St. Gallen, Kathedrale St. Gallus und Otmar (Chororgel)
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Adresse: St. Gallen, Schweiz
Gebäude: Kathedrale St. Gallus und Otmar (Stiftskirche)
Weitere Orgeln: Hauptorgel, Chororgel
| Orgelbauer: | Viktor Ferdinand Bossard (1699 bis 1772) und Karl Joseph Maria Bossard (1736 bis 1795)[1]: Gehäuse und wenige erhaltene Register, Franz Anton Kiene (1777 bis 1847): Werk |
| Baujahr: | Vertrag vom 15. Juli 1766, Fertigstellung 1770[2] (Gehäuse und wenige erhaltene Register), 1824/1825 (Werk) |
| Geschichte der Orgel: | 1768 und 1770 Bau zweier eigenständiger, nicht miteinander verbundener Orgeln mit jeweils separaten Spieltischen durch Bossart, Epistelseite: I/evtl. angehängtes Pedal/9, Evangelienseite: I/P/14+9 Register[2]. 1824/25 Franz Anton Kiene gestaltet das Werk zu einer (einheitlichen) zweimanualigen Orgel mit 30 Registern um, die auf zwei Standorte verteilt ist. Laut Vertrag werden die Arbeiten als "Reparatur" bezeichnet, jedoch gibt das auf der Mathis-Website verfügbare Pdf-Dokument ausführliche Informationen über die Orgelgeschichte und formuliert, dass die von Kiene ausgeführten Arbeiten einem Neubau gleichkamen, auch weil er die Werke der Orgeln neu gruppierte und erstmals beide Orgeln von einem gemeinsamen Spieltisch aus spielbar machte. Dieser steht auf der Epistelseite, von ihm aus ist das auf dieser Seite errichtete Werk als "Hauptwerk" auf dem I. Manual, spielbar, das auf der Evangelienseite angeordnete Werk als "Positiv" auf dem II. Manual. In diesem Pdf-Dokument ist gesagt, die Orgel "muss als Kiene-Orgel bezechnet werden" (S. 5)[2]. 1938 Reinigung und Instandsetzung durch Franz Gattringer, dabei Einbau eines elektrischen Gebläses, Pneumatisierung der Registertraktur und des Spieltisches auf der Evangelienseite; die mechanische Spieltraktur auf der Epistelseite wurde komplett erneuert. 1966–1967 Restaurierung durch Mathis, dabei kompletter Neubau der mechanischen Spiel- und Registertrakturen. 2006 Revision durch Mathis Orgelbau, dabei Umwandlung der nicht originalen gleichstufigen Temperierung nach Neidhardt Neidhardt – Große Stadt 1724. |
| Temperatur (Stimmung): | Stimmung Neidhardt – Große Stadt 1724 |
| Windladen: | Schleifladen |
| Spieltraktur: | mechanisch |
| Registertraktur: | mechanisch |
| Registeranzahl: | 34, davon 19 Register auf der Epistelseite, Südseite, rechts und 15 Register auf der Evangelienseite, Nordseite, links, vom zweimanualigen Spieltisch auf der Epistelseite sind alle 34 Register anspielbar, vom einmanualigen Spieltisch auf der Evangelienseite nur die auf dieser Seite stehenden 15 Register. |
| Manuale: | 2 Manuale, C-f3 (Spieltisch Epistelseite) / 1 Manual, C-f3 (Spieltisch Evangelienseite) |
| Pedal: | C-d1 (Spieltisch Epistelseite) / C-a0 (Spieltisch Evangelienseite) |
| Spielhilfen, Koppeln: | Im Spieltisch auf der Epistelseite (rechtes Chorgestühl): Tremulant (als Tritt), Koppeln (mechanisch, als Tritte): II/I, I/P. Sperrventil Pedal (als Tritt im Spieltisch der Epistelorgel).[3] Im Spieltisch auf der Evangelienseite (linkes Chorgestühl): Koppel I/P (als Tritt). |
Disposition
| I. Manual (Epistelseite)[4] | II. Manual (Evangelienseite)[5] | Pedal Epistelseite[6] | Pedal Evangelienseite[7] |
| Gross Bourdong 16′
Principal 8′ Copell 8′ Quintatön 8′ Viola 8′ [8] Octav 4′ Flut dous 4′ Flageolet 2′ Larigott 1 1/3′ Fournitur III 2′ Cornetto II 2 2/3′ [9] Trompeten 8′ |
Principal 8′
Gamba 8′ Copell 8′ Flaut travers 8′ Octav 4′ Flauto 4′ Quint Flauten 2 2/3′ Superoctav 2′ Terzia 1 3/5′ Mixtur III 1 1/3′ Vox humana 8′ [10] Tremulant [11] |
Praestant 16′
Subbass 16′ Principal 8′ Cello 8′ [12] Mixtur III 4′ Bombard 16′ [13] Trompeten 8′ |
Subbass 16′
Principalbass 8′ Cello 8′ Octava 4′ |
Anmerkung:
- ↑ Friedrich Jakob: "Bossard (Bossart)" In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, 1. Auflage, Bärenreiter, Kassel 1955-1986, Band 15, ISBN 3-7618-5913-9, S. 978.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Pdf-file "Disposition der historischen Chororgel von Victor Ferdinand & Karl Joseph Maria Bossard 1766 sowie Franz Anton Kiene 1825", Mathis-Orgelbau, 2006, mit Fotos von Günter Lade
- ↑ Tritt aktiviert die Windzufuhr zu den Pedalregistern der Epistelorgel.
- ↑ Nur vom Spieltisch der Epistelseite spielbar.
- ↑ Von beiden Spieltischen aus anspielbar, im Spieltisch der Evangelienseite das einzige Manual.
- ↑ Nur vom Spieltisch der Epistelseite spielbar.
- ↑ Nur vom Spieltisch der Evangelienseite spielbar.
- ↑ Seit 2006 Schwebung zu den anderen 8'-Registern (Mathis).
- ↑ Mathis 2006, anstelle von Cymbal III 2/3′ (Mathis 1967).
- ↑ Mathis 2006, anstelle von Dulcian 16' (Mathis 1967).
- ↑ Nur als Tritt im Spieltisch auf der Epistelseite zu betätigen.
- ↑ Erklingt nur bei gezogenem Praestant 16′.
- ↑ Erklingt nur bei gezogenem Praestant 16′.
Bibliographie
| Anmerkungen: | Die Orgel verfügt über einen zweimanualigen Spieltisch mit 34 Registerzügen auf der Epistelseite (rechtes Chorgestühl) und über einen einmanualigen Spieltisch mit 15 Registerzügen auf der Evangelienseite (linkes Chorgestühl). |
| Literatur: | Pdf-file auf der Mathis-Orgelbau-Website "Disposition der historischen Chororgel von Victor Ferdinand & Karl Joseph Maria Bossard 1766 sowie Franz Anton Kiene 1825", Mathis-Orgelbau, 2006, mit Fotos von Günter Lade |
| Weblinks: | Informationen zu den Orgeln auf der Website der St. Galler Dommusik. |
Videos
Antrittskonzert von Domorganist Christoph Schönfelder, 24. September 2023: