Berlin/Tempelhof, Glaubenskirche

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Sauer-Orgel aus 1915
Berlin-Tempelhof, Glaubenskirche (02).jpg
Orgel der Glaubenskirche Tempelhof.jpg
Spieltisch (Aufnahme 2016)
Orgelbauer: Wilhelm Sauer Orgelbau, Inh. Paul Walcker
Baujahr: 1915 • op.1180
Geschichte der Orgel: 1944/45 schwere Kriegsschäden. Aufgrund der Bombenschäden drang Wasser durch das Fernwerks-Schallaustrittsloch in die Apsis, sodass dieses in der Folgezeit verschlossen wurde.

1959/60 Wiederaufbau in zwei Bauabschnitten durch E.F. Walcker & Cie., dabei Umdisponierung im neobarocken Sinne und Stillegung des Fernwerks

1975 Renovierung durch Arndt Stephan

1991 Renovierung durch Alexander Schuke

2021-24 Restaurierung und Rückführung 38 originaler Register sowie Wiederherstellung des Fernwerks durch Christian Scheffler (Sieversdorf). Einweihung: Pfingstsonntag, 19. Mai 2024

Gehäuse: Freipfeifen-Prospekt (stumm) aus aluminiumbronziertem Zinkblech mit Bemalung aus dem Jahr 1933. Der über zwei Meter hohe hölzerne Engel mit Harfe stand ab dem Bau der Sauer-Orgel 1915 zwischen den Prospektpfeifen. Bei der Umgestaltung des Orgelprospektes 1933 musste er verschwinden und stand seither unbeachtet im Zwischengeschoss des Kirchturmes. Im Zuge der aktuellen Orgelsanierung wurde auch seine Restaurierung beauftragt, und der Engel wieder in den Prospekt zurückgesetzt.
Windladen: Kegelladen/Taschenladen
Spieltraktur: elektropneumatisch
Registertraktur: elektropneumatisch
Registeranzahl: 53 (55)
Manuale: 3 C-c4
Pedal: C-f1
Spielhilfen, Koppeln: (1915) M.K. II/I, III/I, III/II; PK I/P, II/P, III/P; OK super II/I, super III/II, super III; sub II/I, sub III/II; Tuttikoppel, PK ab; 3 frei einstellbare Kombinationen; 6 feste Kombinationen (pp, p, mf, f, ff, Tutti), Automat. Pedalumschaltung (auf das II. u. III. Man. wirkend); Jalousieschweller für III, Rohrwerke ab; Rollschweller ab; Handregister ab; Leerlauf I. Man., Leerlauf II. Man., Leerlauf Pedal; 16'-Reg. aus Rollschweller, Koppeln aus Rollschweller, Pedal ins I. Man. (sic), Jalousieschweller für II, III, Echo.



Disposition 1915[1]

I. Manual II. Manual[2] III. Manual[2] Pedal
Prinzipal* 16'

Principal 8'

Flûte harm.* 8'

Bourdon 8'

Gamba* 8'

Gemshorn 8'

Octave 4'

Rohrflöte* 4'

Cornett 3-4f*

Rauschquinte 2f

Mixtur 3f

Trompete 8'

Quintatön* 16'

Principal 8'

Concertflöte 8'

Liebl. Gedackt* 8'

Schalmei* 8'[3]

Salicional 8'

Praestant 4'

Fugara 4'

Flauto dolce* 4'

Piccolo* 2'

Mixtur 4f*

Klarinette* 8'

Basson* 8'


Fernwerk[4]

Bourdon d'echo 8'

Piffra 8'

Traversflöte 4'

Vox humana 8'

Liebl. Gedeckt 16'

Princ. amabile 8'

Soloflöte* 8'

Quintatön 8'

Viola d'amour* 8'

Aeoline 8'

Voix celeste* 8'

Violine* 4'

Fernflöte 4'

Flautino* 2'

Oboe* 8'

Tremolo

Contrabass* 32'

Principal 16'

Subbass 16'

Violon* 16'

Gemshorn* 16'

Liebl. Gedeckt 16' [5]

Quintbass 102/3'

Octavbass 8'

Gedacktbass* 8'

Cello* 8'

Flöte 8' [5]

Oktave 4'

Posaune* 16'

Trompete 8'

Anmerkungen
  1. Ursprünglicher Zustand nach Lit.; 2024 rekonstruierte Register sind mit (*) gekennzeichnet. Es ist noch nicht bekannt, ob die Disposition vollständig wiederhergestellt wurde.
  2. 2,0 2,1 im Schwellkasten
  3. wie gewöhnlich bei Sauer ein labiales Register
  4. "vom II. Manual aus spielbar und so eingerichtet, daß beim Einstellen der Register die etwa gezogenen Register des II. Manuals selbsttätig ausgeschaltet werden."
  5. 5,0 5,1 Transmission a.d. III. Manual

Disposition 1960-2024

I. Hauptwerk II. Oberwerk III. Schwellwerk Pedal
Prinzipal 16'

Principal 8'

Flûte harm. 8'

Bourdon 8'

Gamba 8'

Gemshorn 8'

Octave 4'

Rohrflöte 4'

Quinte 22/3'

Oktave 2'

Mixtur 5f

Scharff 3f

Trompete 8'

Pommer 16'

Principal 8'

Gedackt 8'

Quintatön 8'

Praestant 4'

Blockflöte 4'

Quinte 22/3'

Piccolo 2'

Terz 13/5'

Mixtur 4f 11/3'

Quintcymbel 2f

Dulcian 16'

Krummhorn 8'

Liebl. Gedeckt 16'

Pommer 8'

Weidenpfeife 8'

Prinzipal 4'

Nachthorn 4'

Superoktave 2'

Quinte 11/3'

Sifflöte 1'

Mixtur 4f 2'

Terzcymbel 3f 1/4'

Franz. Oboe 8'

Trompete 4'

Tremolo

Kontrabass 32'

Principalbass 16'

Subbass 16'

Liebl. Gedeckt 16'

Quinte 102/3'

Octavbass 8'

Gemshorn 8'

Oktave 4'

Pommer 4'

Oktave 2'

Mixtur 4f

Posaune 16'

Trompete 8'

Clairon 4'

Bildergalerie

Verweise

Bibliographie

Anmerkungen: Die Tempelhofer Orgel wurde nach dem Vorbild von Sauers opus magnum in der Breslauer Jahrhunderthalle gebaut. Bemerkenswert ist die für die Bauzeit sehr fortschrittliche elektrische Traktur, die Sauer auch bei den Instrumenten der Kgl. Hochschule in Charlottenburg, der Kreuzkirche Görlitz, und der Stadtkirche Herrmannstadt baute.

Bilder: Wolfgang Reich (†)

Literatur: Orgel-Nachrichten. Zeitschrift für Instrumentenbau (36) 1916, 37
Weblinks: Seiten der Kirchengemeinde

Wikipedia

Geschichte der Sauer-Orgel

Informationsblatt zur Orgelsanierung

Die Sauer-Orgel auf den Seiten der Stiftung Denkmalschutz

Orgelwerkstatt Scheffler