Lübeck, St. Marien (Hauptorgel)

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Ehemalige Kemper-Orgel in St. Marien (bis 2024)
Lübeck Marienkirche Orgel (1).jpg
Lübeck, Marienkirche, die Große Orgel, cropped.jpg
Mittelschiiff nach Westen zur Großen Orgel.jpg
Orgelbauer: Kemper & Sohn
Baujahr: 1968
Geschichte der Orgel: Die Kemper-Orgel war zur Zeit ihrer Erbauung die größte Orgel mit mechanischer Spieltraktur, wobei allerdings die Zungen zum Teil auf elektropneumatisch angesteuerten Taschenladen aufgestellt waren.

Aufgrund technischer sowie konstruktiver Mängel und des sich fortschreitend verschlechternden Zustandes wurde die Orgel 2023 stillgelegt und im Laufe des Jahres 2024 abgebaut und verkauft. Eine Wiederaufstellung der Orgel in der bisherigen Form an einem anderen Ort ist nicht geplant.

Der Innenraum der Marienkirche soll ab Ende 2024 / Anfang 2025 aufwendig saniert werden. Für den Umfang der auszuführenden Arbeiten ist ein Zeitraum von etwa acht Jahren angesetzt. Nach Abschluss der Innensanierung soll St. Marien in den 2030er Jahren eine neue Hauptorgel erhalten.

Temperatur (Stimmung): gleichstufig
Windladen: Schleifladen (einige Zungenregister standen auf separaten elektropneumatischen Taschenladen)
Spieltraktur: mechanisch (Seilzüge)
Registertraktur: elektrisch
Registeranzahl: 100
Manuale: 5 C-g3
Pedal: 1 C-f1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln (als Registerwippen und Pistons): I/II, III/II, IV/II, V/II, V/IV (sic), III/IV (sic), I/IV (sic), I/P, II/P, III/P, IV/P, V/P


Spielhilfen: Die Registratur ist identisch auf der linken und rechten Spieltischseite vorhanden: Handregister links/rechts, je drei freie Kombinationen links/rechts, je zwei freie Pedalkombinationen links/rechts. Registratur links an (Registerschalter), Registratur rechts an (Registerschalter), Zungeneinzrlabsteller links/rechts. Hauptwerk ab (Registerschalter links/rechts), Zungen ab (Registerschalter links/rechts), Zungen Großpedal ab (Registerschalter links/rechts), Mixturen Pedal ab (Registerschalter links/rechts), Mixturen Manuale ab (Registerschalter links/rechts), 16' Manuale ab (Registerschalter links/rechts), Großpedal ab (Drücker Registratur links/rechts und Piston), Kleinpedal ab (Drücker Registratur links/rechts und Piston), Tutti gesamt (Piston), Auslöser (Piston), Koppeln aus der Walze (Registerschalter links/rechts), Walze ab (Piston), Crescendowalze. Schwelltritte für III. und IV. Manual.


Lübeck Marien Große Orgel (6).jpg
Lübeck Marien Große Orgel (8).jpg
Spieltisch von der Seite
Lübeck, Marienkirche, Spieltisch Hauptorgel 2.JPG
Werkaufteilung


Disposition

I Rückpositiv II Hauptwerk III Brustwerk
(schwellbar)
IV Oberwerk
(schwellbar)
V Kronwerk Großpedal
Prinzipal 8'

Rohrflöte 8'

Pommer 8'

Oktave 4'

Grobflöte 4'

Oktave 2'

Spitzflöte 2'

Quinte 11/3'

Sesquialtera 3f

Mixtur 6f

Scharff 4f

Dulcian 16'

Doppelregal 16'

Krummhorn 8'

Tremulant

Prinzipal 16'

Prinzipal 8'

Spitzflöte 8'

Doppelgedackt 8'

Quintade 8'

Oktave 4'

Rohrflöte 4'

Nasat 22/3'

Superoktave 2'

Gemshorn 2'

Oktävlein 1'

Rauschpfeife 2f

Mixtur 6-8f

Hintersatz 10-12f

Scharff 3f

Trompete 16' [1]

Trompete 8' [1]

Trompete 4' [1]

Tremulant

Glockenspiel 8'

Glockenspiel 4'

Gedackt 8'

Blockflöte 4'

Dolcan 4'

Quintade 4'

Spitzquinte 22/3'

Prinzipal 2'

Rohrgedackt 2'

Sedez 1/2'

Terzian 2f

Quintzimbel 2f

Scharff 4f

Regal 8'

Vox humana 8'

Schalmei 4'

Tremulant

Fugara 16'

Holzprinzipal 8'

Holzgambe 8'

Salicet 8'

Unda maris 8'

Quinte 51/3'

Oktave 4'

Gemshorn 4'

Viol-Flöte 4'

Quinte 22/3'

Flachflöte 2'

Terz 13/5'

Septime 4/7'

None 8/9'

Forniture 5-6f

Oboe 8'

Tremulant

Glockenspiel 8'

Glockenspiel 4'

Gedackt 16'

Singend Gedackt 8'

Gemshorn 8'

Quintade 8'

Schweizerpfeife 4'

Koppelflöte 4'

Prinzipal 2'

Waldflöte 2'

Quinte 11/3'

Scharff 4f

Zwergzymbel 5f

Musette 16'

Dulcian 8'

Bärpfeife 8'

Regal 4'

Tremulant

Prinzipal 32'

Prinzipal 16'

Quinte 102/3'

Violoncello 8'

Lieblich Gedackt 4'

Fagott 32'

Posaune 16'

Trompete 8'

Clairon 4'

Kornett 2'


Kleinpedal

Subbaß 16'

Salicetbaß 16'

Oktave 8'

Gedackt 8'

Oktave 4'

Pommer 4'

Oktave 2'

Nachthorn 2'

Bauernpfeife 1'

Mixtur 10f

Rauschpfeife 3f

Zymbel 3f

Dulcian 16'

Tremulant


Anmerkungen:

  1. 1,0 1,1 1,2 Horizontal im Prospekt. Trotz der 100 Register besaß die Orgel keine einzige nicht horizontale Trompete in den Manualen.



Bibliographie

Quellen/Sichtungen: Angaben zur Kemper-Orgel: Sichtung und Spiel der Kemper-Orgel im August 2014.

Angaben zur Schulze-Orgel: Orgelbau. In: Zeitschrift für Instrumentenbau, Band Nr. 12, Heft No.3, 21. Oktober 1891, Seiten 29, 31, 32

Weblinks: Kurzbeschreibung der Kemper-Orgel auf der Website von St. Marien.
Toccata



Schulze-Orgel 1853-1942

Orgelbeschreibung

Ehemalige Schulze-Orgel im Renaissance-Prospekt von 1518
Marienkirche before 1942.jpg
Orgelbauer: Johann Friedrich Schulze
Baujahr: 1853
Geschichte der Orgel: Die Schulze-Orgel wurde mitsamt dem historischen Prospekt am 29. März 1942 durch mehrere Bombentreffer vollständig zerstört.
Gehäuse: Im Gehäuse der ehemaligen Renaissance-Orgel (verm. Bartold Hering, 1516-1518)
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 82
Manuale: 4
Pedal: 1
Spielhilfen, Koppeln: Zehn Nebenzüge (nicht weiter spezifiziert).



Modell des Orgelprospektes


Disposition

I. Manual II. Manual III. Manual IV. Manual Großpedal [1]
Bordun 32'

Principal 16'

Viola major 16'

Bordun 16'

Principal 8'

Hohlflöte 8'

Gedackt 8'

Gemshorn 8'

Viola di Gamba 8'

Quinte 51/3'

Octave 4'

Spizflöte 4'

Gambetta 4'

Nasat 22/3'

Rauschquinte 2f

Mixtur 5f

Cymbel 3f

Cornett 4f

Trompete 16'

Trompete 8'

Trompete 4'

Principal 16'

Bordun 16'

Principal 8'

Spitzflöte 8'

Czakan Flöte 8'

Gedackt 8'

Salicional 8'

Octave 4'

Rohrflöte 4'

Gemshorn 4'

Quinte 22/3'

Octave 2'

Mixtur 5f

Scharf 3f

Physharmonika 16' [2]

Trompete 8'

Lieblich Gedackt 16'

Geigen-Principal 8'

Terpodion 8'

Doppelflöte 8'

Flauto traverso 8'

Lieblich Gedackt 8'

Geigenprincipal 4' [3]

Flauto traverso 4'

Zartflöte 4'

Quinte 22/3'

Waldflöte 2'

Mixtur 5f

Oboe 8'

Aeoline 8' [4]

Quintaden 16'

Principal 8'

Gedackt 8'

Fugara 8'

Harmonica 8'

Principal 4'

Viola d'amore 4'

Mixtur 3f

Aeoline 16' [5]

Clarinette 8'

Groß Principal 32'

Principalbaß 16'

Basso maggiore 16'

Violon 16'

Quinte 102/3'

Principalbaß 8'

Basso minore 8'

Violoncello 8'

Terz 62/5'

Quinte 51/3'

Octave 4'

Cornett 5f

Contra-Posaune 32'

Posaune 16'

Trompete 8'

Clairon 4'


Kleinpedal [1]

Doppelflötenbaß 16'

Subbaß 16'

Violoncello 8'

Gedackt 8'

Fagotto 16'


Anmerkungen:

  1. 1,0 1,1 Die Einteilung der Pedalregister in Groß- und Kleinpedal legt eine separate Abschaltung beider Sektionen z.B. durch Sperrventile nahe.
  2. Durchschlagend.
  3. In Zeitschrift für Instrumentenbau als 8' angegeben, aber aufgrund der Dopplung zu Geigen-Principal 8' als 4' angenommen. Für diese Interpretation spricht auch der sonst in allen Werken vorhandene lückenlose Principalchor bis zur Mixtur, welcher durch Fehlen eines Principal 4' im III. Manual unterbrochen wäre.
  4. Es ist unklar, ob es sich bei der Aeoline 8' im III. Manual um eine streichendes Labial- oder ein durchschlagendes Zungenregister handelte. Die Position in der Disposition in Zeitschrift für Instrumentenbau legt letztere Interpretation nahe, ohne dass diese durch eine Anmerkung eindeutig verifiziert werden kann.
  5. Es ist unklar, ob es sich bei der Aeoline 16' im IV. Manual um eine streichendes Labial- oder ein durchschlagendes Zungenregister handelte. Die Position in der Disposition in Zeitschrift für Instrumentenbau, sowie die Fußtonlage 16' legt letztere Interpretation nahe, ohne dass diese durch eine Anmerkung eindeutig verifiziert werden kann. Die Ladegast-Orgel des Schweriner Doms besitzt im IV. Manzal ebenfalls eine durchschlagende Aeoline 16'.



Bibliographie

Quellen/Sichtungen: Angaben zur Schulze-Orgel: Orgelbau. In: Zeitschrift für Instrumentenbau, Band Nr. 12, Heft No.3, 21. Oktober 1891, Seiten 29, 31, 32