Lübeck, St. Marien (Hauptorgel)
Adresse: 23552 Lübeck, Schleswig-Holstein, Deutschland
Gebäude: Evangelische Kirche St. Marien
Weitere Orgeln: Hauptorgel; Totentanzorgel (Chororgel)
Orgelbauer: | Kemper & Sohn |
Baujahr: | 1968 |
Geschichte der Orgel: | Die Kemper-Orgel war zur Zeit ihrer Erbauung die größte Orgel mit mechanischer Spieltraktur, wobei allerdings die Zungen zum Teil auf elektropneumatisch angesteuerten Taschenladen aufgestellt waren.
Aufgrund technischer sowie konstruktiver Mängel und des sich fortschreitend verschlechternden Zustandes wurde die Orgel 2023 stillgelegt und im Laufe des Jahres 2024 abgebaut und verkauft. Eine Wiederaufstellung der Orgel in der bisherigen Form an einem anderen Ort ist nicht geplant. Der Innenraum der Marienkirche soll ab Ende 2024 / Anfang 2025 aufwendig saniert werden. Für den Umfang der auszuführenden Arbeiten ist ein Zeitraum von etwa acht Jahren angesetzt. Nach Abschluss der Innensanierung soll St. Marien in den 2030er Jahren eine neue Hauptorgel erhalten. |
Temperatur (Stimmung): | gleichstufig |
Windladen: | Schleifladen (einige Zungenregister standen auf separaten elektropneumatischen Taschenladen) |
Spieltraktur: | mechanisch (Seilzüge) |
Registertraktur: | elektrisch |
Registeranzahl: | 100 |
Manuale: | 5 C-g3 |
Pedal: | 1 C-f1 |
Spielhilfen, Koppeln: | Koppeln (als Registerwippen und Pistons): I/II, III/II, IV/II, V/II, V/IV (sic), III/IV (sic), I/IV (sic), I/P, II/P, III/P, IV/P, V/P
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Disposition
I Rückpositiv | II Hauptwerk | III Brustwerk (schwellbar) |
IV Oberwerk (schwellbar) |
V Kronwerk | Großpedal |
Prinzipal 8'
Rohrflöte 8' Pommer 8' Oktave 4' Grobflöte 4' Oktave 2' Spitzflöte 2' Quinte 11/3' Sesquialtera 3f Mixtur 6f Scharff 4f Dulcian 16' Doppelregal 16' Krummhorn 8' Tremulant |
Prinzipal 16'
Prinzipal 8' Spitzflöte 8' Doppelgedackt 8' Quintade 8' Oktave 4' Rohrflöte 4' Nasat 22/3' Superoktave 2' Gemshorn 2' Oktävlein 1' Rauschpfeife 2f Mixtur 6-8f Hintersatz 10-12f Scharff 3f Trompete 16' [1] Trompete 8' [1] Trompete 4' [1] Tremulant Glockenspiel 8' Glockenspiel 4' |
Gedackt 8'
Blockflöte 4' Dolcan 4' Quintade 4' Spitzquinte 22/3' Prinzipal 2' Rohrgedackt 2' Sedez 1/2' Terzian 2f Quintzimbel 2f Scharff 4f Regal 8' Vox humana 8' Schalmei 4' Tremulant |
Fugara 16'
Holzprinzipal 8' Holzgambe 8' Salicet 8' Unda maris 8' Quinte 51/3' Oktave 4' Gemshorn 4' Viol-Flöte 4' Quinte 22/3' Flachflöte 2' Terz 13/5' Septime 4/7' None 8/9' Forniture 5-6f Oboe 8' Tremulant Glockenspiel 8' Glockenspiel 4' |
Gedackt 16'
Singend Gedackt 8' Gemshorn 8' Quintade 8' Schweizerpfeife 4' Koppelflöte 4' Prinzipal 2' Waldflöte 2' Quinte 11/3' Scharff 4f Zwergzymbel 5f Musette 16' Dulcian 8' Bärpfeife 8' Regal 4' Tremulant |
Prinzipal 32'
Prinzipal 16' Quinte 102/3' Violoncello 8' Lieblich Gedackt 4' Fagott 32' Posaune 16' Trompete 8' Clairon 4' Kornett 2'
Subbaß 16' Salicetbaß 16' Oktave 8' Gedackt 8' Oktave 4' Pommer 4' Oktave 2' Nachthorn 2' Bauernpfeife 1' Mixtur 10f Rauschpfeife 3f Zymbel 3f Dulcian 16' Tremulant |
Anmerkungen:
Bibliographie
Quellen/Sichtungen: | Angaben zur Kemper-Orgel: Sichtung und Spiel der Kemper-Orgel im August 2014.
Angaben zur Schulze-Orgel: Orgelbau. In: Zeitschrift für Instrumentenbau, Band Nr. 12, Heft No.3, 21. Oktober 1891, Seiten 29, 31, 32 |
Weblinks: | Kurzbeschreibung der Kemper-Orgel auf der Website von St. Marien. Toccata |
Schulze-Orgel 1853-1942
Orgelbeschreibung
Orgelbauer: | Johann Friedrich Schulze |
Baujahr: | 1853 |
Geschichte der Orgel: | Die Schulze-Orgel wurde mitsamt dem historischen Prospekt am 29. März 1942 durch mehrere Bombentreffer vollständig zerstört. |
Gehäuse: | Im Gehäuse der ehemaligen Renaissance-Orgel (verm. Bartold Hering, 1516-1518) |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch |
Registeranzahl: | 82 |
Manuale: | 4 |
Pedal: | 1 |
Spielhilfen, Koppeln: | Zehn Nebenzüge (nicht weiter spezifiziert). |
Disposition
I. Manual | II. Manual | III. Manual | IV. Manual | Großpedal [1] |
Bordun 32'
Principal 16' Viola major 16' Bordun 16' Principal 8' Hohlflöte 8' Gedackt 8' Gemshorn 8' Viola di Gamba 8' Quinte 51/3' Octave 4' Spizflöte 4' Gambetta 4' Nasat 22/3' Rauschquinte 2f Mixtur 5f Cymbel 3f Cornett 4f Trompete 16' Trompete 8' Trompete 4' |
Principal 16'
Bordun 16' Principal 8' Spitzflöte 8' Czakan Flöte 8' Gedackt 8' Salicional 8' Octave 4' Rohrflöte 4' Gemshorn 4' Quinte 22/3' Octave 2' Mixtur 5f Scharf 3f Physharmonika 16' [2] Trompete 8' |
Lieblich Gedackt 16'
Geigen-Principal 8' Terpodion 8' Doppelflöte 8' Flauto traverso 8' Lieblich Gedackt 8' Geigenprincipal 4' [3] Flauto traverso 4' Zartflöte 4' Quinte 22/3' Waldflöte 2' Mixtur 5f Oboe 8' Aeoline 8' [4] |
Quintaden 16'
Principal 8' Gedackt 8' Fugara 8' Harmonica 8' Principal 4' Viola d'amore 4' Mixtur 3f Aeoline 16' [5] Clarinette 8' |
Groß Principal 32'
Principalbaß 16' Basso maggiore 16' Violon 16' Quinte 102/3' Principalbaß 8' Basso minore 8' Violoncello 8' Terz 62/5' Quinte 51/3' Octave 4' Cornett 5f Contra-Posaune 32' Posaune 16' Trompete 8' Clairon 4'
Doppelflötenbaß 16' Subbaß 16' Violoncello 8' Gedackt 8' Fagotto 16' |
Anmerkungen:
- ↑ 1,0 1,1 Die Einteilung der Pedalregister in Groß- und Kleinpedal legt eine separate Abschaltung beider Sektionen z.B. durch Sperrventile nahe.
- ↑ Durchschlagend.
- ↑ In Zeitschrift für Instrumentenbau als 8' angegeben, aber aufgrund der Dopplung zu Geigen-Principal 8' als 4' angenommen. Für diese Interpretation spricht auch der sonst in allen Werken vorhandene lückenlose Principalchor bis zur Mixtur, welcher durch Fehlen eines Principal 4' im III. Manual unterbrochen wäre.
- ↑ Es ist unklar, ob es sich bei der Aeoline 8' im III. Manual um eine streichendes Labial- oder ein durchschlagendes Zungenregister handelte. Die Position in der Disposition in Zeitschrift für Instrumentenbau legt letztere Interpretation nahe, ohne dass diese durch eine Anmerkung eindeutig verifiziert werden kann.
- ↑ Es ist unklar, ob es sich bei der Aeoline 16' im IV. Manual um eine streichendes Labial- oder ein durchschlagendes Zungenregister handelte. Die Position in der Disposition in Zeitschrift für Instrumentenbau, sowie die Fußtonlage 16' legt letztere Interpretation nahe, ohne dass diese durch eine Anmerkung eindeutig verifiziert werden kann. Die Ladegast-Orgel des Schweriner Doms besitzt im IV. Manzal ebenfalls eine durchschlagende Aeoline 16'.
Bibliographie
Quellen/Sichtungen: | Angaben zur Schulze-Orgel: Orgelbau. In: Zeitschrift für Instrumentenbau, Band Nr. 12, Heft No.3, 21. Oktober 1891, Seiten 29, 31, 32 |