St. Florian bei Linz, Stiftskirche (Hauptorgel)
Adresse: Stiftstraße 1, 4490 St. Florian
Gebäude: Augustiner Chorherrenstift St. Florian bei Linz, Stiftskirche und Basilika zum hl. Florian
Weitere Orgeln: Hauptorgel (Brucknerorgel), Chororgel, Orgel der Marienkapelle, Prozessionsorgel
Alternativer Name: | Brucknerorgel |
Orgelbauer: | Chrismann/Mauracher/Dreher&Flamm/Zika/OÖ-Orgelbauanstalt St. Florian |
Baujahr: | 1770-1774 |
Geschichte der Orgel: | Diese Orgel wurde 1770-1774 unter dem slowen. Orgelbauer Franz Xaver Chrismann (auch: Krismann) mit 74 Stimmen erbaut und war bis 1886 die größte Orgel der Donaumonarchie.
Wegen schon frühzeitig auftretender Probleme bei der Windversorgung kam es zu mehreren Umbauten der Balganlage (1783 hatte das Werk 17 Bälge erhalten!). In den 1830er und 40er Jahren, zur Zeit, als Anton Bruckner hier Sängerknabe und später Stiftsorganist war, befand sich die Orgel noch im nahezu unveränderten Zustand des Krismann-Baues. Unter Propst Ferdinand Moser wurde 1873 Mathäus Mauracher mit dem Umbau dieser Orgel beauftragt und diese auf 78 Register erweitert, ein 4. Manual hinzugefügt und etwa 1/3 der Krismannschen Pfeifen durch neue ersetzt, um dem romantischen Klangideal gerecht zu werden. Außerdem wurde die Mittelfront des Prospektes von 8'- auf 16'-Länge umgebaut. Weiterhin wurden etliche Register umintoniert. Bei der Kollaudierungsfeier spielte am 18. Oktober 1875 neben dem damaligen Stiftsorganisten Joseph Seiberl auch Anton Bruckner. Der Spieltisch dieser Orgel ist heute im Bruckner-Geburtshaus in Ansfelden zu sehen. Technische Mängel sowie die Neuerungen des Orgelbaus ließen nach dem Ersten Weltkrieg Pläne einer grundlegenden Modernisierung des Instrumentes aufkommen. In den Jahren 1931/32 tauschten die Orgelbaufirmen Dreher&Flamm sowie Mauracher die Schleifladen gegen Kegelladen aus und versahen das Instrument mit einer elektropneumatischen Traktur. Gleichzeitig wurde die Orgel weiter auf 92 Register erweitert. Die Chororgeln wurden an die Hauptorgel angeschlossen. In der Nachkriegszeit sollte die Orgel weiter umgebaut werden. Nach Plänen Josef Mertin war wiederum eine stärkere Anlehnung an die Chrismann Orgel geplant. Die Firma Zika aus Ottensheim/OÖ arbeitete jedoch wegen Materialbeschaffungsproblemen in der ausgehenden Kriegszeit bis 1951 an dem Umbau: Das Krismannsche Werkprinzip sollte weitgehend wiederhergestellt werden, die Orgel erhielt wieder Schleifladen und fehlende Krismann-Pfeifen wurden neu erstellt. Die Trakturen blieben elektropneumatisch, die Registerzahl beläuft sich seitdem auf 103. Nach dem Vorschlag Josef Mertins wurden ein Trompeten- und ein Regalwerk als Auxiliarklavier sowie ein Schwellkasten (darin das Labialwerk) hinzugebaut. Nach den Restaurierungsarbeiten der OÖ. Orgelbauanstalt Kögler 1994-96 erhielt das Instrument elektrische Traktur und einen neuen Spieltisch mit elektronischer Setzeranlage (4 x 640 Kombinationen) sowie einem Diskettenspeicherwerk und einer automatischen Abspielanlage per Magnetband. Die heutige Orgel besitzt 7386 Pfeifen, die sich auf Positiv, Hauptwerk, Oberwerk, Labialwerk (schwellbar), Trompetenwerk, Regalwerk und Pedalwerk verteilen. |
Umbauten: | 1783/1873 Mathäus Mauracher/1931 Dreher&Flamm/1951 Wilhelm Zika/1996 OÖ Orgelbauanstalt St. Florian |
Gehäuse: | Franz Xaver Chrismann (auch: Franz Xaver Krismann), Slowenien |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch/elektrisch |
Registertraktur: | elektrisch |
Registeranzahl: | 103 |
Manuale: | 4, C-g3 |
Pedal: | 30 Töne, C-f1 |
Spielhilfen, Koppeln: | Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P; Labialwerk an I, II, III, IV, P; Trompetenwerk an II, III, IV, P; Regalwerk an I, II, III, IV, P |
Disposition
I. Positiv | II. Hauptwerk | III. Schwellwerk | IV. Auf alle Manuale zuteilbar | Pedal |
Prinzipalino 8'
Koppel 8' Echo 8' Ottava 4' Kleingedeckt 4' Falsetti dolci 4' Decima quinta 2' Flauto conditioni 2' Decima nona 1 1/3' Vigesima secunda 1' Vigesima sesta 2/3' Vigesima nona ½' Musette 8' Tremulant |
Praestant* 16'
Douceflöte 16' Principal** 8' Oktav* 8' Flauto hemiolo 8' Quintadena 8' Unda maris 8' Alba 8' Oktav** 4' Superoktav* 4' Spitzflöte 4' Divinare 4' Quint** " 2/3' Quint* 2 2/3' Nasat 2 2/3' Sedecima* 2' Gemshorn 2' Flauto in XV 2' Accordo X** 4 Mixtur VIII* 2' |
Contra-Prinzipal 16'
Prinzipal 8' Flauto comune 8' Traverso 8' Viola da Gamba 8' Dulziana 8' Sirene 8' Voce umana 8' Oktav 4' Flauto in Ottava 4' Quintadena 4' Salizetti 4' Dulziana 4' Ciuffoli protei 2 2/3' Feldflöte 1' Ciuffoli protei 1 3/5' Cornettini III 1 1/3' Bombeggi bassi 8' Maschiotti 4' Mixtur VI 2 2/3' |
Labialwerk
Salizional 16' Rohrgedackt 16' Rohrflöte 8' Nachthorn 8' Salizional 8' Großnasat 5 1/3' Nachthorn 4' Portunalflöte 4' Salizional 4' Rohrnasat 2 2/3' Nachthorn 2' Gemshorn 1 3/5' Larigot 1 1/3' Septime 1 1/15' Sifflöte 1' None 8/9' Tremulant Trompetenwerk Trompete 16' Trompete 8' Trompete 4' Rauschwerk XII 4' Regalwerk: Dulzian 16' Basson 16' Krummhorn 8' Bärpfeife 8' Geigenregal 4' Terzzimbel III 1/6' Tremulant |
Prinzipal 32'
Bordoni 32' Prinzipal 16' Oktav 16' Borduna 16' Violon 16' Quintadena 10 2/3' Gedackt 8' Oktav 8' Hohlflöte 8' Violongedackt 8' Violoncello 5 1/3' Gemshorn 4' Superoktav 4' Nachthorngedackt 2' Schwegel 2' Accordo XII 8' Kornett IV 4' Rauschpfeife 2' Bombardoni grossi 32' Bombardoni mezzanetti 16' Fagott 16' Trompete 8' Klarine 4' |
Bibliographie
Anmerkungen: | * enge Mensur der Register; ** weite Mensur der Register |
Literatur: | Quelle: Eigene Sichtung im Juli 2019 |
Weblinks: | Beschreibung der Orgel auf http://www.stift-st-florian.at |
Die Brucknerorgel von 1932 bis 1951
Orgelbeschreibung
Disposition
I. Manual | II. Manual | III. Manual | Pedal |
- Anmerkungen
Bibliographie
Die Brucknerorgel von 1875 bis 1932
Orgelbeschreibung
Disposition
I. Manual | II. Manual | III. Manual | Pedal |
- Anmerkungen
Bibliographie
Die Brucknerorgel von 1770 bis 1875
Orgelbeschreibung
Disposition
I. Manual | II. Manual | III. Manual | Pedal |
- Anmerkungen