Elsterberg (Vogtland), St. Laurentius
Adresse: Laurentiuskirche, 7, Kirchplatz, Elsterberg, Vogtlandkreis, Sachsen, 07985, Deutschland
Gebäude: St. Laurentiuskirche Elsterberg, Evangelisch-Lutherische Kirche
Geschichte der Orgel: | 1225 wurde die Laurentiuskirche urkundlich erwähnt.
Ein Blitzschlag äscherte 1638 die Kirche ein. Der Wiederaufbau erfolgte um 1645. Orgelgeschichte: Vor 1667 wurde ein Orgelpositiv verwendet. 1666 gab es Verhandlungen über einen Orgelneubau mit Bartholomäus Leube (1595-1666) aus Hof an der Saale. Leube starb bereits 1666. Sein Sohn Lorenz Leube (1645-1678) vollendete die Orgel. Die Orgel besaß 10 Register auf einem Manual und Pedal. Bei dem Stadtbrand von 1840 wurde auch die Kirche vernichtet. Das neue Kirchgebäude entstand nun auf dem neuen Marktplatz von Elsterberg. In den Jahren 1844-46 erfolgte in der neuen Kirche ein Orgelneubau durch Carl Gottlieb Jehmlich aus Zwickau mit 34 Registern auf 2 Manualen und Pedal. 1899 gab es einen Umbau der Orgel im Sinne der zeitgemäßen romantischen Orgelbewegung durch den Orgelbauer Emil Müller aus Werdau. Neue Klaviaturen wurden eingebaut und die Register von 32 auf 34 Stimmen erweitert. Es gab folgende Veränderungen durch Umdisponierung: Hohlflöte 2’ wurde Trompete 8’, Quinte 1 ½ und Sifflöte 1‘ wurden Salicional 8‘, Untersatz 32‘ wurde Violonbaß 16‘ 1913 wurde im Oberwerk der Orgel eine Flauto amabile 8‘ von den Gebrüder n Jehmlich (Bruno & Emil), Dresden eingebaut. 1917 mussten die Prospektpfeifen an die Kriegsindustrie abgegeben werden. Nach 1920 erfolgte der Wiedereinbau. Die Gebrüder Jehmlich (Otto & Rudolf), Dresden, führten Anfang der 50er Jahre eine geringe Registerkorrektur durch. Quinte 1 ½‘ und Sifflöte 1‘ wurden rückgeführt im Oberwerk. Es erfolgte eine Umsetzung von Salicional 8‘ ab c° anstelle der originalen Gambenpfeifen. 1998/99 führte der Vogtländischen Orgelbau/Limbach (vormals Schüssler) eine Generalinstandsetzung und Reinigung der Orgel durch. Pneumatische Anbauten wurden entfernt, Manual- und Pedalwindladen überholt, Register- und Tontraktur überarbeitet, neuer Winderzeuger mit neuem Schwimmerbalg anstelle der 5 still gelegten Kastenbälge eingebaut. Die Weihe der Orgel fand im Mai 2000 mit einem festlichen Konzert statt. Seitdem gab es regelmäßige Orgelmusiken. Die Orgel in Elsterberg ist eines der größten Werke Carl Gottlieb Jehmlichs, vorwiegend original erhalten und mit hohem Denkmalwert, und dem älteren Auerbacher Schwesternwerk sehr ähnlich. 2003 erfolgte eine Restaurierung mit Teilrekonstruktion der Zungenregister (Trompete 8‘, Oboe 8‘, Posaunenbaß 16‘, Trompetenbaß 8‘) und der Viola di Gamba 8‘, ferner Umsetzung von Salicional 8‘ auf Zusatzschleife von Aeoline 8‘ durch den Vogtländischer Orgelbau Thomas Wolf, Limbach/Vogtland. |
Disposition von 2003
Disposition 1894 nach Oehme
Disposition der Orgel von Leube 1666
Bibliographie
Literatur: | Buchholz, Albin: Orgeln im sächsischen Vogtland. Eine Dokumentation zu einer eindrucksvollen Orgellandschaft, Sitz Lichtenstein/Sa. Herausgeber: Sächsische Orgelakademie e.V., Institut für Orgelbau und Orgelmusik in Europa. Altenburg, Verlag Klaus-Jürgen Kamprad, 2005. S.53-55 Elsterberg Laurentiuskirche.
Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012. S.174 Elsterberg, St. Laurentius, Orgel von Carl Gottlieb Jehmlich, 1845. Meyer, Siegfried: Begegnungen mit Carl Gottlieb Jehmlich und seinen Söhnen. Leben und Werk einer Orgelbauerfamilie. Erweiterte Ausgabe. Zwickau 2023, Eigenverlag. S.132-133 Elsterberg. Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978. Bd.3, S.43-44, Elsterberg bei Greiz, Orgel von Carl Gottlieb Jehmlich von 1845. Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Supplement. S.125 Elsterberg bei Greiz. |
Weblinks: | Wikipedia, Elsterberg |