Weingarten (Württemberg), Basilika St. Martin (Chororgel)

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Orgelbauer: Albert Reiser
Baujahr: 1937
Geschichte der Orgel: 1722 Neubau Joseph Bossert

1742 Neubau durch Gabler „mit 22 Stimmen (2222 Pfeifen) für 666 Gulden“

1900 Umbau durch Julius Schwarzbauer und Umstellung auf pneumatische Kegelladen

1923 Umbau/Erweiterung durch Späth (II/36)

1932 P. Winfried Ellerhorst veranlasst die Entfernung etlicher Register und Einbau von 7 neuen Stimmen; den Umbau führt Albert Reiser aus.

1937 Quasi-Neubau durch Reiser nach Plänen von P. Ellerhorst

2012 Restaurierung im Zustand 1937 durch Hartwig und Tilmann Späth, dabei Austausch und Ergänzung von Registern

Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: elektropneumatisch
Registertraktur: elektropneumatisch
Registeranzahl: 50 (51)[1]
Manuale: 3, C–g,3
Pedal: C–f1
Spielhilfen, Koppeln: II/II, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P, III/P 4', P/P 4';

2 freie Kombinationen und 2 freie Pedalkombinationen, Mixturen ab, Rohrwerke ab, Tutti, Pedaltutti (1937);

Crescendowalze, Setzerkombination (2012).



Disposition seit 2012

I Hauptwerk II Schwellwerk 1 III Schwellwerk 2 Pedal
Grossprinzipal 16'

Prinzipal 8'

Hohlflöte* 8' [2]

Quintade* 8'[3]

Weidenflöte 8'

Prästant 4'

Kleinflöte 4'

Quinte 22/3'[4]

Oberoktav 2'

Kornett 3-5f 8'

Mixtur 4f 2'

Trompete 8' [4]

Bärpfeife 8'

Tremulant

Bourdon 16'[4]

Geig.Prinzipal 8'

Viol di Gamba 8'

Schweizerflöte 8'

Nachthornged. 8'

Fernflöte 8'

Oktave 4'

Blockflöte 4'

Nassat 22/3'

Rohrflöte 2'

Mixtur* 3-4f 11/3'

Dulzian 16'

Trompete 8'

Klarine 4'

Tremulant

Hornprinzipal 8'

Gemshorn 8'

Liebl. Gedackt 8'

Nachthorn 4'

Musikged. 4'

Waldflöte 2'

Terz 13/5'

Oberquinte 1 1/3'

Nachthörnlein 1'

Kalomela 3f 2/5'[5]

Rankett 16'

Oboe 8'[4]

Krummhorn 8'

Harfenregal 8'

Tremulant

Prinzipalbass* 16'

Subbass 16'

Oktavbass 8'

Gemshornbass 8'

Oktave 4'

Flötenbaß* 2'

Choralbaß 15f 4'

Posaunenbass 16'

Trompetenbass 8'

Singend Regal 2'


Anmerkungen
  1. lt. Webseite Fa. Späth 46 Register, so dass vermutlich weitere Transmissionen vorliegen
  2. Kastanie
  3. vormals Quintadenbass 4' (1937), der aber auf eine Quintade von Gabler zurückgeht; diese wurde rekonstruiert und ins Hauptwerk überführt
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 2012 neu bzw. hinzugefügt
  5. laut Ellerhorst (1935) „die prickelnde Zimbel“

Die Orgel von 1900–1937

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Julius Schwarzbauer (Mindelheim)
Baujahr: 1900
Umbauten: 1923/24 Erweiterung durch Gebr. Späth (op. 304)
Gehäuse: Bossart 1722
Windladen: Kegelladen[1]
Spieltraktur: elektropneumatisch[2]
Registertraktur: elektropneumatisch[3]
Registeranzahl: 34 (36)
Manuale: 2, C–f3
Pedal: C–d1
Spielhilfen, Koppeln: Koppel I/P, II/P, II/I, Superkoppel II/I, Superkoppel, Piano, Forte, Tutti, Pianopedal, Rohrwerkabsteller



Disposition 1923–1937

I Schwellwerk II Schwellwerk Pedal
Principal 8'

Concertflöte 8'

Nachthorn 8'

Salicional 8'

Quintatön 8'[4]

Unda maris 8'

Viola 8'

Gemshorn 8'

Oktave 4'

Rohrflöte 4'

Mixtur 4f 22/3'

Oboe 8'

Clarinette 8'

Bourdon 16'

Principal 8'

Gedackt 8'

Hohlflöte 8'[4]

Gamba 8'

Aeoline 8'

Vox coelestis 8'

Oktave 4'

Zartflöte 4'

Quinte 22/3'

Waldflöte 2'

Terz 13/5'

Trompete 8'

Clairon 4'

Tremolo

Principalbass 16'[4]

Subbass 16'

Violon 16'

Stillbass 16'[5]

Bourdon 16'[6]

Quintbass 102/3'

Flötenbass 8'

Choralbass 15f 4'

Posaunenbass 16'


Anmerkungen
  1. Die Windladen von Schwarzbauer und Späth sind bis heute erhalten
  2. vorerst rein pneumatisch
  3. vorerst rein pneumatisch
  4. 4,0 4,1 4,2 von Gabler
  5. Windabschwächung aus Subbass 16'
  6. Transmission aus dem II. Manual

Die Gabler-Orgel 1742–1900

Disposition 1742

Hauptwerk Positiv Pedal
Principal 8'

Salizional 8'

Coppel 8'

Holflöte 8'

Quintatön 8'

Oktav 4'

Piffaro 4'

Superoktav 2'

Mixtur 4f 2'

Coppelflöte 8'

Salizional 8'

Violoncello 8'

Unda Maris 8'

Viola 4'

Rohrflöte 4'

Cornett 3f 2'

Zimbel 2f 1'

Burdon 16'

Subbaß 16'

Oktavbaß 8'

Quintatön 8'

Viola 4'

Choralbaß 15f 4'


Verweise

Bibliographie

Anmerkungen: Vier Register von Gabler sind heute noch erhalten (in der Disposition mit (*) gekennzeichnet). Eine Besonderheit stellt der 15fache Choralbaß im Pedal dar, welcher den Prospekt bildet, und in der Disposition beibehalten wurde. Orgel und Spieltisch befanden sich auf der Evangelien(Nord)-Seite des Chores, im spiegelbildlichen Prospekt auf beiden Seiten des Chorgestühls die Pfeifen des Choralbasses. Diese (auf der Epistel(Süd)-Seite) wurden ursprünglich durch einen über 20m langen Trakturkanal mechanisch angesteuert.

Die Disposition von 1937 ähnelt stark der in Ellerhorsts „Handbuch der Orgelkunde“ (1936) unter der Überschrift „Eine Chororgel für ein Münster“ beschriebenen, ohne dass jedoch der Ort genannt wird. Dabei diskutiert er die einzelnen Registergruppen ausführlich. Daß II. und III. Manual im Schwellkasten stehen, will er dabei nicht als „Effekthascherei“ verstanden wissen, sondern es soll dadurch die Begleitung von Gesang vielfältiger möglich werden. Mit dem schwellbaren Trompetenchor zu 8' und 4' im II. Manual „ist Organisten, die zu festlichen Anlässen auch mal einen Guilmant oder César Franck spielen, entgegengekommen“.

Literatur: Angaben 1923: P. Winfried Ellerhorst, Handbuch der Orgelkunde, Verlagsanstalt Benzinger, Einsiedeln/Schweiz 1936; S.670f., 744 ff.
Weblinks: Angaben Restaurierung: Beschreibung der Restaurierung 2012

Wikipedia-Eintrag