Giengen (Brenz), Stadtkirche
Adresse: Kirchplatz, 89537 Giengen an der Brenz, Baden-Württemberg, Deutschland
Gebäude: Evangelische Stadtkirche
Weitere Orgeln: Truhenorgel (Link, I/5, s. orgbase)
Orgelbauer: | Gebr. Link Orgelbau |
Baujahr: | 1906, op. 450 |
Geschichte der Orgel: | 1851 baute die Firma Link als opus 1 ein Werk für die Giengener Stadtkirche (II/37) auf Kegelladen mit mechanischer Traktur. Die Disposition ist nicht vollständig überliefert, weist aber neben typisch romantischen Registern noch deutliche Reminiszenzen an die barocke Musik auf. Im Lauf der Jahrzehnte wird jedoch der Ruf nach einer „Umgestaltung in ein zeitgemäßes Werk“ lauter, der schließlich dank der Spendenfreudigkeit der Gemeinde zu einem großen Neubau wird.
In dieses Instrument legt die Firma ihr gesamtes Können, denn es soll auch als Vorzeigeinstrument für die Kundschaft dienen. Die Giengener Orgel hat als im süddeutschen Raum seltenes Beispiel einer im Ursprungszustand erhaltenen großen und spätromantischen Orgel Bedeutung. Eine erste Restaurierung erfolgte 1977 durch die Erbauerfirma. Bis dahin entging sie nur knapp einem Abbruch bzw. einem entstellenden barockisierenden Umbau nach Plänen von Helmut Bornefeld. Ein Konzert des Pariser Organisten Jean Costa, in welchem er die gesamte Schönheit des Instruments eindrücklich vorführte, soll angeblich diese Pläne schließlich abgewendet haben. In neuerer Zeit wurde eine Setzeranlage eingebaut, um das Instrument insbesondere in Konzerten bedienungsfreundlicher zu machen, obgleich dadurch der Originalzustand des Instruments nicht mehr unverändert ist. |
Umbauten: | 2017 Einbau einer Setzeranlage |
Stimmtonhöhe: | 440 Hz (original 435 Hz) |
Windladen: | Kegelladen |
Spieltraktur: | pneumatisch |
Registertraktur: | pneumatisch |
Registeranzahl: | 49 (51) |
Manuale: | 3 Manuale, C–g3 |
Pedal: | C–f1 |
Spielhilfen, Koppeln: | Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P. Suboktavkoppel: II/I. Superoktavkoppeln: I/I, III/III. Handregister, zwei freie Kombinationen. Automatisches Pianopedal. Feste Kombinationen: p, mf, f, Labialstimmen, Flötenchor, Gambenchor, Zungenchor, Volles Werk. Crescendowalze. Schwelltritt für III. Manual. Setzeranlage (2017) |
Disposition
I. Manual | II. Manual | III. Manual[1] | Pedal |
Principal 16'
Principal 8' Gemshorn 8' Flöte 8' [2] Gamba 8' [2] Dolce 8' Doppelgedeckt 8' Quintatön 8' Oktav 4' Flöte 4' Quint 22/3' [3] Superoctav 2' Mixtur V 22/3' [4] Tuba mirabilis 8' [2] Clarine 4' |
Salicional 16'
Principal 8' Viola 8' Concertflöte 8' Rohrflöte 8' Salicional 8' Fugara 4' Dolce 4' Waldflöte 2' [5] Cornett IV-V 4' [6] Trompette harmonique 8' |
Bourdon 16'
Geigenprincipal 8' Hohlflöte 8' Lieblich Gedeckt 8' Gamba 8' Aeoline 8' Voix celeste 8' Prestant 4' Traversflöte 4' Piccolo 2' Harmonia aetheria III 22/3' [7] Clarinette 8' Vox humana 8' Tremulo für Vox humana |
Principalbass 32' [8]
Principalbass 16' Violonbass 16' Subbass 16' Salicetbass 16' Quintbass 102/3' Violonbass 8' Cello 8' Octav 4' Posaune 16' Trompete 8' Clarine 4' |
Anmerkung:
Bibliographie
Literatur: | 150 Jahre Orgelbau Link. Christoph Naacke (Hrsg.), Verlag Freiburger Musik Forum 2001
Thomas Haller: Die Orgel der Gebrüder Link (Opus 450) von 1906 in der Evangelischen Stadtkirche zu Giengen. Organ (2016)/4, S.10 (Zusammenfassung) |
Discographie: | Ludger Lohmann: Reger Orgelwerke Vol. 2
- siehe orgbase.nl (block. Link) |
Weblinks: | Informationen zur Orgel auf der Website der Kirchengemeinde
Beschreibung und Bilder auf den Seiten der Max-Reger-Akademie orgbase.nl/scripts/ogb.exe?database=ob2&%250=2001532&LGE=EN&LIJST=lang orgbase.nl (block. Link) Serie „Stiftung Orgeltest“ der Heidenheimer Zeitung Zeitungsbericht über Setzeranlage (nicht mehr abrufbar) |
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