Ostritz, Mariä Himmelfahrt

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Orgel
Firmenschild Fotos:Andreas Hahn
Orgelbauer: Jehmlich, Carl Eduard, op.60
Baujahr: 1878
Geschichte der Orgel: Geschichte von Ostritz:

Anfang 13. Jahrhunderts Gründung der Stadt Ostritz durch den Burgrafen von Dohna.

1234 Gründung der nahe gelegenen Zisterzienserinnenabtei St. Marienthal.

Aus dem 13. Jahrhundert stammen bauliche Ursprünge der jetzigen Kirche.

1346 erwarb die Zisterzienserinnenabtei St. Marienthal die Kirche.

Bis 1784 zugehörig zum Erzbistum Prag, danach zur Apostolischen Administratur der Lausitz.

Bis 2012 zugehörig zum Dekanat Zittau, danach zu Bautzen.

7. Juli 2019: Auflösung der Pfarrei „Mariä Himmelfahrt“ Ostritz und Gründung der Pfarrei „St. Marien“ Zittau.


Geschichte der Orgel:

Vorgängerorgel nicht bekannt.

Der Königlich sächsische Hoforgelbauer Carl Eduard Jehmlich unterzeichnete am 22. Dezember 1875 den Vertrag zum Bau der Orgel für die katholische Pfarrkirche in Ostritz. Die Orgel hatte 22 Register, verteilt auf 2 Manualen und Pedal. Drei Kastenbälge versorgten die Orgel mit ausreichend Wind. Das Instrument konnte 1878 fertiggestellt werden. Die Abnahmeprüfung erfolgte am 15. November 1878 durch Herrn Joseph Löbmann, Direktor der katholischen Bürgerschule in Leipzig.

Umbauten: 1914 wurden die Register Dolce 8’ an Stelle von Terz 1 3/5’ (I.Man.) und Salicional 8’ an Stelle von Nassat 2 2/3‘ (II.Man.) eingebaut. Ausgeführt wurden diese Arbeiten vom Hermann Eule Orgelbau aus Bautzen.

Im Jahre 1917 mussten die Prospektpfeifen aus Zinn für die Kriegswirtschaft zwangsweise abgeführt werden.

1926 konnten die Prospektpfeifen durch Nachbauten in Zink von Bruno Schlag aus Schweidnitz ersetzt werden.

In den darauffolgenden Jahren wurde zusätzlich eine Trompete 8’ eingebaut (Schlag oder Schuster?) In eben diesem Zeitraum erfolgte die Stilllegung des 4. Chores der Mixtur des I. Manuals.

1955 umfangreichere Überholung. In diesem Zusammenhang wurde ein Teil der vorgenommenen Veränderungen an der Disposition ansatzweise wieder rückgängig gemacht.

2012-2013 Restaurierung & Rekonstruktion durch Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH. Reinigung und Schimmelbekämpfung; Rekonstruktion der pneumatisch angesteuerten Kegelladen; Einbau einer motorischen Balgaufzugsanlage; Wiederherstellung der originalen Disposition und Rekonstruktion von Einzelpfeifen.

Stimmtonhöhe: 440 Hz bei 18°C, gleichschwebende Temperierung
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 24
Manuale: 2
Pedal: 1
Spielhilfen, Koppeln: Nebenzüge

Manualkoppel

Pedalkoppel

Calcantenklingel



Disposition nach der Restaurierung & Rekonstruktion, 2012-2013:

I. Manual, Hauptwerk C-e³ II. Manual, Hinterwerk C-e³ Pedal C-d1
1. Bordun 16'

2. Principal 8'

3. Rohrflöte 8'

4. Gambe 8'

5. Octave 4'

6. Gemshorn 4'

7. Quinte 3'

8. Octave 2'

9. Terz 1 3/5‘

10. Mixtur 4fach

11. Gedackt 8'

12. Flöte 8'

13. Fugara 8'

14. Principal 4'

15. Rohrflöte 4'

16. Nassat 2 2/3'

17. Gemshorn 2'

18. Mixtur 3fach

19. Subbaß 16'

20. Principalbaß 8'

21. Gedacktbaß 8'

22. Quintbaß 5 1/3' *

23. Choralbaß 4' *

24. Posaunenbaß 16'


3 Kastenbälge mit motorischer Aufzugsanlage

  • auf pneumatischer Zusatzlade



Disposition von 1955 bis 2012:

I. Manual, Hauptwerk C-e³ II. Manual, Hinterwerk C-e³ Pedal C-d1
1. Bordun 16'

2. Principal 8'

3. Rohrflöte 8'

4. Gambe 8'

5. Octave 4'

6. Gemshorn 4'

7. Quinte 3'

8. Octave 2'

9. Terz 1 3/5‘

10. Mixtur 4fach

11. Prinzipal 8'

12. Gedackt 8'

13. Principal 4'

14. Rohrflöte 4'

15. Gemshorn 2'

16. Schwiegel 1'

17. Mixtur 3fach

18. Dulcian 8'

19. Subbaß 16'

20. Principalbaß 8'

21. Gedacktbaß 8'

22. Posaunenbaß 16'*

23. Quintbass 5 1/3 *

24. Choralbass 4'


  • auf pneumatischer Zusatzlade



Die ursprüngliche Disposition nach Oehme lautet:

I. Manual, Hauptwerk C-f³ II. Manual, Hinterwerk C-f³ Pedal C-d1
Bordun 16′

Principal 8′

Rohrflöte 8′

Gambe 8′

Octave 4′

Gemshorn 4′

Quinte 3′

Octave 2′

Terz 1 3/5′

Mixtur 4fach

Gedackt 8′

Quintatön 8′

Fugara 8′

Prinzipal 4′

Rohrflöte 4′

Nassat 2 2/3′

Spitzflöte 2′

Mixtur 3fach

Posaunenbass 16′

Subbass 16′

Prinzipalbass 8′

Gedacktbass 8′



 Nebenzüge
 Manualkoppel
 Pedalkoppel
 Calcantenklingel




Bibliographie

Literatur: Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012, S.170.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Bd.1, S.309f.

Ora et labora” – Informationsblatt der Freunde der Abtei St. Marienthal Nr.48/2013, Orgelweihe St. Mariä Himmelfahrt, S.30.

Weblinks: Ora et labora” – Informationsblatt der Freunde der Abtei St. Marienthal Nr.48/2013, Orgelweihe St. Mariä Himmelfahrt S.30

Ostritz, St. Mariä Himmelfahrt

Jehmlich-Orgelbau, Ostritz, St.Mariä Himmelfahrt