München, Hofkirche St. Michael (Hauptorgel)

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Hauptgehäuse der Rieger-Orgel von 2011
Blick auf Orgel und Seitenempore
Schwellwerk (IV. Manual) der Rieger-Orgel von 2011 auf der Seitenempore.
Orgelbauer: Rieger Orgelbau
Baujahr: 2011
Geschichte der Orgel: Die Rieger-Orgel von 2011 ist ein technischer Neubau, unter weitestgehender Verwendung des Pfeifenbestandes und teilweiser Verwendung der Technik von Sandtner aus dem Jahre 1983. Das bestehende Gehäuse und der Orgelprospekt wurden saniert und das bisher auf drei Ebenen übereinander angeordnete Pfeifenwerk im Hauptgehäuse auf einer Ebene in Prospekthöhe neu angeordnet. Anstelle des Brustwerks im Hauptgehäuse wurde auf der Seitenempore ein neues großes Schwellwerk gebaut, das über eine elektrische Traktur angespielt wird. Die Spieltrakturen der übrigen Werke sind mechanisch, ebenso wie die Manualkoppel I/II und die Pedalkoppeln I/P und II/P. Alle weiteren Koppeln sind elektrisch.

Vom Spieltisch der Hauptorgel ist auch die 2024 eingebaute Chororgel vollständig anspielbar. Des Weiteren ist das deutsch-romantische Schwellwerk auf der Seitenempore vom III. Manual des Chororgelspieltisches anspielbar.

Stimmtonhöhe: a1 = 440 Hz
Temperatur (Stimmung): gleichstufig
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch (I., II. und III. Manual und Pedal) und elektrisch (IV. Manual)
Registertraktur: elektrisch
Registeranzahl: 75
Manuale: 4 C–a3
Pedal: 1 C–f1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln: I/II (mechanisch), III/II, IV/II, III/I, IV/I, IV/III, I/P (mechanisch), II/P (mechanisch), III/P, IV/P

Spielhilfen: Rieger Setzersystem (10 Benutzer mit je 1.000 Kombinationen mit je 3 Inserts, Archiv für 250 Titel mit je 250 Kombinationen). Sequenzer vor und zurück. Vier programmierbare Registercrescendi. Werkabsteller (Teilwerks-Schilder oben über den Registerzügen). Drei Schwelltritte: Registercrescendo (links), Récit (III. Manual, mitte), Schwellwerk (IV. Manual, rechts).



München, St. Michael, RiegerOrgel 2011 (9).jpg
Werkaufteilung


Disposition

I Rückpositiv II Hauptwerk III Récit expressif IV Schwellwerk[1] Solo [2] Pedal
Principal 8' [3]

Rohrgedeckt 8'

Quintade 8'

Octave 4'

Rohrflöte 4'

Quinte 22/3'

Octave 2'

Terz 13/5'

Larigot 11/3'

Scharff 4-5f 1'

Cromorne 8'

Trichterregal 8'

Tremulant

Praestant 16'

Principal I 8'

Principal II 8'

Flûte harmonique 8' [4]

Gamba 8'

Gedeckt 8'

Octave 4'

Blockflöte 4'

Quinte 22/3'

Octave 2'

Mixtur 5f 11/3'

Cimbel 3f 2/2'

Cornet 5f 8'

Trompete 16'

Trompete 8'

Bourdon 16'

Montre 8'

Flûte harmonique 8' [4]

Bourdon 8'

Gambe 8'

Voix céleste 8' [3]

Octave 4'

Flûte traversière 4' [5]

Viola 4'

Nasard 22/3'

Quarte de Nasard 2'

Tierce 13/5'

Sifflet 1'

Fourniture V

Basson 16'

Trompette
harmonique 8'

Hautbois 8'

Clairon harmonique 4'

Tremulant

Viola 16'

Doppelflöte 8'

Gemshorn 8'

Lieblich Gedackt 8'

Salicional 8'

Aeoline 8'

Unda maris 8' [3]

Holzflöte 4'

Dolce 4'

Flöte 2'

Harmonia aetheria 3-5f

Trompete 8'

Klarinette 8' [6]

Vox humana 8'

Tremulant

Tuba mirabilis 8'

Tuba sonora 8'

Untersatz 32'

Principal 16'

Violon 16'

Subbass 16'

Quinte 102/3'

Octave 8'

Bourdon 8'

Violoncello 8'

Octave 4'

Hintersatz 4-5f 22/3'

Bombarde 32'

Posaune 16'

Trompete 8'

Clairon 4'


Anmerkungen:

  1. Im separaten weißen Gehäuse auf der Seitenempore.
  2. Hochdruck-Zungenregister, links und rechts oben in den Seitentürmen des Hauptgehäuses untergebracht. Jedem Manual und dem Pedal frei zuteilbar.
  3. 3,0 3,1 3,2 Ab c0.
  4. 4,0 4,1 Überblasend ab c1</sup.
  5. Überblasend ab c0.
  6. aufschlagend.



Sandtner-Orgel 1983–2010

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Hubert Sandtner Orgelbau
Baujahr: 1983
Geschichte der Orgel: Ein Großteil des Pfeifenbestandes sowie ein Teil der Technik der Sandtner-Orgel wurde beim technischen Neubau durch Rieger 2010–2011 wiederverwendet.
Stimmtonhöhe: a1 = 440 Hz bei 18 °C
Temperatur (Stimmung): gleichstufig
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 65
Manuale: 4 Manuale, C–g3
Pedal: C–f1
Spielhilfen, Koppeln: I/II, III/II, IV/II, III/I, IV/I, IV/III, I/P, II/P, III/P, III/P (Super), IV/P. 512 Setzerkombinationen. 4fach programmierbare Crescendowalze. Zwei Schwelltritte für III. und IV. Manual.


Disposition

I Rückpositiv II Hauptwerk III Schwellwerk IV Brustwerk[1] Pedal
Principal 8' [2]

Rohrgedeckt 8'

Quintade 8'

Octave 4'

Spitzflöte 4'

Octave 2'

Feldpfeife 2'

Larigot 11/3'

Sesquialtera II

Scharf IV-V 1'

Dulcian 16'

Cromorne 8'

Tremulant

Praestant 16'

Principal 8'

Spitzflöte 8'

Gamba 8'

Quinte 51/3'

Octave 4'

Blockflöte 4'

Quinte 22/3'

Superoctave 2'

Mixtur V 11/3'

Cimbel III 2/2'

Cornett V 8'

Trompete 16'

Trompete 8'

Bordun 16'

Principal 8'

Flauto 8'

Salicional 8'

Schwebung 8' [3]

Octave 4'

Holzflöte 4'

Viola 4'

Nasard 22/3'

Waldflöte 2'

Terz 13/5'

None 8/9'

Mixtur IV-V 2'

Fagott 16'

Trompette
harmonique 8'

Hautbois 8'

Clairon 4'

Tremulant

Holzgedeckt 8'

Rohrflöte 4'

Gemsquinte 22/3'

Principal 2'

Octave 1'

Sesquialter II 22/3'

Cimbel II 1/2'

Regal 16'

Vox Wagner SJ 8'

Tremulant

Principal 16'

Subbass 16'

Pommer 16'

Quinte 102/3'

Octave 8'

Bordun 8'

Octave 4'

Rohrflöte 4'

Hintersatz V 22/3'

Bombarde 32'

Posaune 16'

Trompete 8'

Schalmey 4'


Anmerkungen:

  1. schwellbar
  2. ab c0.
  3. ab c0.

Schuster-Orgel 1966–1982

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Carl Schuster
Baujahr: 1966
Geschichte der Orgel: Die Schuster-Orgel war mit 54 Registern nach der im Krieg zerstörten Maerz-Orgel erbaut worden. Als 1982/83 der Orgelneubau durchgeführt wurde, wurde die Schuster-Orgel von Sandtner restauriert und verkleinert mit 26 Registern 1982 in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Bonbruck in Niederbayern wiederaufgestellt. Ein neues Gehäuse wurde ebenfalls durch Sandtner errichtet.
Umbauten: ca. 1972 Erweiterung um Prästant 8' im Positiv

1982 Umsetzung nach Bonbruck und Verkleinerung durch Hubert Sandtner

Temperatur (Stimmung): gleichstufig
Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: elektropneumatisch
Registertraktur: elektropneumatisch
Registeranzahl: 55 (urspr. 54)
Manuale: 3 Manuale, C–g3
Pedal: C–f1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P. 3 freie Kombinationen, 2 freie Pedalkombinationen. Crescendowalze. Zungen-Einzelabsteller. Schwelltritt für III. Manual.


Disposition

I Hauptwerk II Brüstungspositiv III Schwellwerk[1] Pedal
Prinzipal 16'

Oktave 8'

Rohrflöte 8'

Grobgedackt 8'

Oktave 4'

Querflöte 4'

Quinte 22/3'

Oktave 2'

Larigot II 13/5' + 11/3'

Oktave 1'

Mixtur VIII 22/3'

Kornett VII 8'

Trombone 16'

Tromba 8'

Prästant 8'[2]

Gedackt 8'

Spitzflöte 8'

Prästant 4'

Koppelflöte 4'

Nachthorn 2'

Quinte 11/3'

Scharf III-IV 1'

Terzzimbel III 1/4'

Rankett 16'

Krummhorn 8'

Rohrschalmei 4'

Stillgedackt 16'

Principal 8'

Singend Gedackt 8'

Viola 8'

Weitoktave 4'

Blockflöte 4'

Nasat 22/3'

Sifflöte 2'

Terz 13/5'

Waldflöte 1'

Mixtur VI-VIII 2'

Englisch Horn 16'

Trompete 8'

Oboe 8'

Helle Trompete 4'

Tremulant

Prinzipalbass 16'

Subbass 16'

Gemshornbass 16'

Großquinte 102/3'

Oktavbass 8'

Gedacktflöte 8'

Choralbass 4'

Gedacktpommer 4'

Rohrpfeife 2'

Pedalmixtur V 4'

Posaune 16'

Dulzian 16'

Trompete 8'

Clarine 4'


Anmerkungen

  1. Das Schwellwerk der Schuster-Orgel kam (vermutlich wie bei der heutigen Orgel) auf der letzten linken Galerie zu stehen.
  2. Ergänzung um 1972

Maerz-Orgel 1896–1944

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Franz Borgias Maerz
Baujahr: 1896
Geschichte der Orgel: Franziska Rheinberger hatte in ihrem Testament 20.000 Goldmark für den Bau der Orgel gestiftet und verfügt, "dass sie nach den Anordungen meines mich überlebenden Gemahls zu erbauen sei".

Die Abnahme erfolgte durch Joseph Rheinberger am 29. Dezember 1896. Der Bayerische Kurier" vom 1.1.1897 berichtet dazu: "Die Orgel enthält 38 klingende Register, 46 Züge, 7 pneumatische Druckknöpfe, Echowerk, Registerwerk, Crescendo und Decrescendo und erzielt mit der Manual-Octaven-Coppelung eine Stärke von 50 klingenden Stimmen. Die Anlage ist durchaus pneumatisch und funktionirt bei der Breite des Werkes von 23 Meter äußerst prompt. Das Pfeifenwerk, die Windladen und das Gebläse sind ungemein solid gearbeitet, insbesondere gewährt die Gesammt-Ansicht mit den 6 Meter hohen Zinnpfeifen, deren in der Front 140 Stück stehen, einen imposanten Anblick. Hervorgegangen ist dieses Meisterwerk aus der Orgelbau-Anstalt M. Maerz u. Sohn in München und ist dasselbe wohl auf's Neue Beleg dafür, daß diese Firma auf der Höhe der Zeit steht und wirkliche Kunstwerke herzustellen im Stande ist. [...]"

Die Orgel von 1896 war die vierte Orgel der Hofkirche. Sie wurde im historischen Gehäuse mit seitlichen Erweiterungen in die Ecken der Empore errichtet. Das Werk wurde zum Ende des 2.Weltkriegs im November 1944 durch Sprengbomben zerstört.

Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: pneumatisch
Registertraktur: pneumatisch
Registeranzahl: 38
Manuale: 3 C–f3
Pedal: C–d1
Spielhilfen, Koppeln: "46 Züge, 7 pneumatische Druckknöpfe, Manual-Octaven-Coppelung, Echowerk, Registerwerk, Crescendo und Decrescendo"


Disposition

I. Manual II. Manual III. Manual[1] Pedal
Groß-Principal 16'

Salicional 16'

Principal 8'

Gedeckt 8'

Gamba 8'

Rohrflöte 8'

Quintaton 8'

Octav 4'

Spitzflöte 4'

Quinte 22/3'

Octav 2'

Mixtur 4f 2'

Trompete 8'

Viola pomposa 16'

Geigenprincipal 8'

Salicional 8'

Doppelflöte 8'

Liebl. Gedeckt 8'

Fugara 4'

Violone 4'

Flageolett 2'

Cornett 5f 8'

Fagott-Clarinett 8'

Tibia 8'

Gemshorn 8'

Aeoline 8'

Vox celeste 8'

Dolce 4'

Traversflöte 4'

Vox humana 8'

Untersatz 32'

Principalbaß 16'

Violonbaß 16'

Subbaß 16'

Harmonikabaß 16'

Octavbaß 8'

Violoncell 8'

Posaune 16'


Anmerkungen

  1. Echo, vermutlich im Schwellkasten

Verweise

Bibliographie

Literatur: Georg Brenninger: Orgeln in Altbayern. München: Bruckmann, 1978, S. 230.
Fischer, Hermann / Wohnhaas, Theodor: Zur Geschichte der Orgel von St. Peter in München. Beispiele für die Beziehungen zwischen dem mainfränkischen und Münchner Orgelbau. In: Kirchenmusikalisches Jahrbuch 57 (1973), 79–98.


Kirchenstiftung St. Michael (Hrsg.): Michaelsorgel. München 2011.

Busch, Hermann J.: Über Josef Rheinbergers Vorstellungen von Orgeldisposition und Orgelrestaurierung. Ars Organi (37) 1989, 133–142 (Angaben Maerz-Orgel)

Weblinks: Website der Kirchengemeinde

Wikipedia

Details zur Orgel von 1983 auf der Website von Sandtner Orgelbau.

Details zur Orgel von 2011 auf der Website von Rieger Orgelbau.


Videos

Portrait Michaelsorganist Peter Kofler:


Improvisationen – Franz Josef Stoiber:


Harald Feller: Variationen über "Ode an die Freude" – Christoph Schönfelder:

Christoph Schönfelder - Improvisationen, Bach, Guillou: