Orgel von Christian Gottlieb Schlag unter Beibehaltung des Gehäuses und eines Teils des Pfeifenwerkes weitgehend umgebaut. Der Tonumfang wurde erweitert und die Tonhöhe erniedrigt. Windladen und Trakturen wurden erneuert. Die Anzahl der Register blieb mit 49 annähernd gleich.

Die Restaurierung 2010-2013 erfolgte durch Orgelbau Jehmlich Dresden GmbH. Das Restaurierungskonzept sieht vor, die Umbauten von 1875 als gewachsenen Bestand zu belassen und diesen zu restaurieren. Seit dem Umbau des Instrumentes im Jahre 1875, wurden vermutlich lediglich durch Sauer 1938 Eingriffe in das Pfeifenwerk vorgenommen (gestempelte Pfeifen). Der Umbau durch Schlag wird als eigenständige künstlerische Leistung gewürdigt und Denkmalstatus zuerkannt. Der vermutlich von Sauer vorgenommene Austausch von Pfeifen im Registerbestand wird ebenso als gewachsener Bestand akzeptiert. Die Arbeiten durch durch Orgelbau Jehmlich Dresden GmbH wurden unter Beachtung strengster denkmalpflegerischer Kriterien durchgeführt.

Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 50
Manuale: 3
Pedal: 1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln: I/P, II/P, III/P

Sperrventil Hauptwerk

Sperrventil Mittelwerk

Sperrventil Oberwerk

Sperrventil Pedal

Sperrventil Groß Pedal

Windablass

Calcantenglocke



Disposition Bardo,Eberhardt-Orgel 2013

I. HAUPTWERK C-f' II. MITTELWERK C-f' III. OBERWERK C-f' PEDAL C-d'
1. Principal 16'

2. Bordun 16'

3. Principal 8'

4. Hohlflöte 8'

5. Doppelflöte 8'

6. Gambe 8'

7. Gemshorn 8'

8. Spitzquinte 5 1/3'

9. Octave 4'

10. Doppelrohrflöte 4'

11. Gemshorn 4'

12. Quinte 2 2/3'

13. Octave 2'

14. Mixtur IV

15. Cornett III-IV

16. Trompete 8'

17. Quintatön 16'

18. Principal 8'

19. Portunalflöte 8'

20. Flaute 8'

21. Gemshorn 8'

22. Salicet 8'

23. Octave 4'

24. Portunalflöte 4'

25. Quinte 2 2/3'

26. Octave 2'

27. Mixtur V

28. Clarinette 8'

29. Liebl. Gedackt 16'

30. Principal 8'

31. Salicional 8'

32. Flaut amabile 8'

33. Octave 4'

34. Flaute 4'

35. Spitzquinte 2 2/3'

36. Octave 2'

37. Mixtura III

38. Oboe 8'

39. Subbass 32'

40. Principal 16'

41. Violon 16'

42. Gambenbass 16'

43. Subbass 16'

44. Quintbass 10 2/3'

45. Octavbass 8'

46. Flötbass 8'

47. Cello 8'

48. Octavbass 4'

49. Posaune 16'

50. Trompete 8'



Bibliographie