Papenburg, St. Antonius

Aus Organ index
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Papenburg St. Antonius.jpg
Orgelbauer: E. F. Walcker & Cie. op. 2150 /Orgelbau Seifert
Baujahr: 1927 für das Hans-Sachs-Haus Gelsenkirchen
Geschichte der Orgel: Die Orgel wurde ursprünglich 1927 für das Hans-Sachs-Haus in Gelsenkirchen erbaut.

Die Orgel war unsichtbar an mehreren Stellen im Raum aufgestellt, und enthielt als Besonderheit ein Fernwerk. Dieses war im Dach über dem Hauptwerk untergebracht. Durch einen raffinierten Kanal wurde der Schall oberhalb der Saaldecke in den hinteren Teil des Zuschauerraums geleitet, wo er durch eine Öffnung in der Saaldecke austreten konnte. Der Kanal war 18 Meter lang, und zweieinhalb Meter im Durchmesser im Quadrat. In den Kanal ragten abwechselnd von rechts und links Querwände hinein, um den Weg künstlich zu verlängern und den Schall zu brechen.

Das Instrument unterlag Veränderungen und Umbauten. Anlässlich der Sanierung des Gebäudes ab 2002 restaurierte die Fa. Seifert das Instrument (wobei die originalen Taschenladen rekonstruiert wurden), baute einen neuen Spieltisch, und lagerte es ein. Schliesslich wurde entschieden, dass die Orgel nicht mehr eingebaut wird; das Hans-Sachs-Haus wurde letztendlich 2010 abgerissen.

2017 erwarb die Antoniusgemeinde das Instrument für den symbolischen Kaufpreis von einem Euro. Der Aufbau in der Kirche begann 2019.

Umbauten: 1944/49 Auslagerung bzw. Wiederaufbau

1955 Stillegung des Fernwerks

1974 Abbau des Fernwerks

1982 Umstellung auf Schleifladen und neuer elektrischer Spieltisch

1989 Hinzufügung von 12 neuen Registern

2002-2007 Auslagerung, Restaurierung, Rekonstruktion der Taschenladen und neuer Spieltisch durch Orgelbau Seifert

2017 Ankauf durch die Antoniusgemeinde

2018-2020 Aufbau der Hauptorgel in Papenburg, Ergänzung um einige Register und neuer Spieltisch durch Orgelbau Seifert im ersten Bauabschnitt, wobei die ergänzten Register aus 1989 nicht wieder eingebaut werden.

ab 2021 Bau der Chororgel mit 2 Manualen (Rekonstruktion des Fernwerks von 1927 mit Ergänzungen) im zweiten Abschnitt auf einer Chortribüne im südlichen Querschiff

Gehäuse: Die Orgel war am ursprünglichen Standort nicht sichtbar eingebaut. In St. Antonius wurde ein Architekturwettbewerb ausgelobt, und nach dem Siegerentwurf ein modernes Gehäuse mit pfeifenlosen Kästen gebaut, das an Stahlseilen aufgehängt wird.
Windladen: Taschenladen
Spieltraktur: elektropneumatisch
Registertraktur: elektropneumatisch
Registeranzahl: 99 (91)

[1]

Manuale: 4 C-c4
Pedal: C-g 1
Spielhilfen, Koppeln: 1927:

[2]



Disposition ab 2020

I Hauptwerk[3] II Positiv[4] [3] III Schwellwerk[3] IV Solo[4][5] Pedal[6]
Principal 16' [7]

Weitprincipal 8'

Principal 8'

Fugara 8'

Bordun 8'

Rohrflöte 8'

Dulciana 8'

Oktave 4'

Blockflöte 4'

Quinte 2 2/3'

Oktave 2'

Flöte 2'

Kornett 1-5f 8'

Mixtur 2-5f 1 1/3'

Cymbel 3f 1'

Tuba 8' [8]

Gedackt 16'

Flötenprincipal 8'

Konzertflöte 8'

Quintatön 8'

Salicional 8'

Unda Maris 8'

Principal 4'

Nachthorn 4'

Spitzflöte 4'

Quintflöte 2 2/3'

Bachflöte 2'

Terzflöte 1 3/5'

Quinte 1 1/3'

Septime 1 1/7'

Gr.Cymbel 4-7f 1 1/3'

Rankett 16'

Klarinette 8'

Schwebung II

Gambe 16'

Celloprincipal 8'

Gedackt 8'

Gemshorn 8'

Viola 8'

Voix Celeste 8'

Geigenprincipal 4'

Quintatön 4'

Orchesterflöte 4'[9]

Gemshornquinte 2 2/3'

Schwiegel 2'

Quinte 1 1/3'

Progr. Harm. 3-5f 2 2/3'

Scharff 4f 1'

Dulcian 16'

Oboe 8'

Krummhorn 8'

Geigenregal 4'

Schwebung III

Nachthorn 16'

Starkprincipal 8'

Viola di Gamba 8'

Doppelflöte 8'

Gedacktquinte 5 1/3'

Prästant 4'

Kleingedackt 4'

Gemshornterz 3 1/5'

Gr. Kornett 1-8f 16'

Großmixtur 5f 2'[10]

Kleinmixtur 4f 1'[10]

Fagott 16'

Posaune 8'

Trompete 4'

Celesta

Schwebung IV

Untersatz 32' [11]

Obertöne 2f 32'[12]

Principalbaß 16'

Flötenbaß 16'

Subbaß 16'

Sanftbaß 16'[13]

Salicetbass 16'[14]

Oktavbaß 8'

Violoncello 8'[14]

Baßflöte 8'[13]

Obertöne 2f 5 1/3'[13]

Choralbaß 4'

Pedalmixtur 6f 2 2/3'

Kontra-Tuba 32'[15]

Baß-Tuba 16'

Dulcianbaß 16'[14]

Baß-Posaune 8'

Baß-Trompete 4'[13]

Singend Kornett 2'


Fernwerk/Chororgel [16]

I. Manual[17] II. Manual Fernpedal
Quintatön 16'

Hellprincipal 8'

Echo-Bordun 8'[18]

Vox Angelica 8'

Gemshorn 4'

Flageolet 2'

Glockenton 2-4f

Horn 8'

Vox Humana 8

Schwebung

Viola 8'

Seraphongedackt 8' [19] [20]

Flûte octaviante 4'[19]

Subbaß 16'[19]

Gedecktbaß 8'[19]

Horn 16'

Choralbaß 8'


Anmerkungen
  1. seit 2007 (einschließlich später hinzugefügter Register); ursprünglich
  2. Spielhilfen 2020: noch unbekannt
  3. 3,0 3,1 3,2 90 mm WS
  4. 4,0 4,1 im Schweller
  5. 90/150 mm WS
  6. 100 mm WS
  7. C-H neu 2020 (1927: ab c°)
  8. 120 mm WS
  9. überblasend
  10. 10,0 10,1 zusätzliches Register 2020; frei ankoppelbar
  11. Extension Subbaß 16'
  12. akustisch aus 10 2/3' + 6 2/5'
  13. 13,0 13,1 13,2 13,3 Transmission aus dem IV. Manual
  14. 14,0 14,1 14,2 Transmission aus dem III. Manual
  15. 150 mm WS
  16. Rekonstruktion und Erweiterung des originalen Fernwerks; 100 mm WS
  17. bis c5 ausgebaut
  18. überblasend
  19. 19,0 19,1 19,2 19,3 zusätzliches Register 2020
  20. doppelt labiiert

Disposition 1927-2001 im Hans-Sachs-Haus

Orgelbeschreibung

Fassade 2014
Umbauten: 1955/74 Stillegung bzw. Abbau des Fernwerks

1982 Umstellung auf Schleifladen, neuer Spieltisch

1989 Hinzufügung weiterer Register

2000 Abbau und Einlagerung

Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: elektrisch
Registertraktur: elektropneumatisch
Registeranzahl: 91
Manuale: 4 C-c4
Pedal: C-g 1



Disposition

I Hauptwerk II Positiv [1] III Schwellwerk IV Solo [1] Pedal
Principal 16' [2]

Weitprincipal 8'

Principal 8'

Fugara 8'

Bordun 8'

Rohrflöte 8'

Dulciana 8'

Oktave 4'

Blockflöte 4'

Quinte 2 2/3'

Oktave 2'

Flöte 2' [3]

Kornett 1-4f

Gr.Mixtur 4-6f 2 2/3' [3]

Mixtur 2-5f 1 1/3'

Cymbel 3f 1'

Trompete 16' [3]

Tuba 8'

Gedackt 16'

Flötenprincipal 8'

Konzertflöte 8'

Quintatön 8'

Salicional 8'

Unda Maris 8'

Principal 4'

Nachthorn 4'

Spitzflöte 4'

Quintflöte 2 2/3'

Oktave 2' [3]

Bachflöte 2'

Terzflöte 1 3/5'

Quinte 1 1/3'

Septime 1 1/7'

Mixtur 4-6f 2' [3]

Cymbel 4-7f 1 1/3'

Rankett 16'

Klarinette 8'

Rohrschalmey 8' [3]

Tremulant

Gambe 16'

Celloprincipal 8'

Gedackt 8'

Gemshorn 8'

Viola 8'

Voix Celeste 8'

Geigenprincipal 4'

Quintatön 4'

Orchesterflöte 4'

Gemshornquinte 2 2/3'

Schwiegel 2'

Quinte 1 1/3' [3]

Progr. Harm. 3-5f 2 2/3'

Scharff 4f 1' [3]

Dulcian 16'

Oboe 8'

Krummhorn 8'

Geigenregal 4'

Tremulant

Nachthorn 16'

Starkprincipal 8'

Viola di Gamba 8'

Doppelflöte 8'

Gedacktquinte 5 1/3'

Prästant 4'

Kleingedackt 4'

Gemshornterz 3 1/5'

Blockflöte 2' [3]

Gr. Kornett 1-8f 8'

Mixtur 5f 2' [3]

Fagott 16'

Posaune 8'

Horn 8' [3]

Trompete 4'

Celesta

Tremulant


IV Fernwerk [4]

Quintatön 16'

Hellprincipal 8'

Echo-Bordun 8' [5]

Vox Angelica 8'

Gemshorn 4'

Flageolet 2'

Glockenton 2-4f

Horn 8'

Vox Humana 8

Schwebung

Untersatz 32' [6]

Obertöne 2f 32' [7]

Principalbaß 16'

Flötenbaß 16'

Subbaß 16'

Sanftbaß 16' [8]

Salicetbass 16' [9]

Oktavbaß 8'

Violoncello 8' [9]

Baßflöte 8' [8]

Obertöne 2f 5 1/3' [8]

Choralbaß 4'

Feldflöte 2' [3]

Pedalmixtur 6f 2 2/3'

Kontra-Tuba 32'

Baß-Tuba 16'

Dulcianbaß 16' [9]

Baß-Posaune 8'

Baß-Trompete 4' [8]

Singend Kornett 2'


Fernpedal

Hornbaß 16' [10]

Choralbaß 8'


Anmerkungen
  1. 1,0 1,1 im Schweller
  2. ab c°
  3. 3,00 3,01 3,02 3,03 3,04 3,05 3,06 3,07 3,08 3,09 3,10 3,11 1989 hinzugefügt auf Zusatzladen
  4. 100 mm WS
  5. überblasend
  6. Extension Subbaß 16'
  7. akustisch aus 10 2/3' + 6 2/5'
  8. 8,0 8,1 8,2 8,3 Transmission aus dem IV. Manual
  9. 9,0 9,1 9,2 Transmission aus dem III. Manual
  10. Extension aus Horn 8'

Brandt-Orgel 1973-2019

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Ernst Brandt (Quickborn)
Baujahr: 1957 für Hamburg-Wandsbek, St. Joseph
Geschichte der Orgel: Die Orgel wurde ursprünglich für die St.-Josephskirche in Hamburg-Wandsbek gebaut und 1973 nach Papenburg versetzt, da sie durch einen Neubau von Franz Grollmann ersetzt wurde. Nachdem

die Gemeinde in Papenburg die Walcker-Orgel aus Gelsenkirchen erwarb, wurde die Brandt-Orgel 2019 abgebaut und nach Petrikau bei Lodz/Polen verkauft.

Umbauten: 1973/74 Umsetzung nach Papenburg und Erweiterung durch Speith/Rietberg
Gehäuse: Werkprospekt mit Rückpositiv
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: elektrisch
Registeranzahl: 27
Manuale: 3
Spielhilfen, Koppeln: Hauptwerk - Rückpositiv, Hauptwerk - Schwellwerk, Rückpositiv - Schwellwerk, Pedal - Hauptwerk, Pedal - Rückpositiv, Pedal - Schwellwerk; 1 freie Kombination; Tutti.



Disposition

Hauptwerk Rückpositiv Schwellwerk Pedal
Prinzipal 8'

Rohrflöte 8'

Oktave 4'

Oktave 2'

Mixtur 4-5f

Trompete 8'

Gedackt 8'

Rohrflöte 4'

Prinzipal 2'

Larigot 1 1/3'

Cymbel 3f

Krumhorn 8'

Tremulant

Nachthorn 8'

Prinzipal 4'

Waldflöte 2'

Siffflöte 1'

Scharff IV

Holdulcian 16'

Tremulant

Subbass 16'

Oktavbass 8'

Bordun 8'

Choralbass 4'

Nachthorn 2'

Rauschpfeife IV

Posaune 16'



Bibliographie

Anmerkungen: Der originale Spieltisch der Walcker-Orgel ist im Orgelmuseum Borgentreich ausgestellt.
Literatur: Wolfram Adoph: "Die Wunderorgel" im Hans-Sachs-Haus zu Gelsenkirchen, In: Organ, Journal für die Orgel (2001) 1, S. 27
Weblinks: Kirchenmusik-Seiten der Pfarrei

"Baustellentagebuch" St.Antonius

Geschichte der Orgel auf den Seiten des Hans-Sachs-Hauses

Seite über die Orgel

Zeitungsbericht über die Umsetzung

Dispositionsaufstellung 1927 und 1989

Übersicht über die Spieltische 1927 und 1982

Foto vom originalen Walcker-Spieltisch im Orgelmuseum Borgentreich

Bericht über den Abbau der Brandt-Orgel