Maihingen, Klosterkirche

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Maihingen Kirche Orgel.jpg
Maihingen, Klosterkirche, Prospekt.JPG
Maihingen, Klosterkirche.JPG
Maihingen, Klosterkirche, Spieltisch.JPG
Orgelbauer: Johann Martin Baumeister (Eichstätt)
Baujahr: 1734-37
Geschichte der Orgel: 1662 Vorgänger-Orgel, wurde 1746 nach Untermagerbein verkauft und von dort 1755 in die Klosterkirche Mönchsdeggingen umgesetzt, wo sie heute noch steht.

1734 Neubau durch Baumeister

1802 nach der Säkularisierung des Klosters durch napoleonische Truppen versiegelt und fortan nicht mehr gespielt

1987-91 nach 185jährigem Schweigen Restaurierung durch G. F. Steinmeyer (Oettingen) und Hildenbrand (Überlingen) nach strengsten denkmalpflegerischen Richtlinien. Damit ist das Instrument wohl die mit dem höchsten Originalitätsgrad erhaltene deutsche Barockorgel: Stimmungsart, Stimmtonhöhe, Intonation.

Gehäuse: Schnitzdekor von Melchior Hochstein ("Lobpreis der Musik")
Stimmtonhöhe: 427,7 Hz bei 16°C
Temperatur (Stimmung): modifiziert mitteltönig [1]
Windladen: Schleifladen, Winddruck 52 mm WS
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 22
Manuale: 2; C,D,E - c3 (gebrochene Oktave)
Pedal: C,D,E - a0 (gebrochene Oktave)
Spielhilfen, Koppeln: Manual-Schiebekoppel, Abzug (Pedalventilkoppel zum HW)



Disposition

I Rückpositiv II Hauptwerk Pedal
Flauten 8'

Cythara 8' [2]

Copel 8'

Principal 4'

Quint 3'

Gemshorn 2'

Mixtur 3f. 1'

Bordon Copel 16'

Principal 8'

Spitzflauten 8'

Quintatön 8'

Gamba 8'

Salecinal 8'

Oktava 4'

Quint 3'

Super Octav 2'

Mixtur 4f. 1'

Cymbal 3f. 1/2'

Principal Bass 16'

Subbass 16'

Octav Bass 8'

Quint Bass 6'


Anmerkungen
  1. zur Ermittlung der vermutl. ursprünglichen Stimmung wurde ein statistisches Verfahren verwendet (Häufungsdetektionsverfahren). Ausgeführter Stimmungsvorschlag von K. Schnorr.
  2. "mit der Flauten allein" = Flötenschwebung, ab dis0






Bibliographie

Anmerkungen: Die WIdnversorgung ist auch mittels einer Tretanlage (original erhaltene Faltenbälge) spielbar.

Die Restaurierung 1988-990 wurde in Zusammenarbeit mit der TU München von aufwendigen Klanganalysen, Dokumentationen und Auswertungen begleitet, um (vermutete) Klangspezifika weitestgehend bewahren/wiederherstellen zu können. Wenn sich starke Unterschiede vorher/nachher zeigten, wurde vom Orgelbauer nachgearbeitet. Auch die Raumakustik war Gegenstand der Untersuchungen (sinngemäße Zusammenfassung), sie wird als "typisch für barocke Kirchen gleicher Buuform" beschrieben: Nachhallzeit bei tiefen und hohen Frequenzen kürzer als bei mittleren (Absorption durch Holzeinbauten mit schwingungsfähigen Platten, kleine Räume mit Seitenaltären wirken als Resonanzabsorber für den Tieftonbereich, Absorption höherer Frequnzen durch poröse Schallschlucker, starke Zerstreuung an vielen Flächen versch. Größe und Neigung sowie durch die größere Dämpfung kurzer Schallwellen in Luft). Desweiteren keine (störenden) Flatterechos. Insgesamt Nachhall hoher Diffusität, ergibt einen weichen, schwebenden Klang.

Literatur: Dr. Josef Hopfenzitz, Die Baumeister-Orgel von 1737 in der Klosterkirche Maihingen. Erbauer, Werk und Restaurierung; 1991, 248 Seiten, ISBN 3-927496-12-X. Beiträge von G.

Völkl, J. Hopfenzitz, H. Fischer, Th. Wohnhaas, F. Steinmeyer, E. Hildenbrand, K. Walch, K. Schnorr, U. Baumann, G. Wagner. Hg. J. Hopfenzitz für den "Freundeskreis Klosterkirche Maihingen e.V."

Discographie: "Schwäbicher Orgelparnaß", Werke von Eberlin, Erbach, Lederer, Nauss, Scherer, Speth, Simon. Roland Götz, Orgel, studio XVII Augsburg

"Gradus ad Parnassum – süddeutsche Orgelkunst" - die Baumeister-Orgel (1737) in Maihingen. Christian Brembeck, Orgel, CANTATE 2009

Orgelwerke von Johann Jacob Froberger auf der Baumeister-Orgel (1737) in Maihingen/Ries. Joseph Kelemen, Orgel Arte Nova /Sony Music, EAN 0743218532221 (vergriffen?)


Wikipedia

Weblinks: Wikipedia

Homepage des Klosters


ORGAN 107 - Maihingen, Orgel van de Week: