Tübingen/Bebenhausen, Klosterkirche
Adresse: Im Schloß, 72074 Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland
Gebäude: evangelische Klosterkirche
Orgelbauer: | Kurt Oesterle (Reichenbach/Fils) |
Baujahr: | 1970 |
Geschichte der Orgel: | 1623 Neubau durch Jacob Ganßer, Cannstatt (I/7)
1672 Neubau durch J. J. Fesenbekh (auch: Fesenbeckh), Tübingen 1885 Neubau durch E.F. Walcker 1970 Neubau durch Kurt Oesterle 2017 Überholung durch Andreas Schmutz |
Umbauten: | 2017 Renovierung, Umdisponierung und Erweiterung um Vorabzüge durch Andreas Schmutz |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch |
Registeranzahl: | 12 (14) |
Manuale: | 2 C-g3 |
Pedal: | C-f1 |
Spielhilfen, Koppeln: | Normalkoppeln |
Disposition
I. Manual | II. Manual[1] | Pedal |
Gemsflöte 8'
Prinzipal 4' Waldflöte 2' Oktav 2' [2] Mixtur 4f 2' |
Gedeckt 8'
Rohrflöte 4' Kleinprinzipal 2' Sifflöte 11/3' Oktav 1' [3] Terzcymbel 3f 1' [4] |
Subbass 16'
Schwiegel 4' Fagott 8' |
- Anmerkungen
Walcker-Orgel 1885-1970
Orgelbeschreibung
Orgelbauer: | E.F. Walcker & Cie. (Ludwigsburg) |
Baujahr: | 1885 • op.449 |
Geschichte der Orgel: | Die Walcker-Orgel ersetzte die frühere Orgel. Sie wurde 1970 abgebrochen, da sie dem Neubau weichen musste. |
Windladen: | Kegelladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch |
Registeranzahl: | 6 |
Manuale: | 1 C-f3 |
Pedal: | C-d1 |
Spielhilfen, Koppeln: | Pedalcoppel, Collectivpedal für Tutti |
Disposition
Manual | Pedal |
Principal 8'[1]
Gedeckt 8' Salicional 8' Octav 4' Mixtur 3f 22/3'[2] |
Subbaß 16' |
- Anmerkungen
Ganßer-Orgel 1623-1672
Orgelbeschreibung
Orgelbauer: | Jacob Ganßer (Cannstatt) |
Baujahr: | 1623 |
Geschichte der Orgel: | (nach Kleemann): Der aus dem Schwarzwald stammende Orgelmacher Jacob Ganßer, der bei dem berühmten blinden Konrad Schott (1562-1638) gelernt hatte, „will die Orgel des Handwerkszeugs und der Materialien wegen" in seiner Werkstatt zu Cannstatt verfertigen. Er versicherte, dieses Werk mit „Zinn, eichen und tannin Holz, Leim, Leder, Pergament, Messing, Eisendraht, eisernen Winkelhaken und Schrauben zu guter Währschaft und wie es der Kirche wohl ansteht, zu machen, dieweil die Materialia bei dem Kloster nicht zugegen" sind.
An Kosten entstehen für die Orgel 650 Gld., dazu kommen Ausgaben für Empore und Stiege 144, für den Schlosser 15, für den Maler 130 Gld. usw., Gesamtkosten 975 Gld. Der Transport von Cannstatt nach Bebenhausen geht auf des Klosters Kosten, Lieferzeit in sechs Wochen, Aufstellung erfolgt im Chor. Auf sein Bitten erhält Ganßer, da Teuerung und Lebensmittelknappheit des 1618 begonnenen 30jährigen Kriegs sich schon sehr bemerkbar machen „4 Scheffel Dinkel gegen Bezahlung, weil er aus Mangel der Früchte auf dem Markt oder bei Bauersleuten nichts bekommen könne, es aber zur Beförderung des Werks brauche". Die Orgelabnahme fand im April 1623 durch Konrad Schott statt und den hzgl. Baumeister Heinrich Schickhardt. Die Ganßer-Orgel wurde vermutlich durch ein Positiv ersetzt, das um 1660 nach Bebenhausen gelangt. 1672 baut Johann Fesenbeckh eine neue Orgel. |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch |
Registeranzahl: | 7 |
Manuale: | 1 |
Pedal: | vermutlich keines |
Werk
Principal 8'
Principal 4' Gedeckt 4' Quint 3' Superoctav 2' Mixtur 4fach Posaunen |
Verweise
Bibliographie
Anmerkungen: | Das Organistenamt in Bebenhausen wurde bis in den Zweiten Weltkrieg hinein von den Lehrern an der Bebenhäuser Schule ausgeübt. Anschließend wurde es über vierzig Jahre lang sehr pflichtbewusst von der blinden Organistin Erika Pfeiffer übernommen. Frau Pfeiffer starb im Jahre 1993. Einige Klangdokumente sind auf den Seiten des Klosters verfügbar (s.u.). |
Literatur: | Kleemann, Gotthilf: Von ehemaligen Orgeln im Kloster Bebenhausen. Der Sülchgau: Jahresgabe des Sülchgauer Altertumsverein e.V., Rottenburg am Neckar 1974 (18) 97-99.
Walcker-Opusbuch N°.9, S.400-402, via WA-BW |
Weblinks: | Beschreibung auf den Seiten des Orgelbauers (nicht mehr verfügbar) |