Lemgo, Heilig Geist

Aus Organ index
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Orgelbauer: Rudolph Wurlitzer Company (Modell: The Style D)
Baujahr: 1924
Geschichte der Orgel: Die Wurlitzer-Orgel war ursprünglich für ein Restaurant in der Spring Street in Los Angeles (Arizona, USA) erbaut worden. 1946 wurde das Instrument von einem Privatmann aus Kalifornien gekauft. 1993 wurde die Orgel nach Celle (Deutschland) verkauft, eingelagert (Privatbesitz Willi Wiesingerj und 1997 schließlich in der Orgelbauwerkstatt Fleiter als Ausstellungsstück aufgebaut.

Die Orgel wurde 2018 an die Katholische Kirchengemeinde Heilig Geist in Lemgo verkauft, wo sie die bisherige Orgel ersetzt, und wird nach Abschluss der Kirchenrenovierung 2022/23 dort aufgestellt. Damit wird sie deutschlandweit die einzige Kinoorgel in einer Kirche sein. Sie soll neben dem Gottesdienstgebrauch (man kann eine Kinoorgel natürlich auch ohne die charakteristischen Tremulanten spielen) auch in Stummfilmkonzerten genutzt werden.

Das Instrument ist ein klassischer Vertreter der Kinoorgel. Entsprechend wurden nach dem Multiplexprinzip aus 6 Pfeifenreihen (Ranks) 37 Pfeifenregister ausgezogen.

Temperatur (Stimmung): gleichstufig
Windladen: Einzeltonladen
Spieltraktur: elektrisch
Registertraktur: elektrisch
Registeranzahl: 6 (37)
Manuale: 2 C-c4
Pedal: 1 C-f1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln: Diverse Koppeln

Spielhilfen: 5 freie Kombinationen für Accompainment und Pedal, 5 freie Kombinationen für Solo und Pedal

Tremulanten: Main, Vox humana

Schweller[1]



Disposition[2]

I Accompainment II Solo Pedal
Contra Viol (TC) 16' [3]

Open Diapason 8'

Tibia clausa 8'

Flute 8'

Salicional 8'

Octave 4'

Flute 4'

Piccolo 4'

Salicet 4'

Piccolo 2'

Vox humana (TC) 16' [3]

Trumpet 8'

Vox humana 8'

Vox humana 4' [4]


Nebenregister

Chrysoglott

Snare Drum

Tambourine

Castanets

Chinese Block

Tom Tom

Sleigh Bells


Second Touch [5]

Tibia clausa 8'

Trumpet 8'

Chimes

Triangle

Bass 16'

Bourdon 16'

Open Diapason 8'

Tibia clausa 8'

Flute 8'

Salicional 8'

Octave 4'

Flute 4'

Piccolo 4'

Salicet 4'

Twelfth 22/3'

Piccolo 2'

Tierce 13/5'

Vox humana (TC) 16' [3]

Trumpet 8'

Vox humana 8'


Nebenregister

Chrysoglott

Xylophone

Cathedral Chimes

Glockenspiel

Marimba


Second Touch [5]

Tibia clausa 8'

Trumpet (TC) 16' [3]

Bass 16'

Bourdon 16'

Open Diapason 8'

Flute 8'

Tibia clausa 8'

Cello 8'

Trumpet 8'


Second Touch [5]

Bass Drum

Kettle Drum

Cymbal

Crash Cymbal


Effektregister: Horse Hoofs, Surf, Bird, Auto Horn, Fire Gong, Steamboat Whistle, Siren, Door Bell



Auflistung der Pfeifenreihen („Ranks“)

Open Diapason 16'-8' (73)

Flute 16'-8'-4'-22/3'-2'-13/5' (97)

Tibia clausa 8'-4' (73)

Salicional 8'-4' (73)

Trumpet 8' (61)

Vox humana 8' (61)


Anmerkungen:

  1. Die gesamte Orgel steht in einem Generalschweller. Darüber hinaus besitzt die Schwellsteuerung im Gegensatz zur klassischen Orgel einen entscheidenden Unterschied: Die Jalousien öffnen einzeln (!) nacheinander und nicht gleichzeitig, wie bei einer klassischen Orgel
  2. Die mit "Piccolo" bezeichneten Register stammen aus der Tibia-Reihe, "Bass 16" aus der Diapason-Reihe
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 (TC) = ab Tenor-C, d.h. c0
  4. Nur bis c3
  5. 5,0 5,1 5,2 Um Sforzando Effekte zu erzeugen besitzen viele Kinoorgeln das sogenannte „Second Touch“. Ein stärkeres Anschlagen der Klaviatur schaltet die registrierten Second-Touch-Register, bei denen es sich meist um die lautesten Register bzw. um Koppeln handelt

Verweise

Bibliographie

Anmerkungen: Ein fast baugleiches 2/6-Instrument stand im Filmmuseum (jetzt DFF - Deutsches Filminstitut und Filmmuseum) in Frankfurt; dieses befindet sich heute in Privatbesitz von Thomas Richter in Neu-Isenburg.
Weblinks: Seiten der Kirchengemeinde

Wikipedia

Presseartikel

Sehr ausführliche Webseite über das Orgelprojekt in Lemgo