Oberschöna/Bräunsdorf, Kapelle
Adresse: Romanus-Teller-Straße 32-26, 09600 Oberschöna-Bräunsdorf, Sachsen, Deutschland
Gebäude: Kapelle zum ehemaligen Rittergute
Orgelbauer: | Kircheisen, Bruno |
Baujahr: | 1897 |
Geschichte der Orgel: | 1664 erwarb Dr. Romanus Teller Bräunsdorf. Er förderte den Bergbau, erweiterte das Rittergut und führte den Ort zu neuer Blüte. 1722 ließ er eine Kapelle im barocken Stil errichten. Auf dem Gelände befand sich auch ein Bethaus mit öffentlicher Schule. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Kapelle schon etwas verfallen.
1824 übernahm das Königreich Sachsen das Gelände des Rittergutes und richtete eine Landeswaisenanstalt ein. Das Kirchgebäude wurde zur Anstaltskirche. Die Kapelle wurde umfassend saniert und bekam 1826 eine Orgel. Erbauer war Karl August Hüttenrauch (1794-1848) aus Glauchau. Die Kapelle und die Orgel wurden am 1.10.1826 mit einem Gottesdienst eingeweiht. 1837, neun Jahre später, erhielt die Kapelle eine neue Orgel von Johann Friedrich Nikolaus Jahn (1798-1875) aus Dresden. Der Grund für den Neubau und der Verbleib der Orgel Hüttenrauchs sind nicht bekannt. Die dritte Orgel stammt von Bruno Kircheisen (1852-1921). 1887, nach einer Reparatur an der Orgel, stellt er fest, daß die Orgel inzwischen einige Defekte aufweist, die es nicht mehr lohnt zu reparieren und schlägt 1896 einen Neubau vor. Die Fertigstellung seiner Orgel erfolgte im August 1897. 2019 wurde festgestellt, daß die Orgel durch Vandalismus und Diebstahl in den letzten Jahren sehr beschädigt wurde. Schäden am Gebäude sind ebenfalls vorhanden. Die Wiederherstellung der Kapelle und der Orgel wären möglich, aber es fehlt momentan aufgrund von Besitzerwechseln in den letzten Jahren ein tragfähiges Konzept. |
Stimmtonhöhe: | a1, 870 Hz |
Windladen: | Kegelladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | pneumatisch |
Registeranzahl: | 11 |
Manuale: | 2 |
Pedal: | 1 |
Spielhilfen, Koppeln: | NEBENZÜGE
Manualkoppel Pedalkoppel Tuttizug Klingel für Kalkanten |
Bräunsdorf (Kapelle) Disposition der Orgel von Bruno Kircheisen 1897
HAUPTWERK C-f³ | OBERWERK C-f³ | PEDAL C-d1 |
Principal 8‘ (C-Fs Holz ab G Metall, Prospekt)
Gambe 8‘ (tiefe Okt. Offen, ab 4‘ c Metall) Gedackt 8‘ (1887. Holz, ab c° Metall (12-ltg.)) Octave 4‘ (z.T. Prospekt) Quinte 2 2/3‘ Octave 2‘ |
Hohlflöte 8‘ (ab 4‘ c offen, aus Birnbaum)
Fugara 8‘ (1887. Metall, ged., ab 4‘ c offen) Gemshorn 4‘ |
Subbaß 16‘ (beide Register; Fichte, Vorschläge)
Principalbaß 8‘ (u. Kerne aus Hartholz) |
Bräunsdorf (Kapelle) Disposition der Orgel von Friedrich Jahn 1837
MANUAL C-e³ | PEDAL C-c1 | Bemerkungen |
Prinzipal 8‘ (reines sächsisches Bergzinn)
Rohrflöte 8‘ (2 tiefe Okt. Holz, Rest 12-löth. Zinn) Clarinette 8‘ (Holz soweit möglichst offen, wenn nötig in der Tiefe gedackt) Prinzipal 4‘ (sächsisches Bergzinn, Prospekt) Quintatön 4‘ (tiefe Okt. Holz, das Übrige 12-löth. Zinn) Flötenquinte 3‘ (offen, v. hartem Holz) Oktave 2‘ (sächs. Bergzinn, tiefe Okt. Prospekt) Mixtur 3f. (e g c1 aus 2‘, ohne Rep., 12löth. Zinn) |
Subbaß 16‘ Holz
Prinzipalbaß 8‘ Holz Posauenbaß 16‘ (durchschlagende Stahlzungen, kurze, hölzerne Körper) |
NEBENZÜGE: Koppel; Klingel
Wiener Kammerton Gleichschwebende Temperatur |
Disposition
Bibliographie
Literatur: | Hackel, Wolfram: Vom Untergang bedroht: Die Orgel der Kapelle in Bräunsdorf. In: Ars Organi. 68. Jahrgang, Heft 1, März 2020, S.44-48. |
Weblinks: | Gemeinde Oberschöna/Bräunsdorf
Wikipedia, Oberschöna/Bräunsdorf |