Rheinbach/Hilberath, St. Martin

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Orgel eines unbekannten Erbauers in Hilberath
Hilberath (Rheinbach), St. Martin, Orgel (2).jpg
Hilberath (Rheinbach), St. Martin, Orgel (1).jpg
Orgelbauer: unbekannt
Baujahr: um 1602[1]
Geschichte der Orgel: Vermutlich erbaut 1602 für die Klosterkirche Essig bei Euskirchen als Werk mit 6 Registern

1. Hälfte 18. Jh. - Erweiterungsbau um 4 Kanzellen und 3 Schleifen. Es fanden sich Pfeifenreste einer Flaut travers 4' und Trompete 8' in franz. Konstruktion

Nach der Säkularisation Verkauf evtl. an die Ev.-reformierte Kirchengemeinde Odenkirchen

1827 - Erweiterung um 7 Kanzellen auf vollchromatische Klaviatur, dadurch Notwendigkeit der Verbreiterung des Prospekts und Vertiefung des Gehäuses

1842 - Verkauf und Aufstellung an einem unbekannten Ort

1879 - Rückkehr als Geschenk in die Voreifel, Aufstellung in Hilberath vermutlich durch F.J. Schorn. Neue Farbfassung des Gehäuses durch Maler Schlüter.

1911 - Arbeiten (Umbau?) durch Joh. Klais

um 1930 - dunkelbraune Lackierung des Gehäuses

1957 - Umbauten durch Jakob Käs (mit Umplatzierung auf die hintere Emporenebene?)

1976 - Restaurierung durch Josef Weimbs, Hellenthal

Gehäuse: Kastenform mit überhöhtem Mittelturm (übliche Bauweise im Rheinland des 17. Jhs.)
Stimmtonhöhe: a1= ca. 1 HT über 440 Hz (Chorton)
Temperatur (Stimmung): gleichstufig (?)
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 71/2
Manuale: CD–g2a2
Pedal: CD–c1 [2]





Disposition

Manual Pedal
Hohlflöte 8' [3]

Prinzipal 4' [4]

Flauto 4' [5][6]

Prinzipal 2' [5]

Quinte 11/3' [7]

Sesquialtera 2f (ab c1)[8]

Mixtur 3f 1' [9]

Trompete 8' (B/D)[8][10]





- angehängt -


Anmerkungen (Quelle: Hulverscheidt, Ars Organi 1977, s. Literatur)

  1. Auf einer nicht mehr vorhandenen Notiz sollen die Jahreszahlen 1602 und 1659 vermerkt gewesen sein.
  2. Pedaltaste Cis ist unbelegt
  3. gedeckt, C, D-c0 Metall neu, ab cis0 alt
  4. alt, C, D-a0 im Prospekt
  5. 5,0 5,1 alt
  6. gedeckt
  7. C, D-c1 1957, ab cis1 alt
  8. 8,0 8,1 neu 1976
  9. 1957
  10. Schleifenteilung zwischen h0 und c1



Bibliographie

Anmerkungen: Das ursprüngliche Instrument hatte zunächst nru 43 Kanzellen (netsprechend dem Tonumfang C,D,E-g2,a2) und 6 RegisterDas Instrument wird oft als älteste bespielbare Orgel des Rheinlands bezeichnet.
Literatur: Hans Hulverscheidt: Die Orgel der Kirche St. Martin Hilberath, Kr. Euskirchen. In: Ars Organi 1977/53, S.160–162

Werner Büser und Franz-Josef Vogt: Der Orgelbauer Franz Josef Schorn. In: Acta Organologica 15 (1981)

Peter Jurgilewitsch, Wolfgang Pütz-Liebenow: Die Geschichte der Orgel in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis. Bouvier Verlag, Bonn 1990

Weblinks: Seiten der Kirchengemeinde

Wikipedia-Eintrag

Eintrag bei orgbase.nl

Zeitungsartikel: Älteste noch bespielbare Orgel des Rheinlands