Belgern-Schildau, St. Bartholomäus

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Belgern (Belgern-Schildau) St Bartholomäus Kirche mit Orgel.
Belgern (Belgern-Schildau) St Bartholomäus Kirche.
Orgelbauer: Mende, Johann Gottlob (1787-1850) aus Leipzig.
Geschichte der Orgel: Eine Kirche in Belgern wurde erstmals 1267 erwähnt. Der heutige Kirchenbau entstand in den Jahren1509-1512. Weitere Erneuerungen der Kirche fanden in den Jahren 1620 und 1637- 47 statt.

August Oetgen (1869-1951) restaurierte 1908 umfassend die Stadtkirche. Eine frühere Ausmalung des Gewölbes wurde freigelegt und die Farbfassung aus dem 19. Jahrhundert aufgegeben. Die übrige Ausstattung erhielt eine historisierte Bemalung im Sinne des 17. Jahrhunderts. Bekannt ist eine Vorgängerorgel aus dem Jahr 1684 von Johann Tobias Gottfried Trost (1651-1721) mit 22 Registern auf 2 Manualen und Pedal. 1844 erbaute der Universitätsorgelbauer Johann Gottlob Mende (1787-1850) aus Leipzig eine neue Orgel mit 24 Registern auf 2 Manualen und Pedal. 1917 mussten aus dieser Orgel die Zinnpfeifen im Prospekt an die Kriegswirtschaft abgeliefert werden. In späteren Jahren wurden die fehlenden Pfeifen durch Zinkpfeifen ersetzt. 1936 arbeitete der Orgelbauer Rühlmann aus Zörbig an der Orgel und nahm Veränderungen vor, wie den Austausch der Holzpfeifen, die Entfernung der Schallbecher von Posaune 16‘, den Einbau eines Parallelfaltenbalges, sowie die Stilllegung der Sperrventile der beiden Manualwerke. Seit 2019 bemüht sich der Förderverein „St. Bartholomäuskirche Belgern“ e.V. um eine baldige Restaurierung der Orgel, da von den Mende-Orgeln nur noch 7 Werke erhalten sind. Dazu gehört die Orgel in Belgern, die technisch noch überwiegend original erhalten ist.

Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 24
Manuale: 2, C-d³
Pedal: C-d1
Spielhilfen, Koppeln: Manual-Schiebekoppel, Pedalkoppel, Ventile zum HW und OW, Klingel



Disposition nach Paul Rubardt, 1964

I.MANUAL, HAUPTWERK II.MANUAL, OBERWERK PEDAL
Bordun 16 Fuß

Principal 8 Fuß

Gemshorn 8 Fuß

Rohrflöte 8 Fuß

Gamba 8 Fuß

Oktave 4 Fuß

Gemshorn 4 Fuß

Rohrflöte 4 Fuß

Quinte 2 2/3 Fuß

Oktave 2 Fuß

Mixtur 4fach

Flöte 8 Fuß

Quintatön 8 Fuß

Gedackt 8 Fuß

Principal 4 Fuß

Gedackt 4 Fuß

Oktave 2 Fuß

Mixtur 3fach

Cornet ab c’

Violon 16 Fuß

Subbaß 16 Fuß

Principalbaß 8 Fuß

Oktavbaß 4 Fuß

Posaune 16’ Fuß (z. Z. Ohne Aufsätze; Aufschlagend)



Bibliographie

Literatur: Kurze Informationen vom Förderverein St. Bartholomäus Kirche Belgern e.V., Renate Wollborn.

Orgelwissenschaftlicher Nachlass von Paul Rubardt in der SLUB Dresden, MK 1,11 Belgern; MK 1,18 Mende, Johann Gottlob.

Ruf, Christian: Wo auch Moses gebührend gewürdigt wird. Die Kirche in Belgern lohnt sich für einen Ausflug – ein Blickfang ist nicht zuletzt das spätgotische Tonnengewölbe, wo 14 Zunft-bzw. Innungswappen der städtischen Handwerker malerisch verewigt wurden. In: Dresdner Neueste Nachrichten, Dienstag, den 11.April 2023, S.16.

Weblinks: Wikipedia, Belgern, St. Bartholomäus

kirche-belgern

belgernschildau, Kirche St.Bartholomäus

architektur-blicklicht, Stadtkirche Belgern-Schildau

Wikipedia, Johann Gottlob Mende Orgeln